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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 2. Dezember 2017

Das kulturelle Deutschland stellt sich mehr denn je der multinationalen Herausforderung


Der Kompetenzverbund Kulturelle Integration und Wissenstransfer (KIWit) steht für gemeinsame Diversität in Kunst und Kultur

Gemeinsamkeiten zumindest im künstlerischen Raum entfalten, die Bevölkerung erreichen, Kulturscouts zu den Menschen schicken


Die Mitglieder des Kompetenzverbundes Kulturelle Integration und Wissenstransfer (KIWit) betrachten Teilhabe an Kunst und Kultur als wichtigen Baustein einer zeitgemäßen Einwanderungsgesellschaft und wollen deshalb diversitätsbewusstes Handeln von EinzelakteurInnen und Institutionen fördern. Dazu braucht es ein systematisches Konzept der Qualitätsentwicklung und -sicherung, das im kritischen Austausch von Kunstschaffenden und -vermittlerInnen, ForscherInnen, UnternehmerInnen, PolitikerInnen, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Kultureinrichtungen und -administration entwickelt werden muss. Der Kompetenzverbund begreift die Künste als zentrales und verbindendes Element.

Die VerbundpartnerInnen stellen sich der komplexen Herausforderung mit ihren vielseitigen Kompetenzen: So bietet die Bundesakademie Wolfenbüttel Weiterbildung und Beratung für MultiplikatorInnen und bundesgeförderte Kultureinrichtungen und koordiniert darüber hinaus alle Aktivitäten von KIWiT Die an das Haus der Kulturen der Welt angebundene Onlineplattform www.kultur-oeffnet-welten.de bietet ein Forum, das die Transformationsprozesse in der kulturellen Praxis kritisch reflektiert und diversitätsorientierte KulturakteurInnen sichtbar macht. Die Stiftung Genshagen versteht sich als künstlerisches Labor für und mit Leitungspersonal und EntscheiderInnen aus Kultur und Wirtschaft und baut ihre Arbeit am Netzwerk Kulturelle Bildung und Integration weiter aus. Grenzüberschreitende, europäische Impulse werden aufgenommen und weitergegeben. Das netzwerk junge ohren speist Wissen von zivilgesellschaftlichen Initiativen, insbesondere der TeilnehmerInnen von „Kultur öffnet Welten“, in den Verbund ein und setzt sich dafür ein, künstlerische Praxis diskriminierungsfrei und gleichberechtigt zu gestalten. Der Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen (NeMO) befördert post-/und migrantische AkteurInnen und Perspektiven und sichert damit den Transfer von diversitätsorientierten Kompetenzen und Standards für unsere Einwanderungsgesellschaft.

KIWit wird mit seinen VerbundpartnerInnen deutschlandweit Workshops, Fortbildungen und künstlerische Labors durchführen und darüber hinaus mit weiteren PartnerInnen kooperieren.

Die Online-Plattform „Kultur öffnet Welten“ ist Teil des Kompetenzverbundes KIWit. Sie bietet denjenigen Kulturschaffenden und Institutionen eine Plattform, für die kulturelle Teilhabe ein grundlegendes Anliegen ist. Gemeint ist damit eine bewusste Planung, Umsetzung und Vermittlung kultureller Angebote für Menschen aller Altersgruppen, unabhängig von ihrer sozialen Lage, einer Beeinträchtigung oder ihrer ethnischen Herkunft.

Der Kompetenzverbund KIWit wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Samstag, 16. April 2016

Im Kino gestartet: RABBI WOLFF


RABBI WOLFF

Dokumentarfilm, DE 2015
Filmverleih: Edition Salzgeber Medien
Filmlänge: 90 Minuten
Kinostart (DE): 14.04.2016

Schauspieler/Darsteller: Rabbiner William Wolff u.a.
Regisseur: Britta Wauer




William Wolff ist Ende 80 und der wohl ungewöhnlichste Rabbiner der Welt. Der kleine Mann mit Hut wurde in Berlin geboren, hat einen britischen Pass und wohnt in einem Häuschen in der Nähe von London. Immer Mitte der Woche fliegt er nach Hamburg, steigt dort in den Zug und pendelt zu seinen Jüdischen Gemeinden nach Schwerin und Rostock. Samstags nach dem Gottesdienst geht es zurück nach London - es sei denn, er ist bei Verwandten in Jerusalem, auf Fastenkur in Bad Pyrmont oder beim Pferderennen in Ascot. Denn das Leben muss vor allem Spaß machen, findet Willy Wolff.

Mit seiner unkonventionellen Art und seinem herzhaften Lachen begeisterte der Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern die Zuschauer bereits in Britta Wauers Publikumshit "Im Himmel, unter der Erde" (2011), einem Dokumentarfilm über den Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee. Wauers neuer Film zeigt nun den turbulenten Alltag von Willy Wolff und beleuchtet seine bewegte Vergangenheit: Bevor er Rabbiner wurde, war er politischer Korrespondent in London; als Kind floh er mit seiner Familie aus Nazideutschland.


Rabbi Wolff ist nicht nur das Porträt einer faszinierenden Persönlichkeit - eines tief religiösen Menschen, der sich voller Lebensfreude über Konventionen hinwegsetzt. Der Film führt auch auf mitreißende Weise in die Welt des Judentums ein und präsentiert uns einen ganz besonderen deutschen Lebenslauf.



Freitag, 9. August 2013

Good Sounds: WOLFSHEIM IV, Find you're gone

Wolfsheim ist eine deutsche Band aus Hamburg. Sie besteht seit 1987 aus Markus Reinhardt und Peter Heppner. Ihre Musik bedient sich Elementen des Synthie Pop der 1980er Jahre. Sie wurde anfangs auch als „Wave Pop“ oder als Dark Wave klassifiziert. 

