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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Montag, 2. Juni 2014

Tabak - das legale Heroin für unsere Psyche - kann nicht teuer genug sein


„Ein hoher Zigarettenpreis hält Kinder und Jugendliche am ehesten vom Rauchen ab"
Über 100.000 Todesfälle jährlich als Folge des Tabakkonsums: Deutsche Herzstiftung unterstützt Forderung nach Erhöhung der Tabaksteuer

Am 31. Mai war WHO-Weltnichtrauchertag, die Deutsche Herzstiftung machte deshalb darauf aufmerksam, dass Rauchen einer der bedeutendsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ist, ferner für verschiedene Krebsarten, chronische obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und Diabetes. Jährlich sterben in Deutschland etwa 100.000 bis 140.000 Menschen vorzeitig an Erkrankungen, die durch Tabakkonsum verursacht werden. Zusätzlich sterben hierzulande jedes Jahr mehr als 3.000 Menschen durch Passivrauchen. [Die Schwere der Sucht wird in der Forschung mit der Heroinsucht gleichgestellt. Red.]

„Wir fordern deshalb von der Gesundheitspolitik konkrete Maßnahmen, den Tabakkonsum in Deutschland zu reduzieren, zum Beispiel durch eine spürbare Erhöhung der Tabaksteuer. Dies wäre ein effektiver Hebel, um das Rauchverhalten zu beeinflussen und den Einstieg vieler Menschen in das Rauchen zu verhindern. Ein hoher Zigarettenpreis hält insbesondere Kinder und Jugendliche davon ab, das Rauchen anzufangen", hebt der Kardiologe Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, hervor.
Höhere Tabaksteuern: Schutz der Kinder vor dem Einstieg in die Raucherkarriere

Mit ihrer Forderung, die Tabaksteuern anzuheben („Raise taxes on tobacco"), richtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Bemühungen im Rahmen des Weltnichtrauchertages besonders auf den Schutz der Kinder und Jugendlichen. Die Deutsche Herzstiftung unterstützt ebenso wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) die Forderung der WHO nach einer spürbaren Anhebung der Tabaksteuern. „In Deutschland würde dies einer sehr großen Anzahl von Menschen Nikotinabhängigkeit und tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch tödliche Krebserkrankungen ersparen", sagt Prof. Gohlke.

Trotz der schwerwiegenden Folgen des Tabakkonsums rauchen in Deutschland immer noch mehr als 10 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und ca. 30 Prozent der Erwachsenen. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen raucht, weil sie bereits nikotinabhängig sind und das Rauchen nicht ohne unterstützende Maßnahmen aufgeben können. In anderen EU-Ländern (z. B. Finnland, Schweden) konnte die Raucherquote durch strikte Tabakprävention bereits auf unter 20 Prozent reduziert werden. „Der dringende Nachholbedarf Deutschlands bei der Tabakkontrolle wird unterstrichen durch das blamable Ergebnis der neuesten europäischen Tabak-Kontroll-Skala 2013, wonach Deutschland unter den befragten 34 Ländern den vorletzten Platz einnimmt", stellt Prof. Gohlke fest.* Die Skala beruht auf einer Beurteilung der Länder nach konkreten Maßnahmen zur Verringerung des Tabakkonsums (z. B. umfassende Werbeverbote, große Warnhinweise auf Zigarettenpackungen etc.).
Wer das Rauchen aufgibt, senkt sein Herz-Kreislauf-Risiko massiv
Rauchen ist das größte einzelne yerrneidbare Gesundheitsrisiko. Tabak ist das einzige zugelassene Verbraucher-Produkt, welches bei vorschriftsgemäßem Gebrauch zu tödlich verlaufenden Erkrankungen führt: Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere Gefaßerkrankungen, das sogenannte „Raucherbein", werden durch das Tabak-Rauchen verursacht. Aber auch nach einem Herzinfarkt hat das Rauchen katastrophale Folgen. Umgekehrt kann durch vollständige Aufgabe des Rauchens nach einem Herzinfarkt das Risiko für weitere Herzkreislaufereignisse bei Personen, die bis zum Herzinfarkt geraucht haben, um 80% gesenkt werden, d. h. vier von fünf weiteren Ereignissen nach einem Herzinfarkt könnten durch vollständige Aufgabe des Rauchens vermieden werden.

* Joossens L, Raw M: The Tobacco Control Scale 2013 in Europe. Präsentiert auf der Sixth European Conference Tobacco or Health (TCToH), Istanbul, 26.-29. März 2014.

Testen Sie kostenfrei Ihr Herzinfarkt-Risiko!

Die Deutsche Herzstiftung bietet einen kostenfreien Herzinfarkt-Risikotest online unter www.herzstiftung.de

Den Risikotest hat Prof. Dr. Helmut Gohlke (Deutsche Herzstiftung) entwickelt.

Montag, 16. Dezember 2013

Gesundheit: Weniger Salz im Essen ist für jeden gut



Weniger Salz im Essen ist für jeden gut

(Ärzte-Zeitung online) Die Forscher sind jetzt der Meinung, dass jeder, der weniger Salz zu sich nimmt, etwas Gutes tut. Auch wenn der Blutdruck nicht sinkt, jubilieren die Blutgefäße. So in einem Artikel von Philipp Grätzel von Grätz.
Wenn es gelinge, die tägliche Salzzufuhr in Deutschland von 10 g pro Tag auf 5 bis 6 g zu verringern, wäre für die Herz-Kreislauf-Gesundheit nach Ansicht von Professor Eva Brand vom Universitätsklinikum Münster viel gewonnen.

