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Montag, 18. Mai 2015

Wie war's bei der Akkordeonale 2015 in Neunkirchen / Saar?


David Yengibarian (Armenien)
Akkordeonale 2015 in Neunkirchen / Saar: Wie geheimnisvoll das klingt! Es soll sicher an die Biennale und Berlinale und XY-ale erinnern, was der Zuhörer im weitesten Sinn auch erkennen kann, Musiker mit deutlichem Hang zu tönenden Kunstwerken, die sie ausstellen, vorführen wollen. Mal sind es Soli, mal Teamarbeit. Aber irgendwann gewöhnt man sich an die kleine Übertreibung und sieht viel, viel Berechtigung.

Der Veranstalter und Initiator der Akkordeonale ist der Holländer Servais Haanen, der zum siebten Mal internationale Musiker zu einer Tournee zusammengestellt hat - rund um das Akkordeon, die Ziehharmonika, die so viele Menschen lieben. Wirklich raffiniert und unterschiedlich gebaut und Fingerspitzengefühl verlangend locken die diversen Akkordeonarten auch ganz unterschiedliche Musiker mit unterschiedlichen Vorlieben an. Haanen selbst bevorzugt das diatonische Knopfakkordeon, das über zwei Dur-Tonleitern und eine Moll-Tonleiter sowie etliche Halbtöne verfügt. Jeder Knopf ist mit zwei Tönen - je nach Drücken oder Ziehen - belegt, so dass wirklich ein Klangmeer entstehen kann. Außerdem moderiert er auch noch sehr ungewöhnlich und humorvoll, was seinen acht Kindern (drei eigene) sehr gefallen wird.
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti, David Yengibarian,
Servais Haanen, Elke Rogge

Dieses Jahr bestand der Nationenmix aus Finnland, Island, Armenien, Deutschland, Irland und den Niederlanden. Wobei Deutschland gleich zweimal vertreten war. Dargeboten wurden 16 Auftritte, davon einige mit zwei oder drei Stücken und am Ende zwei Zugaben.

Zu Beginn stand "Intrada", ein internationales Stück mit dem gesamten Ensemble. Es folgte eine "Polska", genauer eine Triolenpolska der Finnin Teija Niku, die wie ein trauriger Tanz wirkte. Teija hat den Master der Musikakademie und spielt diatonisches und chromatisches Akkordeon. Nordischer und Balkan-Folk, Tango und Musette sowie eigene Kompositionen sind ihr Schwerpunkt. 

Ein richtiger Star ist Niamh Ní Charra aus Irland, eine mehrfach ausgezeichnete und dekorierte Musikerin, zuletzt "Musikerin des Jahres" 2012 und 2014, die mit der Concertina, dieser kleinen, sehr schwer zu spielenden Ziehharmonika, dem ältesten Instrument auf der Bühne, so heiter beschwingte und dynamische Lieder spielte, dass man gleich mitwippen möchte. Man spürt die Tradition der Tanz- und Musikformation "Riverdance", die sie leitete, und viele Tourneen, unter anderem mit eigener Band.
David Yengibarian, Teija Niku, Niamh Ní Charra, 
Thilo Plaesser, Elke Rogge, 
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti, Servais Haanen

Mit Thilo Plaesser aus Deutschland kam das chromatische Free-Bass Akkordeon, das Bajan, auf die Bühne und verbreitete einen beeindruckenden Basssound, der schon an eine Orgel erinnerte. Ein wunderbar mächtiges Instrument. Der Musiker studierte denn auch Orgel, Klavier und Orchesterleitung.  Thilo interessiert sich am meisten für experimentelle Improvisation, gregorianische Musik, aber auch für Fado, Tango, Blues, orientalische, keltische und klassische Musik. Er bot in der ersten Hälfte des Abends ein schottisches Lament und ein Stück namens "Handeln durch Nichthandeln (Tao)".

Elke Rogge aus Deutschland spielt die Drehleier mit echter Master-Pefektion. Sie kommt von der alten Musik und hat sich sogar eine Drehleier schon selbst gebaut. Ihre Erfahrungen aus verschiedenen Ensembles, z.B. „Die Spielleut“, ihrer eigenen Band „Hölderlin Express“ und den „Dissidenten“ zeigen die Bandbreite von Tanz, Theater, Weltmusik, Rock und Avant-Garde. Sie schraubt und dreht viel positive Stimmung und Atmosphäre herbei. Man könnte ihr ewig lang zuhören beim Spiel. An diesem Abend spielt sie u.a. mit Servais am Akkordeon zusammen den Titel "Vamos". 