Good Sounds: WOLFSHEIM III, Künstliche Welten

Wolfsheim ist eine deutsche Band aus Hamburg. Sie besteht seit 1987 aus Markus Reinhardt und Peter Heppner. Ihre Musik bedient sich Elementen des Synthie Pop der 1980er Jahre. Sie wurde anfangs auch als „Wave Pop“ oder als Dark Wave klassifiziert. 

Donnerstag, 6. Juni 2013

MANNHEIMER SCHILLERTAGE: Großartige Gelegenheit, Schiller zu studieren und seinen Horizont zu erweitern



Die kritische Masse
17. Internationale Schillertage

Vom 21. bis 29. Juni wird Mannheim wieder zum pulsierenden Treffpunkt von Theatermachern und Theaterfreunden - die 17. Internationalen Schillertage bringen wieder internationale Theaterproduktionen ans Nationaltheater Mannheim!

2013 steht „Die kritische Masse“ im Blickpunkt der Betrachtung. Ausgehend vom Theater als einem der ältesten Versammlungsorte, die es gibt, eröffnen die 17. Internationalen Schillertage ein Spielfeld des Sozialen. Das Theater ist die sozialste unter den Kunstformen, da sich seine Existenz der Anwesenheit einer Gruppe verdankt. Ohne Kollektiv, und sei es noch so temporär, kein Theater. Doch wie sieht es eigentlich aus, dieses Kollektiv im Theater? Wann erreicht ein Publikum seine kritische Masse? Zeitgenössische Theaterformen bringen das Publikum in Bewegung, schicken es auf die Suche, teilen und setzen es neu zusammen. Die Theaterrevolution des letzten Jahrhunderts hat aus braven Zuschauern Mittäter gemacht oder sie zumindest als Zeugen moralisch in die Pflicht genommen. Die 17. Internationalen Schillertage werden sich mit dem Festivalprogramm diesen Fragestellungen und Thematiken widmen und gemeinsam mit Künstlern und Publikum ganz unterschiedliche Antworten finden.

Eröffnet werden die 17. Internationalen Schillertage am 21. Juni mit Der Parasit, einem Lustspiel von Friedrich Schiller nach Louis Benoît Picard. Die Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden wird von Stefan Bachmann inszeniert, der derzeit fester Regisseur am Wiener Burgtheater ist und 2013 Intendant des Schauspiel Köln wird.
Gastspiele renommierter Häuser wie dem Thalia Theater Hamburg (Don Carlos) und dem Maxim Gorki Theater Berlin (Die Räuber) sowie die internationalen Gastspiele aus dem Iran (Die Räuber, Schauspielhaus Teheran), Russland (Kabale und Liebe, Theater Prijut Komedianta, St. Petersburg), den Niederlande (Agoraphobia von Lotte van den Berg, der Schweiz (Wilhelm Tell, Schauspielhaus Zürich und Wilhelm Tell, Theater Neumarkt, Zürich) und Österreich (WE des Wiener Künstlerkollektivs Nadaproduction und Räuber.schuldengenital, Burgtheater Wien) erwarten die Besucher während der neun Tage des Festivals, die jeden Abend mit den legendären Partys und Konzerten der Schill-Outs ausklingen. Von Electroclash über Electro-Pop, Chansons, Folk, Balkanbeats, Streetpunk, Rockabilly, Indietronic und Elektroswing sollte für jeden Geschmack etwas bei den Schill-Outs ab 22.30 Uhr im Festivalzentrum dabei sein.

Bereits zum vierten Mal sind die Internationalen Schillertage auch selbst produzierendes Festival. In diesem Jahr wird sich der Berliner Regisseur Patrick Wengenroth mit seinen Berliner Weggefährten und Schauspielern des NTM in Über die ästhetische Erziehung des Menschen oder Freiheit ist nur ein anderes Wort für Nix mehr zu verlieren (UA) den philosophischen Gedanken Schillers widmen und lädt ein zu einer musikalisch-performativen Abendschule über die Freiheit der Kunst und die Kunst der Freiheit.

Das Theater- und Medienkollektiv machina eX macht theatrale Computerspiele in lebensechter Grafik und begibt sich in Blind Variation # 3 (UA) auf Wahrheitssuche. Ausgangspunkt ist Schillers Ballade Das verschleierte Bild zu Sais. In kleinen Spielergruppen zocken sich die Zuschauer ihren Weg durch den Abend und erspielen sich durch das Lösen von Rätseln die Geschichte.

Der in Berlin lebende Bildende Künstler, Bühnenbildner, Regisseur und Performer Jonathan Meese tanzt inGeneraltanz den Erzschiller (UA) eine Nacht lang Schiller auf der großen Schauspielbühne des Nationaltheaters.

Im Community Art Center Mannheim beziehen sich die Künstler mit ihrer Kunst auf die Bevölkerung der Neckarstadt-West. Zusammen mit dem NTM begeben sie sich direkt wieder in die Stadt hinein und laden in Heimat-Träume? (UA) vier Künstlerinnen unterschiedlicher Bereiche ein, zu den Erwartungen und Träumen der neu zugezogenen und alt eingesessenen Gruppen der Neckarstadt-West zu forschen und ihre Ergebnisse zu präsentieren.

Der Performer und Aktivist Reverend Billy kreierte in den 90er Jahren die Figur des kapitalismuskritischen Erweckungspredigers. Seit Ende der 90er Jahre tourt das Kollektiv Reverend Billy & The Stop Shopping Choir u.a. auch durch Europa und bringt die Botschaft der Kapitalismuskritik zu den Menschen, so auch mit The Earthaluja! Extinction Revival (UA) bei den 17. Internationalen Schillertagen.