So sinke der systolische Blutdruck durch eine solche Verringerung der Salzaufnahme im Mittel um 2 bis 8 mmHg. "Das entspricht einer Senkung des Risikos für tödliche Herzinfarkte und Schlaganfälle um 7 bis 30 Prozent", so die Professorin.
Bekanntlich reagiert aber nicht jeder Mensch auf Salzrestriktion mit Blutdrucksenkung. Nur bei etwa 25 Prozent der Normotoniker, aber immerhin bei 30 bis 50 Prozent der hypertensiven Patienten sinkt der Blutdruck, wenn weniger Salz zugeführt wird. Bei den ersten ist eine Speicherung von Salz in Haut und Muskeln festzustellen. Sie führt zu einer Aussprossung von Lymphgefäßen. Die wiederum können Flüssigkeit aufnehmen und den Blutdruck auf diese Weise niedrig halten.

Also Kräuter und Gewürze (nicht salzhaltige Mischungen, achten Sie darauf!) einsetzen, Salz reduzieren, und schon hat man sich was Gutes getan. Gute Köche schwören auf die zahlreichen Schätze, die der Kräuter- und Gewürzgarten so bietet. Ob wild gewachsen, frisch geschnitten oder getrocknet sind sie das i-Tüpfelchen jeder Zubereitung. Die darin enthaltenen Aroma- und Pflanzenstoffe haben viele positive Effekte auf die Gesundheit. Sie wirken entzündungshemmend, antibakteriell und verbessern ganz nebenbei die Bekömmlichkeit der Speisen. 

Montag, 25. März 2013

Dichterhain: GESUNDHEIT von Hannes M. Pum


Gesundheit

Von Hannes M. Pum (c)




Golden scheinen Deine Sterne mir Tag und Nacht,
Senden heilendes Licht - wenn Schmerzen quälen,
Die grimmig entfalten ihre dunkelschwarze Macht.

Da der Kopf beginnt zu platzen, nicht verhehlen
Möcht’ ich: Deiner Blicke himmelszärtliche Pracht
Vermag zu bewirken, dass irdisches Paradies lacht.

Die Gesundheit schläft. Wird bald sein sie erwacht
Zu neuem Leben - welches hüte blühenden Garten
Des Frühlings? Und der Seelen Landschaft Glück?

Bring’ hohe Zeit der Qualfreiheit zeitig mir zurück …

Montag, 22. Oktober 2012

Buchbesprechung: HEILEN MIT SEELENCODES von Roswitha Stark


Finden Sie Zugang zur Sprache der Seele! Schon seit langem weiß man um die therapeutische Wirkung von Formen, „Schlüsselwörtern“ und Zahlen. Roswitha Stark kombiniert diese Welten und führt uns in die Sphäre der Seelencodes: Bildkombinationen aus einfachen Formen, Symbolen, Buchstaben, Zahlen und Farben wirken wie codierte Botschaften und ermöglichen uns einen direkten Kontakt zur Seele. So können wir uns mit unserer „Ur-Matrix“ – dem Bauplan unseres Lebens in seiner reinsten und heilen Form – verbinden und Beschwerden, Blockaden und Traumata einfach auflösen. Ein El Dorado für Esoteriker.
Roswitha Stark erklärt uns, wie wir aus der unermesslichen Zahl an möglichen Kombinationen aus Formen, Zahlen, Buchstaben und Farben unsere persönlichen Heilcodes herausfiltern und diese gezielt für körperliche, seelische und geistige Anliegen einsetzen können. Mit vielen Anregungen für spannende Experimente und eigene Erfahrungen.


Interview (Auszug) mit Heilpraktikerin und Bestseller-Autorin Roswitha Stark

Am Anfang des Buches beschreibt eine Anekdote, dass gerade das „Nichts-Wollen“ bzw. das bloße „Geschehen-Lassen“ den Weg zur Heilung freigibt. Worin besteht gemäß dieser Maxime Ihr Selbstverständnis als Heilpraktikerin und Therapeutin?
Stark: Ich möchte Ihnen das anhand eines Beispiels erklären: Wenn ich etwas unbedingt vermeiden möchte, zum Beispiel einen Kratzer in mein neues Auto zu bekommen – ich fahre besonders vorsichtig, parke das Auto an einer geschützten Stelle, passe immer auf und kontrolliere, ob auch wirklich kein Kratzer im Auto ist –, was passiert? Ich kann noch so vorsichtig sein, das Universum wird dafür sorgen, dass es doch passiert! Warum? Weil ich meine volle Aufmerksamkeit, also meine Energie und meinen Fokus, die ganze Zeit auf das Thema „Kratzer im Auto“ gelenkt habe, bis es halt passiert. Etwas geschehen lassen bedeutet nicht, dass es egal ist, was passiert; es bedeutet, einfach Vertrauen in die Schöpfung zu haben. Je mehr ich etwas unbedingt haben will, desto fixierter bin ich und desto weniger vertraue ich den Geschehnissen, die für meinen Lernprozess im Leben wichtig sind. Das gilt auch für Krankheit und Heilung.

Ihr neues Buch „Heilen mit Seelencodes“ will Schritt für Schritt dazu anleiten, sich immer mehr der Intuition zu überlassen. Welche Aufgabe haben Symbole, Zahlen, Farben, Buchstaben und Wörter auf diesem Weg?
Stark: Der Einsatz dieser Energien für die Gesundheit hat eine lange Tradition, er ist quasi wie die Homöopathie eine Erfahrungsheilkunde. Ob Symbol, Zahl oder Farbe, jeder Code hat eine andere Schwingungsfrequenz. Und diese Frequenzen können einem Organismus Heilimpulse senden. Warum das so ist, kann sich unser Verstand nicht so genau erklären, daher ist es gut, die Wirkung einfach zu beobachten und nicht so sehr zu bewerten. Das führt uns automatisch immer mehr auf den Weg der Intuition und in das Vertrauen hinein, dass unser Unterbewusstsein bzw. unser feinstoffliches Feld schon genau weiß, was es brauchen kann.

