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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 30. Juni 2017

Fantasien zur Nacht (Video): IN CONTROL



IN CONTROL

Kaiserslautern: Altstadtfest von 30.06.-02.07.17

ALTSTADT FEST


Schauen Sie z.B. mal hier vorbei:
Kunstgriff Bühne - Salzstraße

Vom Freitag, 30.Juni -  Sonntag 02.Juli 2017

Freitag, 30. Juni

Sexual Advise

Freitag, 30. Juni

ab 19.00 Uhr

Last but not least wird das Erdkundebuch aufgeschlagen. Thema: Sexualkunde! Seit Anfang 2014 zeigt die fünfköpfige Band, dass sie es drauf haben.
Hier der Youtube Link zu Sexual Advise zum reinhören: https://www.youtube.com/watch?v=fhPTfpamHcE

Kings of Shuffle

Freitag, 30. Juni

ab 21.00 Uhr

FUNKY B & THE KINGS OF SHUFFLE haben ihre Wurzeln im Blues, Jazz, Soul und Rock. Sie spielen Rhythm´n´Blues mit funky Grooves, dreckigen Rock´n´Roll-Beats, treibenden Shuffles und souligen Balladen.

Samstag, 01. Juli

Three Words

Samstag, 01.Juli

ab 14.00 Uhr

Eine junge Musikerin aus Ramstein-Miesenbach, fesselt mit ihren selbst geschriebenen englischsprachigen Texten die Hip Hop-Szene.

Martha

Samstag, 01.Juli

ab 16.00 Uhr

Martha spielt deutschsprachigen Gitarren-Rock-Pop in klassischer Rock Manier. Die Jungs können aber auch nach guter 70er Jahre Manier rocken.

Lio Unplugged

Samstag, 01. Juli

ab 18.00 Uhr

,,LIO´´ ist eine junge Rockband aus Kaiserslautern die Interpretationen von bekannten Rocksongs zum Besten geben.

The Smokin Scarecrows

Samstag, 01.Juli

ab 20.30 Uhr

Spezialisiert auf scorching vocals, Quietschen von Gitarre und donnernden Bass, bringt dieses Power Trio ein einzigartiges klassisches Gefühl zum modernen Rock!

Sonntag, 02. Juli

Blike

Sonntag, 02. Juli

ab 12.00 Uhr

Selbst mit der Gitarre begleitend spielt sie im Singer-Songwriter Stil Cover, aber auch eigene Kompositionen.

Picanto Chor

Sonntag, 02.Juli

ab 14.00 Uhr

,,PiCanto´´ ist ein Gesangsensemble unter der Leitung von Elena Zaslavski, das 2014 gegründet wurde. Das Ensemble setzt sich aus Sängerinnen und Sänger aller Altersgruppen zusammen.

Country To Go

Sonntag, 02.Juli

ab 16.00 Uhr

Durch ihre Natürlichkeit, musikalische Professionalität und nicht zuletzt durch ihren Bekanntheitsgrad in der Szen, ziehen CTG viele Countrymusik Fans und Linedancer an.

Fabian O-Field

Sonntag, 02.Juli

ab 18.00 Uhr

Volle und zugleich weiche Harmonien mit eingängigen Gitarrenthemen begleiten den emotional-energischen Gesang Fabian Ofields, der die Zuhörer ergreift und in seine Gefühlswelt entführt.

Philip Bölter

Sonntag, 02.Juli

ab 20.00 Uhr

Philip loopt ohne zu loopen. Er tritt die Bass-Drum auf seiner Stompbox, schlägt die Snare auf den Saiten, spielt den Bass, die Akkorde und die Melodie - alles auf einmal!.

Am Sonntag in Frankfurt a.M. zum Ende der Opernspielzeit: TOSCA von Puccini

2. Juli, 19:30 Uhr, Opernhaus


Polizeichef Baron Scarpia will Tosca haben und erniedrigen.
(c) Barbara Aumüller    


TOSCA
GIACOMO PUCCINI 1858-1924
Melodramma in drei Akten
Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
nach dem Drama La Tosca (1887) von Victorien Sardou
Uraufführung am 14. Januar 1900, Teatro Constanzi, Rom

Premiere am 16. Januar 2011

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn vor jeder Vorstellung im Holzfoyer


