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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Sonntag, 1. September 2013

Heute in Mannheim: Jon Shain (USA)


Heute, 19 Uhr     I     O-Ton Club, Werftstraße 25, 68159 Mannheim

Jon Shain (USA)
(Roots, Blues, Folk)



Sonntag, 18. August 2013

Good Sounds: VALERIE JUNE V, gleichnamiger Titelsong aus dem Album Pushin' Against a Stone



Valerie June Hockett (* 1982 in Jackson, Tennessee), bekannt als Valerie June, ist eine afroamerikanische Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin. Ihr Stil mischt Folk, Blues, Gospel, Soul und Bluegrass. Sie selbst bezeichnet ihre Musik als "organic moonshine roots music".

2000 zog Valerie June nach Memphis und begann mit 19 Jahren aufzutreten. Zunächst bildete sie mit ihrem damaligen Ehemann das Duo Bella Sun, nach Ende der Ehe machte sie solo weiter. Sie lernte Gitarre, Banjo und Ukulele zu spielen. ]

2011 wurde sie von der Memphis and Shelby County Music Commission als Emissary of Memphis Music (Sonderbotschafterin der Musik aus Memphis) ausgezeichnet.

Good Sounds: VALERIE JUNE IV, Wanna Be On Your Mind aus dem Album Pushin' Against a Stone



Valerie June Hockett (* 1982 in Jackson, Tennessee), bekannt als Valerie June, ist eine afroamerikanische Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin. Ihr Stil mischt Folk, Blues, Gospel, Soul und Bluegrass. Sie selbst bezeichnet ihre Musik als "organic moonshine roots music".

2000 zog Valerie June nach Memphis und begann mit 19 Jahren aufzutreten. Zunächst bildete sie mit ihrem damaligen Ehemann das Duo Bella Sun, nach Ende der Ehe machte sie solo weiter. Sie lernte Gitarre, Banjo und Ukulele zu spielen. ]

2011 wurde sie von der Memphis and Shelby County Music Commission als Emissary of Memphis Music (Sonderbotschafterin der Musik aus Memphis) ausgezeichnet.

Good Sounds: VALERIE JUNE III, The Hour aus dem Album Pushin' Against a Stone



Valerie June Hockett (* 1982 in Jackson, Tennessee), bekannt als Valerie June, ist eine afroamerikanische Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin. Ihr Stil mischt Folk, Blues, Gospel, Soul und Bluegrass. Sie selbst bezeichnet ihre Musik als "organic moonshine roots music".

2000 zog Valerie June nach Memphis und begann mit 19 Jahren aufzutreten. Zunächst bildete sie mit ihrem damaligen Ehemann das Duo Bella Sun, nach Ende der Ehe machte sie solo weiter. Sie lernte Gitarre, Banjo und Ukulele zu spielen. ]

2011 wurde sie von der Memphis and Shelby County Music Commission als Emissary of Memphis Music (Sonderbotschafterin der Musik aus Memphis) ausgezeichnet.



Good Sounds: VALERIE JUNE II, Somebody To Love aus dem Album Pushin' Against a Stone


Valerie June Hockett (* 1982 in Jackson, Tennessee), bekannt als Valerie June, ist eine afroamerikanische Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin. Ihr Stil mischt Folk, Blues, Gospel, Soul und Bluegrass. Sie selbst bezeichnet ihre Musik als "organic moonshine roots music".

2000 zog Valerie June nach Memphis und begann mit 19 Jahren aufzutreten. Zunächst bildete sie mit ihrem damaligen Ehemann das Duo Bella Sun, nach Ende der Ehe machte sie solo weiter. Sie lernte Gitarre, Banjo und Ukulele zu spielen. ]

2011 wurde sie von der Memphis and Shelby County Music Commission als Emissary of Memphis Music (Sonderbotschafterin der Musik aus Memphis) ausgezeichnet.