Roswitha StarkHeilen mit Seelencodes. Symbole, Zahlen, Buchstaben und Wörter als Schlüssel zur Matrix. Mit zahlreichen Anleitungen und Fallbeispielen. Mankau Verlag, 1. Auflage April 2012,  Broschur, 4-farbig, 89 S.

Montag, 15. Oktober 2012

Der Jo-Jo-Effekt ist keine Ausrede mehr - die Strategie macht's


Der Jo-Jo-Effekt muss immer herhalten, wenn es um Beurteilung von Diäten geht. Die Übergewichtigen hungern sich runter, sind happy und fangen wieder an zu futtern. Macht das was? Nein! Denn sie haben die Chance auch bei den folgenden Malen abzunehmen :-)
In einer Studie des Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle (www.springermedizin.de) wurden die Erfolge verschiedener Abnehmstrategien bei Frauen mit und ohne Gewichtsschwankungen verglichen (Metabolism 2012, online 14. August). Der Jo-Jo-Effekt beeinflusst demnach fast nichts, er beschreibt sozusagen nur das frühere Ab- und Wiederzunehmen.

439 übergewichtige oder adipöse Frauen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren wurden in der Studie nach
dem Zufallsprinzip einer von vier Gruppen zugeteilt:
1) kalorienreduzierten Diät mit dem Ziel einer 10%igen Gewichtsreduktion (118 Frauen)
2) 45-minütiges Ausdauertraining an fünf Tagen die Woche (117 Frauen)
3) Kombination aus Diät und Sport (103 Frauen)
4) Kontrollgruppe (87 Frauen keine Maßnahme).

Über 40 von ihnen hatten in der Vergangenheit einen Jo-Jo-Effekt erlebt, und zwar bis zu 9 kg Gewicht verloren und wieder zugelegt. Diese Frauen hatten ungünstigere Ausgangsbedingungen wie einen höheren BMI und ein ungünstigeres metabolisches Profil als Frauen ohne Gewichtsschwankungen. Sie erzielten jedoch bei gleicher Maßnahme die gleichen Erfolge.
Nach zwölf Monaten Diät hatten sie 8,4 Prozent abgenommen, die Frauen ohne Jo-Jo-Effekt 9,1 Prozent, kam noch Sport hinzu sogar 9,9 Prozent, Frauen ohne Jo-Jo-Effekt 12,1 Prozent. Sport allein reduzierte das Gewicht lediglich um 2,4 Prozent/2,4 Prozent. In der Kontrollgruppe blieb das Gewicht annähernd gleich.

Körperfett, Muskelmasse, Blutdruck, Insulinsensitivität und Hormone wie Leptin und Adiponectin veränderten sich ebenfalls unabhängig von der Vergangenheit. Einzig in der Sportgruppe hatten die Frauen mit Jo-Jo-Effekt ihren Körperfettanteil weniger reduziert als die anderen.

Das Fazit lautet daher: Ein Jo-Jo-Effekt in der Anamnese ändert nichts an den positiven Auswirkungen von
Diät und Sport auf Gewicht und Stoffwechsel. Wichtig ist jedoch, dass sie auf gesunde und langfristig erfolgversprechende Strategien zur Gewichtsreduktion setzen. Auch Sport ist unverzichtbar, damit die Kalorienreduktion die Muskelmasse nicht weiter schrumpfen lässt.

Samstag, 6. Oktober 2012

Neue Erkenntnisse zum Schlaf: Unterbrechungen machen uns doch nicht krank

















SCHLAFSTÖRUNGEN

Kleine Entwarnung für all die, die an Schlafunterbrechungen leiden, sich gepeinigt vom Leben und den Ereignissen in einer tiefen Schlafstörung wähnen. Es ist nach Meinung von Fachleuten keine Störung mehr.  Die  Schlafforscher meinen, wir erwarten vom Schlaf zu viel und machen uns Probleme bei Vorgängen, die normal sind.

Können die  vier Millionen Deutsche jetzt aufatmen, die in mindestens drei Nächten pro Woche schlecht schlafen? Sie sollten ihre Einstellung ändern, heißt es von Seiten der Regensburger Schlafforscher. Um den Schlaf ranken sich zu viele Mythen, die ausreichen, einen Patienten zu quälen.
Dennoch liegen bei etwa sieben Prozent der EU-Bürger klinisch bedeutsame Schlafstörungen vor, hat eine große europaweite Studie unter Leitung des Dresdener Psychologen Professor Hans-Ulrich Wittchen aus dem vergangenen Jahr ergeben. Eine Einstellungsänderung hilft wohl nur denen, die sich selbst krank machen. Aufklärung über Schlaf, Tipps zur Schlafhygiene oder eine Schlafschule unterstützt diese Patienten beim Wiedererlernen des Schlafs. 

Mythos "Ich muss durchschlafen , um fit zu sein"

Nachts aufzuwachen ist ganz normal, das ist die wichtigste Erkenntnis, die den Patienten fehlt. Schlaflabor-Messungen haben ergeben, dass jeder Mensch pro Nacht 28-mal wach wird, und zwar hellwach. Diese Phasen sind sehr kurz, und man schläft gleich wieder ein. Das Wort  Durchschlafstörungen soll also aus den Diagnosen verschwinden, Einschlafstörungen bleiben dagegen. Also einerseits gar nicht erst in den Schlaf finden, und andererseits so wach werden, dass man nicht wieder einschlafen kann. Wo liegt hier der Unterschied?
Vor 100 Jahren sei es vielfach üblich gewesen, nach etwa vier Stunden Schlaf gegen drei Uhr morgens aufzustehen, sich anzuziehen, rauszugehen, mit den Nachbarn zu reden und sich nach ein bis zwei Stunden zum so genannten "zweiten Schlaf" wieder ins Bett zu legen. "Das wäre heute eine Durchschlafstörung, früher war das ganz normal." Wachen Patienten oft gegen drei Uhr früh morgens auf, sollte man ihnen dasselbe wie vor 100 Jahren raten, aufzustehen und irgendetwas zu tun. Dann werde man von allein wieder müde, und die Bettschwere stelle sich ein. Das ist eben normal, keine Störung.
Mit Entspannungübungen lässt sich meist sehr viel regulieren.


