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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 16. Dezember 2012

Am 18.12. in Rüsselsheim: Gerd Dudenhöfer als Heinz Becker

Dienstag 18. Dezember 2012, 20:00 Uhr
Theater Rüsselsheim, Am Treff 7, 65428 Rüsselsheim

Telefon: 06142-832630 oder 832631
Telefax: 06142-832606
E-Mail: service@theater-ruesselsheim.de
Internet: www.theater-ruesselsheim.de
 

Internetticketservice (zusätzliche Gebühren):
www.eventim.de



                                                                            Gerd Dudenhöffer

                                                                 spielt Heinz Becker: Sackgasse


bernd_stelter Mit seinem aktuellen Heinz Becker-Programm manövriert Gerd Dudenhöffer seine Kunstfigur bewusst und sprichwörtlich in die „Sackgasse“ – nicht mit Vollgas, eher mit dem Tempo immer am Limit für geistig geschlossene Ortschaften. Diesmal plakatiert der Kabarettist die intellektuellen Hohlräume, ja die Denkblockade des stoischen Kleinbürgers, schon mit dem Programmtitel. Sackgasse. Vor einer Betonwand platziert, stellt sich der Becker Heinz seinem Publikum. Er trägt mal wieder kleinkariert und Mief unter der Batschkapp und damit übrigens eine Kopfbedeckung, die seit über dreißig Jahren als Markenzeichen par excellence funktioniert.
Er kommt nicht gleich zur Sache und schon gar nicht auf den Punkt. Schweift ab und gerät so mir nichts, dir nichts, von der Belanglosigkeit verdeckt, zum Brennpunkt. Eben noch beim Kaninchenzuchtverein vorbei zum Holocaust. Trifft ins Schwarze, wenn er die romantisierten Kriegserinnerungen seiner Tante mit Gänsehautfeeling – zwischen Heil Hitler und Heile Gänschen – einstreut. Befreit sich von beklemmenden Katastrophen und Gewaltakten der Gegenwart, in dem er ihre Chronologie mit dem Freizeitaufkommen eines TV-Normal-Verbrauchers erklärt: „Awwer grad so Überschwemmungen odder Erdbebe, die sinn immer vor Weihnachten. Do sinn halt die meischte Leut deheem“.
Wer feinen Wortwitz und wahre Komik schätzt, bekommt mehr als er wechseln kann. Der Künstler selbst nennt seine Bühnenwerke um sein Alter Ego Ein-Personen- Stücke zwischen Theater und Kabarett, ganz in alter Qualtinger-Tradition und verspricht mit Sackgasse eine Breitseite bester Unterhaltung.


Preise:
35,--/32,--/29,--/27,-- €


Donnerstag, 26. Januar 2012

Für Sie besucht: KUNSTGRIFF/Regio-Stage und Alice Hoffmann als Vanessa Backes

Am 24. Januar 2012 war Alice Hoffmann abends ab 20 Uhr in der Feiermaus in Siegelbach bei Kaiserslautern (unweit vom Zoo). Ja, richtig gelesen. Nicht Schaffmaus, sondern Feiermaus, schließlich eines der klassischen Wirtshäuser mit Festsaal und kleiner Bühne zum Feiern - mit sehr beweglichem Team, die alle Gäste bestens versorgten. Optimal für Kleinkunst, Fasching oder Großgeburtstag (- der Bus fährt wochentags bis 23 Uhr zum Hauptbahnhof). Dort kam sie hin. Als ob sie gewusst hätte, dass da etwa 100 Leute auf eine Show warteten ... Noch im Mantel eilte sie auf die Bühne, um sich erst mal klar zu machen, wo sie da war ...

Alles so bunt hier, Plakate, Beleuchtung, der Gartenmarkt Dehner war als Sponsor schon fast eingezogen, der Geschäftsführer dankte Frau Hoffmann auch nach der Vorstellung, die Pfalzwerke boten Naturstrom an. Draußen die Galerie Caro Parsons und Michel Frieß mit einem Benefiz-Sammelgemälde (das Lautrer Rathaus), das gegen Spenden weitergemalt werden durfte und später zu Zwecken aktiver Seniorenarbeit verkauft werden soll. (Alice Hoffmann malte nach der Vorstellung selbst auch ein Stückchen am gedeihenden Gemälde. Bilder gibt es bei Kunstgriff.) Was war los?

KUNSTGRIFF/Regio-Stage hatte dort ein Event geplant, nämlich dieses, das zweite in der Winterstaffel der neu gestarteten konzertierten Events. 
Kunstgriff möchte eine Serie von Events anbieten, die Kultur den Leuten näher bringt, ohne die pekuniären Interessen aus den Augen zu verlieren. Denn Kultur- und Kunstschaffen kostet Geld, kann aber auch viele ernähren, davon abgesehen, dass beides lebensnotwendig für die psychische Lage der Nation ist. Zur Belebung der kultur- und kunstmarktschwachen Region werden - wie in Großstädten und von Großunternehmen schon lange praktiziert - Kultur-/Kunstanbieter, Locations und Unternehmer gekoppelt zur marketinggerechten Zweckgemeinschaft. Iss dich satt, schau Theater, kauf ein Bild, nimm einen BMW mit ;-)

Walter Holtfoth von der Regio-Stage begrüßte sie und die Gäste und übergab an den Star des Abends. Vanessa fühlte sich gleich wohl beim Kunst-Griff, den sie nirgends fand, um was wegzutragen, war schon warm geredet, als sie den Mantel auszog und uns ihren neuen gestreiften Kleinbürgerkittel präsentierte, wie man ihn schöner nicht finden kann. Ist ja wirklich 'ne Ulknudel die Vanessa, die Plapperfrau mit Tiefgang, eine Figur wie sie schon seit Jahrhunderten im Volkstheater und in Komödien vorkommt, bei Shakespeare, Goldoni, die Dinge sagen darf, die sonst keiner sagt ... 

