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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 28. April 2012

Szenische Lesungen von Rüdiger Heins mit Felicitas Göbel und Viktoria Vonseelen


Auf der Binger Kleinkunstbühne "Binger Bühne" fand letzten Sonntag, 22.4.2012, die szenische Lesung „Uruk“ von und mit Rüdiger Heins statt, der in "Gilgamesh und Enkidu" das uralte Gilgamesh-Epos ausführlich verarbeitet hat. Seine Interpretation kam 2011 in Bingen zur Uraufführung und wurde hier als Ausschnitt aus dem Ganzen präsentiert.
Als Schauspielerinnen Felicitas Göbel und Viktoria Vonseelen, die in verschiedene Rollen schlüpfen, die Hauptrollen auch mal tauschen, dominant jedoch die Zuordnung eine schauspiel- und theaterpädagogisch ausgebildete Felicitas Göbel, der südländische geheimnisvolle Typ, als archaischer, starker, dunkler Kämpfer, mit Anklang an das alttestamentarische Biest, erd- und naturverbunden, schön, stark. Gilgamesh als der helle Unbesiegbare, Heldenhafte, Posierende, Schöne durch die musik- ballet-, tanz- und sprechausgebildete Veronika Vonseelen, der blonde klingende Typ. 

Die Geschichte spielt am Schnittpunkt Megalith (Jungsteinzeit) und Antike, sie ist mittlerweile 4900 Jahre alt. Es ist eine Geschichte um Gilgamesh, den starken und tyrannischen Herrscher von Uruk, dem man den Bau einer sehr langen Stadtmauer von 12 m Höhe nachsagt und der unbesiegbar war. Zwei Teile Gott, ein Teil Mensch fehlte ihm jedoch ein starker Gegenpart, an dem er sich messen konnte. Die Bewohner von Uruk wünschten sich daher von den Göttern einen solchen, die daraufhin Enkidu schufen, der aus zwei Teilen Tier und einem Teil Mensch aus der Steppe kam. 
Die beiden treffen aufeinander, kämpfen und alle Sinne springen an, sie verlieben sich im Kampf ineinander und werden ein homoerotisches Paar. Ein Leben in tiefer Freundschaft und Liebe, bis die Götter Enkidu im Kampf sterben lassen. Hier kommt die aristotelische Poetik zum Zug, die im Gilgamesh-Epos bereits vorverwirklicht war. Das Aufeinandertreffen der Helden und ihre Prüfung durch die Götter ist unweigerlich mit Stationen verbunden, sie müssen auf ihrer Reise Aufgaben erfüllen, einen Weg beschreiten, sich verlieren. Das Teleologische, Zielgerichtete ist typisch für diesen Dramentyp, im krassen Gegensatz zum statischen Drama eines Samuel Beckett, keine Handlung, kein Ziel. Gilgamesh ist auferlegt die Trennung zu verschmerzen, das Leid zu ertragen. Als geläuterter Herrscher kehrt er zurück und lässt nun Weisheit und Liebe im Regieren walten.

Eine schöne Bereicherung, dieser Lesung zuzuschauen, künstlerischer Genuss vom Feinsten.

Morgen ist nun im HalbNeun Theater Darmstadt, Sandstraße 32, ab 17 Uhr die Neugründung des Vereins „Lesen & Kultur für alle e.V., Münster in Hessen“.

Ziel des Vereins ist die Stärkung der Lesekompetenz sowohl der leseschwachen als auch der lesestarken Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Es wird ein buntes Programm mit Theatervorführungen, Lesungen und Musik geboten. Dr. Michael Hüttenberger, Gewinner des diesjährigen Stockstädter Literaturpreises wird eine Lesung halten. Er ist Initiator des Projektes „Lesen für alle“. Es wird das Jugendtheaterstück „Der Sommernachtstraum“ von Shakespeare aufgeführt. Dies wird inszeniert von Georgios Slimistinos, Gründer des ZwischenZeittheaters in Frankfurt. Des Weiteren wird aus dem Werk „Gilgamesh und Enkidu“ des bekannten Schriftstellers und Regisseurs Rüdiger Heins eine Szenische Lesung "Uruk" mit den beiden ansprechenden Schauspielerinnen Felicitas Göbel und Viktoria Vonseelen (s.o.) aufgeführt.