Mythos "Schlaf vor Mitternacht ist besser"

Die Schlafforscher sehen die "biologische Mitternacht" um den Zeitpunkt drei, vier Uhr morgens, wenn der Körper seinen physiologischen Tiefpunkt hat. Also wird alles, was vor 24 Uhr sei, als belanglos für den Schlaf betrachtet. Die Dauer ist allerdings schon bedeutend, sie liegt aber bei nur 5 Stunden Minimum. Entscheidend ist aber das individuelle Bedürfnis.
Allerdings: Regelmäßig zu wenig, aber auch zu viel, nämlich mehr als acht Stunden, zu schlafen, erhöht nach der NHANES-Studie aus den USA das Risiko für kardio-vaskuläre Erkrankungen ganz erheblich.
Wie lange schläft die Nation? Man sagt immer, wer 75 Jahre alt ist hat an die 25 Jahre davon geschlafen. Durchschnittlich schläft der Deutsche von 23 Uhr bis 6:18 Uhr. Eine Viertelstunde braucht er im Schnitt zum Einschlafen. Das ergibt einen Mittelwert von sieben Stunden Schlaf. Der bereits schon im 16. und 17. Jahrhundert gepflegt wurde.

Mythos "Schlaf nachholen"

Ein akutes Schlafdefizit nachzuholen ist nur bedingt möglich. Besonders in Frage steht die Behauptung, dass man nach einer Woche mit kurzen Nächten am Wochenende den verlorenen Schlaf wieder einholen könne. Dazu gebe es keine statistischen Beweise. Wer sich wenig Sorgen  um seinen verlorenen Schlaf macht, fährt am besten, denn oft fühlt man sich nach wenig Schlaf besser als mit viel. Nur einreißen dürfen stressende, zu kurze Nächte nicht.

Eine normale Einstellung zum Schlaf ohne falsche Erwartungen führt bei vielen Patienten schnell zu erholsameren Nächten.

Samstag, 15. September 2012

Bewegung ist ein Allheilmittel bei vielen Erkrankungen

Sport ist gesund, gerade für Menschen mit Diabetes Typ 2. Wie es gelingt, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen und was Diabetes-Patienten beim Training unbedingt beachten sollten, erfahren Sie im nachfolgenden Text:
1) Muskeln spielen lassen: Auch wenn es beim Krafttraining darum geht, Muskelmasse aufzubauen oder zu erhalten, ist es nicht das Ziel, die Umwelt durch „Muckis“ zu beeindrucken. Für Diabetiker ist eine gute Muskulatur vielmehr ein wichtiger Schlüssel zur Gesundheit. Wer eine größere Muskelmasse hat, hat auch größere Zuckerspeicher in der Muskulatur, die mit Glukose aus dem Blut „gefüttert“ werden müssen. Deshalb hilft eine größere Muskelmasse, den Blutzuckerspiegel auf ganz natürliche Weise zu senken. Weiteres Plus: Mehr Muskeln verbrauchen auch mehr Kalorien, sowohl beim Sport selbst als auch an faulen Tagen. Deshalb gilt: Trainieren Sie, wenn der Arzt grünes Licht gibt, mit Hanteln und dem Gummiband, machen Sie Kniebeugen und Liegestütze. Spaß macht das Krafttraining auch im Fitnessstudio unter professioneller Anleitung.

2) Den inneren Schweinehund überwinden: Ausreden, um das Fitnesstraining mal wieder auf morgen zu
 verschieben, gibt es immer. Nehmen Sie sich vor, unabhängig vom Wetter jeden Tag eine halbe Stunde zügig spazieren zu gehen. Fürs Durchhalten werden sie schon bald mit besserer Ausdauer belohnt.


3) Gemeinsam aktiv: Training in der Gruppe kann die eigene Motivation erhöhen und macht einfach mehr Spaß. Über die Landesverbände des Deutschen Diabetiker Bundes kann man erfahren, wo es Diabetikersportgruppen in Wohnortnähe gibt. Und: Auch einige Fitnessstudios bieten Kurse für Diabetiker an.


4) Füße im Blickpunkt: Um gefährliche Fußverletzungen zu vermeiden, sollten sich Diabetespatienten für hochwertige, gut gefederte Sportschuhe aus dem Fachgeschäft entscheiden, beim Training nahtlose Baumwollsocken tragen und ihre Füße regelmäßig auf Blasen, Verletzungen und wunde Stellen inspizieren.


5) Laufen ohne schnaufen: Joggen, Walken, Schwimmen, Radfahren & Co: Gerade von moderaten Ausdauersportarten, die das Herz-Kreislauf-System und die Lunge in Anspruch nehmen, können Typ-2-Diabetiker profitieren. Außerdem helfen sie bei der Gewichtsreduktion. Grundsätzlich gilt: Langsam und in kleinen Einheiten starten und darauf achten, beim Training nicht aus der Puste zu kommen. Wer eine echte Leistungssteigerung erreichen möchte, sollte mindestens zwei Trainingseinheiten pro Woche einplanen.


6) Erst zum Arzt: Vor allem für Diabetiker, die lange Zeit gar keinen Sport mehr getrieben haben oder die unter diabetischen Folgeerkrankungen wie Polyneuropathie oder Nierenproblemen leiden, gilt: Erst vom Arzt grünes Licht geben lassen, ehe es mit dem Training losgeht!
 
