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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Donnerstag, 11. Juni 2009

Erotische Literatur in Deutschland am Ende?



In einem Artikel in der NZZ (Neue Züricher Zeitung) rechnet Dorothea Dieckmann mit den Bestrebungen ab, Sex qualitativ anders und schlechter zu vermarkten als früher.

Die coole Ferne und doch totale Konsumierbarkeit des/der anderen Körper wird auf der Riesenplattform Internet und TV heute extrem zelebriert. Keine genüssliche Lektüre mehr, nur lüsterne Bilder. Die Canterbury Tales und Boccaccios Dekamerone, Lady Chatterley und Fanny Hill als Klassiker Jahrhunderte überdauernd, Anäis Nin und Henry Miller für die Feinbesaiteten und Erotikliebhaber sowie Charles Bukowski für die Prolos seien out und am Ende, es kämen nur noch weichgespülte und tote Softtexte auf den Markt, die allesamt nur der Entwertung von Sex dienten.

Sex am Ende, die Literatur darüber auch? Nein, das ist so ziemlich unvorstellbar.

Ich denke entscheidend ist diese Erkenntnis:

Auch Charlotte Roche, die "mit ihrem Ekelschocker «Feuchtgebiete» gegen hygienische Selbstdisziplinierung und Beauty-Körperzucht Sturm läuft. Angesichts der synthetischen Anais-Girlies wirkt ihre Apotheose der Körpersäfte geradezu wie eine Rebellion – eine Rebellion allerdings, die geradewegs aufs Ende der Sexualität zuführt, denn sie besiegelt das Scheitern jenes Gefühls, das von der trivialen Semipornografie ohnehin verhöhnt wird: Liebe."

Ja, da ist was dran... Liebe könnte für Jugendliche am Ende sein, wenn sie mit solchen Betrachtungen konfrontiert werden. Ihre Medienkonsumgewohnheiten könnten Liebe sehr relativieren.
Sex und Nacktheit ist mehr denn je eine Ware, Kontakte sind leichter und schneller zu finden, jeder kann sich so ziemlich austoben. Es entfällt so langsam die bürgerliche Bindung durch Sex.
Oder lieben unsere Kinder, jungen Erwachsenen einfach anders? Mit einem anderen Verständnis? Jede Zeit hat ihre Bücher, ihre Träume, ihre Vorstellungen ..., niemals jedoch lassen sich Menschen ihre Sehnsüchte nehmen. Die sind individuell und virulent. Da landen eher Soft- und Schunderotik ganz schnell im Altpapier, wird der Stecker gezogen oder weitergeklickt.


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