Es folgte ein einmaliges Tempoerlebnis mit David Yengibarian aus Armenien und dem dortigen Teil des Kaukasus. Er stammt aus einer Musikerfamilie und von Instrumentenbauern ab, was man deutlich merkt an seiner sehr dichten Beziehung zu seinem Tastenakkordeon. In unglaublicher Geschwindigkeit in Jazz- und armenischer wie ungarischer Volksmusiktradition huscht er über die Tasten, ohne die Töne zu verlieren. Man hat bei ihm quasi das doppelte Musikerlebnis, weil die Stücke wie in Zeitraffer gespielt werden. Selbst Tango und der 1992 verstorbene Astor Piazolla haben klare Spuren hinterlassen. David komponiert auch für Theater und Film. Seine Stücke waren Überraschungsstücke.
Niamh Ní Charra, Thilo Plaesser, 
Sigrún Kristbjörg Jónsdotti 

Sigrún Kristbjörg Jónsdottir aus Island mit ihrer lebhaften Posaune und virtuosen Geige war zunächst mit Niamh (Gesang) und Servais am Akkordeon zu hören, danach an der Posaune mit dem gesamten Ensemble, heiter und beschwingt mit dem Titel "Wenn nicht wir ..."

In der zweiten Hälfte ging es mit diesen Eigen- und Besonderheiten weiter. Deutsche Drehleier und Akkordeon aus Finnland mit einem lustigen Tanz inkl. Traumphasen und Tranceklängen. Thilo Plaesser mit Bach-Tönen und "Edge", das ganze Ensemble mit "Perpetuum Modale" von Simon Jeffes voller Spontanität und Internationalität.

Über "Kyrie eleison" mit Prisen von Gregorianik, Mittelalter, lustigem Tanz und Posaune aus Island, wie ein Rufer in der Wüste, den schnatternden "Fucking Ducks", am Parkweiher in Maastricht (NL) zu beobachten, Balkansound von David und finnischem Hochzeits- wie armenischem Männertanz zu den Zugaben und zum Ende eines wunderschönen, lebhaften, nachdenklichen und poetischen Abends. Auf die Kombination im nächsten Jahr bin ich jetzt schon gespannt.



Dienstag, 2. April 2013

Wie war's bei Arved Fuchs' Nordpoldämmerung in Neunkirchen?




Arved Fuchs, seit 1977 glaubhafter und erfolgreicher Polarforscher, Globetrotter und Weltumsegler der Superlative, mit einer unglaublichen Abenteurer- und Expeditionshistorie, war mit seinem aktuellen Vortrag "Nordpoldämmerung" in der Neuen Gebläsehalle in Neunkirchen zu sehen. Arved Fuchs gelang es 1989 mit Reinhold Messner zusammen als erste Menschen innerhalb eines Jahres auf Ski sowohl den Nordpol als auch den Südpol zu erreichen. Im Verlauf der Expedition schafften sie es erstmals, den gesamten antarktischen Kontinent zu Fuß zu durchqueren, in nur 92 Tagen legten beide über 2.500 Kilometer zurück. Rund 400 Gäste folgten der Einladung des Neunkirchner Kulturvereins und von Andreas Huber, Saarpfalz-Lichtblicke, selbst Anbieter von eigenen und fremden Multimediashows.

Ursache für die Expedition war unter anderem, dass 1989 Erika Bayer, eine uralte Dame aus Hannover, Arved Fuchs anrief und ihn bat, den Nachlass ihres Onkels Karl-Heinz Buck zu verwalten. Dieser wäre von Oberstleutrnant Greely wegen Lebensmitteldiebstahls 1884 im Zuge einer Nordpolexpedition erschossen worden und habe einen ordentlichen Nachlass hinterlassen, den zu erkunden sich lohne. Darin fänden sich Aufzeichnungen und Notizen, die einen genauen Ablauf der Expedition enthielten. Leider kam es nie zu der Übergabe, weil ein findiger und hellhöriger Zeitgenosse das mitbekam und den Nachlass im Namen von Fuchs abholte und an den Meistbietenden verschacherte. Eine wiederum andere besondere Form des Diebstahls.
Die Reise von Arved Fuchs und seiner Crew auf dem Segelschiff "Dagmar Aaen" (Baujahr 1931) hatte mehrere Aufgaben zu erfüllen. Einerseits die Spuren der heute (!) noch sichtbaren Reste einer gescheiterten Nordpolexpedition, genannt die "Lady-Franklin-Bay"-Expedition unter Oberleutnant Adolphus Washington Greely (1844-1935) zu sichten, die ein schreckliches und geradezu absurdes Ende nahm. Im 1. Internationalen Polarjahr 1881 entschloss sich die USA eine Expedition zu entsenden, um den neuen Plänen der gemeinsamen Forschung statt Eroberungswettbewerben Genüge zu tun.