7) Fit im Wohnzimmer: Keine Lust im Fitnessstudio zu schwitzen? Keine Zeit, sich zum Joggen zu verabreden? Auch dann müssen Sie nicht auf ein Mehr an Bewegung verzichten: Bringen Sie Ihre Venenpumpe vom Sofa aus mit Fußkreisen und -wippen in Schwung, machen Sie Kniebeugen am offenen Fenster, laufen Sie im Wohnzimmer auf der Stelle oder trainieren Sie mit dem Fahrrad-Ergometer.

8) Die Werte kontrollieren: Vor und nach dem Sport ist es für Diabetiker wichtig, die Blutzuckerwerte zu messen. Bei insulinpflichtigen Diabetikern, aber auch bei Patienten, die mit Medikamenten wie Sulfonylharnstoffen oder Gliniden behandelt werden, besteht Unterzuckerungsgefahr! Ob es erforderlich ist, die Medikation vor dem Training zu verändern, sollten Sie mit ihrem Arzt besprechen. Wichtig: Beim Sport immer Traubenzucker in die Tasche stecken und den Diabetiker-Ausweis mitnehmen.

9) Sportlich am Schreibtisch: Kleine Gymnastikübungen und Bewegungseinheiten am Arbeitsplatz fördern das Wohlbefinden und die Konzentration. Körper und Geist brauchen kurze Pausen, um fit zu bleiben: Laufen Sie zum Kollegen nebenan, anstatt ihm eine E-Mail zu schicken, telefonieren Sie im Stehen, nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug und nutzen Sie die Mittagspause für eine Runde um den Block.

10) Aktiver Alltag: Im Alltag gibt es unzählige Möglichkeiten, das tägliche Bewegungspensum und damit die individuelle Fitness zu steigern. Egal, ob Sie im Garten arbeiten, mit dem Rad zum Supermarkt fahren, zum Wäscheaufhängen in den Keller flitzen, zwei Treppenstufen auf einmal nehmen, mit den Enkelkindern toben oder mit dem Hund Gassi gehen – Hauptsache, Sie tun es!

Dienstag, 27. April 2010

Folsäuremangel in Deutschland?

(dgk Marburg) Bundesbürger verzehren zu wenig Folsäure. Zu dem Ergebnis kam kürzlich die Nationale Verzehrsstudie II des Max-Rubner-Instituts (MRI). 86 Pro­zent der Frauen und 79 Prozent der Männer erreichen den empfohlenen Wert (400 Mikrogramm) für die tägliche Zufuhr von Folsäure demnach nicht.

Folsäure beeinflusst die Zellteilung und -entwicklung, die Bildung der DNA, die Blutbildung sowie Stoffwechselvorgänge. Das Vitamin wird über die Nahrung aufgenommen. Geschieht dies nicht, bildet sich nach vier bis fünf Monaten eine besondere Form der Blutarmut. Eine Unterversorgung mit Folsäure beeinflusst Krankheitsrisiken, zum Beispiel kann der Homocysteinwert im Blut ansteigen. 

Risikofaktor Homocystein 
Homocystein gilt als ein Risikofaktor unter anderem für Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfall. Die Zusammenhänge sind wissenschaftlich nicht endgültig geklärt – jedoch ist es ratsam, den Homocysteinspiegel bestimmen zu lassen und bei erhöhten Werten gegenzusteuern. Das gilt besonders für Menschen mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfall oder für Menschen, die diese Probleme bereits haben.


Homocystein wird bei Stoffwechselvorgängen gebildet. Da es keine besondere Aufgabe hat, wird es wieder abgebaut. Ist dieser Vorgang gestört, reichert sich die Substanz an. In hoher Konzentration schädigt sie die Gefäße, was wiederum das Risiko für die genannten Krankheiten ansteigen lässt. 

Wird Folsäure zugeführt, sinkt der Homocysteinspiegel. Wichtig für eine positive gesundheitliche Wirkung ist dabei die Kombination der Folsäure mit den Vitaminen B6 und B12. 

Homocysteinwerte unter 10 Mikromol pro Liter Blutplasma gelten als  unbedenklich. Bei Werten zwischen 10 und 15 Mikromol kann man versuchen, den Spiegel durch den Verzehr folatreicher Lebensmittel zu senken. Ab einem Wert von mehr als 15 Mikromol empfehlen Experten Arzneimittel, die Folsäure, B12 und B6 in speziell aufeinander abgestimmter und höher dosierter Form enthalten. Die Einnahme erfolgt nach ärztlicher Anweisung, der Homocysteinwert wird regelmäßig kontrolliert. 



Das Maß aller Dinge: die richtige Dosis
Die Wirkung von Folsäure ist hochkomplex, die Dosierung von großer Bedeutung. Zu wenig ist problematisch - zu viel aber auch, wie neuere Forschungen ergeben haben. Professor Alfonso Lampen vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist deshalb der Meinung, dass, wolle man die positive Wirkung nutzen, Risiken aber nicht eingehen, Folsäure individuell verabreicht und dosiert werden müsse – also in Abhängigkeit beispielsweise von Alter, Erkrankungen und persönlicher Lebenssituation. Ärztliche Beratung ist deshalb wichtig. Der Folsäure-/Folat-Status lässt sich übrigens mittels einer Blutuntersuchung feststellen.



Ein Wort zur Ernährung 
Folat ist der Begriff für die natürliche Form des Vitamins, die künstlich hergestellte Variante wird als Folsäure bezeichnet; oft spricht man aber einheitlich einfach nur von Folsäure. Viel enthalten ist etwa in grünem Gemüse, Vollkornprodukten und Getreidekeimlingen, Leber, Weichkäse und Orangen. Kurze Lagerungszeiten und eine schonende Zubereitung ohne langes starkes Erhitzen von Gemüse erhalten den Folatreichtum der Lebensmittel.

