Drachenläufer
USA 2007/ Kinostart GER: 2008
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Leider erst jetzt entdeckt, aber um nichts zu spät, sondern ein zeitloses Dokument der afghanischen Geschichte der letzten 40 Jahre:
Drachenläufer/Kite Runner ist ein Roman des afghanisch-amerikanischen Schriftstellers Khaled Hosseini. Er erschien bereits 2003 und wurde 2007 von Marc Forster verfilmt. Seine Geschichte über eine Kindheit in Afghanistan wurde über acht Millionen Mal in über 34 Ländern verkauft.
Amir und Hassan, der Herr und sein Diener, zwei Jungen aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, eine Paschtune und ein Hazarah (ethnische Minderheit), wachsen gemeinsam in Kabul der 60er- und 70er-Jahre auf. Sie haben die gleiche Amme, spielen zusammen, bis eines Tages die Diktatur und Gewalt über sie hereinbricht. In der Handlung metaphorisch durch Assef, den Bewunderer des Faschismus, in der Wirklichkeit des Plots und real in der Geschichte des Landes durch die Sowjets. Die beiden Jungen genießen das Leben im bürgerlichen Vorkriegs-Kabul und gewinnen zusammen einen jährlich mit Papierdrachen ausgetragenen Wettkampf, der symbolisch für die Anerkennung von Amir durch seinen Vater steht und die grenzenlose Loyalität des Dienerfreundes. Gerade die Geschehnisse im Gefolge des Wettkampfes verändern beider Leben. Amir ist nicht in der Lage, die Loyalität Hassans zu erwidern.
Die Geschichte verläuft parallel zur Besetzung Afghanistans durch die Russen und später die Taliban. Amir flieht mit seinem Vater nach Kalifornien und kommt erst später wieder nach Afghanistan. Hassan ist bereits tot, wurde ermordet, sein Sohn wird jedoch von Amir mit in die USA genommen. Zwischen ihnen herrscht eine ähnliche Beziehung wie zwischen Amir und seinem Vater und mit Hassan.
Ein Roman, der sich leicht und gut liest, einen nicht mit Langeweile quält, einem das alte und neue Afghanistan nahebringt. Sehr zu empfehlen.