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Saarbrücken, 3. Oktober 2025
Ein Feiertag, der nachhallt
Während draußen die Fahnen wehten und die Sonne über der Saar schien, erklangen in der Congresshalle Töne, die den Geist des Feiertags vielleicht besser trafen als viele Worte: die Improvisation der Jazz-Saxophonistin Nicole Johänntgen.
Mit ihrem charakteristisch warmen Ton spannte sie beim offiziellen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit einen musikalischen Bogen zwischen der deutschen Nationalhymne und der Europahymne – eine poetische Geste der Verbundenheit, getragen von Intuition und Freiheit. Begleitet wurde sie vom Saarländischen Staatsorchester, das unter der Leitung von Sébastien Rouland den feierlichen Rahmen bildete.
Der Moment, in dem Johänntgens Saxophon leise über die orchestralen Klänge glitt, war zugleich feierlich und intim: Jazz als Sprache der Verständigung. „Musik kann Grenzen öffnen, wenn Worte sie schließen“, sagte die Künstlerin später in einem kurzen Statement. Es war ein musikalischer Augenblick, der sich tief ins Gedächtnis dieses Feiertags einprägte.
Wer den Auftritt nicht live in der Congresshalle erlebte, konnte ihn über die ZDF-Übertragung oder an den LED-Wänden auf dem Saarbrücker Schlossplatz verfolgen. So erreichten ihre Klänge an diesem Tag viele, weit über die Stadt hinaus.
Tourstart nach dem Festtag
Kaum verklungen, setzt Johänntgen ihre Reise fort. Noch im Oktober führt sie ihre Tournee durch Deutschland und die Schweiz – mit Konzerten in Saarbrücken (10.10., Kulturzentrum Breite63), Waibstadt, Langen und Wädenswil. Im November folgt eine Brasilien-Tournee, bevor sie im Dezember mit ihrem neuen Soloprogramm Solo III nach Basel zurückkehrt.
Bekannt für ihre unerschrockene Spielfreude, verbindet Johänntgen in ihren Projekten Jazz mit Elementen aus Improvisation, Pop und Performancekunst. Ihre Musik ist oft spontan, doch immer durchdacht – wie ihr Auftritt zum Tag der Deutschen Einheit zeigte: kein Pathos, kein Pomp, sondern leise Intensität und offene Ohren für das Gemeinsame.
Der Auftritt in Saarbrücken war mehr als ein musikalischer Beitrag zum Festakt – er war ein Statement. In einer Zeit, in der Einheit oft in politischen Parolen gesucht wird, fand Johänntgen sie im Klang: zwischen Noten, im Atem, im Moment der Begegnung.
Nicole Johänntgen hat gezeigt, dass Jazz nicht nur Improvisation, sondern auch Haltung ist – eine Haltung der Offenheit. Und vielleicht war das der schönste Klang dieses Feiertags.
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