2008 stand für Arved Fuchs noch ein Forschungsauftrag in Meteorologie an, der den Rückgang des Packeises, das Abschmelzen der Polarkappen und dessen Auswirkung auf die Eisbildung der nächsten Jahrzehnte während einer Überwinterung nördlich des 78. Breitengrads im früheren Dauereisgebiet untersuchen sollte. Durch die Erwärmung der Erde zeichnet sich ab, dass das Sommereis weitgehend ganz abtauen und im Winter eine sehr viel dünnere Schicht Eis als bisher sich bilden wird. Dem ist auch zu verdanken, dass wir heute in Gebiete vorstoßen können, in denen die frühen Nordpolexpeditionen teilweise schmerzlich aufgrund der extremen Eisverhältnisse endeten. Auch der Verschmutzungsgrad von Wasser und Luft sollte untersucht und die Eisbildung eben akribisch festgehalten werden. Auf die Müllprobleme ging Fuchs im Laufe des Vortrags auch ein. Im September 2008 ging es los.

Die Reise ging im ersten Teil des Vortrags von Hamburg an die Westküste Grönlands, durch die Davis-Straße bis zur letzten gangbaren Station Grönlands, Upernavik, und von dort in die berüchtigte Baffin Bay, in der früher durch eine riesige drehende Eisplatte so manches Schiff schwer beschädigt zum Sinken kam. Heute ist die Bay frei von Eis, das Wetter hat sich komplett geändert, es gibt sogar Gewitter. Weiter durch den flaschenhalsartigen Smith-Sund, am legendären Thule vorbei durch die Nares Straße Richtung Lincolnsee. Der Sund liegt zwischen Kanada und Grönland, am Ende Ellesmere Island am kanadischen Ufer.

Die Spuren der Greely-Expedition sind tatsächlich heute nach Eisrückgang deutlich zu sehen,
die Grundmauern der 30 m langen Hütte mit Badekomfort und Heizung und andere Befestigungen, das Ganze genannt Fort Conger: Greely wollte in den äußersten Norden, glaubte, dass das Eis wie im Vorjahr nicht stark wäre, ließ sich in der Lady Franklin Bay auf Ellesmere Island von Captain Pike mit der Proteus auf kanadischen Gebiet absetzen und blieb bis 1883. Dann wollte er südwärts zur Pim-Insel am Smith-Sund zurück. Dort sollte wenigstens ein aufgefülltes Depot und neues Forschungsgerät auf sie warten, da die Abholung scheiterte. Aber die Proteus blieb auch weiter südlicher noch im Eis stecken und sank. Greelys Team erfuhr das nicht und wanderte die 200 Meilen dorthin, fand aber nur 10 Jahre alte Lebensmitteldepots und kaum mehr. Es entwickelte sich ein Überlebenskampf gegen Kälte und Hunger, obwohl Grönland und Dörfer nur 25 Meilen übers Eis entfernt lagen, Greely wusste das aber nicht. Es war auch nicht bekannt, dass in den warmen Fjorden  Robben und Bären zu schießen gewesen wären. In ihrer Not ernährten sich die Überlebenden ganz offensichtlich am Ende durch das Fleisch ihrer Kameraden, die auf einem Hügel notdürftig bestattet im Eis lagen. Auch Buck war dabei, erschossen und angeschnitten. Der Skandal wurde geleugnet, Greely hat bis zu seinem Tod alles vehement abgelehnt. Beim Bergen der Überlebenden wurden Lebende und Tote in einem Schlafsack gefunden, apathische, ausgehungerte Überlebende am Ende ihrer Kräfte.
Die Dagmar Aaen blieb dann den Winter in einer Bucht bei Etah/Sirapalok für ihre Forschungsaufgabe liegen, erlebte die Polarnacht und konnte im Mai 2009 dann wieder ausschiffen. Sie fuhr durch die Davis Straße hunderte Meilen südwärts, bis sie Neufundland an seiner Westküste durch den Golf von St. Lawrence entlangreisen konnten. Von L'anse aux Meadows bis Sydney Nova Scotia, Kanada, ging die Reise vorbei an wunderbaren Landschaften und Städtchen, schließlich zur Dingle Island nach Irland, an der Westküste nach Iskea, Tory Islands, rüber zu den Orkney Islands, und von dort durch die Nordsee nach Hamburg zurück. 23.000 km und 462 Tage auf Expedition mit einem unvergleichlich guten Oldtimer-Schiff und um einen Riesenschatz an Erfahrungen reicher. Ein spannender, abendfüllender und fließender Vortrag von Arved Fuchs, der etwas an Raimund Harmstorf erinnert, reichlich Bild- und Filmmaterial und ganz viel Überblick über die Geschichte der Polarforschung und Ausmaß der Entwicklung des Eises seit 130 Jahren bietet.

Donnerstag, 14. März 2013

Am Samstag in Heidelberg: St. Patrick‘s Day Party


Samstag, 16. März 2013 | 20:00

St. Patrick‘s Day Party


Regulär 10.00 Euro
Ermäßigt 8.00 Euro
Mitglieder 7.00 Euro




Viele haben sich beworben, nur wir haben den Zuschlag erhalten: St. Patrick, Schutzpatron der Iren, wird am 16. März mit dem DAI in den St. Patrick’s Day hineinfeiern und allen, deren Herz irisch schlägt und die – ganz wichtig! – etwas Grünes tragen, die Beichte abnehmen.

