Die Drohnen sind in aller Munde. Teilweise ist ein Angstklima entstanden, das man täglich bemerken kann, wenn Drohnen gesehen oder darüber gesprochen wird. Spaziergänger tuscheln zumindest oder haben sogar Angst davor, wenn sie konfrontiert werden: "Ach, du lieber Himmel, Drohnen!" oder "Hasso, aus! Dieses gefährliche Zeugs ist nichts für dich." Ein Glück kann man in diesem Fall sagen, sonst würden die Lieben es noch wegschleifen oder verbeißen. Kinder und Jugendliche sind dagegen begeistert, interessierte Erwachsene auch. Die beißen auch nicht.
Man sollte sich da nicht von einer Verteufelung erfassen lassen, die sogar schon Leute beim Stichwort Drohne in Deckung gehen lässt, weil sie a) eine Ausspionierung befürchten, b) einen Angriff wie in Kriegsgebieten für möglich halten oder c) Angst haben, dass ihnen das Ding auf den Kopf fällt.
Sicher, es gibt Drohnen im Kriegsdienst, die allerdings ganz andere Ausmaße annehmen, auch wäre es möglich mit einer flinken Lastdrohne von 1 bis 2 m Seitenlänge eine durchaus dicke Granate über Nachbars Erdbeerbeet auszuklinken, das geht allerdings auch mit Modellfliegern, die Lasten tragen können.
Lastdrohnen sind eher für Versorgungs- oder Notfalldienste gedacht, z.B. Flussüberquerung von Kleingütern, Wandererhilfe, Skifahrer in Bergnot, Abgeschnittene bei Naturkatastrophen u.v.m. Drohnen im regulären Modellbau- oder gewerblichen Luftfotografiebereich haben ganz andere Aufgaben. Sie dienen der sportlichen und Unterhaltsseite oder dem Einkommen.
Da die meisten Drohnen sehr sicher sind und immer sicherer werden, kann man sie bereits per Knopfdruck zurückholen, sie landen am Startort oder gelenkt am Wunschort ganz oder halbautomatisch. Weiterhin haben die etwas teureren Drohnen ab 50-100 EUR bereits, oft schon drunter, zumindest eine Warn- oder gar Rückkehrfunktion, wenn die Batterieleistung des Senders oder der Drohne nachlässt. Bewegen Sie sich im Segment über 100 oder gar 200 EUR mit GPS können Sie fast immer Ihrer Drohne keine weitere Höhe oder Ferne mehr entlocken. Sie bleibt z.B. irgendwo z.B. in 20 Metern Ferne/Höhe stehen bzw. pendelt sich da ein, kehrt dann von allein zurück, und zwar fliegt sie in L-Form, sodass sie senkrecht landet (keine Diagonale!) und landet selbstständig. Komfortabler geht es nicht.
Ein Absturz ist nur dann zu erwarten, wenn ein Motor ausfällt, dann geht es wie beim Helikopter unaufhaltsam nach unten, aber nur, wenn es ein Tri- oder Quadcopter ist, also drei oder vier Motoren hat. Ab Hexacopter (sechs Motoren) können zwei Motoren ausfallen, und er fliegt immer noch. Das sollten Sie bei Anschaffungen bedenken, wobei ein Motorausfall durch Einhalten von Abkühlzeiten sehr lange vermieden werden kann. Hexacopter sind ebenfalls preiswert bis sehr teuer zu haben. Wenn Sie Ihren Quadcopter regelmäßig 10x hintereinander nach Batteriewechsel losjagen, also an die 80-100 Minuten in der Luft sind, dürfen Sie sich nicht über durchbrennende Motoren wundern. Häufige Ursachen sind auch Umwicklungen der Propellereinheiten mit Gras, was die Motoren bei voller Leistung ausbremst und durchbrennen lässt.
Wer Interesse an Drohnen/Quad-/Hexa-/Multicoptern hat, wird ab heute über die neue Drohnenverordnung mit Versicherungs- und Kennzeichenpflicht stolpern. Hier gilt die Regel: Ein Eigentümerschild mit Adresse/Telefon ist immer empfehlenswert, und da Papierschilder bis 250 Gramm Abfluggewicht reichen, kann man sich beim Etikettenversand eindecken. Ab 250 Gramm muss es ein feuerfestes Schild aus Metall, gut sichtbar angebracht, sein, damit bei Verursachung eines Brandes durch Absturz und Kurzschluss-/Brandschäden oder bei Personen- und Sachschäden allgemein der Eigentümer ermittelt werden kann. Man kann sich natürlich auch nur auf Metallschilder festlegen.