In diesem Jahr wird das Nationaltheater Mannheim gleich vier Produktionen aus dem eigenen Repertoire zeigen, und zwar quer durch drei Sparten des Hauses. Die Oper zeigt die hauseigene Produktion Don Carloin der Inszenierung von Jens-Daniel Herzog. Das Schauspiel zeigt die Jungfrau von Orleans in der Inszenierung von Georg Schmiedleitner, dessen Don Karlos auch bei den letzten Schillertagen zu sehen war. Der Schnawwl zeigt sein zweites internationales Theaterprojekt, Mit den Augen der Anderen (UA), das in Zusammenarbeit mit dem Teatro Alexandria entstanden ist. Im Zentrum stehen zwei Inszenierungen, die jeweils eine Geschichte aus dem Kulturgut des Partnerlandes erarbeitet haben: König Hamed und das furchtlose Mädchen und Ein erster Schritt. Im Rahmen der 17. Internationalen Schillertage beenden beide Theater ihre Kooperation und präsentieren zum Abschluss das zweisprachige Bilderbuch, das beide Geschichten vereint. Als Auftragsarbeit für Mannheim hat Ad de Bont das Drama einer ägyptischen Familie geschrieben, gebeutelt von den Wirren der Revolution. Im Zentrum der Uraufführung Tahrir Tell (UA) steht analog zu Wilhelm Tell die Frage nach der individuellen und kollektiven Freiheit, nach Freiheit und Verantwortung des Einzelnen.

Das SWR2-Forum, in diesem Jahr mit dem Thema Demokratie – Aber welche? eröffnet am 22. Juni seine Reihe mit dem Thema: Wann wird die Masse kritisch? Weitere Diskussionsthemen  wie z.B. Wie selbstbestimmt leben wir?Wie klug ist das Volk?Sind autoritäre Regime erfolgreich? und Schiller und das Kollektiv folgen im Laufe der Festivalwoche. Die Diskussionsreihe Utopie-Station, eine Veranstaltungsreihe des Nationaltheaters in Kooperation mit dem Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen und der Heinrich-Böll-Stiftung (Bundesstiftung und Landesstiftung Baden-Württemberg)widmet sich im Rahmen der Schillertage dem Thema Alle Menschen werden Geschwister. Neue Gesellschaftsmodelle vom Universalismus bis zum Postnationalen.  Zu Gast sein werden Carl Hegemann, Anna Barbara Dell und Paul Poet.

Das Cinema Quadrat ist in diesem Jahr Kooperationspartner der Internationalen Schillertage und veranstaltet eine Filmreihe über Alternative Gesellschaften und Gesellschaftliche Alternativen. Gezeigt werden die Filme Archipelago Scifi & The Making of Utopia von Tellervo Kalleinen, Alles war wir geben mussten von Mark Romanek und Empire me. Der Staat bin ich von Paul Poet.

Und letztlich als traditionellen Teil der Schillertage gibt es wieder ein Stipendiatenprogramm, das dem Theaternachwuchs die Gelegenheit zur intensiven Auseinandersetzung mit Schiller gibt. Die Stipendiaten, die sich der Festivalzeitung widmen, bringen vier Doppelausgaben heraus, die Besucher und solche, die es werden wollen, über die aktuellen Ereignisse während der Schillertage informiert.

Für Festivalbesucher, die während der ereignisreichen Tage und auch danach mobil bleiben wollen, gibt es 60 Fahrräder, die in Kooperation mit Biotopia gestaltet und am letzten Tag versteigert werden. Zuvor sind alle Fahrradbesitzer von Mozart- und Schillerrädern dazu aufgerufen, bei der 6. Mannheimer Radparade am 22. Juni teilzunehmen. Die ersten 20 Teilnehmer erwartet eine Überraschung!

Mittwoch, 6. März 2013

Buchneuerscheinung: SLIME von Daniel Ryser

Daniel Ryser
Slime
Deutschland muss sterben

»Die richtige Band zur richtigen Zeit!« Campino, Die Toten Hosen

Hamburger Hafenstraße, Hausbesetzerszene, Linker Protest – Die Geschichte von Slime ist ein Stück deutsche Zeitgeschichte. Gerade eben rausgekommen das Buch dazu: Heyne Hardcore, 288 Seiten, 19,99 (D).
Über 30 Jahre Punkrock und Revolte: Die legendäre
Hamburger Band Slime erzählt ihre Geschichte, ungeschönt und aus erster Hand. Wegbegleiter und Bewunderer wie Campino, Jan Delay und Rocko Schamoni kommen mit persönlichen Anekdoten zu Wort. Ergänzt um bislang unveröffentlichtes Archivmaterial entsteht das Porträt einer außergewöhnlichen Band und ihrer Zeit.

Sie waren und sie sind Deutschlands radikalste Punkband. 1979 in Hamburg gegründet,
richteten sich Slime mit Texten wie »Deutschland muss sterben« und »Wir wollen keine
Bullenschweine« gegen den Staat, die Polizei, Faschismus und Kleinbürgerlichkeit und
lieferten die Parolen für eine wachsende autonome Szene. Straßenschlachten mit Neonazis
und Polizisten und die Beschlagnahmung des Albums Slime 1 förderten ihren Nimbus als
Kämpfer gegen das System. Gleichzeitig wurde ihnen der kommerzielle Erfolg von Teilen der
Punkszene zum Vorwurf gemacht. Dennoch stehen Slime bis heute sinnbildlich für den
musikalischen Widerstand. Dieses Buch erzählt erstmals die ganze bewegte Geschichte der
umstrittenen Band und ihres Umfelds: von Bandproben im Luftschutzbunker, von
Hausbesetzungen in der Hamburger Hafenstraße, vom Aufstieg des FC St. Pauli vom
Stadtteilklub zum gefeierten Kultverein, vom Ärger mit der Zensur und mit den Hells Angels.

»Politischer, radikaler und rotziger als die bekennenden St.-Pauli-Fans war hierzulande niemand.« rollingstone.de

Daniel Ryser, geboren 1979, lernte das journalistische Handwerk beim St. Galler Tagblatt und arbeitete ab 2005 für fünf Jahre als Reporter für die Wochenzeitung WOZ.  2008 wurde er für ein Interview mit dem serbischen Fußballspieler Ivan Ergi" mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet. Im Echtzeit Verlag erschienen von ihm Feld-Wald-Wiese. Hooligans in Zürich und Yello – Dieter Meier und Boris Blank. Er lebt in Zürich und arbeitet als Reporter für Das Magazin. 