Freitag, 22. Februar 2013

Heute Abend in Trier: Carolyne Mas (ENTFÄLLT)

Carolyne Mas (20. Oktober 1955) ist eine der großen US-amerikanischen Jazz-, Rock- und Bluesmusikerin. Sie singt und spielt Gitarre und Klavier seit ihrem fünften Lebensjahr.
Sie ist die Tochter von Livia und Joseph Mas. Ihre Mutter war eine ehemalige „Miss Puerto Rico“ und Medizinerin, ihr Vater - anfangs Sänger bei der New York City Opera Company - wurde als Erfinder eines Batterieaufladegerätes bekannt. Nach Touren durch zahlreiche Clubs, wie dem New Yorker CBGB’s und Greenwich Village Pubs hatte Carolyne Mas in den 80ern einen Welthit mit dem ca. 15- bis 20-minütigen (je nach Spiellaune ihrer Band) Titel „Sitting in the dark“. Danach ging es bergauf.


EILMELDUNG: Die gesamte Tournee musste wegen Krankheit abgesagt werden und findet zu einem späteren Zeitpunkt statt. Die Karten verlieren ihre Gültigkeit und sollten zurückgegeben werden.                                             

Exhaus, 20 Uhr
Zurmaiener Str. 114
54292 Trier

Mittwoch, 9. Januar 2013

Regionalevent-Potpourri vom 07. bis 13.01.2012

Die Musiker Bernard Allison und Cedric Burnside geben ein Blues-Konzert in Aschaffenburg
Foto: Pressefoto Allison Burnside

Bluesmusik spielen die US-amerikanischen Musiker Bernard Allison und Cedric Burnside und stellen ihr neues Album vor. Mi., 9.1., Einlass 19 Uhr, Colos-Saal, Aschaffenburg.
www.colos-saal.de

Jazzkonzert des Quartetts Jazzjokal. Die vier Musiker präsentieren eigene Kreationen mit einem klaren Sound. Do., 10.1., 20 Uhr, Jazzclub im Bistro „Finesse", Bitburg.
www.jazz-lokal.de


„Aladin und die Wunderlampe" Die Familienoper in drei Akten und elf Bildern mit Musik von Nina Rota. Do., 10.1., 19.30 bis 21.40 Uhr, Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken.
www.theater-saarbrücken.de

Die 12 Tenöre geben ein Konzert mit einer Band und singen 22 Welthits in einer Show. Fr., 11.1., 20 Uhr, Stadttheater, Idar-Oberstein.
www.idar-oberstein.de

The Original Cuban Circus präsentiert Akrobatik, Feuerschwert und Tanzshows mit kubanischem Charme. Sa., 12.1., 20 Uhr, Arena, Trier.
www.trier-info.de

„Gewaltig! Mystisch! Geheimnisvoll!" Das Chor-Konzert der Schwarzmeer-Kosaken. So., 13.1., 17 Uhr, ev. Kirche, Sulzbach.
www.schwarzmeer-kosaken.de

Rockoper   „Die Chronik der Unsterblichen - Blutnacht". Nach Wolfgang Hohlbeins Roman. So., 13.1., 17 Uhr, Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen.
www.theater-im-pfalzbau.de

Dienstag, 23. Oktober 2012

Wie war's bei Anne Haigis am 19.10. in Neunkirchen?



