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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 10. Dezember 2012

Klangwelten 2012 - für Sie besucht am 7.12. in Neunkirchen

Rüdiger, Cynthia und Julius Oppermann

Die Klangwelten von Rüdiger Oppermann besuchte ich dieses Jahr am 7.12.12 in Neunkirchen in der Christuskirche. Titel der Tournee ist "The Global Strings play Oppermann" - Rüdiger Oppermann erfüllt sich mit diesem Projekt einen lang gehegten Traum: Nach 25 Jahren erfolgreicher Klangwelten-Programme mit Musikern aus aller Herren Länder und aller Ethnien kommt nun endlich einmal eine große KLANGWELTEN - Tournee, auf der seine eigene Musik im Vordergrund steht. 
 
Rüdiger Oppermann: „25 Jahre lang habe ich mich mit ethnischer Weltmusik, mit dem Inneren Kern der Harfe, mit Jazz, Blues, Folk, Avantgarde beschäftigt. Trotzdem die Harfe und das Klavier meine Werkzeuge des Verständnisses waren, rückten Streicher immer näher ins Zentrum.
Das meine eigene Musik auch im Orchesterklang wirkt, wusste ich noch gar nicht. Und ich war auch berührt, dass die Kombination von Orchesterklang mit ethnischen Instrumenten, mit meinen Minimal-Ideen und mit Jazzmusikern möglich ist. Später wurde mir klar, dass meine innere Klangvorstellung für dieses renaissance-ähnliche Ensemblespiel eigentlich das Gambenensemble war. So wuchs langsam der Wunsch, meine Musik in einem Konzertprojekt als Streichermusik aufzuführen. Ich will vermeiden, dass alle Arrangements typisch oppermannisch klingen. Deshalb wird ein Großteil der Stücke von Gast-Arrangeuren bearbeitet, von Künstlern, denen ich voll vertraue, und von denen ich mich staunend berühren lasse. Also auf in eine neue Dimension! Das Risiko habe ich nie gescheut, und nach den ersten Proben bin ich schon ganz begeistert.“


Wir begegnen seinem Sound dennoch und zum Glück immer wieder – bei den Streicherstücken manchmal eine interessante, neue Unterbrechung, dann wieder ein wunderbares Additiv zu seinen Klangausflügen. Alle Musiker(innen) überzeugen durch gekonntes Spiel, durch das Feeling für die Gefühle, die mitschwingen, für die Botschaften, die die Stücke uns aus aller Welt schicken. Und mir wird jedes Mal klarer, dass die Musik umso reichhaltiger, vollständiger und authentischer wird je mehr nationale Musikrichtungen zusammenkommen und sich ergänzen! Mit „Breath my harp“, von dem georgischen Komponisten Russudan Meipariani überarbeitet, ging es los! Mit „Tarantella“, bearbeitet von Rainer Granzin, Jazz-Keyboarder, noch mehr Schritte in die Hauptdynamik. Auffallend und interessant sein Lied „Eile mit Weile“, 3-teilig. Den ersten Teil spielte er vor 30 Jahren mit seiner Frau an der Konzertharfe und er mit einem Instrument aus Simbabwe - beim Konzert nach langer Pause wieder. Das Paar Oppermann ging musikalisch total getrennte Wege, sie klassisch an der Konzertharfe, er an internationalen Instrumenten experimentierend. Der zweite Teil mit 2 Harfen auf einmal gespielt von Oppermann (ein sehr beeindruckender meisterhafter Auftritt!) und mit E-Harfe, der dritte Teil für 2 Streicher. In „Electric Oracle“ ein perfektes Zusammenspiel mongolisch traditioneller und improvisierter Spielweise und Gesang mit westlichen Harfenklängen. Tiefe Röhrlaute und archaische Stimmsounds paaren sich mit hohen Tonlagen und rhythmischem Gesang. Enkh Jargal hat 9 Jahre mit Oppermann zusammengewohnt und musiziert, sie gingen eine Symbiose im musikalischen Dialog ein, und doch jeder seinen Weg. Der „Galata Blues“ vereint orientalisch-türkische Klänge mit Blues, was praktisch und theoretisch nicht existiert, aber ein faszinierendes Lied ergibt. Ein Lied für die armenische Duduk mit der Gambe als Leitstimme interpretiert, die Streicher als Begleitung – fern der klagenden Traurigkeit der Armenier, eines mit marrokanischem Schwerpunkt und mongolischem Gesang, ein Song „Riding a horse with 5 legs“, von Thomas König arrangiert (nach der letzten Zusammenarbeit löste sich das Potsdamer Orchester leider auf), sehr tragend, dynamisch und weiterhin E-Harfe, ein Stück mit einem ungewöhnlichen, weil geschnitzte Saiten, Madagaskar-Instrument und schließlich die Klimax in einem Lied mit Bestandteilen aus Ceylon, Indien, Himalaya, Lahore, Tibet, Nord-Mongolei, Sibirien. Tiefste Tonlagen und höchste Töne für eine Männerstimme von Enkh Jargal lassen uns am Urvibrieren der Erde teilnehmen, teilweise erinnern sie an buddhistische Gesänge, teilweise an arktische ...

The Global Strings
  The Global Strings bestehen aus einem klassischem Quartett, ergänzt durch Instrumente der Alten Musik und durch ethnische Streicherklänge:
Franziska Urton (D/IRE) – Fiddle, Violine (u.a. Blue, Dan,Cassard, Streichquartett)
Sally Clarke (D/AUS) – Viola, Bratsche (SWR-Rundfunkorchester Stuttgart)
Johanna Stein (D, Köln)
Cello (Badz)
Barbara Pfeifer (D)
Viola da Gamba (Les Escapades)
Ben Tai Trawinski (D/THAI)
Bass (Badz, diverse Jazzgruppen)
Enkh Jargal (Mongolei)
Pferdegeige (u.a.Violones Barbares)
Nikola Parov (Bulgarien)
Gedulka (u.a. Agnes Herczku)
Cynthia Oppermann (USA/D/F)
Harfe (Baden-Badener Philharmonie, Kammermusik)
Julius Oppermann (USA/D/F) – Drums, Percussion (diverse Rockbands etc.)
Jatinder Thakur (Indien)
Tablas
Rüdiger Oppermann (EU)
Keltische Harfen, e-harp


2012: Eine eher klassisch ausgerichtete, aber weiterhin fesselnde und sehr nährende Version der Klangwelten, die sich als Jubiläumsausgabe hervorhebt und einreiht in eine Serie von hochinteressanten internationalen Musiken.