Dienstag, 5. März 2013

3x im März mit Buddy Ogün im Kino zum Filmerlebnis


AUF EINER KINO-TOUR PRÄSENTIERT BUDDY OGÜN MIT SEINEM TEAM SEINEN FILM "ICH MACH SIE KLAR, WAS' LOS!"!

11. MÄRZ - 20.00 UHR

UCI KINOWELT Mundsburg
Hamburger Str. 1-15
22083 Hamburg
 
13. MÄRZ - 20.00 UHR
UCI KINOWELT Duisburg
Neudorfer Straße 36-40
47057 Duisburg

20. MÄRZ - 20.00 UHR
UCI KINOWELT Hürth Park
Theresienhöhe
50354 Hürth
 

Sonntag, 3. Februar 2013

Ankes Fundstücke: Felix Mendelsohn-Bartholdy würde heute 204


Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (* 3. Februar 1809 in Hamburg; † 4. November 1847 in Leipzig) war ein deutscher Komponist, Pianist und Organist. Er gilt als einer der bedeutendsten Musiker der Romantik, weltweit erster Dirigent in heutiger Funktion und Gestalt, Gründer der ersten Musikhochschule in Deutschland und „Apostel“ der Werke Händels und J. S. Bachs.




Sonntag, 11. November 2012

Blick ins Atelier: SONNE von Jutta Holtmann
























 

Sonne
23,5 cm x 17,5 cm
Ölkreide



Jutta Holtmann, geb. 10.10.1954,
lebt und arbeitet in Hamburg. 
Intensiver Farbausdruck und abstrakte
Formen stehen im Vordergrund.

Samstag, 13. Oktober 2012

Dichterhain: UNSER REVIER von Christian Bass















UNSER REVIER

Wellenrauschen und Schifferklavier,
maritime Sehnsucht am Tor zur Welt.
Der große Hafen, unser Revier,
wo ein jeder mag, wie es ihm gefällt.


Windjammer und kleine Barkassen,
Landungsbrücken und auch die Reeperbahn,
können wir nimmer wirklich verlassen,
Piratenflaggen und der Sankt-Pauli-Wahn.


Die Fischauktionshalle und der Dom,
den Hamburger Hafen im Blut,
und selbst die Beatles waren hier schon,
den niemals erlöscht diese Glut.

Cap San Diego und die Rickmer Rickmers,

die Hafenbar, der Kneipen Blues,
Shanty Chöre und große Windjammers*
schenken täglich Wohlfühl-Genuss.


(c) Christian Bass

* ein Shantychor [Anm. d. Red.]

Dienstag, 18. September 2012

Eigenverleger bei viereggtext: GANESHA WIRFT DAS HANDTUCH UND SCHLÜRFT SEKT AUF SYLT von Rosl Reddy

Rosl Reddy
 

Ganesha wirft das Handtuch und schlürft Sekt auf Sylt
 

1. Auflage 2012, 12,00 EUR
289 Seiten, Taschenbuch, ca. 135 mm x 200 mm, 359 g
Pro BUSINESS Verlag
ISBN: 978-3-86386-212-1




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Ein junges Mädchen verliebt sich in ihrer Heimatstadt Hamburg in einen Inder. Eine unbewusste, unerklärliche Kraft drängt sie nach Indien: Ist es die Suche nach ihrer Spiritualität oder opfert sie sich für die große Liebe? Eine starke Frau, die im Rausch der Gefühle zwischen zwei extrem unterschiedlichen Kulturen zu zerbrechen droht. Ein Nahtod-Erlebnis lässt sie alle Stationen ihres Lebens reflektieren und sich entscheiden.

Die Autorin:
1943 in Bayern geboren, in Hamburg aufgewachsen, fühlt sich die Autorin bis heute dem Buddhismus sehr nahe. Die Ehe mit einem Inder führt sie nach Indien, wo ihre Tochter geboren wird. Es folgen fünf Jahre in Holland und als die Ehe geschieden wird, kehrt sie nach Deutschland zurück. Heute lebt die Autorin in Berlin. Glücklich darüber, dass ihre Familie ebenfalls nach Berlin gezogen ist, genießt sie das vielfältige kulturelle Leben und die wunderschöne Landschaft in und um Berlin.


LESEPROBE:

"Endlich war es soweit. Wir fuhren in Serpentinen einen großen Berg hinauf, vorbei an den Pilgern, die zu Fuß zu dem Tempelgelände gingen. Kurz bevor wir den Tempel erreichten, hörte man Musik, so wie bei uns auf Jahrmärkten. Viele Menschen mit geschorenen Köpfen, Mönche und Gurus bewegten sich auf den Wegen. Die Eltern hatten einen Bungalow für uns gemietet. Für mich war es ein Widerspruch, ich verband Pilgern mit Einfachheit und in sich gekehrt sein, auf der Suche nach Zwiesprache mit einem Gott. Dieses Tempelgeschehnis in Luxus zu erleben ging mir gegen den Strich. Die Pilger, die zu Fuß den Berg hinaufgingen, vermittelten mir zumindest mehr Spiritualität als meine Familie. Ich wäre lieber wie sie zu Fuß den Berg hinaufgegangen, um mich geistig vorzubereiten und meine Gedanken zu sammeln. Meine Schwiegermutter ging zielstrebig in einen der Tempel und warf eine große Menge Geld in eine Art Käfig. Eine Menge Geld hieß in diesem Fall ca. eintausend US Dollar. In dem käfigähnlichen Raum saßen Menschen, die die Münzen mithilfe von großen Sieben, welche verschieden große Löcher hatten, sortierten. Dieser klirrende Lärm war weit über das Gelände zu hören. Das Sortieren des Papiergeldes war geräuschlos. Am Wegrand gab es Läden, die verschiedenste Haarteile zum Kauf anboten. Gerade dem Gott geopfert, wurde das Haar hier gleich wieder verkauft.