Anne Haigis gastierte mit dem Gitarristen Jan Laacks in Neunkirchen in der Stummschen Reithalle. Ihr neues Album, die CD "Wanderlust", im Gepäck kam das Schwarzwaldmädel nicht etwa mit dem Bommelhut und dem Kleidchen oder sonstigen Wanderverkleidungen auf die Bühne, was ja auch eine Gaudi gewesen wäre, sondern eben mit ihrer rauchigen Bluesstimme, ihrer klar tragenden Folkstimme, eben auch das tiefe Schwarz des Souls und ihrem musikalischen Temperament, wie man es von ihr kennt. Stimmungsmacher, wie "Live is wonderful", ...I like it..., von Jason Mraz werden zum Einheizer und Publikumsaktivator:

La la la  life is wonderful/La la la  life goes full circle/Lalalala life is wonderful
It takes a night to make it dawn/And it takes a day to make you yawn brother/And it takes some old to make you young/It takes some cold to know the sun/It takes the one to have the other


Auch wenn sie den "Black Forest" besingt, es klingt alles mehr nach Tennessee und anderen US-Staaten. In "Paper Aeroplane", einem Liebeslied, in dem ein gealterter Mann rückblickend sein "golden Honey" besingt, wunderbar melancholisch und mit tiefer Empfindung von Anne Haigis vorgetragen. Dazwischen ein bluesiger Dialog mit dem Publikum, das sich fantastisch beteiligte. Mein Nachbar schon fast ganz in Melodie und Rhythmus integriert, lieferte einen sehr ernst zu nehmenden Beitrag, auch die andern lebten mit, und ganz anders wie in Bad Homburg ging es auf Seiten des Publikums in Neunkirchen zur Sache (O-Ton Anne Haigis). Jan Laacks ließ die Gitarre am Bass-Untergrund entlangrollen und entlockte ihr peitschende Bluesrhythmen. Die Zugabe auf Deutsch mit "Ich geb dir mein Herz" (Andrea Adams-Frey) und mit dem großen Tom Waits-Song "Tom Traubert's Blues":

Now I‘ve lost my St. Christopher/Now that I kissed her/And the one-arm bandit knows/And the maverick Chinaman/with the cold-blooded sigh /And the girls down by the striptease shows go/Waltzing Matilda, waltzing Matilda/You‘ll go a waltzing Matilda with me

Mit Rock'n'Roll, "Rock me baby" ... are you ready for the King of Love?... und glänzender Stimmung ging es zum Ende. Das Publikum war tief zufrieden. Meine Nachbarin Julia aus Saarbrücken war nicht nur vom großen Kerzenständer vor uns auf der Bühne angetan, sondern von der Musik völlig begeistert: "Schon das erste Lied voller Inbrunst, die Haigis voll auf das Publikum fixiert, mit direkter Ansprache, eine Stimme voller Gefühl und Charakteristik! Das Publikum wird richtig mitgerissen von ihrem wilden Lachen, wilden Wesen aus dem Schwarzwald. Sie ist für mich klar jemand, der seinen Weg weiß. Ich wünsche ihr viel Erfolg dabei!"

Dienstag, 7. August 2012

Dichterhain: DER FABULIST 1 von Anner Griem



„Hätten Kängurus keine Schwänze, würden sie umfallen". (David Lewis)

(c) Anner Griem, Cannobio, Italy

Montag, 16. Januar 2012

Für Sie besucht: Mellikas Euriental Pop in Neunkirchen


Na, dahinter steckt doch sicher ein wildes Gemisch an Musikrichtungen, eine Sängerin mit algerischen Wurzeln, Jazz, Rythm'n'Blues, Soul, Groove, arabische Musik und Co, werden Sie sich fragen. Stimmt, aber kaum hatte sich die Lust auf mehr entwickelt, hat uns Mellika Meskine, Sängerin, Songtexterin und Vocal Coach mit ihrer Band wieder verlassen. Wenig mehr als 60 Minuten dauerte das Kennenlernen des Euriental Pops.

Ganz brav, ein wenig unsicher, aber sonst alles Kismet überlassend, was dieser Freitag, der 13. wohl noch bereithält, begann Mellika ihre Show mit poppigen, leicht souligen und jazzigen Passagen, Lieder über die Liebe, das Angezogenwerden, das fatale Erkennen und Abstürzen, die suchende und liebende Frau im Reigen der Geschlechterattraktion. Bis auf zwei Ausnahmen alle Lieder von ihr geschrieben. Ihre Band international besetzt mit deutschem virtuosem Keyboarder und takt- wie dramaturgiestarkem Schlagzeuger, einem engagierten und präsenten E-Bass-Gitarristen aus Luxemburg, einem vielseitigen Gitarristen aus Manchester (GB) und einem orientalischen Percussionisten, der durch rasante Soli und Rhythmusbeherrschung gefiel.