Dennoch muss davor gewarnt werden, Folate einfach so zu ersetzen. Hat jemand zum Beispiel einen B12-Mangel und geht zum Heilpraktiker, erhält er in den meisten Fällen ein Kombipräparat aus B6 und B12. Dies führt aber für Schulmediziner zu einer Kaschierung des B12-Mangels und gleichzeitig entstehen oder verschärfen sich neurologische Probleme bei einer Überdosierung von B6. Also Vorsicht. Fragen Sie Fachleute Ihres Vertrauens.

















(Nutzungsrechte durch dgk Marburg, 
© dusk - Fotolia.com)
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Montag, 22. März 2010

Unser Gesundheitssystem: zu teuer, zu ineffizient, verschwenderisch, undurchsichtig

Im Märzheft von Cicero, dem Magazin für politische Kultur, das unlängst einen neuen Chefredakteur bekam, wird neben vielen interessanten Themen das Thema "Gesundes System?" herausgestellt. Neben einer Debatte zwischen zwei Gesundheitsexperten der CDU und der SPD findet der Leser einen fundierten Hintergrundbericht zur (heute mehr quantitativen statt qualitativen) Therapie in D und eine aussagekräftige Übersicht, die der Frage nachgeht, wie viel ein Armbruch quer durch die internationalen Gesundheitssysteme kostet. Einige der Länder stelle ich unten dar. 

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Die einfache Versorgung ist für heilkundige Kräfte sicher nirgends ein Problem, beim Operieren, etwa gefährlicher Splitterbrüche oder dergleichen, sieht das schon anders aus. Hier entscheiden die Ausstattung mit Technik, Räumen und hygienische Ansprüche.
Natürlich schaffen auch die einfachen Länder es, den Verletzten zu transportieren und eventuell im Krankenhaus zu behandeln, den Patienten zu heilen - klar mit gewissen Abstrichen, man denke nur an Indien. Oder der Patient schleppt sich zum Krankenhaus. 
Auffällig aber ist, dass auch in den westlichen Industrienationen starke Unterschiede in den Kosten vorherrschen. Leider vermisst man dabei im Magazin den homogenen Vergleich. Ich habe in diesen Fällen ergänzt oder ins Internet verwiesen.
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Wie immer im Land der Superlative: So kostet der Unfall einen männlichen Patienten in den USA etwa 17.000 $, eine Frau etwa 13.000 $, wobei die Patienten nicht pflichtversichert sein müssen. 50 Millionen Amerikaner haben gar keine Krankenversicherung und etliche Arbeitslose haben mit ihrem Job auch die Versicherung verloren. Patienten bekommen also eine Rechnung und haften dafür, wenn sie nicht bezahlen. Dafür ist der Transport mit der Ambulanz kostenlos. Die Versicherten zahlen an ihre Versicherungen sehr hohe Beiträge, sie sind so hoch, dass Arbeitslose sich eine Familienversicherung nicht mehr leisten können. Seit 21.3. hat sich etwas geändert in den USA. Nach 100 Jahren Anlauf wurde ein Pflichtversicherungssystem eingeführt, das allerdings erst ab 2014 obligatorisch sein wird!

Japan hat wie wir ein beitragsfinanziertes, für die Versicherten aber ein sehr viel preiswerteres System als unseres. Arbeitnehmer und Arbeitslose zahlen einen geringen Beitrag von 3,3 % des Einkommens ein und müssen zusätzlich 30 % der Arzt- und Behandlungskosten aufbringen. Die Ambulanz ist kostenlos. Der einfache Armbruch kostet Versicherte in der Arztpraxis 30 bis 40 €, Unversicherte 150 bis 200 €. Krankenhaus oder Uniklinik kostet einen Selbstanteil von 80 bis 120 €, Unversicherte zahlen 250 bis 300 €.

(siehe auch hier)

In Deutschland haben wir die Pflichtversicherung (gesetzlich oder privat), die sehr viel Geld zusammensammelt (ca. 250 + 250 € vom Arbeitgeber)  und per se sehr leistungsfähig sein könnte. Allein, es bedienen sich zu viele im Übermaß. Aufgeplusterte Kassenverwaltungen, sehr teure Leistungs- und Hilfsmittelabrechnungen, teure und sehr teure Ärzte, hohe Krankenhauskosten  - ein Blick auf die Berliner Charité als das größte Krankenhaus Deutschlands zeigt, welche Ausmaße ein Krankenhaus annehmen kann. Und der Armbruch? Mit Ambulanz und Operation zwischen 4.000 und 8.000 €.

In Frankreich existiert ein vergleichbares System wie in D. Eine Kombination aus Krankenversicherung, bei der die meisten Franzosen sind, plus private Zusatzversicherungen. Wer weder alt noch behindert ist muss sich bei einem Armbruch zu Hause selbst ins Krankenhaus aufmachen. Im Unglücksfall kommt die Ambulanz selbstverständlich. Je nach Versorgung (in F Schraubung statt Gips) kostet die Erstbehandlung an die 2.000 €, die Nachbehandlung 1.000 € und die Selbstbeteiligung an die 150-200 €.

Nicht-EU-Sonderfall: Die Schweiz kennt ein sehr preiswertes und effizientes System. Jeder Schweizer hat eine Grundversicherung für etwa 150 bis 180 € pro Monat, der Rest wird privat (bei höheren Ansprüchen) oder von Steuergeldern bezahlt. So kostet der einfache Armbruch dort ambulant nur 250 € und der komplizierte stationär rund 500 €. Der Krankenhausaufenthalt wird zur Hälfte von der Versicherung, die andere Hälfte vom Staat bezahlt. Beide sind nicht über Gebühr belastet. Zusatzversicherungen und Eigenleistungen bis 500 € im Jahr kommen dazu.