Am nächsten Morgen kam ein Mönch aus dem Tempel zu uns, ein alter Mann, gebeugt, mit einer Art Sichel in der Hand. Er würde Dich kahl scheren. Ich saß im Schneidersitz vorm Bungalow und hielt dich fest, während der Mönch sich vor mich hockte und mit dem riesigen Messer durch Deine schwarzen Locken fuhr.

[...] an diesem Abend kam ich zu spät, der Vortrag hatte bereits begonnen. Ich drückte mich unauffällig in die hintere Reihe. Ich war abgespannt und gehetzt, als mich die Worte des indischen Vortragsredners, der eine mystische Ausstrahlung auf mich hatte, trafen: "Veden und Upanischaden" (Das Wort "Veda" bedeutet "Wissen". Gemeint ist ein göttliches oder spirituelles Wissen, das zunächst mündlich weitergegeben wurde und erst später in schriftlicher Form festgehalten wurde. Das Wort "Upanischaden" bedeutet "das Sichniedersetzen". Gemeint ist, sich zu Füßen eines Lehrers [Gurus] setzen. Sie sind eine Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus und Bestandteil der Veden).

Ein Stromschlag von 1000 Volt schoss durch meinen Körper, der bewusstlos vom Stuhl glitt. Man trug mich aus dem Saal, um den Vortrag nicht zu stören. Als ich wieder zu mir kam, sah ich in die tiefschwarzen Augen des Inders. Es war wie angekommen, Heimat. Ich hatte mich wiedergefunden. Alles schien mir vertraut.

Es begann eine ganz normale Liebesgeschichte.


"[...] Seitdem ich Deutschland verlassen habe, hatte ich keinerlei Vorsorge-Untersuchung. Wie soll die Geburt geschehen und wo? Ich habe Schmerzen, die ich als Vorwehen analysiere. Meine Eingeweide ziehen sich zusammen, Krämpfe, Angst. Ich lese in den Mythen und beobachte meinen Körper, versuche, nicht zu denken, nicht zu grübeln. Keine eigene Bleibe, weder hier noch in Deutschland, kein Einkommen, ich schiebe alles weg, bin glücklich, ich werde leben schenken, dem Wesen, das so lange dafür gekämpft hat, und ich lasse nicht zu, dass Dir böse Gedanken vermittelt werden. Die Situation spitzt sich zu [...]"


Hinweis der Autorin:

LESETERMIN:
Am 4. Oktober 2012, 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Cafe "K", Sensburger Allee 26, 14055 Berlin Westend. Der Eintritt ist frei, Reservierung direkt an das Cafe erbeten unter info@cafe-k.com.

Sonntag, 27. Mai 2012

HAMBURG - ein Sonderheft von mare

"... es war ein einmaliger Tag, aber auch eine unvergessliche Nacht. Am 22. Juni 1995 fuhren wir laut singend und überschäumend vor Selbstvertrauen vom Rolling-Stones-Konzert in Hannover zurück nach Kiel. Die Nachricht vom wegen eines Lkw-Brandes gesperrten Elbtunnel ließ uns eine Fahrtroute weiter östlich wählen. Wir wollten uns irgendwie zu den Elbbrücken durchschlagen, der zweiten und letzten Möglichkeit, um nach Norden zu gelangen. Damals, noch ohne Smartphone oder Navigationsgerät, offensichtlich eine Überforderung für euphorische und müde Konzertbesucher. Ölhafen, Steinwerder, Kleiner Grasbrook, Altenwerder, Moorburg – Namen, die immer und immer wieder auftauchten. Wir fuhren im Hafen und auf den Elbinseln im Kreis. Und überall stand unüberbrückbares Wasser im Weg. Erst nach Stunden fanden wir glücklich eine Brücke in die Stadt, raus aus diesem Teil Hamburgs, den man kaum jemals besucht und der uns unmissverständlich klarmachte: Diese Stadt ist dominiert von einem riesigen Hafen. 
Auch nördlich der Elbe ist Hamburg von Meer und Hafen geprägt. Seit Jahrhunderten weisen die Reedereien Politik, Gesellschaft und Architektur der Stadt den Weg. Reeder waren und sind keine scheuen, kalt kalkulierenden Handelsleute. Vielmehr wussten sie schon vor 250 Jahren, was Chinas Wirtschaft bietet und benötigt, fuhren durch ungewisses Wetter exotische Güter, mit dem Vertrauen auf den Bedarf in der Heimat. Die erfolgreichen und selbstbewussten Reeder errichteten stadtprägende Bauten, schenkten der Gemeinde Museen, Konzerthäuser, bauten legendäre Hotels oder wurden Bürgermeister."
In diesem Sonderheft von mare (8,50 € /  16,50 SFR) erleben Sie nicht einfach die maritimen Seiten Hamburgs. Sie ist an sich so sehr durchdrungen vom Geist der Ozeane, dass man nur mit einem weitgefassten Blick die Hansestadt begreifen kann.



Donnerstag, 10. Mai 2012

Poetry Slam Meisterschaft 2011 in Hamburg: 45 Beiträge

Poetry Slam kennt jeder mittlerweile, ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer vorgegebenen Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Die Zuhörer und Zuschauer bewerten anschließend die Ergebnisse und bestimmen ihre Favoriten. Poetry Slam entstand 1986 in Chicago.
Viele waren jedoch noch nicht dort, um es live zu erleben, obwohl es tatsächlich empfehlenswert ist. Bei Jugendlichen total beliebt, wird der Abend ein rauschendes Performancefest, das die Besucher fasziniert. Ich halte solche Wettbewerbe für hochgradig kreativ. Sie schaffen eine literarische Szene in Städten und auf dem Land, die sich um Kunst, Literatur und Gesellschaft kümmert - auf ihre Art und Weise. Nicht immer sind es die großen Wettbewerbe, sondern die kleinen in der Szenenkneipe, im Treff oder Club, die richtig Spaß machen. Dennoch die nationalen und internationalen Meisterschaften sind auch ein absoluter Hit.