Bevor man mit ihr redet, und das macht sie glatt - auch von der Bühne runter -, muss man sich allerdings erst in einen Saarländisch-Kurs begeben, denn das verstehen selbst die Pfälzer nicht immer. Das heißt, die Grammatik in den Köpfen der Leute in ihren Regionen bringt ja je nach Verbiegung eine(n) ganz eigene(n) Dialekt(ik) hervor, und wenn Vanessa das erzählt, fallen die Verwechslungen der Wörter so stark wie die Nadeln eines vertrockneten Tannenbaumes … Immer ein steife Brise von Unbildung und ein bisschen Alzi … was wird da alles verwechselt, nichts ist wie es ist, und nichts ist so gedacht, wie es rausrutscht ... 

Inkompetenz/Inkontinenz, Defizit/Dezafit oder ähnlich und andere ... Also, das saarländische "gänn" ist so ähnlich wie das englische "to get" - "Isch gänn abgeholt" z.B. - mit ca. 15 verschiedenen Bedeutungen. Das "ei" z.B. im Bein wird zum "ä", die Weiblichkeit vom "sie" zum "es", und am Ende dann noch über die Pfälzer witzeln …: "Wie mache die Pälzer Salad? Indämm se die Berliner schäle". Des hämm mer gern. Die Knepp (Knöpfe) sind ein ganz besonderes Kapitel, denn im Saarland isst man sie nicht nur (oder scheidet sie aus), sondern näht sie sich auch "uff die Backe" (= jdn. veräppeln). Und die Internetbeziehung funktioniert durch Mailknepp (nicht gleich Mehlknepp).


Seit die Vanessa geschieden ist, geht es ihr wieder besser, obwohl die Dauerignoranz ihres Mannes sie noch heute verfolgt. "Geh fort" hat der Heinz B. immer gesagt, ihr sexy Outfit hat er gar nicht erkannt, deswegen war die Trennung der Möbel aus der 2-Zimmer-Wohnung auch ziemlich schwer. Denn damit wollte er sich auch nicht abgeben. Den Namen zu verdoppeln hatte sie schon immer abgelehnt, weil die Gedoppelten überall sitzen und den Betrieb aufhalten, Leuchtheusser-Drückeberger ..., deswegen zurück zum ... nein, nicht Geburts-, sondern einem Kunstnamen. Backes, ein eingeborener Name. Und Vanessa, weil die Saarlänner sooo die französischen Vornamen lieben wie die Franzosen gleich hinter la frontière die deutschen Vornamen. Zum Glück ist sie dann in den Landtag eingezogen und kommuniziert dort rege mit den Politikern, die sie auf der Toilette vom dringenden Geschäft abhält … Als Raumkosmetikerin ist sie froh, Bundeskanzler zu sein, denn wir sind nicht nur Papst, sondern auch Bundeskanzler(in), welche klug, gebildet und der englischen Sprache kundig ist. So konnte sie wenigstens Kriegsunterstützung schon in der Irak-Krise zusagen. Die Amis hatten eben ihren George double-u und wir eben unsere, naja, "Babbelkuh", das reimt sich auch gut, Gerechtigkeit muss sein. Und dann noch eine echte Doktorin, ohne Plagiat, voll vom Arbeitsmarkt desertiert (= dissertiert von Dissertation = promoviert).

Ein Genuss auch ihre Story von den überflüssigen Sachen, Stehrums und Hängrums, die sie immer schleunigst versteckt, wenn der schenkende Besuch weg ist. Ebenso der anonyme Anrufer mit eindeutigem Spannerhintergrund, den sie nur durch einen Zufall abweisen konnte ... auf der Suche nach der heruntergefallenen Trillerpfeife für Abschreckungszwecke muss sie sich so stark bücken, dass sie ins Stöhnen kam, was der Anrufer mit einem ehrlichen und aufatmenden "Danke" quittierte und es zufrieden war ... :-)

Zu guter Letzt noch ihre Sicht von Prinz Schales mit den abstehenden Ohren (Charles) und seiner Schroh, Camilla aus dem Parkhaus (saarl.: echt schroh = hässlich), die er schon lange vor der Lady Di-do mit ihrem Dodi mit Didi und dodiediedo etc. pp. kannte. Leider Gottes stand auch hinter dem Unfall von Dido/Dodi allein der Secret Service, was identisch ist mit Queen Mum als oberster Chefin, Mutter, Oma und Oberhaupt der anglikanischen Kirche, wie Vanessas Identitätsnachweis ergab. 


Solchermaßen vom Weltgeschehen überrollt, stürmischer Applaus, der sogar noch ein weiteres Highlight hervorbrachte, einen Striptease von Vanessa Backes zu Alice Hoffmann, der Schauspielerin und Kabarettistin, um dann geläutert von der Bühne zu steigen... Klasse gemacht, Alice Hoffmann! Zurzeit auch im Tatort Saarbrücken und in weiteren TV-Aktivitäten zu sehen. Die Familie Becker und Vanessa Backes sind nicht aus unserer Alltagsbewältigung wegzudenken ...