In Spanien existiert ein preiswertes steuerfinanziertes System, das den Versicherten pro Monat nur etwa 50 € Beitrag kostet. Kleine Arztbesuche sind gratis, alles andere kostenpflichtig. Zusatzversicherungen decken Sonderkosten ab. Operationen sind mit sehr langen Wartezeiten verbunden. Der Transport in der Ambulanz wird von der Privatversicherung angeordnet. Über Transport der Gesetzlichen liegen keine Angaben vor. Behandelt wird in staatlichen Gesundheitszentren oder für privat Zusatzversicherte in Privatkliniken. Dort kostet der einfache Armbruch 250 €, der komplizierte mit stationärem Aufenthalt und  Operation zwischen 6.500 und 10.000 €.

In den Niederlanden gibt es seit 2006 ein Grundsicherungssystem. Einheitliche Grundversicherung für alle für etwa 100 € im Monat, der Rest ist Privatversicherungssache, vor allem Zahnarzt und Physiotherapie. 

In Turkmenistan ist alles staatlich, mit mittlerweile modernen Einrichtungen. Der Ambulanz zahlt der Patient einen Dankbarkeitsbetrag von 5 $, im Krankenhaus sind für Behandlung inkl. Gips 50 $ fällig, bei stationärem Aufenthalt 5 $ pro Tag. Der Durchschnittsverdienst 100 $.

In Kenia gelangt man mit eigener Anstrengung ins Krankenhaus bzw. in die Krankenstation. Verbandsmaterial und wenn vorhanden Betäubungsmittel muss der Patient mitbringen. Er zahlt in den Krankenstationen des Staates 30 €, im Krankenhaus 2000 € im Voraus. Wer gut Geld verdient, hat eine priv. Versicherung für 250 € im Monat. Der Durchschnittsverdienst 80 bis 100 €, Mindestlohn 50 € im Monat.

In Ägypten fahren die Patienten aus Zeitgründen selbst oder mit dem Taxi ins private Krankenhaus. Staatliche Krankenhäuser haben einen schlechten Ruf, der Armbruch kostet dort allerdings nur 8 €. Beim Arzt zahlen sie 16 €, ein Klinikbett kostet sie 42 €/Tag ( = Monatsgehalt einer Verkäuferin, Kellner 80 €, Lehrer 50 €, mittlerer Beamter 200 €), Operationen sind fast unbezahlbar. Der Durchschnittsverdienst liegt bei etwa 240 €.

In Afghanistan können praktisch nur die Städter auf eine kostenlose, aber schlecht ausgestattete Krankenversorgung zurückgreifen. Die Medikamente muss jeder selbst zahlen. In Kabul gibt es wohl eine kostenlose Ambulanz, sonst ist der Patient auf sich und seine Familie angewiesen, es gibt viel zu wenig Ambulanzen. In den Dörfern, auf dem Land überhaupt nicht. Auf dem Esel, zu Fuß, mit dem Pkw/Lkw geht's zum islamischen Heilkundigen. Wer zu der reichen Schicht gehört, leistet sich eine Behandlung in Pakistan oder Indien. Der Durchschnittsverdienst liegt bei etwa 230 €, Tagelöhner und Arbeiter erhalten zwischen 30 und 60 € im Monat.

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Freitag, 26. Februar 2010

Buchvorstellung: Paul Massey, Pilates-Anatomie, München 2010


Der 1880 in Mönchengladbach geborene Joseph Pilates wurde mit seinem Trainingsprogramm für unseren Körper in England, Deutschland und verstärkt in den USA weltberühmt. Jeder weiß, was Pilates ist: eine Serie von hocheffektiven Übungen, die zur Stärkung der Muskulatur, der allgemeinen Fitness wie Rehabilitation nach Verletzungen dienen. Der ganze Körper wird trainiert, wobei im Mittelpunkt die Körpersymmetrie, Atemsteuerung, Stärkung der Bauchmuskulatur, Stabilisierung des Bewegungsapparates, Beweglichkeit der Gelenke und Kraftentwicklung stehen.


Das vorliegende Buch ist ein fundiertes, reich illustriertes und leicht nachzuvollziehendes Standardwerk zu Pilates. Dessen 40 wichtigsten Übungen werden vorgestellt und erklärt. So kann sich der Anfänger hervorragend mit Masseys Buch in die Materie einarbeiten, und auch der Fortgeschrittene findet noch genaue Hinweise, worauf bei professioneller Anwendung geachtet werden muss. Durch eine spezielle Bewertungstechnik erfährt der Leser schnell, welche Ziele die Übung verfolgt und welche Fehler man vermeiden muss.

Paul Massey ist Physiotherapeut, Pilatesinstruktor und Betreuer von Elite-Sportmannschaften.

Das Buch ist im riva Verlag, München, erschienen, hat 160 Seiten, Softcover, und kostet 22 EUR.


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Donnerstag, 17. Juli 2008

Gastbeitrag: „Fast Food“ versus „Slow Food“ (mehr Lebensqualität durch Güte und Genuss)

von Albert Haufs, Neuss

Bereits seit längerem macht sich ein bedenklicher Trend in unserer Gesellschaft breit, und zwar quer durch alle Bevölkerungsgruppen: egal ob Jung oder Alt, reich oder arm, spießig oder flippig, der regelmäßige Griff zu Döner, Burger, Chicken-Wings und Currywürsten ist für weite Teile der Bevölkerung unvermeidlich geworden. Die Personenwaagen in den deutschen Haushalten ächzen unter der Mehrbelastung, manche quittieren gar ihren Dienst.

