Amüsante, tragische und kriegerische „Szenen einer Ehe“ finden sich auf dem Spielplan der Oper Frankfurt an den Feiertagen und „zwischen den Jahren“: In Flotows romantisch-komischer Oper Martha begibt sich ein von der Hofgesellschaft gelangweiltes Adelsfräulein mitsamt Zofe auf amouröse Seitenwege und trifft auf zwei wackere Landwirte. Nach reichlich zwischenmenschlicher Verwirrung folgt ein genre-typisches Happy End, das späteren Familienanschluss nicht ausgeschlossen erscheinen lässt. Sehr viel ernster spiegelt sich das Thema in Verdis Don Carlo, wo die Ehe zwischen dem spanischen König Philipp II. und der französischen Prinzessin Elisabeth aus Gründen der Staatsraison geschlossen wird, sehr zum Verdruss von Philipps Sohn Don Carlo, der sich nämlich zuvor inkognito im Wald von Fontainebleau in Elisabeth verliebt hat. In Händels Radamisto hingegen ist das, was bei Verdi durch die Ehe verhindert werden soll – nämlich der Krieg –, bereits kurz nach Beginn der Aufführung in vollem Gange, und zwar zwischen dem armenischen König Tiridate und dem thrakischen Prinzen Radamisto. Dabei vermischen sich in bewährter Barockopern-Manier Kämpfe und Liebeshändel zwischen den Herren und den dazugehörigen Ehefrauen in fast unentwirrbarer Weise…
(c) Barbara Aumüller |
Martha von Friedrich von Flotow (1812-1883) steht am Montag, dem 23. Dezember 2019, um 19.30 Uhr und am 1. Weihnachtsfeiertag (Mittwoch, 25. Dezember 2019) um 18.00 Uhr sowie zum letzten Mal in dieser Spielzeit an Silvester (Dienstag, 31. Dezember 2019) um 19.30 Uhr auf dem Programm. Die musikalische Leitung der Inszenierung von Katharina Thoma aus dem Jahre 2016 liegt bei Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, und nahezu alle Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles besetzt, darunter Juanita Lascarro in der Titelpartie sowie Katharina Magiera (Nancy), Barnaby Rea (Lord Tristan), AJ Glueckert (Lyonel), Gordon Bintner (Plumkett) und Franz Mayer (Richter von Richmond). Die Silvestervorstellung und die anschließende Feier sind bereits ausverkauft. Für die Aufführungen am 23. und 25. Dezember 2019 sind jedoch noch Tickets erhältlich.
Seit der Premiere 2007 zählt David McVicars Inszenierung des Don Carlo von Giuseppe Verdi (1813-1901) zu den Publikumsmagneten des Hauses und ist am 2. Weihnachtsfeiertag (Donnerstag, 26. Dezember 2019) um 18.00 Uhr sowie am Samstag, dem 28. Dezember 2019, um 18.30 Uhr und zum vorletzten Mal in dieser Saison an Neujahr (Mittwoch, 1. Januar 2020) um 18.00 Uhr zu erleben. Am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters steht mit Stefan Soltesz ein gern gesehener Frankfurter Gast. In der Titelpartie ist mit Alfred Kim ein ehemaliges Ensemblemitglied zu erleben. Ihm zur Seite stehen als Elisabeth Tamara Wilson im Wechsel mit Olesya Golovneva und als Philipp II. Simon Lim. Als Carlos Jugendfreund Rodrigo gibt Bogdan Baciu sein Hausdebüt, ebenso wie Carmen Topciu, die sich als intrigante Prinzessin Eboli mit Ensemblemitglied Tanja Ariane Baumgartner abwechselt. Auch Bianca Andrew (Tebaldo) und Magnús Baldvinsson (Der Großinquisitor) gehören zum festen Frankfurter Sängerstamm.
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Karten für die genannten Veranstaltungen zum Preis von 15 € bis 115 € sind bei unseren
bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen
Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.