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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Freitag, 10. Oktober 2014

Enjoy Jazz 2014 heute Abend in Ludwigshafen: FAY CLAASSEN, Dmitri Schostakowitsch, Suiten für Jazzorchester

Fr 10.10.2014

Fay Claassen

Dmitri Schostakowitsch: Suiten für Jazzorchester
Niederlande / Deutschland
BASF-Feierabendhaus, Ludwigshafen
Beginn 20 Uhr / Einlass 19 Uhr
VVK 25,50 / 30 / 34,50 € zzgl. Geb.
AK 32 / 37 / 42 €
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Programm: Dmitri Schostakowitsch Suiten für Jazzorchester Nr. 1 & 2
Tahiti Trot ("Tea for Two") und Jazz Hits der "Roaring Twenties"

Fay Claassen : voc
The Rhine Phillis Orchestra
Staatsorchester Rheinische Philharmonie
Daniel Raiskin (Dirigent)
Natürlich klingen die Jazz-Suiten von Dimitri Schostakowitsch mehr nach Johann Strauß als nach George Gershwin. Und mit Louis Armstrong oder Duke Ellington haben sie gar nichts zu tun. Die Sowjetunion, in den dreißiger Jahren schwer mit stalinistischen Säuberungsaktionen beschäftigt, hielt nicht viel von den dekadenten musikalischen Umtrieben in den USA. Unterhaltungsmusik wollte man dem Volk aber doch gerne zur Beruhigung und Belustigung angedeihen lassen, und so beauftragte man Schostakowitsch 1934 mit der Schaffung eines entsprechenden Werks. Was dabei herauskam, ist bemerkenswert, auf ganz eigene Weise swingend, vielschichtig und eingängig zugleich. Das ist nur ein Beispiel für den „Jazz, der aus dem Osten kam“. Mehr davon wird ein Abend im BASF-Feierabendhaus bieten – mit großer Besetzung: Das Staatsorchester Rheinische Philharmonie sowie das sich daraus rekrutierende Rhine Phillis Orchestra mit der niederländischen Sängerin Fay Claassen werden die Zuhörer mit Jazzgrüßen nicht nur aus Moskau beglücken, Stücke und Songs aus den zwanziger und dreißiger Jahren darbieten. Die Transformationen der Formen, die perspektivische Verschiebung, die stilistischen Brüche zu dem, was der zeitgenössische Jazz in den USA bedeutete, kann man dabei schön mithören. Sie machen den Reiz dieses besonderen Konzertabends aus.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Wie war's bei ATOMIC in Heidelberg (Enjoy Jazz 2014)?

(c) Stefan Vieregg

Im kleinen Karlstorbahnhof in Heidelberg, perfekt an der S-Bahn gelegen und mit Busverbindung, durften sich ATOMIC aus Norwegen und Schweden in der "Dunkelkammer" mit ihren experimentellen Jazzklängen austoben. Vor etwa 70 bis 100 Besuchern und hartgesottenen Free-Jazz-Fans kam dann nach kurzer Begrüßung auch ein Medias-res-Einsatz, der bereits wieder schnell wach machte. Der Hammerschlag und erste Kostprobe des anstrengenden Gemischs aus hektischen, atonalen und chaotischen Melodien hieß "Lucidity". Fredrik Ljungkvist an Saxophon und Klarinette, Magnus Broo an der Trompete waren die Frontmen dieser fünfköpfigen Gruppe. Magnus voller Konzentration mit geschlosenen Augen auf seinen Einsatz wartend, der immer sehr kraftvoll war. Fredrik moderierte witzig durch den Abend und überzeugte mit voll ausgenutztem Sax und wilder Klarinette.

Im zweiten Lied, dessen Titel klang wie eine Obsthändler "Latelma Interfruit" kombinierten sich serielles Piano von Håvard Wiik mit eher ruhigem Sax und Trumpet, die sich dann mit einem gleitenden Aufwärtsschub ins Laute, Chaotische steigerte. Fusion und Confusion at it's finest. Herrliche Passagen mit trällerndem Sax, ein hervorragender Solo von Ingebrigt Håker Flaten am Bass, dann ein Duett zwischen Piano und Bass, mit beruhigendem Blech dazwischen. Das Piano klang wie ausgeklinkt und steigerte sich unterdessen zu wüsten Kaskaden.