VIEL SPASS BEIM ANHÖREN UND NACHMACHEN!




Samstag, 7. April 2012

Besuch in der Hamburger Kunsthalle, Simon Fujiwara II


In seinen Texten, Installationen und Performances verknüpft Simon Fujiwara die eigene Biographie mit fiktiven Erzählungen. Als Künstler, Schriftsteller und Architekt inszeniert er in seinen Installationen die historischen, politischen und soziologischen Hintergründe der Vergangenheit. 2010 gewann Simon Fujiwara den Baloise Kunst-Preis der 41. Art Basel. Dank der Baloise Group und der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen konnten zwei Werke des jungen britischen Künstlers für die Hamburger Kunsthalle erworben werden, die in der Galerie der Gegenwart zu sehen sind.

II.
In The Personal Effects of Theo Grünberg, 2010 spürt Fujiwara dem Leben Theo Grünbergs nach. 2008 erwarb der Künstler die Bibliothek Grünbergs, bestehend aus fast 1.000 Büchern sowie Tagebüchern, Schallplatten, Zeitungsausschnitten und Postkarten. Bei dem Versuch, aus den vorgefundenen Bruchstücken die Lebensgeschichte des Mannes zu rekonstruieren, entdeckt Fujiwara drei verschiedene Theo Grünbergs, den um die Jahrhundertwende lebenden Anthropologen und Amazonas-Forscher, einen jüdischen Professor für Sexualkunde, der 1960 starb, und einen Professor für Logik von der Universität Ankara. Obwohl alle drei nicht die Besitzer der Bibliothek waren, scheinen die Bücher und Gegenstände jeweils Teile ihrer Biographie widerzuspiegeln. Fujiwara präsentiert seine Suche, die ihn von Berlin bis zum Amazonas führte, als Performance vor der Kulisse der Bibliothek Grünbergs. Dabei verselbstständigen sich die drei Biographien und geraten zu einem Bild deutscher Zeitgeschichte.

Simon Fujiwara (*1982 London, lebt und arbeitet in Berlin und Mexiko City) studierte Architektur in Cambridge sowie bildende Kunst an der Städelschule in Frankfurt am Main. Teilnehmer der 53. Biennale von Venedig (2009), der Manifesta 8 (2010), Preisträger des Cartier Award der Frieze Art Fair in London (2010). The Personal Effects of Theo Grünberg wurde 2010 auf der Biennale in Säo Paulo gezeigt.

Freitag, 9. März 2012

Für Sie besucht: Harry Rowohlt live in Neunkirchen/Saar

Harry Rowohlt, Jahrgang 1945, gebürtiger Hamburger, Halbbruder vom Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, lebt heute in seiner Heimatstadt. Der Übersetzer und Vortragskünstler, Selfmade-Anglist/-Amerikanist mit einem Kurzzeitstudium von 2,5 Stunden an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Obdachloser in der „Lindenstraße“ und grimmig dreinblickender Vollbart mit Esprit, besuchte das Saarland. Am 4.3.'12 war er in der Stummschen Reithalle, Neunkirchen/Saar zu sehen und bereitete den Besuchern vergnügliche drei Stunden Abschweifungen, Geistreiches, Freches, Konsternierendes, Gesungenes und Witziges. 

Der mehrfache Preisträger, Sprecher von „Pu der Bär“ (Goldene Schallplatte 2000), ist auch seit 1996 Ambassador of Irish Whiskey, was wir später live zu hören bekamen. Manchen fällt bei seinen Übersetzungen gerade seine aktuelle Übersetzung des „Romans in Fragen“ von Padgett Powell ein, ein Meisterwerk der Assoziationsorgie und Abschweifketten. So buntschillernd und ungewöhnlich, wie er durch die Presse wandert, untergräbt er auch sämtliche Erwartungshaltungen an einen Vortragskünstler. Nicht nur die sprachgewaltige Darbietung kommt auf einen zu, sondern die Kunst des Verweisens auf Wichtiges im Nebensächlichen und ganz woanders. Zu Beginn seiner Lesung (aus dem Buch Gum und Rowohlt) gönnte er uns allen erst mal eine Anschleimphase, in der er gerne Blitzlichtgewitter über sich ergehen lässt, sofern es stattfindet, und klärte er alle offenen Fragen. Dass er nun neuerdings auf seinen Wein bei der Lesung verzichtet hängt damit zusammen, dass er diese leidige Polyneuropathie bekommen habe, die sich eben auch bei Abusus einstellen könne. Wir erfuhren am Ende des Abends, dass es wie Laufen in Cowboystiefeln sei, in denen ein starres Noppenfußbett läge, und das unter dem Diktat des Bewegungszwangs zur Schwierigkeit mutierte. Er beschränke sich nun auf die Quartalstrinkerei und gibt sich zu diesen Terminen dann die vom Arzt „empfohlene“ Kante. 


Wir hörten einiges aus „Sie sind ein schlechter Mensch, Herr Gum!“ von Andy Stanton, erfuhren etwas über „The Dead“ von John Houston, einer Verfilmung von James Joyces Vorlage. Und über das Thema Prominente pobeln, am Beispiel des Nationaltrainers Jogi Löw und des eigentlich deutschen Prinz Charles aus UK, der ebenfalls sehr prominent diese Tradition aufrecht hält. Während wir durch die Wohnung des Messis Gum geführt wurden, machte uns Rowohlt klar, dass Schauspieler nichts taugen..., Ralf Wolter (1926) zum Beispiel, der in unzähligen Rollen zu sehen war. 1962 in der ersten Winnetou-Verfilmung spielte Wolter die skurrile Figur des Trappers Sam Hawkens („wenn ich mich nicht irre, hihihi“), den hilfreichen Begleiter der beiden Helden Winnetou (Pierre Brice) und Old Shatterhand (Lex Barker). Harry Rowohlt könnte Sam vielleicht sogar besser spielen ... In absoluter Selbstverliebtheit lobt er sich doch lieber selbst, wenn er zur Selbstergötzung je eine Magister- und eine Staatsexamensarbeit zur Eddie-Dickens-Trilogie von Philip Ardagh, die er übersetzte, liest. Lesealterangaben sind ihm suspekt, denn wer mit 5 zu doof ist, eine Geschichte zu verstehen, versteht sie mit 99 auch noch nicht...

