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Montag, 8. Dezember 2025

Severin Groebners Neuer Glossenhauer #88: Nikoloraturen üben
















Hintergrund: Hellbraun unpolitisch © Foto: Dominic Reichenbach / Artwork: Claus Piffl


Nikoloraturen üben

Letzten Samstag feierten wir das Fest des heiligen Nikolaus.
Der war ein Typ aus Kleinasien. Der hätte vielleicht wegen der angeheizten Stadtbild-Debatte gerade ein Problem, aufgrund seines Aussehens einen Weihnachtsmarkt ohne Ausweiskontrolle zu überqueren.
Dabei bringt er doch allen etwas.

Sogar den faschis… nein, den Rechtspo… nein, den nationali… auch nicht, den patriotischen Parteien - so heißt das jetzt laut der neuen Sicherheitsdoktrin der US-Regierung.
Also auch diesen Freunden niederen Instinkte und höchsten Einkommensklassen bringt der heilige Nikolaus eben diese neue Doktrin.
Und damit ein Problem: Wie soll man sich zwei autoritären Herrschern gleichzeitig anbiedern. Nicht wegen des Verlusts der Würde, sondern rein biologisch:
Eine kriechwillige Partei, aber zwei Ani Diktatori.

Schauen wir mal einen an, der wissen muss, wie das geht: Giovanni Infamino… nein, Infantino.
So heißt der Mann. Chef der FIFA.
Der hat gerade Donald Trump - dem Besitzer des einen potentiellen Darmausgangs und Chef eines der Länder, die die nächste Fussball WM der Männer ausrichten - den Friedenspreis der Fifa überreicht. Fifa-Friedenspreis? Noch nie gehört davon?

Kein Wunder, der Preis wurde auch extra für diesen Anlass erfunden.
Eigentlich wollte man ja die Teams für die Gruppenphase auslosen, aber Giovanni Intriganto… Infantino musste Donald Bomb… nein, Trump schnell noch den Preis überreichen und eine Medaille umhängen lassen.
Man kann ja froh sein, dass er ihm nicht noch Oralsex auf der Bühne hat angedeihen lassen.

Aber das mag Trump wahrscheinlich gar nicht.
Worauf der wirklich steht, werden wir aber erst erfahren, wenn die Epstein-Files heraus gegeben werden.
Nämlich auf: viele schwarze Balken.

Dazwischen lässt er Boote samt Fracht und Besatzung in der Karibik und dem Ostpazifik von Killerdrohnen auslöschen oder die Nationalgarde im Inneren der USA einsetzten. Was man als Besitzer des Fifa-Piece-Preis eben so macht: Irgendwo drauftreten.
Vielleicht macht er auch bald Krieg mit Venezuela.
Wegen Drogen? Angeblich.
Wegen Öl? Wahrscheinlich.
Weil dort die Frau wohnt, die den Friedensnobelpreis bekommen, den er eigentlich haben will? Ziemlich sicher.

Der andere Anus-Inhaber, der von Giovanni Intransperento…  Infantino (Jetzt merk ich mir den Namen endlich, ich schwör’s!) schon eine Fussball-WM geschenkt bekommen hat, Waldemar der Schreckliche aus Russland, besucht einstweilen Länder. Länder, die keine Vertragsstaaten des Internationalen Strafgerichtshofs sind: Indien.
Gut, da hätte er auch in die USA fahren können. Aber dort war er ja schon.

Der indische Possessor di Ani, Narendra Modi, hat ihn auch gleich persönlich empfangen.
Man sieht: Die können gut miteinander. Es gibt also einen Modi vivendi.
Modi hat Putin sogar umarmt. Gute Idee! So hätte ich das auch gemacht.
Gerade bei ehemaligen Geheimagenten ist es ratsam, sie auf diese Art und Weise unauffällig nach Waffen und Abhör-Einrichtungen zu untersuchen.

Wenn wir von Abhören sprechen, müssen wir aber nicht nur an die Geheimdienste denken, sondern an noch Unangenehmeres: Den Jurowischnsonggondähsd. So wird der ESC nämlich in Wien ausgesprochen.
Und die Wienerinnen und Wiener müssen es ja wissen. Schließlich müssen… dürfen sie das „mediale Großereignis“ schon wieder ausrichten.

2015 war das schon einmal der Fall. Daraufhin gab es große Flüchtlingsbewegungen, Humanitätskrisen und einen Rechtsruck in ganz Europa. Im Jahr darauf stimmte Großbritannien für den Brexit und Donald Trump wurde zum ersten mal US-Präsident.
Und alles nur wegen dem Jurowischnsonggondähsd in Wien?
Natürlich nicht.
Sondern wegen des.