„Tu deinem Leib Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“, so mahnte uns schon im 16. Jahrhundert die karmelitinnische Ordensgründerin Teresa von Avila. Und obschon diese Erkenntnis einige Jahrhunderte alt ist, so hat sie doch nichts von ihrer Wahrhaftigkeit eingebüßt. Im Gegenteil: in einer Zeit, wo wir immer häufiger von Termin zu Termin hetzen und schon die Kindergartenkinder einen vollen Wochenplan zu absolvieren haben, leiden die Menschen immer häufiger an den sogenannten „Volks“-Krankheiten, deren Ursachen zu einem wesentlichen Teil in Lebensstil und psychischer Verfassung der Betroffenen begründet liegen. Kaum jemand, der zum Wörtchen „Stress“ nicht auch eine negative Assoziation hätte – positiver Stress (Eustress) ist noch immer die Ausnahme. Ein wesentlicher Grund dafür scheint zu sein, dass unsere Lebensweise ganz enorm an Geschwindigkeit zugelegt hat. Manche Beschleunigung mag notwendig und akzeptabel sein. Schließlich profitieren wir von Wissenszuwachs, der Verarbeitungsgeschwindigkeit moderner Medien und hoher Produktivität. Doch dieser Trend rettet sich auch in unseren Alltag hinüber. Der hohe Anteil an Fast Food an unserer Ernährung ist dafür ein gutes Beispiel. Im Zuge der allgemeinen Beschleunigung alltäglicher Aktivitäten verwechseln wir nicht selten Effizienz mit Hektik.

Aber gibt es nicht auch gegenläufige Trends?

In der Tat ist vielen die allgegenwärtige Unruhe aufgefallen und so mancher versucht auf seine Weise gegenzusteuern. Nicht umsonst zieht es viele Menschen in ihrem Urlaub hinaus in die Natur, Wellness, Stille und Entspannung sind gefragt wie nie zuvor.

An dieser Stelle erscheint mir der Hinweis auf eine Gruppe besonders in Sachen Ernährung engagierter Zeitgenossen sinnvoll, die den meisten womöglich schon bekannt sein dürfte. Die Non-Profit Organisation „Slow Food“ ist eine weltweite Vereinigung von bewussten Genießern und mündigen Konsumenten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten. Ihre Ziele sind unter anderem die Förderung einer verantwortlichen Landwirtschaft und Fischerei, einer artgerechten Viehzucht, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und die Bewahrung der regionalen Geschmacksvielfalt.
Produzenten, Händler und Verbraucher sollen miteinander in Kontakt treten sowie Wissen über die Qualität von Nahrungsmitteln vermittelt werden. Auf diese Weise hofft man, den Ernährungsmarkt etwas transparenter machen zu können.

Eine Entschleunigung unseres Lebens ist in vielerlei Hinsicht ohne Abstriche bei der Produktivität möglich und sinnvoll. Denn negativer Stress ist immer ein Zeichen von Überforderung. Entspannung sorgt im Ausgleich für die Regeneration verloren geglaubter Kräfte. Mit dem Blick auf unsere Ernährung könnten wir einen Anfang zur Besinnung auf Lebensqualität wagen.

Fast Food Produkte und Restaurants haben sich in den vergangenen Jahrzehnten auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreut. Schnell zubereitete Fertigprodukte entsprachen dem allgemeinen Trend in der Industrie- und Mediengesellschaft. Ein günstiger Verkaufspreis, schnelle und unkomplizierte Verfügbarkeit, geringe Produktionskosten und massenkonformer Geschmack garantierten hohe Verkaufszahlen in allen Bevölkerungsschichten und damit satte Gewinne. Den Vorteilen stehen allerdings einige Nachteile gegenüber: Die verwendeten Kunststoffverpackungen und Wegwerfgeschirr sind ökologisch unsinnig und wenig zeitgemäß. Die Qualität der angebotenen Speisen ist aus mehreren Gründen meist fragwürdig: Die Fertig- und Tiefkühlwaren sind ernährungsphysiologisch nicht optimal, besonders bei regelmäßigem Verzehr (gehärtete Fette, Zucker, Weizenmehl). Das Garen der Speisen erfolgt möglichst schnell per Mikrowelle, Grill oder Fritteuse. Die Folgen: Krebserregende Nitrosamine können bei starker Erhitzung von Fetten entstehen, Vitamine werden zerstört. Die häufig ballaststoffarmen Speisen sind sehr geschmacksintensiv, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Salz und Süßstoffe werden zu reichlich eingesetzt. Ein wesentlicher Nachteil liegt natürlich in der Art des Konsums: Der schnelle Verzehr im Stehen und die Art der Speisen verleiten dazu, zu viel zu essen, wodurch die Verdauung belastet wird. Die Folgen sind besonders in den USA gut zu beobachten: Dort leiden schon viele Schulkinder an Übergewicht. Bei häufigem Konsum von Fast Food steigt die Gefahr, dass die Gesundheit Schaden nimmt. Adipositas (Fettsucht), Stoffwechselstörungen, Diabetes oder Allergien sind mögliche Folgen.

Fast Food ist übrigens kein neues Phänomen: Bereits in der Antike gab es in den großen Städten so etwas wie Schnellrestaurants. In Asien erfreuen sich seit langer Zeit Garküchen großer Beliebtheit.

Immerhin: Der Trend zu Fast Food scheint rückläufig zu sein. Eine der größten Fastfoodketten der Welt (McDonalds) hat auf das veränderte Qualitätsbewusstsein bei vielen Verbrauchern reagiert und wirbt inzwischen mit Umweltmanagement und Produktqualität. Die Restaurants werden gemütlicher und laden eher zum Verweilen ein, vereinzelt gibt es angeblich sogar Sitzplätze.

Bleibt zu hoffen, dass wir mit Veranstaltungen wie dieser ein Bewusstsein schaffen können, ein angemessenes Verhältnis von Qualität und Produktivität anzustreben und dabei unseren menschlichen Grundbedürfnissen genügend Zeit einzuräumen.