Seine (Zeit-)Kolumnen haben es natürlich auch in sich, wir bekamen mindestens drei, nämlich die vom 11.8.2011, die vom Mai 2011 und eine von 1997 als Hintergrundgeschehen genannt – er schaffte es vom Leserbriefschreiber zum Kolumnist - der ganze Abend übrigens unterbrochen durch insistierende penetrante Werbung für die anwesende Buchhandlung aus Neunkirchen, die alle seine eigenen und genannten Werke zum Verkauf anböten. In der aktuellsten Kolumne kam er auf der Fahrt von St. Pöltgen nach Hütteldorf so vom Thema ab, dass er bei den österreichischen Nana-Witzen landete. Einer davon? Ein Patient muss rektal ernährt werden... Der Pfleger führt einen Applikator ein, der zu Stöhnen beim Patient führt. „Zu heiß?“, erkundigt sich der Pfleger, worauf er zur Antwort bekommt: „Na,na, zu süß ...“
Wir lernten seine Familie kennen, der Vater bei den Soldatenräten in Wilna 1917, direkter Draht zur USDP, der Opa als Kommunist im Bochumer Gefängnis, die Mutter mehrfach agitatorisch tätig und einkassiert, auch mal Tischdame bei Hitler, weil sie eine nötige Ähnlichkeit mit einer BDM-Frau aufwies. Die Deutschen wären eben gut im zackigen Umorganisieren, genauso wie das Polizeikorps in Stuttgart die irische Hymne als Marsch spielte, sodass die Sportler ihre Hymne nicht erkannten und auch nicht mitsangen... Wie sie wirklich geht, hörten wir von ihm später dann live, er hängte auch noch die 
Hamburger Hymnen A und B an. Der wirklich gute Autor Irlands heißt für ihn übrigens nicht James Joyce, sondern Flann O´Brien, von dem er alles übersetzte, was es gab. Aber wie es so ist, werden die wirklich Guten nicht erkannt, so auch bei Marcel Reich-Ranicki, der alle guten Autoren in Deutschland verpennt hätte, Frank Schulz z.B. aus Hamburg, den er, HR, wärmstens empfiehlt. 


Rowohlt wird in Erfurt als Punk-Ikone geschätzt, erzählte er während der Fahrt nach Heathrow (Kolumne 2), was ihm so nicht plausibel sei, aber es ändere nichts daran, dass die 9 % aktiven Christen, die das Sagen haben wollen, eigentlich ganz ruhig sein sollten. Denn wie es in dem zitiertem Witz (ganz anders als im Johannes-Evangelium 8,7, wer ohne Sünde sei, soll die Ehebrecherin zuerst bewerfen) heißt, der Stein wurde nicht auf Jesus als Sündenfreien geworfen, sondern paradoxerweise auf eine Dirne. Und bei Kolumne 3 landeten wir bei der Presse. Das Zitiertwerden in der Presse und im Radio ist Harry Rowohlt ein Graus, weil es immer verkehrt wäre. Wahrscheinlich verhören sich alle ... Nicht ausgelassen hatte er noch die obligatorische Veräppelung seiner Lieblingsfeinde Bremer, allesamt nur Bonsai-Hanseaten, das Bonsai ließ er sich mehrfach genüsslich über den Gaumen klingen … im Vergleich zu den Hamburger Hanseaten alle sozusagen nur Miniaturen ... 
Harry Rowohlt ist ein echtes Urgestein, eine Institution, aufbegehrend, analysierend, querdenkend, intelligent motzend und durch seine langen Assoziationsketten nach Stunden ein bisschen ermüdend, aber einfach sehens- und hörenswert!

Freitag, 20. Januar 2012

Reportage: Panoptikum des Lebens in Hamburg


Perfektionismus bis ins kleinste Detail
Hier sind Ähnlichkeiten kein Zufall. Sondern Kunst! Original und Kunstwerk sind im Panoptikum kaum auseinander zu halten. 
Schauen Sie ruhig genau hin – ich habe es auch getan. Denn bevor die talentierten Bildhauer eine Figur anfertigen, haben sie ihre Modelle gründlich studiert. In der Regel helfen ihnen dafür Pressebilder. Manchmal kommen die Stars auch persönlich vorbei, um sich vermessen zu lassen. Auf Basis dieser Daten wird zunächst ein Kopf aus Ton modelliert. Das ist einfacher gesagt als getan. Denn nur durch viel Geschick und die jahrelange Erfahrung der Bildhauer wird aus einem Klumpen Ton ein einzigartiges Gesicht. Wenn der Ton seine endgültige Gestalt erhalten hat, wird er mit Gips umkleidet. So entsteht eine Hohlform, in die später das Wachs gegossen wird. Sobald dieses ausgehärtet ist, können Augen, Zähne und Haare in den Kopf eingearbeitet werden. Und zwar richtige Glasaugen, Prothesen vom Zahntechniker und Echthaar. Letzteres stechen die Bildhauer übrigens einzeln in den Wachskopf ein. Danach kolorieren sie ihn und sorgen für den rechten Haarschnitt. Das Ziel rückt sprichwörtlich in greifbare Nähe. Denn nun sind die Hände und der Körper an der Reihe. Und die werden genauso individuell wie das Gesicht hergestellt. Auch die Kleidungen sind oft aufwendige Sonderanfertigungen – oder persönliche Leihgaben der Stars. Endlich ist die Figur fertig. Bis hierin hat es neun bis zwölf Monate Zeit gedauert.

