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Freitag, 31. Mai 2013
Dichterhain: ERSTE LIEBE von Heiko Hildebrandt
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Heiko Hildebrandt
Dienstag, 2. April 2013
Dichterhain: VERSCHLEISS AUS AUTOMATENLIEBE von Thomas Reich
Verschleiß aus Automatenliebe ...
Ich fühle mich nekrophil
Leichensex
Menschen als Katarakte
Durchgangsobjekte.
Stetig das Bemühen
der Kratzen-auf-Kreidetafel-Effekt
zu halten
was man sich
billig erwirtschaftet hat
(Billig genug
kann es nie sein-
so scheint es immer
bei dem kleinsten Abstand
an Bedenkzeit!)
aus einem Objekt
ein Subjekt zu machen
Erst-best As-best
die stetige Zersetzung
die Zermürbung
das schleichende Gift...
Einsamkeit trifft mich
wie ein eiskalte Hammerschlag
in den Magen
blindes Tasten & Leere
wohin ich auch greife
ich greife ins Nichts.
(c) Thomas Reich
(c) Thomas Reich
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Samstag, 16. März 2013
Dichterhain: WARTESCHLEIFE von Birgit Burkey
Foto: promo |
WARTESCHLEIFE
Ihr Leben,
auf Treibsand gebaut,
neue Schritte versickern in der Zeit.
Ihr Dasein,
mit Luftschlössern verwoben,
neue Träume können nicht ankern.
Ihre Liebe,
in Einsamkeit versunken,
neue Wege führen in die Leere.
Ihr Ich,
noch im Alltagsgrau verschollen,
doch neue Gedanken warten geduldig.
Ihr Blick,
noch verschleiert und uneinsichtig,
doch neue Horizonte winken aus der Ferne.
Ihr Gehör,
noch taub für die Seelenmelodie,
doch neue Töne fordern auf zum Tanz.
Darf ich bitten?
© Birgit Burkey 2010
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Samstag, 15. September 2012
Stell' Dir vor es ist Abend und Du hast den ganzen Tag weder E-Mail noch SMS bekommen... von Karin Michael
Was machst Du denn dann mit dieser Erkenntnis ? Niemand denkt an Dich – „Keine Sau ruft Dich an, kein Schwein will was wissen von Dir“ sang dereinst schon Max Raabe. Und nun bist Du selbst der arme von der Welt gemiedene Tropf.
Fängst Du an E-Mails zu schreiben ? Auf dem Handy rumzusimsen ? Oder greifst Du entschlossen zum Telefon ?
Oder ziehst Du Dich zurück in Deinen eigenen inneren Paradiesgarten und fängst an, Dich zu beschäftigen ? Stricken, bügeln, Rumtopf ansetzen, malen, zeichnen, TV glotzen – oder gar lesen ?
Oder hörst Du Musik, spielst bei Beethovens Eroica den Dirigenten ?
Oder hörst Dir vielleicht deutsche Schlager an ? Wenn schon keiner was wissen will von mir, so höre ich aus Trotz gerne mal die in meinem Bekanntenkreis viel mißachteten deutschen Schlager. Sollen sie doch sehen, was sie davon haben ! Jawoll !
Mit Freddy Quinn begebe ich mich erstmal auf die Reise nach Tampico und kehre über Hongkong wieder zurück an den Hafen, um sogleich mit Lolitas „Seemann“ wieder in See zu stechen. Auf See besinge ich den „Drunken Sailor“ und beweine mit dem „Ring mit zwei blutroten“ Steinen das wieder ankommen an Land.
Weiter geht es mit „Good by my love good by“ - aber auf Deutsch ! Da kann ich so schön mitsingen und ich habe die nächsten alten Scheiben schon parat liegen. Es wird ein lustiger Abend werden mit Gitte, Wencke Myrrhe, Peter Kraus und der unvergesslichen Caterina Valente.
Heute morgen im Frühstücks-TV fragte der Moderator seinen Gast, ob er gerne Schlager höre. Er habe da so etwas vernommen. Nachdem der Gast dies eher als „Gag“ hinstellte, zeigte sich der Moderator beruhigt. Ja, er sagte: „Da bin ich ja beruhigt“.
Was ist so schlimm daran, wenn jemand gerne deutsche Schlager hört – zumal wenn er die aussterbende Sprache Deutsch soeben noch beherrscht ?
Mein Freund Gauri aus Indien hört so gerne deutsche Schlager, wie wir indophilen GenossInnen den Ravi Shankar hören. An einem Ayurveda-Wochenende hatte er für den Abend mantras mitgebracht – aber auf seinen besonderen Wunsch, ihm doch einmal „La Paloma“ vorzusingen, sangen wir den ganzen Abend nur noch deutsche Schlager und der Abend war wunderschön und lustig.