In einem Stück ohne Titel, das von Fredrik stammt, wird ein schwedisches Weihnachtslied verarbeitet, das noch gelegentlich in einer rudimentären Melodie herausspitzelt. In diesem Stück wurde spätestens klar, dass der neue Drummer Hans Hulbækmo ordentlich was drauf hat, denn in seinem Solo und in seiner Begleitung bewegte er sich auf hohem experimentellen Niveau. Seine lange Gestalt hinter dem Schlagzeug bewegt sich sehr eigentümlich mit weit ausholenden und rudernden Bewegungen der ebenso langen Arme, ist aber mittendrin im Rhythmus und bietet eine solche Vielfalt von Klängen, Beats und Geräuschen, dass man vor Ehrfurcht erstarrt!
Dazu gab es gestrichenen Bass an Confusion, bis alles tatsächlich in einen melodischen Part einbog.

In "Meggae Guffins Tale" in Dur dominierte die Klarinette, und kämpfte ein resistenter Basspuls um die Aufmerksamkeit. Begleitet von Hans' Streichen am Beckenrand und Einsatz von feingliedrigen Ketten (präparierte Drums) und mehr zur Soundbereicherung fanden Sax und Trompete wieder auf lange Strecke zum Schluss zusammen.

Erwähnt sei hier noch "Stucked in Stockholm", ein sehr dynamisches Stück mit gelegentlichem Fusionjazz-, Brass-Sound, die urbane Weite heraufbeschwörend und ein kribbeliges Chaos, bevor der Bass zum Solo ansetzte.
(c) Stefan Vieregg

Atomic hat hier komplett aufgeräumt mit den Klischees, dass Skandinavien nur Jan-Gabarek- und Terje-Rypdal-Sounds, um nur zwei Vertreter zu nennen, bietet, alles im rituellen, getragenen, verspielten und mystischen Fjordsound komponiert sei. Obwohl man ja genau die auch nicht missen möchte, sie waren prägend in den 70er, und 80ern und in den Jahren danach, echte Wegbereiter für qualitativ hochwertige hörbare experimentelle Jazzmusik. Aber Ice-Bucketting ist ja eh in, also einen Abend mal weg mit den Träumen ...:-)

Dienstag, 7. Oktober 2014

Enjoy Jazz 2014 morgen in Ludwigshafen: PABLO HELD TRIO, SWR Jazzpreis 2014

Mi 08.10.2014

Pablo Held Trio

SWR Jazzpreis 2014
Deutschland
Kulturzentrum dasHaus, Ludwigshafen
Beginn 20 Uhr / Einlass 19 Uhr
VVK 17 € zzgl. Gebühren
AK 20 € 


Pablo Held : p
Robert Landfermann : b
Jonas Burgwinkel : dr
Der Pianist Pablo Held, Jahrgang 1986, zählt zu der Handvoll junger Jazzmusiker hierzulande, die man nach Möglichkeit im Auge behalten sollte. Und zwar gleichermaßen als Komponist wie als Interpret, als Sideman wie als Leader seines vorzüglichen Trios. Mit dem Bassisten Robert Landfermann und dem Schlagzeuger Jonas Burgwinkel spielt Held seit 2008 zusammen; das Trio veröffentlichte bislang vier exquisite Alben. Sehr früh haben die drei Musiker, inspiriert von Miles Davis, beschlossen, vorbereitende Absprachen und Set Lists ad acta zu legen und stattdessen auf der Grundlage eines wachsenden Repertoires von 40 Kompositionen jedes Konzert als prinzipiell unwiederholbare Abenteuerreise, als einen kreativen Aufbruch ins Unbekannte zu gestalten: mit Kompositionen, die improvisiert klingen, und umgekehrt. Die Jury des SWR Jazzpreises 2014 staunt: „Die Improvisationen von Pablo Held, Robert Landfermann und Jonas Burgwinkel funkeln im Glauben an die Kraft der Intuition und an die Idee, dass man nur gemeinsam, im spontanen Dialog miteinander, an musikalische Orte kommen kann, an denen man zuvor noch nicht gewesen ist."