Wir haben im Panoptikum Hamburg den Bildhauern bei ihrer Arbeit zugeschaut und waren fasziniert. Sie verstehen ihr Handwerk - oder besser gesagt. ihr Kunstwerk. Besuchen Sie doch einfach einmal ein Panoptikum, ein Wachsfigurenkabinett. Sie werden staunen und Kurioses entdecken. Aber sehen Sie selbst. Vielleicht entdecken Sie den ein oder anderen Bekannten wieder. Ich bin gespannt.

Elmar Begerau aus Kamp-Lintfort macht in seinem Kommentar zu dieser Reportage auf ein witziges Schwarz-Weiß Musik-Video aus den 60er Jahren über das Panoptikum aufmerksam. Danke dafür. Haben Sie Lust mal hineinzuschauen? Viel Spaß dabei. Den Link finden Sie hier:


von Marita Gerwin aus Arnsberg

Montag, 19. Dezember 2011

Hörbuch: Poetry Tapes - Der Slam Sampler


Nico Semsrott   Foto: Johannes Henseler
Patrick Salmen        Foto: Fabian Stürtz
Seit einigen Jahren erfreut sich Poetry Slam in Deutschland einer immer größer werdenden Fangemeinde. Mit über 100 Veranstaltungen pro Monat im deutschsprachigen Raum und mehreren regelmäßigen Fernseh- und Radioformaten, ist diese literarische Bewegung von enormer Popularität. Der Höhepunkt der Szene ist die jährliche deutschsprachige Meisterschaft. Nachdem die letztjährigen Meisterschaften im Rahmen der Ruhr.2010 einen neuen Besucherrekord verbuchen konnten, fand im Oktober 2011 Europas größtes Bühnenliteratur-Festival in der Poetry-Slam-Hochburg Hamburg mit rund 15.000 Besuchern statt. Ein neues Kulturgenre ist schon länger geboren, jetzt auf den eigenen Füßen!


Poetry Slam - Das ist Bühnenliteratur live
Gegen und gemeinsam mit den Poeten aus unterschiedlichsten Gattungen treten die Slammer im freundschaftlichen Wettstreit gegeneinander an. Der Inhalt bestimmt den Vortrag: Es wird gedichtet, gerappt, erzählt! Vom brüllend komischen, bis hin zum tiefsinnigen, sozialkritischen Spoken Word Text wird unter tosendem Applaus des Publikums alles auf die Bühne gebracht.

Poetry Tapes - Der Slam Sampler (Feez/Sony)
Florian Cieslik   Foto: Fabian Stürtz
Gemeinsam mit etablierten Slampoeten und Newcomern zusammengestellt, lernen wir kennen: Julian Heun (U20 Meister 2007), Nico Semsrott (Publikumspreis Stuttgarter Besen 2011, NDR Comedy Contest Gewinner), Laurin Buser (U20 Meister 2010), Florian Cieslik (Veranstalter NRW Meisterschaft, Finalist 2008), Sebastian 23 (Deutscher Meister 2008) sowie den amtierenden Deutschen Meister Patrick Salmen und den neuen NRW Meister 2011 Andy Strauß.



Dienstag, 2. August 2011

Studie zum Anteil der Schüler ohne Hauptschulabschluss

In der aktuellen Bertelsmann-Studie zu Schulabgängern zeigte sich als klares Ergebnis, dass der Anteil von Schülern ohne Hauptschulabschluss in Ostdeutschland deutlich höher ist als in Westdeutschland. 


Mittwoch, 13. April 2011

Kunstevent: Horst Janssens Frühwerk in Stade


Horst Janssen - Das Frühwerk
DIE SUCHE
Kunsthaus Stade 25.01.-08.05.2011

Horst Janssen (* 14. November 1929 in Hamburg, † 31. August 1995 ebenda) ist vielen noch ein Begriff wegen seiner eigenwilligen Figuren und Gestalten mit spindeldürren Extremitäten und absurden Verformungen. In den 70er- und 80er-Jahren war der deutsche Zeichner und Grafiker mit seiner künstlerisch-technischen Experimentierfreudigkeit und spitz-bizarren Feder ein gern gesehener Gast unter anderem bei den Polit-Liedermachern, beispielsweise Franz-Josef Degenhardt. Seine Popularität verschaffte auch dem Kleinen Kunstbahnhof von D.E. Leitmeritz in St. Julian-Eschenau einen unerwarteten Publikumsschub, und das in der abgelegenen Walachei der Nordpfalz. Janssens individuelle Ausdrucksweise bleibt sein Markenzeichen.


Kunst war für ihn existenziell, sie war die Konstante seines Lebens. Sein zeichnerisches Talent fiel bereits in der Schulzeit auf. So wundert es nicht, dass er 1946 im Alter von 17 Jahren als Meisterschüler das Studium an der Landeskunstschule in Hamburg aufnahm und bereits ein Jahr nach Studienbeginn in der Wochenzeitung „DIE ZEIT" seine erste Zeichnung veröffentlichte.


Die Ausstellung im Kunstbaus Stade zeigt in einem repräsentativen Querschnitt mit rund 150 Exponaten das Schaffen Janssens von der Mitte der 1940er- bis in die 1960er-Jahre hinein. Sein "Wortschatz", seine Ausdrucksmittel, seine Stimmungen entdecken wir schon früh in seinem Werk, noch nicht so ausgeprägt, alles noch im Schweben und Suchen begriffen, mit Humor und Absurdität liebevoll spielend. Mit dabei expressionistisch geprägte Holzschnitte, Zeichnungen und Radierungen, die das erste Mal öffentlich präsentiert werden.


Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Verlag St. Gertrude, Janssens ehemaliger Wirkungsstätte in Hamburg-Altona. Mit Aufsätzen von Hans-Ulrich Klose und Heinz Spielmann. 144 Seiten mit 151 farbigen Abbildungen. Verkaufspreis im Kunsthaus: 24,00 Euro.


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