Mit „Hoover Hager Lassnig“ zeigt die Kunsthalle drei Künstlerinnen, die erst in späten Lebensjahren zu Anerkennung in der Kunstwelt gelangt sind und heute zu den wichtigsten Vertreterinnen ihrer Zeit gehören. Alle drei setzten sich früh mit dem Surrealismus auseinander und fanden auf unterschiedliche Weise zu einer individuellen Bildsprache: Das verbindende Moment ist die Beschäftigung mit Licht, Raum und Körper sowie die existenzielle Frage nach der Selbstwahrnehmung und der Verortung in der Welt.
Die US-Amerikanerin Nan Hoover (1931–2008) gehört zu den Pionierinnen der internationalen Licht-, Video- und Performancekunst. Ihre frühen malerischen Arbeiten, zum großen Teil noch nie ausgestellt, kreisen um das Verhältnis der Geschlechter sowie um Sexualität und stehen in Farbkraft und Formensprache der Pop Art nahe. Anneliese Hager (1904–1997) leistete bedeutende aber bisher zu wenig beachtete Beiträge zum Medium der kameralosen Fotografie. Sie war zudem eine begabte surrealistische Dichterin und kombinierte häufig ihre Fotogramme, die sie mit alltäglichen Haushaltsgegenständen anfertigte, mit eigenen poetischen Texten. Die österreichische Malerin Maria Lassnig (1919–2014) zählt heute zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, schaffte jedoch erst spät ihren internationalen Durchbruch. Seit Ende der 1940er-Jahre entwickelte sie Körperbewusstseinsbilder – ab den 1960er-Jahren sprach sie von Body-Awareness-Bildern – Analysen von Körpergefühlen, mit denen sie zur Vorläuferin der feministischen Body-Art wurde.
Nach der Begrüßung durch den Direktor der Kunsthalle Mannheim Johan Holten, gibt Dr. Inge Herold, stellvertretende Direktorin der Kunsthalle und Kuratorin der Ausstellung, eine Einführung. Im Anschluss haben Sie Gelegenheit zum Ausstellungsbesuch. Bitte buchen Sie für die Teilnahme an der Eröffnung ein kostenloses Ticket über unser Online-Buchungssystem. |
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