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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 21. Dezember 2013

CAMILLE CLAUDEL - Verfilmung von 1987

Eine Biografie der Bildhauerin Camille Claudel, Schwester des französischen Dichters Paul Claudel und Geliebte des Künstlers Auguste Rodin. Zunächst nur als Assistentin engagiert, wird Camille Claudel (Isabelle Adjani) zur talentiertesten Schülerin des berühmten Bildhauers Rodin (Gérard Depardieu) und verstrickt sich mit ihm in eine tragische Liebesaffäre. Doch nach einer Weile ist ihr das Leben im Schatten des großen Künstlers nicht mehr genug. Sie bricht mit Rodin und zieht sich in eine Kellerwohnung zurück, wo sie immer mehr dem Wahnsinn verfällt. Die zunehmende Isolation befördert eine psychische Entwicklung, bei der ihr Geist zwischen kreativem Schöpfungsdrang und blinder Zerstörungswut hin- und hergerissen ist. Claudels Aggressionen machen auch vor ihren eigenen Skulpturen nicht Halt.


Regie: Bruno Nuytten
Mit Isabelle Adjani, Gérard Depardieu, Laurent Grévill
Frankreich 1987


Heute Abend Premiere in Darmstadt: CAMILLE (das Schicksal der hochbegabten Camille Claudel, Geliebte von Rodin)




21.12.2013 | 19:30 Uhr | Kleines Haus | Staatstheater Darmstadt | Premiere


Camille
Mei Hong Lin | Uraufführung



Wahrgenommen wurde sie lange nur als die Geliebte eines berühmten Künstlers und Schwester eines prominenten Schriftstellers. Dabei war Camille Claudel eine höchstbegabte Frau und geniale Bildhauerin der Zeit um 1900, in der weibliche Kreativität als unschicklich abgetan und die Kunstwelt von Männern dominiert wurde. Aus dem Schatten des Bildhauers Auguste Rodin, des mächtigen Mannes, dessen Schülerin, Muse und Geliebte sie war, konnte sich die eigenwillige Künstlerin nie lösen. Nach der Trennung von Rodin hat sie einen Großteil ihres kraftvollen und ausdrucksstarken Werkes zerstört. Auf Beschluss ihrer Familie verbrachte sie die letzten dreißig Jahre ihres Lebens in einer Nervenheilanstalt. Dort war sie zu absoluter Isolation und Einsamkeit verdammt und durfte nur mit der Mutter und dem Bruder korrespondieren. Besuche erhielt sie, trotz herzzerreißender Hilferufe, fast nie. 1943 starb sie im Alter von 78 Jahren, ohne je wieder ein künstlerisches Werk geschaffen zu haben.

Mei Hong Lin fragt nicht in erster Linie nach der genialen Künstlerin, sondern vielmehr nach der gebrochenen Frau, die in der Nervenheilanstalt von all dem abgeschnitten ist, was ihr lieb und vertraut ist. Immer mehr zieht sich Camille in ihre innere Welt zurück. Als Gefangene ihrer Erinnerungen mauert sie sich in ihrem Verfolgungswahn und ihren paranoiden Zuständen ein. Gezeichnet wird ein ebenso schmerzhaftes wie expressives Porträt einer eingeschlossenen Frau, die an ihrer außergewöhnlichen Begabung zugrunde geht.


Inszenierung und Choreografie Mei Hong Lin
Musik Serge Weber
Bühne Dirk Hofacker
Kostüme Bjanka Ursulov
Ensemble

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Zum 84. Todestag von Rainer Maria Rilke

Dezember bedeutet nicht nur Adventszeit, Weihnachtskitsch oder ernsthafte Besinnung, Konsum und christliches Fest zur Geburt Jesu, sondern auch und für viele dominanter, ein Monat, der Anfang und Ende eines großen Dichters beschreibt: Rainer Maria Rilke.
Am 4. Dez. 1875 geboren und am 29. Dez. 1926 im Alter von nur 51 Jahren an Leukämie gestorben, hat Rilke Tausende von Gedichte, etliche Erzählungen und einen Roman verfasst. Mit einer unendlichen Tiefe und hochkarätiger Spiegelkraft in psychischen und existenziellen Dingen hat der Dichter unzählige Meisterwerke geschaffen. Er war ein Fan u.a. von Auguste Rodin, Paul Cézanne und Paul Valéry.



Im Band 30 der Blätter der Rilke-Gesellschaft, erschienen 2010 beim Wallstein-Verlag, findet der Leser wertvolle Artikel zu Rilkes Aufenthalt in Paris 1920 und sein letzter dort im Jahr 1925. Seine Wahrnehmung von Flächen, Oberflächen und Tiefen, die er bei Rodin und Cézanne verwirklicht sieht und auch seinen Stil prägen, wird einem zum Beispiel im Beitrag von Karin Winkelvoss: "Vom Sehen-Lernen zum Herz-Werk. Pariserfahrungen und Weltinnenraum" deutlich klar gemacht. Ein anderer Schwerpunkt des Bandes sind die "Neuen Gedichte", die zwischen 1903 und 1908 entstanden. Eine sehr gelungene Einführung finden wir bei Jörg Neugebauer: " 'Auch noch das Entzücken wie ein Ding auszusagen.' Was sagt einem heutigen Lyriker Rilkes Poetik der Neuen Gedichte?" Alle Beiträge bringen interessante Perspektiven und Details, kunstgeschichtliche und historische Zusammenhänge zur Sprache. Der Leser möge selbst entscheiden, was ihn anspricht...

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf das Rilke-Projekt von Schönherz & Fleer hinweisen, deren Limited Edition 2009 (Sony) mit 3 CDs und Dutzenden Gedichten von Rilke in Liedform und auf Lesekarten eine ebenfalls wirklich gelungene Anschaffung neben der aktuellen "Weltenweiter Wandrer" (2010) darstellt. Rilke verspielt, verpoppt, verrappt, von Nina Hagen und Xavier Naidoo zelebriert, von Mario Adorf und Sir Peter Ustinov seriös vorgetragen. Auch Udo Lindenberg entdeckt den "geilen" Dichter und präsentiert uns ein Gedicht. Ein tolles Projekt, das mit abwechslungsreicher, stilvoller Musik Rilke so modern zeigt, wie er immer schon war... Seine Zeitlosigkeit wird von alle Musikgenres getragen und transportiert. Rainer Maria Rilke fasziniert uns immer wieder aufs Neue.
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