Was es sonst noch gibt: Musik mit der Irish-Speed-Folk-Band Cellarfolks und der Band Fleadh, ein grün-weiß-orangefarbenes Buffet, Guinness und diverse Kobold-und-Elfen-Cocktails, Irish Dance, Darts und das traditionelle Pubquiz, dessen Sieger einen Flug nach Dublin für zwei Personen gewinnt. Wir feiern auf mehreren Etagen.

Ach ja, und auch der Blarney Stone wird in dieser Nacht nicht in Blarney stehen, sondern im DAI! Wer sein Glück für das noch junge Jahr nicht dem Zufall überlassen will, sollte unbedingt auf einen Kuss vorbeischauen!

Wer vor 22 Uhr da ist, erhält sogar einen Gratis-Shot.

Dress green, have fun and Dance!

Tickets online kaufen zzgl. VVK-Gebühr

Montag, 7. Januar 2013

Am Samstag in Neunkirchen/Saar: RHYTHM OF THE DANCE (Ireland)



National dance company of ireland
RHYTHM OF THE DANCE
Samstag - 12.01.2013 20:00 - Gebläsehalle Neunkirchen


Mehr als 4,5 Millionen Zuschauer weltweit sahen bisher die grandiose Show von Rhythm of the Dance. 2013 kommen die Tänzer nun nach Neunkirchen und werden nicht nur die Herzen aller Tapdance- und Irland-Fans höher schlagen lassen.

Rhythm of the Dance vereint die Ekstase von Irish und Modern Dance mit wunderschönen, romantischen Tanzszenen, mystischen Klänge mit irischen Rhythmen und tänzerische Präzision mit sportlicher Höchstleistung – in Kombination mit der anmutigen Lichtshow und den phantasievollen, aufwendigen Kostümen ist es ein unvergessliches Ereignis, was unter die Haut und in die Beine geht.

Auf der Bühne setzt eine mehrköpfige Live-Band die Mischung aus traditionellen irischen Melodien und wunderschönen Pop-Balladen um. Die musikalischen Fähigkeiten der Spieler stehen den tänzerischen Leistungen ihrer steppenden Kollegen dabei in nichts nach.


Veranstalter:
Popp Concerts in Zusammenarbeit mit der Neunkircher Kulturgesellschaft


  


Dienstag, 6. November 2012

Nächsten Sonntag in Neunkirchen: IRLAND - Dia-Show von Dr. Heiko Beyer

Danguaire Castle   (c) Heiko Beyer


Am Sonntag, dem 11. November 2012, präsentiert Dr. Heiko Beyer seine Dia-Show „Irland – Zauber der grünen Insel“ ab 17:00 Uhr in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen.

Was macht die Faszination dieser Insel ganz im Westen Europas aus? Sind es die Landschaften, die sanft geschwungenen Hügel, deren Grün intensiver zu leuchten scheint als irgendwo anders? Oder verzaubert die Mystik der Geschichte, die den Reisenden in uralten Steinzeitgräbern, keltischen Burgen oder klösterlichen Stadtbefestigungen in ihren Bann zieht? Vielleicht sucht man den Grund auch in der Herzlichkeit der Iren? Es ist alles zusammen – und noch viel mehr! In seinen Bildern und Filmsequenzen versteht es Fotojournalist Dr. Heiko Beyer meisterlich, Landschaften und Stimmungen einzufangen, auf den Spuren der spannenden Geschichte unterwegs zu sein und die Iren selbst immer wieder zu Wort kommen zu lassen. Nach wie vor gilt: Die grüne Insel verzaubert!
Fanad Head    (c) Heiko Beyer

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 10 Euro bzw. 8 Euro (erm.) bei Klein Buch & Papier (Saarparkcenter) und Bücher König (Bahnhofstraße) erhältlich. Der Preis an der Abendkasse beträgt 12 Euro, bzw. 10 Euro (erm.).

