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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 19. November 2012

In Memoriam: Heidi Huber, Neunkirchen/Saar, * 26.03.1945 † 20.10.2012

Heidi Huber in Bad Sobernheim,
Sommer 2012
Leider ist Heidi Huber, die in diesem Blog und in winner's cool blog schon einige Gedichte zur Veröffentlichung gegeben hatte, am 20. Oktober gestorben, wie ich heute erst überraschend erfahren habe. 

Mit einem Gedicht einer ihrer Lieblingsdichterinnen, Rose Ausländer, die ich ebenfalls sehr schätze, und zwei von ihr möchte ich Abschied von Heidi nehmen, die über 40 Jahre Grundschullehrerin im Saarland war. Ihre Gedichte werden weiterleben.

Online kondolieren




Wenn das Suchen 
ein Ende hat,
beginnt das Finden

Heidi Huber



In Stunden 
zwischen 
Traum 
und 
Tag
schöpf Wasser
ich aus Seelenseen

Heidi Huber




Ich
bin
eine Koralle
im Meer der
Erinnerungen
und warte
auf den Wind

Prinzessin
fisch
mich auf
leg mich
um deinen Hals

Das wär

mein Glück

Rose Ausländer

Donnerstag, 23. August 2012

Dichterhain: DICHTEN UND DENKEN, ein Essay von Volker Friebel

Dichten und Denken



Martin Heidegger
Martin Heidegger meint in seiner Vorbemerkung zu einer CD mit gesprochenen Hölderlin-Versen: „Dem Sinnen und Denken liegt nur das eine ob: Dem Dichten vorzudenken, um dann vor ihm zurückzutreten.“ Das Denken setzt danach einen Rahmen, in dem sich das Dichten bewegen kann, der Dichtung hält, damit sie nicht in eine haltlose Irre gerät.

Im Text oder im Lied kommt Dichtung unmittelbar zum Ausdruck, Gedicht und Lied sind Dichtung. Zwischen Wissenschaft und wissenschaftlichem Text dagegen gibt es eine Differenz. Der wissenschaftliche Text ist ein Bericht über das Ergebnis wissenschaftlichen Handelns, er ist nicht selbst Wissenschaft. Wissenschaftliche Texte wollen Wissen übermitteln, etwa in Form von überprüften und intersubjektiv für „wahr“ erhobenen Behauptungen (Hypothesen). Denn Wissenschaft hat einen universellen Anspruch. Sie trachtet danach, auf Behauptungen zu kommen, denen alle Menschen zustimmen können und andere, konkurrierende Behauptungen auszuschließen.
Der alte Hölderlin

Dichterische Texte mögen manchmal in der Form genauso erscheinen, ihre Absicht ist aber eine andere, denn in der Dichtung können durchaus viele Wahrheiten nebeneinander existieren. Das Gedicht stellt eine Herausforderung an den Leser, sich selbst mit seinen eigenen Anschauungen und seinem eigenen Erleben an diesen Texten zu prüfen, sich so über die eigenen Anschauungen klarer zu werden und Worte für das eigene Erleben zu finden, Worte des Wiederfindens oder des Widerspruchs.

Ob der Leser widerspricht oder zustimmt, ist dabei für das Gedicht nicht wichtig; wichtig ist, dass es in eine Auseinandersetzung führt. Insofern will auch Dichtung die Weltsicht des Lesers erweitern und klären – aber nicht durch zu übernehmende Wahrheiten der physikalischen Welt, sondern durch die Herausforderung der subjektiven Wirklichkeit.

© Volker Friebel
Er wurde an einem Schneesonntag gegen Ende des Jahres 1956 in Holzgerlingen geboren, mitten in Schwaben. Er ist Psychologe (promoviert), und tätig als Ausbilder, Autor, Musiker. Er lebt in Tübingen.
Aus: Die sieben Töne des Waldes. Gedichte, Haiku und ein Essay. 2011

Freitag, 13. Juli 2012

Dichterhain: HAN SHAN von Angelika Knipfer





Luft hängt dicht über dem Wasser

grauer Schleier verhängt den Berg

saftiges Grün ist Hitze matt

schwer die Atmung, Lungen leiden

Wasser vom Schwitzen am Körper

keine Kühlung, keine Frische

Hunger nach Leben ist verdörrt.


(c) Angelika Knipfer, 30.06.2012, anlässlich des Han-Shan-Workshops
von Rüdiger Heins im Bingener Haiku-Garten, Kulturufer am Rhein








Dienstag, 3. Juli 2012

Dichterhain aktuell: KULTIVIERTE GÄRTEN von Viktoria Vonseelen



Kultivierte Gärten am Fluss,

Von mir verlassen. Es gibt kein

Zurück. Orientierungslos in

Unbekannter Wildnis. Schlepper

"Mon Desir", tiefgelegt, fast dem

Untergang geweiht. Doch - "Hoffnung

Grüßt" - Signal der "Spes salutis".

Nun sehe ich meinen Weg.


Bingen, 30.6. 2012 (c) Viktoria Vonseelen
anlässlich des Han-Shan-Workshops von Rüdiger Heins im Haiku-Garten des Kulturufers in Bingen am Rhein