Allmählich steigerte sich die im Auftreten noch zurückhaltende, aber stimmlich kraftvolle Sängerin, und nach einem getragenen Lied mit Akustikgitarrebegleitung kam mehr Power, Ausdruckskraft und Substanz auf. Die Interpretation eines Liedes von Stevie Nicks, einer amerikanischen Songwriterin, gelang ausgezeichnet und es folgten dynamische und gehaltvolle Lieder von “Mama Quilla“, "Mrs Unavailable" über einen Rock'n'Roll-Titel zu einem wunderschönen (An-?)Ausblick, einer vereinnahmenden Sicht, bei Kaffee und Kerze ..., bis schließlich die Wildkatze aktiv wurde und ihre ungestüme und kraftvolle Art zeigte ... Orientalische Tonfolgen und arabisch klingender Sound zu dominanter E-Gitarre in "Escape", danach die sehr interessante Interpretation von "Wasting my time", später "Break free", wie das Abwerfen aller Last eines muslimisch beeinflussten Girls und Aufgehen, Genießen der völligen Freiheit. Da war er schon der Break, die Band vorstellen, auf Konzerte verweisen und gerade noch mal kurze Zugaben, darunter ein schöner Song über Abgewiesenwerden vom Geliebten, der eine kalte Atmosphäre um sich verbreitet, kalte Augen zeigt, selbst die Facebookseite wirkt kalt und unnahbar ..."I'm wondering of you".

Insgesamt war bei Mellika ein großes Potenzial an Dynamik und Power zu entdecken, mit Shakira- und aktuellen Klängen gemischte Orientalik, die ansatzweise an Algiers Nachtleben im Jahr 2012 denken lässt. Für mich kommt ihre volle Überzeugungskraft erst mit den kraftvollen, musik- und arabisch stimmgewaltigen Songs auf, dann aber wirklich mit tiefer Emotion und ausgeprägter Verve. Hier liegt wohl der Erfolgskurs für die Band ...


Zum Reinhören:
http://www.myspace.com/mellikamusic

Mittwoch, 11. Januar 2012

Das ganze Leben ist ein Jakobsweg ... von Karin Michaeli


Das ganze Leben ist ein Jakobsweg - Reflexionen über die Ästhetik der Einsamkeit

Wanderer, kommst Du auf die Welt, so wundere Dich nicht. Du wirst in Deinen ersten Lebensjahren gehätschelt und geliebt – oder auch nicht. Je nachdem, wo Dein Stern hernieder fällt. Vielleicht fällt er in eine kleine Krippe und Du wirst 33 Jahre später gekreuzigt.

Oder er fällt in einen Palast in England und Du stirbst nach einem schweren Unfall in einem Tunnel in Paris.

Vielleicht fällst Du aber auch in eine geordnete Familie und landest in einer geordneten Lehranstalt – mit oder ohne Prügel. Die Prügel kann auch seelischer Natur sein, indem man Dir Deine Seifenblasen kaputt macht.

Du lernst das kennen, was Frauen landläufig unter Liebe verstehen und Männer landläufig unter Sex. Da beginnt schon der erste Irrtum.

Nach Deiner ersten Trennung machst Du den gleichen Fehler nochmal und nochmal. Und später, wenn Du durch und durch erfahren bist und auch mit Weihwasser nicht mehr zu heilen, begreifst Du es. Du bist ein Weltenwanderer. Du wanderst ein langes Stück alleine des Wegs. Räuber überfallen Dich, schänden Dich vielleicht und Du fängst langsam an, Dich zu wehren.