Musikalische Leitung
Antonino Fogliani
Regie
Andreas Kriegenburg

Floria Tosca   Keri Alkema
Baron Scarpia   Dimitri Platanias
Mario Cavaradossi   Leonardo Caimi
Cesare Angelotti   Gordon Bintner
Der Mesner   Franz Mayer
Spoletta   Michael McCown
Sciarrone   Barnaby Rea
Hirt   Anthony Muresan
Ein Schließer   Yongchul Lim

Chor, Extrachor und Kinderchor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester


Nicht einmal 24 Stunden zählt jener veristische Krimi um die kapriziöse, tief religiöse Sängerin Floria Tosca, ihren Geliebten, den Maler und Aufstandssympathisanten Mario Cavaradossi, und den sadistischen Polizeichef Scarpia. Auf dem Höhepunkt der fiktiven, doch in einen authentischen historischen Kontext – Rom in den Tagen der Schlacht bei Marengo im Jahr 1800 – eingebetteten, Dreiecksgeschichte um Künstlertum und Gesellschaft, Macht und Gewalt, Politik und privates Glück, Liebe und Tod stellen sich Fragen nach dem Wesen des Menschen in Extremsituationen: Wie lange sind physische und psychische Misshandlungen auszuhalten? Wie weit geht ein Despot im Wahn von Macht und Erotik? Puccini setzt den heftigen Handlungsvorgängen in seiner emotionsgeladenen und farbenreichen Partitur bisweilen friedliche, feierliche, gar heitere Klänge entgegen. Er erreicht in diesem Widerspruch eine weitere Zuspitzung der Situation, die sich – von verbindenden Erinnerungsmotiven durchflochten – im Rahmen eines durchkomponierten Gesamtbogens entwickelt. Das Prinzip der Kontrastierung wird zum Anknüpfungspunkt für Andreas Kriegenburgs Inszenierung, die sensibel und nuanciert den Handlungsmotiven der Agierenden und damit ihrer Menschlichkeit nachspürt. Zeitlos abstrakt, dabei symbolhaft schärfen Bühnenbild und Kostüme den konzentrierten Blick auf jenes Werk, das einen der größten Skandale der Opernliteratur behandelt.

György Kurtág bei ECM


One of the year’s most important New Series albums is released today. The 3-CD set of György Kurtág’s Complete Works for Ensemble and Choir has already met with a 5-star review in The Guardian. “György Kurtág, who turned 91 in February, is now the grand old man of European music, and perhaps the greatest living composer,” writes Andrew Clements. “This magnificent set brings together some of Kurtág’s greatest achievements and is performed with devotional precision and commitment… De Leeuw, his ensemble and the Netherlands Radio Choir (in the choral works) are fabulously lucid guides… The set is fastidiously presented; ECM’s informative essays regularly put to shame the PR puffery that can masquerade as sleeve notes from the so-called major labels. Kurtág’s exquisitely precise music, wasting nothing, demands that attention.”

Donnerstag, 29. Juni 2017

Kammermusik zum Ausklang der Spielzeit in der Oper Frankfurt

KAMMERMUSIK IM FOYER                     2. Juli 2017, 11 Uhr im Holzfoyer
PAULS ERBEN –

KAMMERKONZERT DER PAUL-HINDEMITH-ORCHESTERAKADEMIE


(c) Roland Horn
Ein zentraler Pfeiler der Ausbildung im Rahmen der Paul-Hindemith-Orchesterakademie ist die Kammermusik. Die Stipendiaten musizieren im Ensemble - sowohl miteinander als auch mit Mitgliedern des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. In konzentrierter Form wird die musikalische Kommunikation im Zusammenspiel vertieft und später ins große Orchester eingebracht.

Weitere Informationen unter: www.ph-orchesterakademie.de

Programm
Gordon Jacob: Doppelkonzert für Klarinette und Trompete (1982)
Astor Piazzolla: Las Quatro Estaciones Portenas

Eric Ewazen: Trio für Trompete, Geige und Klavier (1992)
Paul Hindemith: Drei Stücke für 5 Instrumente (1925)

Mitwirkende:

Artur Podlesniy, Nu Lee Joung, Hanna Elise Bruchholz, Violine
Lydia Kappesser, Viola
Bogdan Michael Kisch, Violoncello

Rayle Bligh, Kontrabass
Hye Jin Kim, Klarinette
Timofej Stordeur, Trompete
Maria Ollikainen, Klavier

Wie war's bei TIME TO SAY GOODBYE. ONE SONG FOR THE ROAD in Frankfurt a.M.?