Um solche katastrophale Auswirkungen einzudämmen, hat sich jetzt die EBU neue Regeln gegeben. EBU? Klingt nach einem Schmerzmittel, ist aber die European Broadcasting Union.
Und die wird es eh noch schwer haben. Sieht doch die neue Sicherheitsdoktrin der USA die Meinungsfreiheit in Europa gefährdet.

In perestaltischer Vorauseilung gibt sich deshalb die EBU neue Regeln. Dass etwa der Jurowischnsonggondähsd unpolitischer werden soll. Schließlich hat man ja schon bei der FIFA-Auslosung gesehen, bei der Preisverleihung samt Medaillen-Umhängung, wie wichtig es ist jedes mediale Großereignis von den Olympischen Spielen über die Fussball WM, den Salzburger Festspielen und bis zum Silvester-Schlagerboom frei von Politik zu halten.
Außer es sind Politiker anwesend.
Aber die sind ja nicht politisch, sondern nur da.

Was fehlt ist allerdings eine andere neue Regel für den Jurowischnsonggondähsd.
Eine, die dem Song in dem Contest helfen könnte. Die Regel, dass nur nur Musiker auftreten dürfen. Also so echte Menschen, die das auch können mit der Musik. Die nicht nur singen können, sondern auch ein Instrument beherrschen. Und das live. Und das Lied auch selbst geschrieben haben. Also Musiker eben.

So wirkliche Künstler und nicht gentechnisch hochgezüchtete Domspatzen, digitalisierte Tanzmäuse, programmiert steppende Bären und andere künstliche Unintelligenzen. Mal sehen, wer dann noch mit macht.

Schließlich wird der Jurowischnsonggondähsd ja gerade von manchen Ländern boykottiert.
Grundsätzlich: Eine gute Idee. Denn je weniger Länder mitmachen, desto kürzer wird das überteuerte Schlagerfestival.

Bei einem echten Festival wäre das anders:
Lauter Musiker aus Europa.
Und auch aus Australien. Oder Neuseeland. Oder Palästina. Und auch gerne Israel.
Das könnte ein interessanter musikalischer Austausch werden.

Und natürlich wird es dann politisch. Deshalb werden neben Künstlern aus Israel etwa auch welche aus Ägypten oder Syrien dabei sein. Oder sonstwo aus dem Nahen Osten. Gibt es doch dort zahlreiche großartige Künstlerinnen und Künstler, die ihren Regierungen mehr als nur „kritisch“ gegenüber stehen.

Und Russland wäre dann auch dabei. Damit man auch wieder russische Künstler hört, die das Lied „Ich möchte Schwanensee sehen!“ singen. Dort ginge das dann. Geht in Russland gerade nicht.
Dafür geht man nämlich im Putin-Paradies ins Gefängnis.
Langsam wird einem klar, was „unpolitisch“ womöglich noch bedeutet.

Davon steht aber nichts in der neuen amerikanischen Sicherheitsdoktrin.
Man könnte aber ein Lied davon singen.
Ist ja schließlich Nikolo.

—-

groebner live:
Alle Termine gibt es hier.

Nächster Vierteljahresrückblick „Quartalsweise“ 11.12. 
Buch&Wein, Frankfurt

Satirischer Jahresrückblick 12.12. 
Filmklubb, Offenbach

groebner gesehen:
Der freundliche Sender 3Sat hat mein Programm „
ÜberHaltung“ ausgestrahlt.
Für alle, die es noch nicht gesehen haben, die haben jetzt in der Mediathek (Achtung Wortwitz) 
das Nachsehen.

groebner gehört:
Satire-Pop-Album 
„Nicht mein Problem“

Zusammen mit den sehr geschätzten Kolleginnen und Kollegen Fine Degen, Ella Carina Werner, Jess Jochimsen und Sascha Bendiks (ich schätze alle mindestens drei Jahre jünger) war ich auf Schloß Kapfenburg und habe dort bei für SWR Kultur die
 „Nacht der Poeten“ mit lustigen Texten bestritten.
Teil eins könnt Ihr Euch hier 
anhören.
Teil zwei jetzt auch, nämlich hier.

„Ende der Welt“ auf Bayern 2 und in der ARD-Audiothek, wo ich nachdenke, wie eine 
Welle und das Verschwinden einer Regierung zusammenhängen könnte. Oder wie schwer das Leben auf Probe ist.

In Bayern 2 hab ich auch auf den November gerückblickt.

Und einen ganz neuen Song (ist die Zugabe vom neuen Programm, aber psst!) kann man direkt 
auf der Homepage hören.

groebner gefolgt:
Videos auf 
YouTube, auf Instagram oder auf Facebook zu sehen.



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