Stark bist Du vielleicht geworden und mit Deiner neuen Bande streifst Du durch die Wälder und nimmst den Reichen, was den Armen ist. Fängst an, an das Gute zu glauben und verschreibst Deine Seele der Gerechtigkeit.

Gehst diesen einfachen Weg über Jahre und die anderen, die nicht so gerecht sind, verschleudern Deine Wertpapiere und Deine Aktien und Du fängst wieder von vorne an.

Findest jemand, der Dich begleitet ein weites Stück durch Regen und Dickicht. Er wärmt Dich des Nachts und trägt am Tag Deinen Rucksack, damit Du mit leichtem Gepäck gut voran kommst.

Aber auch dieser Freund trennt sich an einer Weggabelung von Dir, weil er seinen eigenen Weg gehen muss und Du gehst wieder ein Stück des Weges alleine Richtung Santiago de Compostela. Die Sonne brennt auf Deiner Haut und eine alte Frau, die Dir entgegenkommt, schenkt Dir Wasser aus ihrem Krug und gibt dir ein Stück Brot. Sie lädt Dich ein zu einem großen Fest und Du tanzt den Tanz der Liebe unter goldenen Sternen in der Nacht. Aber Dein Weg ist nicht zu Ende.

Im Morgennebel geht es weiter, immer weiter – Du alleine, mit dem Bild Deiner Mutter im Herzen. Ach, wäre sie doch bei Dir. Aber Du hast sie verlassen und sie ist ihren eigenen Weg gegangen – ist vielleicht schon da, in Santiago de Compostella und wartet auf Dich.

Und wenn Du das erkennst, siehst Du den hellen Stern am Himmel mit anderen Augen. Du begreifst, die Welt gehört Dir – und nicht Bon Jovi und auch nicht Udo Lindenberg. Du alleine gehst bis zur nächsten Weggabelung und entscheidest Dich, welchen Weg Du nun nimmst. Das ist schön, unsagbar schön.

Du nimmst Deine Gitarre, rauchst eine Gauloise und singst hoch auf den Bergen den Blues der Freiheit. Deine Stimme ist so laut, das man Dir folgen wird – hin nach Santiago de Compostela.

Dort wäscht man Dir Deine Füße, salbt sie und Du bist angekommen, endlich angekommen.