Oliver Reese und
Prof. Dr. Felix Semmelroth
(c) Birgit Hupfeld

Das Ensemble
(c) Birgit Hupfeld
Der Intendant des Frankfurter Schauspiels Oliver Reese wurde am Samstag, den 24.06.2017, in Frankfurt a.M. nach acht Jahren Arbeit in der Mainmetropole mit einer großen Fete „Time to say Goodbye. One Song for the Road” im Schauspielhaus verabschiedet.

Der Abend begann mit einer zweieinhalbstündigen Revue, in der Oliver Reese herrlich abwechslungsreich eine Art Best of der letzten Jahre präsentierte. Wer anschließend mitfeiern wollte, konnte im und vorm Schauspiel feiern, Musik hören, Tanzen und von dem trotz allem zeitlosen Design, der großen gläsernen Theaterbühne, die bald dem Abriss oder der Totalsanierung zum Opfer fallen werden, Abschied nehmen.

In der Show sangen, tanzten und spielten die Schauspieler des Hauses, begleitet von einer Live-Combo, Highlights und Leckerbissen der zurückliegenden Spielzeiten. Szenen und Monologe aus DER NACKTE WAHNSINN von Michael Frayn, mit der knackig erotischen Haushälterin-Dummerles-Sexbomben-Einlage von Sandra Gerling, die im Staatstheater Stuttgart weitermachen wird, WIR LIEBEN UND WISSEN NICHTS von Moritz Rinke, DREI TAGE AUF DEM LAND von Patrick Marber, DIE BLECHTROMMEL von Günter Grass, SAFE PLACES. Ein Projekt mit Schauspiel und Tanz von Falk Richter und Anouk van Dijk [Wir brauchen Grenzen in Europa (?)], DIE WIEDERVEREINIGUNG DER BEIDEN KOREAS von Joël Pommerat, WILLE ZUR WAHRHEIT von und über Thomas Bernhard, MEDEA von Euripides, CLAVIGO von J.W. Goethe, PHÄDRA von Jean Racine, KUNST von Yasmina Reza, PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG von Heinrich v. Kleist. Constanze Becker bombadierte uns mit den Namen von Brotsorten, "Ich bin Gott/Lycinski", der Geisteskranke mit Vernunft, tobte als Auge des Publikums, CAN, die deutsche Rockspezialband aus Köln, wurde sehr eigenwillig in einer Interpretation geglättet und romantisiert.

Die abschließenden Worte sprach Prof. Dr. Felix Semmelroth, der sich für die bewegten, kreativen und abwechslungsreichen vergangenen acht Jahre sehr bedankte. 

Mit Reese gehen einige der Schauspieler, denen wir begeistert gefolgt sind durch die Abgründe und Sensationen, Irrungen und Wirrungen der Theaterstücke. Oliver Reese geht nach Berlin, sein Nachfolger in Frankfurt wird Anselm Weber.

Mittwoch, 28. Juni 2017

Statistik: So wenige Gründer wie nie


Die Zahl der Existenzgründer geht stetig zurück und hat 2016 einen neuen Tiefststand erreicht. Zu diesen Ergebnissen kommt der neuste KfW-Gründungsmonitor. Einer der Gründe hierfür liegt in der positiven Arbeitsmarktentwicklung, die dafür sorgt, dass immer mehr Menschen einen Arbeitsplatz finden. Die Anzahl der sogenannten „Notgründer“, welche in die Selbstständigkeit gehen weil sie keine Beschäftigung am Arbeitsmarkt finden, ist in der Folge gegenüber dem Vorjahr 122.000 zurückgegangen. Gegen den Trend entwickelt sich Hamburg. Die Hansestadt führt erstmals das Ranking der Bundesländer mit den meisten Gründern an. Berlin ist dagegen auf den zweiten Platz zurückgefallen. Dass die Gründungstätigkeit in den Ballungsräumen vergleichsweise hoch ist zeigt, dass sich sämtliche Stadtstaaten unter den Top 5 befinden.

Diese Grafik zeigt die Anzahl der Existenzgründer in Deutschland nach Jahren und die Bundesländer mit den meisten Gründern je 10.000 Einwohner.


Infografik: So wenige Gründer wie nie  | Statista 

Dienstag, 27. Juni 2017

Wie war's bei LA DAMOISELLE ÉLUE/JEANNE D’ARC AU BÛCHER in der Frankfurter Oper?

