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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Mittwoch, 23. Oktober 2013

Heute Abend in Darmstadt: BÜCHNER 200: DANTONS TOD


23.10.2013, 19:30 Uhr, Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus

BÜCHNER 200: DANTONS TOD
Inszenierung Malte Kreutzfeldt
Bühne und Kostüme Nikolaus Porz


Paris 1794. Die große Französische Revolution ist in ihr fünftes Jahr gekommen. Wie ein Orkan hat sie die Verhältnisse in ganz Europa durcheinandergewirbelt. Das Ancien Régime wurde weggespült und König Ludwig XVI., neben vielen anderen Vertretern der alten Herrschaft, enthauptet. Doch für die breite Masse des Volks hat sich nichts geändert.

Und die Guillotine steht noch immer nicht still, die Revolution beginnt ihre Kinder zu fressen. Mit Maximilien de Robespierre und Georges Danton stehen sich die Anführer der einflussreichsten politischen Lager konkurrierend gegenüber. Hat Robespierre eine blutige Diktatur errichtet und propagiert radikal die Herrschaft der Tugend, der alles unterzuordnen sei, so ist Danton vom Lauf der Dinge desillusioniert. In der Frage nach den Zielen der Revolution stellt er sich Robespierre in den Weg. Dem Machtkampf der beiden werden nicht nur sie selbst, sondern auch viele ihrer Anhänger zum Opfer fallen.

Georg Büchner studierte die historischen Quellen für sein groß angelegtes Panorama der Französischen Revolution genau. Neben ihren Hauptakteuren gibt er auch dem Volk, auf dessen Rücken letzten Endes alles ausgetragen wird, eine Stimme. In seinem ersten Drama, 1835 in zwei Monaten in Darmstadt fieberhaft niedergeschrieben, gibt Büchner seinem ausgeprägten Geschichtspessimismus Ausdruck. Mit Dantons Tod findet der Zyklus der Inszenierungen von Georg Büchners Bühnenwerk kurz vor seinem 200. Geburtstag seinen Abschluss.

Donnerstag, 11. Juli 2013

Täglich bis 31.08.2013: GEORG-BÜCHNER-Festival Darmstadt


Büchner 200 (1813-2013)


Am 9. März 1835 floh Georg Büchner (* 17. Oktober 1813 in Goddelau, Großherzogtum Hessen; † 19. Februar 1837 in Zürich), polizeilich als Staatsfeind gesucht, aus Darmstadt. Der Arzt und Revolutionär, Dichter und Forscher sollte niemals in seine Heimatstadt zurückkehren. Georg Büchner war ein unangepasster und unbequemer Geist, der sich der Vereinnahmung verweigerte. – Imaginieren wir uns Büchner heute! Wo wäre er zu suchen im Zeitalter von „Empört Euch!“-Rufen, Occupy-Bewegung und Arabischem Frühling? Worauf wäre sein Forscherblick gerichtet? Wem würde er seine Stimme leihen? Welche Figuren würden seine Dramen bevölkern?

Diesen und vielen anderen Fragen nähert sich das Festival Büchner200 vom 29. Juni bis 31. August, von der Centralstation in Kooperation mit zahlreichen Darmstädter Kulturschaffenden veranstaltet und unter anderem ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Acht Wochen lang werden Büchners Ideen und Ideale mit vielfältigen künstlerischen Aktionen in den Stadtraum und damit in das Hier und Jetzt transportiert.



Das Herz des Festivals schlägt am Darmstädter Hauptbahnhof. In Anlehnung an den StageCage (der vielen von dem erfolgreichen Projekt Cage100 in Erinnerung geblieben ist) realisiert das Büro liquid architekten in diesem Jahr die BüchnerBox. Im Rahmen eines Semesterprojekts der Hochschule Darmstadt/Fachbereich Gestaltung, haben sich 15 Studierende unter Leitung von Prof. Ursula Gillmann und Su Korbjuhn mit Interieur und Gestaltung des Performance-Hauses befasst. Entstanden ist ein spannender Ort, der in den kommenden acht Wochen Raum für zahlreiche Aktionen, Lesungen, Theaterinszenierungen und vieles mehr bietet – alles im Zeichen Georg Büchners.


Neben der BüchnerBox wird die Festival-Bar „Königreich Popo“ – Heimat des Prinzen Leonce im Lustspiel „Leonce und Lena“ und zugleich subtile Anspielung auf Büchners Heimatstadt Darmstadt – die Atmosphäre des Festivals prägen. Das ebenfalls bereits im vergangenen Jahr zu den Cage-Tagen von der Centralstation entdeckte, zu neuem Leben erweckte und binnen kürzester Zeit zum wahren Geheimtipp avancierte Kleinod im Herzen des Darmstädter Bahnhofsviertels bietet auch in diesem Jahr bei schönem Wetter montags bis sonntags ab 17.00 Uhr und zu Veranstaltungen in der BüchnerBox Gelegenheit für ein zünftiges Feierabendbier in kreativem Umfeld. Die Gestaltung des Gartens geht ebenfalls auf die Studierenden der Hochschule Darmstadt zurück.