Karin Michaeli, Düsseldorf

Mittwoch, 27. Juli 2011

Sommermusik 2011 in Kusel, Nordpfalz


Kusel im Nordpfälzer Bergland hat rund 5000 Einwohner, mit Cochem an der Mosel konkurriert es um den Titel der kleinsten Kreisstadt Deutschlands. Es liegt wunderbar eingebettet in die Natur, die Burg Lichtenberg in der Nähe, viele Museen und intakte Infrastruktur in der Hauptstadt des Landkreises. Es nahm als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz am Bürgerforum2011 des Bundespräsidialamtes gemeinsam mit der Bertelsmann- und Nixdorf-Stiftung teil, bei dem 400 geladene Gäste über Zukunftskonzepte in allen Bereichen nachdenken sollen. Es ist auch die Heimatstadt des bekannten Tenors Fritz Wunderlich, der hier in den 60er-Jahren durch einen Treppensturz ums Leben kam
Dennoch Kusel hat ein Problem, nein mehrere: Es ist stark überaltert, die Abwanderung im gesamten Kreis ist extrem hoch (beide Indikatoren die höchsten Werte in Rheinland-Pfalz und auch bundesweit ganz vorne), die Arbeitslosigkeit de facto enorm, der Hartz IV-Anteil ebenfalls und die Lücken im Stadtbild fallen auf ... leerstehende Läden, überalterte Häuser, die allmählich aus dem Stadtbild verschwinden, ganz wenig Menschen unterwegs, am Abend zählbar oder keiner. Tagsüber fast auch ... Die Leute aus der Gegend arbeiten in einem enormen Umkreis um Kusel, teils im benachbarten Saarland, teils in Kaiserslautern oder Mainz - oder eben beim Staat.
Damit das Nachtleben sich breiteren Bevölkerungsschichten erschließt und sich eine rege Kommunikation am Abend auch zwischen den nichtchronischen Kneipenbesuchern auftut, hat die Stadt nun ein sinnvolles neues Konzept verwirklicht. Da die Kneipentouren, langen Nächte etc. nicht so funktionieren wie in Kaiserslautern, St. Wendel, Saarbrücken oder Trier finden diesen Sommer erstmals Swing, Jazz, Blasmusik und Blues gratis in bzw. bei gutem Wetter vor den Kneipen statt. Insgesamt 10 Anlaufpunkte und Musikangebote anstelle des bisherigen Sonntagskonzerts im Park sorgen zwischen Juli und September wenigstens bei den Jungsenioren für die heißersehnte kulturelle Abwechslung. Echte Highlights für Unternehmungslustige, die mal beim Gläschen Wein oder beim Bier mitwippen, schunkeln oder ausflippen  oder wie am 22. Juli zu Klängen von "BLUESDOOR" gewichtige und satte Rock- und Bluesklänge genießen wollen. Das unschlagbare "Samba pa ti" von Carlos Santana - verrockt, improvisiert, verzerrt und eindringlich - war dann der Schluss- und Höhepunkt eines langen Musikabends.
NEW ORLEANS GARDEN + BLUESDOOR
Am 24. Juli lud das Café am Markt zu "NEW ORLEANS GARDEN" ein, ein Swingjazz-Trio aus der Gegend, bei dem nicht nur die Klarinette Manfred Pfeiffers sich einprägsam mit Schnörkeln, Gags und Geschwindigkeit in die Ohren dröselte und satte 2 Stunden mit Evergreens durchhielt.
Hiesige können gespannt sein, wie es weitergeht: Es folgen die "Blechchaoten" oder ganz empfehlenswert die Kuseler Fabriktage mit verschiedenen Bands am 13. und 14. August und der krönende Abschluss die Kuseler Herbstmesse, ein Muss für Einheimische mit diversen Kapellen und Bands von 2. bis 6. September. 
PROGRAMM




Wer zu den Fabriktagen kommen will und sich für Kunst interessiert, sollte dringend in St. Julian-Eschenau den Kleinen Kunstbahnhof besuchen, der am Sonntag, den 14. August, sein 25-jähriges Galeriebestehen feiert, obwohl dort die Uhren ganz anders gehen...  
Mehr darüber

Montag, 7. Februar 2011

Neues von Hannelore Hertje selbst kommentiert






Der Glaskasten


"Oft fühlt man sich gefangen in einem Glaskasten, gerade als Frau. Man sieht die andere Welt draußen, findet aber nicht hinaus und reagiert mit Ärger und sogar Zorn. Aber der Kasten hat einen offenen Rand, den muss die eingesperrte Person nur finden…"






Grimms Märchen

"Rapunzel ist spielerisch entstanden. Ich experimentierte mit Farbmustern, dann fiel mir was dazu ein und ich versuchte, es deutlich herauszuarbeiten, auch wenn der Rapunzelkopf dunkelblau ist und der Prinz wie ein Spider-man den Turm erobert. Etwas Spaß muss sein. Das Bild ist auch schon verkauft."




Dreiecksgeschichte
"Dreiecksgeschichten: Nach meiner Version ist es eine 'flüchtige Beziehungsgeschichte', bei der die Kunst, hier die Musik, die ja auch ein 'flüchtiges Erlebnis' ist, die zentrale Rolle übernimmt. Das ephemere Element habe ich durch einen Schmetterling symbolisiert. Wie die Geschichte abläuft zwischen den drei Dreiecken, soll sich der Betrachter selbst erfinden. Die sind auch verkauft an einen Herrn, der sich gut damit identifizieren konnte, weil er selbst Orgel spielt."