Jeanne d'Arc als Medium zwischen Himmel und mittelalterlicher Grausamkeit
(c) Barbara Aumüller

Wie gut Debussy und Honegger in einer Oper vereint werden können zeigt die Inszenierung des Katalanen Àlex Ollé in der Frankfurter Oper. Beide Opern haben das Thema wahre Religiosität sowie den Gegensatz Gutes im Himmel, Böses auf Erden gemeinsam. Es ist fast ein bisschen viel in Zeiten der orientalischen Religionskriege und mit unserer eigenen Kirchengeschichte das so fast schon kitschig erscheinende Bild vom heiligen Himmel im Kontrast zum gemeinen Leben 90 Minuten auszuhalten. Es ist dann wohl die Aura der Reinheit der beiden Heldinnen Die Auserwählte bei Debussy und Jeanne d'Arc bei Honegger, die uns im Siebten-Opern-Himmel schweben lässt, ohne an Langeweile zu denken. Bei Jeanne kommt noch der große Ruf als Heilige und Märtyrerin Frankreichs dazu, die durch ihren heldenhaften politischen und militärischen Einsatz Frankreich im Krieg gegen England auf Gottes Geheiß hin einen entscheidenden Sieg weiterhalf und Karl VII. (fünfter Sohn des mit 25 Jahren völlig schwachsinnigen und handlungsunfähigen Karls VI.), zur Krönung nach Reims führte, auch wenn sie dann einfach fallen gelassen wurde. Ein weiblicher Jesus.


Die Auserwählte (Debussy)
(c) Barbara Aumüller
LA DAMOISELLE ÉLUE, 1893 in Paris uraufgeführt, mit Texten von Dante Gabriel Rossetti, ist ein Poème lyrique von Claude Debussy. Die Auserwählte im Himmel (Elizabeth Reiter) beobachtet auf eine goldene Ballustrade gelehnt ihren Geliebten auf Erden, mit dem sie eine sehr erfüllte, aber kurze Zeit erleben durfte. Der Gute liegt schlafend und schwerkrank bei einer anderen Frau, während sie Maria und Jesus anruft, ihr zu helfen, den Geliebten wiederzutreffen.
Die bühnenbildnerische Lösung der himmlischen Ebene und auf Erden unten wird hier begonnen und später übernommen, das ganze Stück hindurch bleibt sie formgebender Rahmen.

