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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 13. Oktober 2013

Zur 200-Jahr-Feier - Meine Gedichteklassiker: Schlacht bey Leipzig von Achim von Arnim


Eröffnung der Schlacht durch die Feldherren

Das Toben der Schlacht vom 16.-19.10.1813 mit
600.000 Soldaten und 92.000 Toten bzw. Verletzten
Schlachtanordnung
Anlässlich der beginnenden 200-Jahr-Festlichkeiten in Leipzig mit Höhepunkt am 20. Oktober 2013, "Historische Gefechtsdarstellung zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht" nachgestellt mit Statisten, wird dem Ende der alten Welt, dem Zusammenbruch der napoleonischen Eroberung Europas, dem Untergang der verbündeten deutschen Heere bereits in Russland und der Neuordnung Europas gedacht mit einem Gedicht von Achim von Arnim, dem neben Clemens Brentano und Joseph von Eichendorff wichtigsten Vertreter der Heidelberger Romantik.


Schlacht bey Leipzig

(Fliegendes Blat jener Zeit.)

Ich hab den Schweden mit Augen gesehn,
Er thut mir wohlgefallen,
Geliebt mir in dem Herzen mein,
Vor andern Königen allen.

Er hat der schönen Reiter soviel,
Läst sich nicht lang vexieren,
Er hat der schönen Stück so viel,
Viel tausend Musketierer.

Das Frankenland ist ein schönes Land,
Es hat viel schöne Strassen,
Es hat so mancher brave Soldat,
Sein junges Leben gelassen.

Das Sachsenland ist ein einiges Land,
Es dienet Gott dem Herren,
Und wenn wir kommen ins Bayerland,
Frey tapfer wollen wir uns wehren.

Der Oberst Baudiß beym Schweden thut seyn,
Und thut sich tapfer halten,
Ist unverzagt mit dem Pappenheim
Ein Schlacht, zwey, drey zu halten.

Der Tilly hat ein Garn gespannt,
Es wird ihm bald zerreissen,
Der Schwede ist bekannt im Land,
Wohl in dem Lande Meissen.

Mit ihren Karthaunen und Stücken groß,
So tapfer thun unter sie krachen,
Und geben dem Garn so manchen Stoß,
Daß alle Fäden brachen.

Der Tilly ins Land zu Meissen zog,
Er freut sich sehr von Herzen,
Und wie er wieder weichen muß,
Thät er sich sehr entsetzen.

Nun weiß ich noch ein Cavallier
Der wird genannt der Holke,
Vom spanschen Wein und Malvasier
Da kriegte er die Kolke.

Das Confeckt wohl vergiftet war,
Ich thus mit Wahrheit sagen,
Der Schwed dem Tilly schor den Bart,
Und aus dem Land thut jagen.

Wie liefen die Krabaten davon,
Dazu die Welschen Brüder:
»Ade Leipzig behalt deine Mahlzeit,
Zu dir komm ich nicht wieder.«

Also hat dieses Lied ein End,
Das sey zu Ehren gesungen
Dem König in Schweden gar behend,
Der Tilly ist ihm entsprungen.
 

Achim von Arnim
(1781-1831)
Befreiung Leipzigs








Die Völkerschlacht Leipzig galt bis zum Ersten Weltkrieg als
größte militärische internationale Auseinandersetzung der westlichen Welt.
Der Zweite Weltkrieg erhöhte dieses Negativimage noch einmal gewaltig.