Dienstag, 27. März 2012

Brendan Keeleys rauherzige und ehrliche Musik im Lautrer Wirtshaus

Brendan Keeley und der Amoklauf von Winnenden am 11. März 2009 ist für mich eine Assoziation, die sich sofort herstellt. Denn Brendan Keeleys "Heart and Soul" wurde übersetzt als "Wir geben niemals auf" zum Leitsong der von dort ausgehenden Bewegung gegen Gewalt an Schulen. Ein Freund von Brendan, Harry Schober, verlor bei dem blinden und tollwütigen Schießen, dem 15 Schüler und vier Erwachsene zum Opfer fielen, seine Tochter und organisierte die Trauer- und Demonstrationsbewegung gegen solche Schandtaten in der Stiftung gegen Gewalt an Schulen, auch um den Verbliebenen zu helfen. Viele Lieder auf der entstandenen CD "...die Liebe bleibt" sind voller Wehmut über die verlorenen Kinder und Freunde. Siehe auch meinen Beitrag in winner's cool blog: „Zum Jahrestag des Amoklaufs in Winnenden am 11. März 2009“

Brendan Keeley im Lautrer Wirtshaus

Unplugged wegen Stromausfall
Brendan trat am 22.3.12 im Lautrer Wirtshaus in Kaiserslautern-Bahnheim an und bescherte uns mit seiner verstärkten Akustikgitarre und Playbackmusic einen authentischen und ehrlichen Abend. 3 Tage zuvor spielte er in Winnenden mit Livebegleitung Keyboard und Gitarre. Im Lautrer Wirtshaus fiel prompt beim Start und der Anmoderation durch Walter Holtfoth von Kunstgriff der Strom für die Bühne aus. Das brachte uns in den Genuss von Walter und Brendan unplugged! Damit keine Langeweile aufkommt, greift Brendan zu Lautstärkenvariation, hohem und lustigen Gesang, irischer Ungestümheit und lyrischer Verlorenheit. Unserer irischer Mann wurde nicht mit Milch, sondern mit Irish Dew aus Tullamore aufgezogen, wo er auch herstammt, und so rockt er das Publikum mit kräftigen Akkorden, rauchiger, weicher, witzig-hoher Kastraten- und sanfter Stimme, schreckt die Zuhörer durch laute Ausrufe und Schreie auf - er hat nämlich was dagegen, wenn Zuhörer unbeweglich mit verschränkten Armen nur konsumieren wollen. Es ist ihm egal, ob die Spontanlautstärke mal schräg liegt oder nicht, Power muss her. Der irische Barde steht auf der Bühne wie auf den Klippen unseres geliebten Irlands in tosender Brandung und kämpft gegen den Sturm mit lauter Stimme und Musik. Da er sich wieder einmal als Kraftpaket entpuppte, das alles gibt, und immer Dampf dahinter, kam keinerlei Langeweile auf. Die Gitarre kann einem manchmal etwas leid tun, denn er geht ganz schön rau damit um.
Brendan hat einen Vorteil in Irland: Mit zwei Kollegen bestückt er regelmäßig die Top 10 der Charts, und dies seit Jahren. Seine Songs landen ganz vorne, sinken dann etwas ab, was er mit neuen Hits beantwortet. Er schreibt Lieder, bereist Irland, feuert die Pubbesucher an, und ist auf dem Weg zur Voice of Ireland. Er gründete sein eigenes Label, um durchstarten zu können, und schaffte es auch. Mit "I’ll Always Be Lonely" (Platin) startete er 1995 in die Charts. Bis heute ist ordentlich Geld bei rumgekommen.

I’ll always be lonely
Footsteps sending shivers, through the corridors of my mind
Teardrops forming rivers, till my eyes are almost blind,
I’m on that train tomorrow, gonna leave it all behind
I’ve had my share of sorrow, I know I have to find a way
Chorus
I’ll always be lonely, for the rest of my life,
If I saw you with someone, I know it would cut through my heart like a knife
And I cant see tomorrow being brighter than today,
Or the day that you left me with nothing to say
I see you in the morning, when the night has turned to gray
I see you in the evening, when the sun has gone away
I see you every hour, every minute of the day
Like a wilting, fading flower, You were always gonna fade away
Repeat Chorus
I can hear the whispers still, of the people who were gathered round
Like the sound of overkill, as I was standing on the sacred ground
Then a preacher came my way, his face a stony gray
I am sorry to have to say, she wont be coming here today
Repeat Chorus