Die Gefahr allerdings, dass eine abstürzende Modelldrohne im Gewichtsbereich ab 2,5 Kilogramm Funkenschlag, Explosion u.dgl. in sich entwickelt, ist äußerst gering, selbst wenn die LEDs nach Absturz noch weiterblinken, bei den kleinen Drohnen sogar so gut wie ausgeschlossen. Gewichtige Drohnen könnten natürlich Einschlagschäden (z.B. dünnwandige Kirchen-, Bürogebäudefenster, Scheune aus dem 18 Jh. etc.) verursachen. Auch ist es sicher nicht ohne, wenn ein Fußgänger von einem Schwergewicht getroffen würde. Das wäre der schlimmste Fall. (Die kleinen verscheuchen Sie wie Fliegen, schlagen Sie dabei von unten nach oben mit der Faust auf den Korpus der Drohne :-). Es hilft bei dem kleinen Gefutzel auch der Spazierstock oder der Regenschirm! Auf dem Feld / Modellflugplatz ist die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung wieder sehr gering, hier ist Platz bzw. passt man auf.
Neu ist generell die Kenntnisnachweispflicht, dass jemand in der geprüften Lage ist, eine Drohne ab 2,5 Kilogramm zu fliegen. Das darf für Hobbypiloten nur noch auf dem Modellflugplatz passieren. Wegen des Nachweises fragen Sie beim Modellbauverein nach oder schauen Sie im Internet. Der "Führerschein" kostet im Moment ca. 30 EUR.
Drohnen sind nicht nur in der Preisspanne von unter 20 EUR (dafür gibt es bereits gut fliegende und ansprechend große, aber immer nur unter 250 Gramm schwere Ready-to-fly-Drohnen / Multicopter mit 30x30 bis 50x50 cm Außenmaß mit Propellern) bis zu 10.000 EUR und mehr für Profigeräte (Landvermesser, Baufirmen, Rettungsdienste, Fotografen) zu haben, sondern auch in der Gewichtsklasse von unter 20 Gramm bis 10 Kilogramm und mehr.
Versichern Sie sich über eine umfassende Modellflugversicherung, die günstig fürs ganze Jahr etwaige Schäden auffängt. Und befestigen Sie Ihr Kennzeichen außen und sichtbar an der Drohne. Das Internet nennt Ihnen die Anbieter. Es hat auch den riesigen Vorteil, wenn Piloten Drohnen fliegen, die nicht automatisch reagieren und durch Batterieende, Motorausfall, Flugfehler verloren gehen, von aufrichtigen Findern zurückgegeben werden können.
Also an alle Interessenten, lassen Sie sich dieses Flugerlebnis nicht entgehen, betrachten Sie die Welt von oben, drehen Sie Videos und schießen Sie Fotos oder lassen Sie Ihre Drohne über die Wiese eilen oder mit anderen Rennen fliegen, es macht einfach viel Spaß. Drohnen reagieren ziemlich exakt und sind gut zu fliegen.
Die Drohnenbestimmungen gilt es natürlich einzuhalten. Dazu der Beitrag über die U-Boot-Drohnen, die meist sehr hochpreisig sind oder im Preiswertbereich ohne Kamera oder mit nicht wasserdichten Kameras. Tauchen Sie besser nicht damit! Zumindest als Amphibienmodell (Erde, Wasser, Luft) können Sie diese für unter 100 EUR fix und fertig - ohne Kamera - bekommen.
100 Meter Abstand zu Gebäuden, Menschenansammlungen, nicht über Militär- / Polizei- / Krankenhausgelände, Flugplätzen, Menschenmengen, keine Schwimmbäder / Nackten / Privatgärten, nicht über 100 m Höhe auf dem Feld und bei FPV-Bildübermittlung nur bis 30 m Höhe! In Wohngebieten ebenfalls nur bis 30 m und 250 Gramm. Über diesen Grenzen nicht in Wohngebieten! Ab 2,5 Kilogramm nur Modellflugplatz! Soweit das Gröbste.