Blues
"Das Saxophon war schon immer mein Lieblingsinstrument, besonders beim Jazz und Blues. Aber ich hab einen Verdacht, warum dieses Bild überhaupt zustande gekommen ist. Es ist jetzt schon ein paar Mal passiert. Erst habe ich das Fußballbild mit Lionel Messi (war mein Favorit) im Vordergrund gemalt und ein paar Monate später wurde er zum Sportler des Jahres gewählt. Dann „ergab“ sich Rapunzel und jetzt gibt es einen neuen Animationsfilm Rapunzel, wie ich durch Ausschnitte im Fernsehen gesehen habe. Gestern starb ein amerikanischer Sänger, Gerry Rafferty, dessen Lied „Baker Street“ in den 70er Jahren durch seinen Saxophon-Part ein Dauererfolg wurde (ich höre es heute immer noch wahnsinnig gern). Vielleicht setze ich bei der Bearbeitung meiner Themen soviel Energie frei, dass dann solche Ereignisse eintreten oder ich habe seherische Fähigkeiten ...?"


Ein neues Experiment von Hannelore Hertje mit den Meisterstieren ihres Mannes (José Berlanga). Die Bronzetönung hinter sich lassen und Farbe einsetzen (Der Zahnarzt von José gab den Anstoß ...). Alle Farbkombinationen sind möglich ...

Dienstag, 16. Februar 2010

Behindertenkunst 1: Staff Benda Bilili, Kongo

Kennen Sie Staff Benda Bilili? Nein? Das ist etwas wirklich Neues, noch nie Dagewesenes. Wir haben das in Deutschland weder auf der Bühne noch in den Straßen in dieser Form erlebt. 

Staff Benda Bilili ist eine Gruppe von querschnittsgelähmten Straßenmusikern aus 
Kinshasa, Kongo, die dort in ärmlichen Verhältnissen wohnen. Sie bieten eine erstaunlich kraftvolle, dynamische und schöne Musik, die an Rumba, Groove und den Charme der kubanischen Musik erinnert, dazu überlagernde Vocals mit bestem Soul. Dann wieder tiefer Blues, flippiger Reggae, Rock und haltlosen Funk.


Die Band besteht aus vier Seniorsängern bzw -gitarristen und einigen Junioren, die für Rhythmus und Percussion zuständig sind. Die Senioren machen den Hauptpart der Aufführung aus, sie sind das Herz der Band. Sie sitzen in selbstgebauten, ihren Bedürfnissen angepassten dreirädrigen Rollstühlen, eigentlich mehr Fahrräder, Mopeds, Motorräder, fahren damit wild auf der Bühne herum, Tanzen im Sitzen oder tanzen ohne Rollstuhl mit den Armen wie Breakdancer auf dem Boden. Sie werden begleitet von den Youngsters, die ebenfalls dauernd in Bewegung sind. Hervorstechend die gitarrenähnlichen Soli eines 17-jährigen Jungen, der diese Töne einer elektrischen Laute/Gitarre entlockt, die er aus Holz und einer Blechdose gebaut hat. Auch andere Instrumente entstammen dem Erfindergeist der Slumbewohner, so Drumsticks aus Fahrradteilen wie Pedalen und dergleichen. Ganz auf herkömmliche Instrumente verzichten sie jedoch nicht.


Staff Benda Bilili - was soviel heißt wie "Gruppe 'Gehe über deine bisherigen Erfahrungen/Grenzen hinaus' " oder "Gruppe 'Zeige, was verborgen ist' " - erhielt im Dezember 2009 den Preis "Roomex Koopenhagen" und ist seit dieser Zeit auf Tournee. 

Weitere Informationen: