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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Dienstag, 2. April 2013

Dichterhain: VERSCHLEISS AUS AUTOMATENLIEBE von Thomas Reich

Verschleiß aus Automatenliebe ...


Ich fühle mich nekrophil

Leichensex

Menschen als Katarakte

Durchgangsobjekte.

Stetig das Bemühen

der Kratzen-auf-Kreidetafel-Effekt



zu halten

was man sich

billig erwirtschaftet hat

(Billig genug

kann es nie sein-

so scheint es immer

bei dem kleinsten Abstand

an Bedenkzeit!)

aus einem Objekt

ein Subjekt zu machen

Erst-best As-best

die stetige Zersetzung

die Zermürbung

das schleichende Gift...



Einsamkeit trifft mich

wie ein eiskalte Hammerschlag

in den Magen

blindes Tasten & Leere

wohin ich auch greife

ich greife ins Nichts.

(c) Thomas Reich

Montag, 22. Oktober 2012

Dichterhain: MUTTER von Carmen Olivar


Mutter

Zeitlebens lechzte ich nach Mutterliebe.
Rang um Streicheleinheiten und so vieles mehr,
wollte seelisch nicht verkümmern,
wollte stark werden und wachsen.

Die Erkenntnis, eine Mutter zu haben,
die keine Liebe geben konnte, schmerzte.
Deine Angst vor alledem,
hatte ich sooft gespürt.

Mitleid und Mitgefühl für dich durchströmen
meine Seele, mein Herz, meinen Körper.
Tränen benetzen mein Gesicht.

Heute lasse ich die Hoffnung
nach Mutterliebe los.
Sehnsucht auf eine Mutter,
die mit ihrer Tochter redet und zuhört,
die einfach nur versteht.

Du erwartest von mir Akzeptanz,
willst deinen einengenden Weg nicht verlassen,
kommst keinen Schritt auf mich zu,
verharrst in deinen alten Ängsten.

Fühle die alte Kette zwischen uns,
wie sie Glied für Glied,
sich ins Nichts aufgelöst hat.

Dieses dunkle Nichts hätte ich so gern gefüllt
mit Liebe – mit Gesprächen,
lachen und weinen - reden und zuhören,
sich halten und fallen lassen,
berühren und ansehen.

Nur mit dir, geliebte Mutter.

Ich fühle mich erlöst,
gelöst, ungebunden - frei.
Nehme dein stummes Nein an,
will dich nicht mehr bedrängen,
gar ängstigen.

Mutter und Tochter jedoch
bleiben wir immer.
Egal wie – egal wo.

(c) Carmen Olivar, 21.10.1998