Brendans Hits und sein Finale

Cecilia, getrommelt von Brendan Keeley
Brendan Keeley begann den Abend mit "The First Cut Is The Deepest", sang ein Lied der Fairy Brothers, und kam dann bald zu seinen Hits, die er uns mit Steigerung von Platz 8 aufwärts anbot: "Wishing", „Take The Chains Away“ (Platin), "Belfast Child" (Platz 4), eine traditionelle Ballade, ein emotionales „Miss You Tonight" (Platin). Auskoppelungen wie „Does He Really Love You“ oder „Hands To Heaven“ erreichten ebenfalls Top-Platzierungen in den Charts. Wir hörten von ihm außerdem "Heart and Soul", "Danny" (mit kräftiger Publikumsbeteiligung), "I Can't Believe It", ein stürmisches Liebeslied "... Who's Gonna Catch You ...", ein getragenes und poetisches "After The Storm" mit Panflöte. Brendan bemerkte dazu: "In the right hands it can make tears by the ladies, in the wrong it makes them crazy ...". Ebenfalls mit Mitsingen und Klatschen "The Story Of Minnie W.". Erst nachdem das eher träge Kaiserslauterner Publikum krätig dabei war, gab er sich zufrieden. Das ist überhaupt ein Problem, wie wenig Leute man in Kaiserslautern mit guter Kleinkunst oder Musik aktivieren kann. Da war dieser Mitsing-Song schon aufnahmefähig! ;-)) Mit "Help Me To Get Through The Day" kam ein weiterer Charts-Hit ins Spiel. Dazwischen seine Fassung von John Denvers "Country Road", das zu Beginn des Abends ein Einheizer war, und eine wirklich tolle A-capella-Interpretation eines Dublinersongs.
Der krönende Abschluss dann eine Performance und Interpretation von Simon and Garfunkels "Cecilia", die in eine minutenlange Percussionnummer auf der Gitarre überging. Unermüdlich sich steigernd traktierte er den Gitarrenkörper, verwendete ihn als Handtrommel und wiederholte den Refrain ...
Als Zugabe schenkte er uns seinen Beginner-Hit "I’ll Always Be Lonely" und "Whiskey In The Jar".
Eine runde Sache, viel Leistung, gute Stimmung!

Freitag, 9. März 2012

Für Sie besucht: Harry Rowohlt live in Neunkirchen/Saar

Harry Rowohlt, Jahrgang 1945, gebürtiger Hamburger, Halbbruder vom Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, lebt heute in seiner Heimatstadt. Der Übersetzer und Vortragskünstler, Selfmade-Anglist/-Amerikanist mit einem Kurzzeitstudium von 2,5 Stunden an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Obdachloser in der „Lindenstraße“ und grimmig dreinblickender Vollbart mit Esprit, besuchte das Saarland. Am 4.3.'12 war er in der Stummschen Reithalle, Neunkirchen/Saar zu sehen und bereitete den Besuchern vergnügliche drei Stunden Abschweifungen, Geistreiches, Freches, Konsternierendes, Gesungenes und Witziges. 

Der mehrfache Preisträger, Sprecher von „Pu der Bär“ (Goldene Schallplatte 2000), ist auch seit 1996 Ambassador of Irish Whiskey, was wir später live zu hören bekamen. Manchen fällt bei seinen Übersetzungen gerade seine aktuelle Übersetzung des „Romans in Fragen“ von Padgett Powell ein, ein Meisterwerk der Assoziationsorgie und Abschweifketten. So buntschillernd und ungewöhnlich, wie er durch die Presse wandert, untergräbt er auch sämtliche Erwartungshaltungen an einen Vortragskünstler. Nicht nur die sprachgewaltige Darbietung kommt auf einen zu, sondern die Kunst des Verweisens auf Wichtiges im Nebensächlichen und ganz woanders. Zu Beginn seiner Lesung (aus dem Buch Gum und Rowohlt) gönnte er uns allen erst mal eine Anschleimphase, in der er gerne Blitzlichtgewitter über sich ergehen lässt, sofern es stattfindet, und klärte er alle offenen Fragen. Dass er nun neuerdings auf seinen Wein bei der Lesung verzichtet hängt damit zusammen, dass er diese leidige Polyneuropathie bekommen habe, die sich eben auch bei Abusus einstellen könne. Wir erfuhren am Ende des Abends, dass es wie Laufen in Cowboystiefeln sei, in denen ein starres Noppenfußbett läge, und das unter dem Diktat des Bewegungszwangs zur Schwierigkeit mutierte. Er beschränke sich nun auf die Quartalstrinkerei und gibt sich zu diesen Terminen dann die vom Arzt „empfohlene“ Kante. 


Wir hörten einiges aus „Sie sind ein schlechter Mensch, Herr Gum!“ von Andy Stanton, erfuhren etwas über „The Dead“ von John Houston, einer Verfilmung von James Joyces Vorlage. Und über das Thema Prominente pobeln, am Beispiel des Nationaltrainers Jogi Löw und des eigentlich deutschen Prinz Charles aus UK, der ebenfalls sehr prominent diese Tradition aufrecht hält. Während wir durch die Wohnung des Messis Gum geführt wurden, machte uns Rowohlt klar, dass Schauspieler nichts taugen..., Ralf Wolter (1926) zum Beispiel, der in unzähligen Rollen zu sehen war. 1962 in der ersten Winnetou-Verfilmung spielte Wolter die skurrile Figur des Trappers Sam Hawkens („wenn ich mich nicht irre, hihihi“), den hilfreichen Begleiter der beiden Helden Winnetou (Pierre Brice) und Old Shatterhand (Lex Barker). Harry Rowohlt könnte Sam vielleicht sogar besser spielen ... In absoluter Selbstverliebtheit lobt er sich doch lieber selbst, wenn er zur Selbstergötzung je eine Magister- und eine Staatsexamensarbeit zur Eddie-Dickens-Trilogie von Philip Ardagh, die er übersetzte, liest. Lesealterangaben sind ihm suspekt, denn wer mit 5 zu doof ist, eine Geschichte zu verstehen, versteht sie mit 99 auch noch nicht...