Das Geschehen geht nahtlos über in die Opernwelt Honeggers, die von Ollé hier weitreichend verändert wird. Honeggers JEANNE D’ARC AU BÛCHER ist ein dramatisches Oratorium in 11 Szenen von Paul Claudel, der den Text schrieb, und Arthur Honegger. Das Oratorium erlebte seine konzertante Uraufführung am 12. Mai 1938 im Musiksaal des Stadtcasinos Basel. Die Mischung aus mittelalterlichem Mysterienspiel, Tragödie, Oper, Oratorium, barockem Theater und Rückblicken fesselt, auch wenn der extreme schwarz-weiße religiöse und konservative Ansatz stört. 
Bischof Cauchon /  Porcus,
im Hintergrund Jeanne am Pfahl
(c) Barbara Aumüller
Die Stimmen des Himmels rufen nicht nur den Geliebten der Auserwählten, sondern auch Jeanne (jugendlich angsterfüllt und entsetzt Johanna Wokalek) zu sich. Die Lebensgeschichte Jeanne d'Arcs wird hier im Moment des bevorstehenden Todes 1431 durch den Scheiterhaufen rekapituliert. Im Dialog mit Bruder Dominik (konservativ französisch in grauer Strickweste Sebastien Dutrieux), der ihr aus dem Buch ihres Lebens vorliest, entwickelt sich ein Rückblick. Ganz krass setzt Ollé eine schmutzige (Gesamt-)Welt des Lumpenproletariats, niedriger Kreaturen, aller Scham und Schönheit beraubt, gegen die Reinheit des Himmels. Durch und durch verdreckt, verdorben und amoralisch, bis hinauf zu den Königen und wieder runter - deutliches Zeichen ist die Nacktheit aller Unterkörper, die das schamlose Tierisch-Viehhafte betonen sollen. Wie aus der Hölle kommend kriechen diese Menschen hervor und verwünschen Jeanne. Diese Bestien fordern den Prozess gegen Jeanne. Claudel/Honegger verwenden hier das mittelalterliche Tiergericht aus der Literatur, das über ihr Schicksal entscheiden soll.
Der Schreiber / Esel
(c) Barbara Aumüller
Porcus, das Schwein, hat den Vorsitz des Prozesses (herrlich schmierig, eklig Peter Marsh im Sautrog), gemeint ist der historische Bischof von Beauvais Pierre Cauchon, der tatsächlich als Berater des neunjährigen englischen Königs Heinrich VI. den Prozess gegen Johanna leitete. Seine Arie ist eine Persiflage auf die Jazzmusik, sie wird zur Musik der "Untermenschen" und Mörder. Schafe sind die Beisitzer und ein Esel wird Schreiber (Etienne Gillig), der die Wahrheit zum Geständnis und Todesurteil zurechtbiegt. Hier wird ganz eindringlich Kirche und Justiz karikiert zu einem korrupten verdreckten Haufen. Den politischen Hintergrund, dass der König von Frankreich sie fallen ließ, weil Paris doch nicht erobert werden konnte, und der Herzog von Burgund sie für 10.000 Franken dem König von England verkaufte, wird mit einem einprägsamen Kartenspiel dargestellt, bei dem keiner verlieren und gewinnen kann, weil immer das Gegenteil des Erreichten eintritt. Im Hintergrund Foltergerüste, Kinderkönige, Autowracks, die eindeutig an die Straßenkriege in den Vororten von Paris erinnern. Der Tod als hocherotisches BDSM-Wesen und die Wollust an seiner Seite verfolgen lüstern das Spiel. Das Spiel geht um Jeanne, England gewinnt durch Verlieren. Ihre Schutzheiligen Katharina und Margarethe werden stellvertretend im Hintergrund geschändet und gefoltert. 
Jeanne d'Arc wird zur Abschreckung und
zur Lustgewinnung als Ketzerin
den Massen geopfert.
(c) Barabara Aumüller
Jeanne d'Arc erinnert sich an die Krönung des Dauphin, den sie als 17-Jährige am Zügel unter Jubel und Musik Wochen und Monate nach Reims zur Krönung führte. Das Volk randalierende und saufende Hooligans/Fußballfans, die schon all das haben, was die Verurteiler später noch mehr auszeichnet. Sobald Jeanne ihre Erfolge feiert, sich darüber freut, kommen die schmierigen Zombies und fordern neiderfüllt ihren Tod. Auf dem Scheiterhaufen wartend erinnert sie sich an ihre Kindheit, an die Zeit, als ihr das Schwert, mit dem sie Frankreich befreite, übergeben wurde und sie mit den anderen Kindern ein besonderes Lied sang. Dieses Lied versucht sie nun noch einmal zu singen, aber ihre Stimme versagt. Die neunzehnjährige Jeanne leidet, verbrennt in den Flammen des Scheiterhaufens. In einer gewaltigen Schlussapotheose stärken die Heiligen Katharina und Margarethe sowie Engel und andere Himmelsbewohner ihre Auserwählte in der Stunde ihres Todes und leiten sie zu sich.








Montag, 26. Juni 2017

Grünlicht für Massenaushorchungen

Ach, unser aller Fun und Spielzeug, WhatsApp und Messenger aller Art wie Facebook und Skype. Ab sofort sind Geheimdienst-/Polizeitrojaner absolut legal, sie dürfen querfeldein reinhorchen. Und alles nur, weil uns so viel Menschen zugelaufen sind. Dabei saugt sie der untertarifliche und noch schlechter zahlende Arbeitsmarkt ja nahezu auf, man hat darauf gewartet. Den Rest zahlt die Staatskasse. Und der Großraum Europa vervielfacht zusätzlich die allgemeinen Gefahren der Kriminellenverbreitung und -einflussnahme von innen und von außen.