Also wisst Ihr Freunde meiner virtuellen WG was Ihr zu tun habt, um mich glücklich zu machen. Meldet Euch nicht, zeigt mir die kalte Schulter und ich lebe meinen Trotz aus auf dem Plattenspieler mit den alten Kumpels von damals.
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Montag, 6. August 2012
Dichterhain: SO WEIT von Artem Zolotarov
So
weit
So
weit,
so
weit trennt
uns die Zeit
und
jedes Stückchen Zweisamkeit -
mit
dir allein.
Du
bist nicht echt,
du
bist nicht echt, nur Trug und Schein.
So
weit,
so
weit die Wege gehen,
werden
wir uns wieder sehen,
Einsamkeit.
Mein
rechter Platz,
mein
rechter Platz ist stets bereit.
So
weit,
so
weit bleibt alles anders
und
Liebe braucht keinen Anlass,
nur
viel Zeit.
Verstehst
du mich?
Verstehst
du mich? Ich bin so weit.
(c) Artem Zolotarov
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Samstag, 4. August 2012
Dichterhain: ALLEIN? von Felicitas Göbel
(c) Florian Czech: Abendspaziergang |
Allein?
Allein
Frei unter blauem
Himmel
Gefangen
mit meinen grauen
Gedanken
Gefühlte Einsamkeit
Verbunden
mit dem süßlichen
Duft
bunter Feldblumen
lausche ich
der vielfältigen
Sprache
der mich umgebenden Natur
Summende Bienen
zirpende Grillen
Vogelgezwitscher
in unterschiedlichen Variationen
Blökende Schafe
raschelnde Baumkronen
flüsternde Windböen
Das Pulsieren des Blutes in meinen Adern
Die Sprache des Lebens
des Seins
im Hier und Jetzt
07.07.2012 (c) Felicitas Göbel
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Samstag, 30. Juni 2012
Fantasien zur Nacht: ZURÜCKGELASSEN von Marianne Rauch
Spür deinen Atem noch neben mir
Dunkles Zimmer
Von schwülem Schweiß durchtränkt
Durchlebte Nacht
Bin schon längst nicht mehr bei dir
Verraten, vergessen
Im Nebel aufgehängt
Leerer Blick
Augen oft stumpf und starr
Lippen verführerisch
Fest aufeinander gepresst
Gereizter Körper
Nimmt Begierde nur noch wahr
Hemmungslos treibend
Voller Lust durchnässt
Sinne berauschen
Sucht im Abgrund erfüllen
Ausgesperrt
Bin schon längst nicht mehr bei mir
Verflucht quälendes Denken
Vernunft will es umhüllen
Verschlossen der Raum
In dem ich erfrier
http://www.lyric-atmosphere.blogspot.com/
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zurückgelassen
Mittwoch, 9. Mai 2012
Dichterhain: WAS BLEIBT von Birgit Burkey
Was bleibt
Der Wein schmeckt sauer,
roter Apfelessig im Glas,
notgedrungen schlucke ich ihn,
kalt und bitter, wie mein Leben,
aber er schenkt Vergessen.
Das Wohnzimmer gleicht
einem verlassenen Schweinestall,
nur riecht es hier nach Zigaretten,
nach den Resten des Essens,
und immer noch nach dir.
Die Galanacht ist vorbei,
einsam bleibe ich zurück,
versuche meine Gedanken
minimalistisch zu halten.
Geblieben ist die Sehnsucht.
© Birgit Burkey, Ramstein, 2012, www.rsd-radio.com
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Donnerstag, 5. April 2012
Ostermeditation mit Harma-Regina Rieth: Ölberg
(c) Harma-Regina Rieth |
Lasst mich jetzt einfach nur auf den Wolken schweben
Lasst mich jetzt einfach nur den Mondschein und dann die Nacht für mich entdecken
Lasst mich jetzt - einfach nur noch höher in den Himmel recken ...
Lasst mich jetzt einfach nur zur Pflanze werden
Lasst mich jetzt einfach nur die Tiere verstehen
Lasst mich jetzt einfach nur zu neuen Wesen gehen
Lasst mich jetzt einfach nur zum Weisen werden
Lasst mich jetzt einfach nur neue fremde Ufer finden
Lasst mich jetzt - einfach nur ins Weltall entschwinden
Lasst mich jetzt einfach nur mutig sein und ohne Furcht
Lasst mich endlich Schmetterlinge lachen hören
Lasst mich jetzt - mich mit Nektar betören
Entgegen des Gipfels - in mir selbst abwärts gelassen blicken
Frieden mit meinem NEUEN LEBEN finden
Und auf immer lebendig sein hier auf Erden und nicht im Vergangenen rühren
Lasst mich einfach ICH sein....
(Für Inge) (c) Harma-Regina Rieth
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