Seine (Zeit-)Kolumnen haben es natürlich auch in sich, wir bekamen mindestens drei, nämlich die vom 11.8.2011, die vom Mai 2011 und eine von 1997 als Hintergrundgeschehen genannt – er schaffte es vom Leserbriefschreiber zum Kolumnist - der ganze Abend übrigens unterbrochen durch insistierende penetrante Werbung für die anwesende Buchhandlung aus Neunkirchen, die alle seine eigenen und genannten Werke zum Verkauf anböten. In der aktuellsten Kolumne kam er auf der Fahrt von St. Pöltgen nach Hütteldorf so vom Thema ab, dass er bei den österreichischen Nana-Witzen landete. Einer davon? Ein Patient muss rektal ernährt werden... Der Pfleger führt einen Applikator ein, der zu Stöhnen beim Patient führt. „Zu heiß?“, erkundigt sich der Pfleger, worauf er zur Antwort bekommt: „Na,na, zu süß ...“
Wir lernten seine Familie kennen, der Vater bei den Soldatenräten in Wilna 1917, direkter Draht zur USDP, der Opa als Kommunist im Bochumer Gefängnis, die Mutter mehrfach agitatorisch tätig und einkassiert, auch mal Tischdame bei Hitler, weil sie eine nötige Ähnlichkeit mit einer BDM-Frau aufwies. Die Deutschen wären eben gut im zackigen Umorganisieren, genauso wie das Polizeikorps in Stuttgart die irische Hymne als Marsch spielte, sodass die Sportler ihre Hymne nicht erkannten und auch nicht mitsangen... Wie sie wirklich geht, hörten wir von ihm später dann live, er hängte auch noch die 
Hamburger Hymnen A und B an. Der wirklich gute Autor Irlands heißt für ihn übrigens nicht James Joyce, sondern Flann O´Brien, von dem er alles übersetzte, was es gab. Aber wie es so ist, werden die wirklich Guten nicht erkannt, so auch bei Marcel Reich-Ranicki, der alle guten Autoren in Deutschland verpennt hätte, Frank Schulz z.B. aus Hamburg, den er, HR, wärmstens empfiehlt. 


Rowohlt wird in Erfurt als Punk-Ikone geschätzt, erzählte er während der Fahrt nach Heathrow (Kolumne 2), was ihm so nicht plausibel sei, aber es ändere nichts daran, dass die 9 % aktiven Christen, die das Sagen haben wollen, eigentlich ganz ruhig sein sollten. Denn wie es in dem zitiertem Witz (ganz anders als im Johannes-Evangelium 8,7, wer ohne Sünde sei, soll die Ehebrecherin zuerst bewerfen) heißt, der Stein wurde nicht auf Jesus als Sündenfreien geworfen, sondern paradoxerweise auf eine Dirne. Und bei Kolumne 3 landeten wir bei der Presse. Das Zitiertwerden in der Presse und im Radio ist Harry Rowohlt ein Graus, weil es immer verkehrt wäre. Wahrscheinlich verhören sich alle ... Nicht ausgelassen hatte er noch die obligatorische Veräppelung seiner Lieblingsfeinde Bremer, allesamt nur Bonsai-Hanseaten, das Bonsai ließ er sich mehrfach genüsslich über den Gaumen klingen … im Vergleich zu den Hamburger Hanseaten alle sozusagen nur Miniaturen ... 
Harry Rowohlt ist ein echtes Urgestein, eine Institution, aufbegehrend, analysierend, querdenkend, intelligent motzend und durch seine langen Assoziationsketten nach Stunden ein bisschen ermüdend, aber einfach sehens- und hörenswert!

Dienstag, 29. März 2011

Neue CD von Westlife, den smarten irischen Jungs...


Unglaublich! 14-mal standen Westlife bereits an der Spitze der britischen Single-Charts! Acht ihrer bis dato zehn Alben schafften ebenfalls den Sprung auf Platz eins in Großbritannien, die beiden anderen erreichten Position zwei. Anfang Dezember veröffentlichten Shane FilanKian EgenNicky Byrne und Mark Feehily ihr elftes Album "Gravity". Tipp: Die Deluxe-Version des Albums inklusive dem Video der ersten Single "Safe" gibt es bei iTunes!
Mit der traumhaften Ballade "Safe" singen sich die vier smarten Iren sicher in die Herzen weiterer Fans. Im November standen Westlife mit "Safe" auf der Bühne der britischen Castingshow "X Factor" und haben wieder einmal bewiesen, dass sie auch live fantastisch sind. Ein Video von der Show findet ihr HIER


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Donnerstag, 17. März 2011

Saint Patrick's Day 2011 - grün, grün, grün ist alles, was ich hab...