Der Bundestag hat den Weg für die umstrittene Überwachung von Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp nun freigemacht. Die Daten sollen dabei direkt auf den Geräten vor der Verschlüsselung oder nach der Entschlüsselung abgegriffen werden. Dafür müssen die Behörden sogenannte Staatstrojaner in Ihrem PC oder natürlich Handy installieren. Machen wir uns nichts vor, E-Mails usw. werden auch geprüft. Also, wundern Sie sich nicht, wenn auf einmal alles anders geht, nach Abwesenheit zu Hause Ihr PC läuft (!), Papiere fehlen, alles Surfen eine einzige Leierei ist, weil nun auch die letzten spärlichen Kapazitäten Ihrer Datenverbindung überfordert sind. Selbstverständlich kann das eine erhebliche Hilfe bei den schweren und entsetzlichen Straftaten wie Mord und Totschlag, Waffen-, Drogen- und Menschenhandel sein oder politisch motivierten Terrorakten, Geheimdienstaktionen, ausländischer Einflussnahme und politischem Extremismus helfen, von Geldfälschung, Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Prostitution u.v.m. abgesehen. Gefährdet ist dagegen die Privatheit, das Recht auf Datenschutz, die Meinungsfreiheit und vieles mehr. Flächendeckende und willkürliche Einzelaktionen dürfen gestartet werden, eine noch stärkere Änderung der Verletzlichkeit der persönlichen Freiräume tritt in Kraft. Datenbeschaffungskriminalität und -missbrauch in Aussicht!


Denn dummerweise können die Daten auf dem Highway nun nicht nur von Staatsorganen, Behörden, Geheimdiensten, sondern auch von organisierten Cyberkriminellen, sogar nur von PC-kundigen Nachbarn genutzt werden. Sicherheitslücken durch Öffnen der Anbieter-Abschirmungen machen alles möglich. Also muss man hier einen bedenklichen Rückschritt hinnehmen, der alles Betreten des Internets und den möglichen Aktionen darin zu einem transparenten Aushorchgebiet auch für harmlose Private macht.  So wächst dann auch die Willkür, der Aktionismus, der Erfolgsdruck der ausübenden Überwacher, die teilweise schon weit in die Intimitäten vordringen, damit sie auch fündig werden. Unser Liebling der PC oder der neue Ergänzungsliebling Handy locken alle in ihre Falle und spähen aus, was sie können.

Also, beim Daten, Chatten, Gespräch und Benachrichtigen online oder per Funk aufpassen, mit wem Sie schreiben und wie lange und was alles drinsteht. Und wenn Angriffe auf Ihre mentale und körperliche Gesundheit spürbar werden, Sie das Gefühl haben, Ihre Wohnung wird in Ihrer Abwesenheit be- und durchsucht, Dinge fehlen, z.B. Steuermappen oder wichtige Dokumente, Briefe verschwinden und kommen wieder, wissen Sie, was los ist - auch wenn Sie nicht mehr unterscheiden können, w e l c h e  Leute sich da zu schaffen machen. Sie haben verloren, da hilft keine Beratung, kein Wohnortwechsel und keine Religion oder Anrufung überirdischer Kräfte mehr. Egal wohin Sie gehen, argumentieren, handeln, beten, es bleibt! So haben wir unsere Orwell-Knute satt. Alles abschalten, nicht mitspielen? Knacksichere Messenger verwenden? So einfach könnte es sein ... Wir werden in einen täglichen Kampf um unsre Privatheit gezogen, worauf soll das vorbereiten?




Bilanz der 19. Internationalen Schillertage in Mannheim

Mit großem künstlerischen Erfolg und einer positiven Zuschauer-Bilanz sind die 19. Internationalen Schillertage am Samstag, 24. Juni zu Ende gegangen.
»Nach der Freiheit« war ihr übergreifendes Thema und Anlass, Schillers Freiheitsbegriff aus verschiedensten Perspektiven zu hinterfragen und Freiheit als positive Herausforderung für die Gestaltung des eigenen Lebens, von Gesellschaft und Politik zu formulieren.

18.000 Zuschauer besuchten vom 16. bis zum 24. Juni das renommierte Theaterfestival, das mit einer aufrüttelnden Rede des frankophonen algerischen Schriftstellers Boualem Sansal eröffnet wurde, und sorgten für eine Platzauslastung von 97 Prozent und zumeist ausverkaufte Vorstellungen.

13 Produktionen an neun Festivaltagen zogen weit über Mannheim hinaus das Publikum an. Mit sieben hochkarätigen Gastspielen anderer Theater, drei großen und zwei weiteren Eigenproduktionen stellte das Festival gezielt Schillers Dramen und den daraus resultierenden Freiheitsbegriff ins Zentrum und setzte auf eine exklusive Programmzusammenstellung.