Heute beginnen die St. Patrick's Day Festivitäten in Dublin und dauern bis 20.3.2011. Gefeiert wird in der Familie und auf der Straße aufwändig mit Musik, Straßentheater und einem Karneval, bei dem 4000 Darsteller zum größten irischen Spaß beitragen. Als Teil des diesjährigen Festivals wird Wexford Gastgeber des SkyFestes - ein gigantisches Feuerwerk über dem Shannon. Limerick trägt ein SpringFest bei. In Galway dann die fabelhafte Walking Parade. In Nordirland zahlen Armagh und Downpatrick Tribut an St. Patrick mit den größten Festen zu Ehren des Schutzheiligen, plus für Liebhaber der Landschaft ein geführter Spaziergang rund um Downpatrick, seinem Grab in der Grafschaft Down. In der Grafschaft Mayo wird der heilige Berg Croagh Patrick besucht, wo St. Patrick wie Jesus 40 Tage ohne Essen und Trinken verbracht haben soll. Dort steht auch
Croagh Patrick, County Mayo (wikipedia)
eine Statue des Schutzheiligen. Cork wartet mit einem Fest der Farben und Höhenflüge auf, während Belfast einen fesselnden Karneval für die Dauer des Festivals auf die Beine stellt. So feiern die meisten Städte und Dörfer auf der Insel von Irland - ob groß oder klein - eines ihrer wichtigsten Feste und laden alle Besucher ein, die irische Tradition mitzufeiern.

Mittwoch, 1. September 2010

Autorenlesungen: Judith Zander, Jussi Adler-Olsen


Judith Zander: Dinge, die wir heute sagten. Roman 

Bresekow, ein Dorf in Vorpommern. Als die alte Frau Hanske stirbt, kommt ihre Tochter Ingrid mit ihrer Familie aus Irland zur Beerdigung. Ingrid hatte Bresekow vor vielen Jahren fluchtartig verlassen. Der Besuch verändert vieles im Dorf, wirft gerade für die Familien Ploetz und Wachlowski alte und neue Fragen auf.
»Es gibt keine Kneipe in Bresekow. Es gibt überhaupt nichts. Es ist das Zentrum des Nichts, das sich kurz hinter Berlin auftut und bis Rostock nicht aufhört. Ein hässliches Endlein der Welt, über das man besser den Mund hält.«
Zahlreiche Lesungen mit der Autorin ab September 2010. Mehr hier
Lassen Sie sich aus Ihrem Roman vorlesen.



Jussi Adler-Olsen: Schändung. Roman
Ein Leichenfund in einem Sommerhaus in Rørvig. Zwei Geschwister sind brutal ermordet worden. Der Verdacht fällt auf eine Gruppe junger Schüler eines exklusiven Privatinternats, die für ihre Gewaltorgien bekannt sind. Einer von ihnen gesteht.- Zahlreiche Lesungen mit dem Autor ab September 2010. Mehr hier





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Freitag, 15. August 2008

Geschichte: Boudica - die keltische Königin mit Herz und eiserner Faust









Als ob es bei einer Reinkarnation oder Rückführung gewesen wäre, Boudica hat sich gezeigt, die keltische Königin und Kriegerin mit dem großen Herz. Nichts lässt sie so ohne weiteres an sich ran, sie ist streng und abweisend, ein kalte Kriegerin, dabei ein einfühlsame und sehr gefühlvolle Frau. Eine Kopf- und eine Herzdame. Eine Königin, die ihr Königreich rettete. Schon was gehört von ihr?
Nach allem, was sie erlebt hat, den barbarischen Einfall der Römer, die Ignoranz der Fremden, die Ermordung ihres Mannes und die Schandtaten an ihren Kindern, ein Wunder, dass sie noch so voller Wärme und Ausstrahlung ist. Und kein Wunder, dass sie so standhaft blieb, fast männlich ihren Weg ebnete, herrschend, gerecht und strafend. In einer ganz einmaligen und unvergleichlichen Aktion, voller Tatendrang und getrieben von dem Wunsch, ihren Mann und die Kinder zu rächen sowie ihr Königreich zu schützen, trommelte die keltische Königin Boudica 60/61 nach Chr.120.000 der besten Krieger aus den Provinzen Icenis, dem heutigen Norfolk, zusammen und warf die 90.000 Römer in hohem Bogen aus Norfolk hinaus! Schluss mit der Besetzung und allen Greueltaten, die die Engländer erleiden mussten. Eine Frau wie eine Schatztruhe... Irland, wo ihr Name herkam, wurde übrigens nie von den Römern eingenommen.
Eine keltisch-englische Jeanne d'Arc, die die Geschichte mit einem Schlag verändert hat. Sie reihte sich ein in die Reihe der Herrscherinnen, die durch massives Durchgreifen einen lang währenden Frieden für ihr Land brachten.