Herausragende überregionale Resonanz und vielfach begeisterte Reaktionen erzielte die Performance-Installation Das Heuvolk des dänisch-österreichischen Künstlerduos SIGNA auf dem Areal des ehemaligen Benjamin Franklin Village.
Das Heuvolk, das sich mit der Erlösungssehnsucht und -ideologie einer fiktiven religiösen Gemeinde auseinandersetzt, ist noch über die Schillertage hinaus von 1. bis 16. Juli in Mannheim zu erleben.

Auch die weiteren Eigenproduktionen – Tobias Rauschs und Aljoscha Begrichs Demetrius [exporting freedom] nach Schillers Dramenfragment, Oliver Frljićs biografischer Theaterabend Second Exile über Totalitarismus sowie das Virtual-Reality-Projekt Der Geisterseher und die Lecture Performance Adana liebt Breslau von Hausautor Akın E. Şipal – stießen sowohl beim Publikum als auch bei der Presse auf großes Interesse und wurden zumeist sehr positiv aufgenommen.

»Ich bin sehr glücklich über die Resonanz der Schillertage, den großen Zuspruch nicht zuletzt durch die Mannheimer Besucher und den künstlerischen Erfolg«, so Burkhard C. Kosminski, Schauspiel-Intendant und Künstlerischer Leiter der Schillertage über die letzte Ausgabe des Festivals unter seiner Intendanz. »Auch dass unser Konzept aufgegangen ist, einen Schwerpunkt auf große und wichtige Inszenierungen von Schillers Dramen zu legen und eine Bandbreite aussagestarker Zugriffe renommierter Regisseure zeigen zu können, die zu vielen angeregten Diskussionen geführt haben, freut mich sehr.«

Zu den Gastspiele zählten Maria Stuart der Münchner Kammerspiele sowie des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Wallenstein der Schaubühne Berlin, Wilhelm Tell des Theater Basel/Schauspiel Köln, Je suis Jeanne d’Arc des Berliner Maxim Gorki Theater sowie Winterreise von dessen Exil Ensemble und Don Karlosder Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin. Die Regisseurin Andrea Breth konnte als Gast für ein Podiumsgespräch im Anschluss an die Theaterfilmvorführung ihres Don Carlos gewonnen werden.

Ergänzt wurde das Programm durch Calixto Bieitos Die Räuber aus dem Repertoire des NTM, sowie die beliebten Podiumsdiskussionen des SWR 2 Forums und die legendären Schill-Out-Konzerte mit Bands aus Mannheim und aller Welt.

40 junge Theaterschaffende und Studierende besuchten außerdem das umfangreiche Stipendiatenprogramm mit seinen acht Workshops von Nuran David Calis, Noah Haidle und Oliver Frljić.

Die 19. Internationalen Schillertage werden ermöglicht und gefördert durch die Stadt Mannheim, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Sponsoren sind Roche, John Deere und der MWS Projektentwicklungsgesellschaft der Stadt Mannheim.

Samstag, 24. Juni 2017

Fantasien zur Nacht (Video): 2017 NU MUSES CALENDAR




2017 NU MUSES CALENDAR

Frankfurt a.M.: Intendant Oliver Reese verabschiedet sich



TIME TO SAY GOODBYE
ONE SONG FOR THE ROAD
EIN MUSIKALISCHER RÜCKBLICK AUF ACHT JAHRE INTENDANZ REESE


»Music was my first love… and it will be my last.« Das Schauspiel Frankfurt verabschiedet sich mit den Sternstunden der Theatermusikgeschichte, den Songs, die Sie zum Lachen, Weinen,  Mitsingen bewegt haben – mit einem Text- und Liederabend zum Dabeisein und In-Erinnerung-Behalten. Alle Schauspielerinnen und Schauspieler versammeln sich ein letztes Mal auf der Bühne, um sich zu verabschieden und die Highlights von 255 Produktionen Revue passieren zu lassen. Von »Cabaret«, über »Clavigo« und »Safe Places« bis hin zum letzten großen Ensemblestück »Eine Familie« schlagen wir den Bogen über acht Jahre Schauspiel Frankfurt und sagen gemeinsam: Adieu. Anschließend findet eine große Abschiedsparty auf der großen Bühne mit DJ Efdemin und DJ Boris (Ostgut, Berlin), im gesamten Foyer und der Panorama Bar, mit Buffet und »Come Together« statt.


Schauspielhaus

Sa 24.06.2017 19.30 Uhr

AUSVERKAUFT
Evtl. Restkarten an der Abendkasse

Fantasien zur Nacht (Video): The Infinity Room



"The Infinity Room" - Dvrker (NSFW)