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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Donnerstag, 31. Januar 2013

Buchvorstellung: SCHÜLERJAHRE von Remo H. Largo

Der große Kinder­experte und Bestsellerautor Remo H. Largo über die ideale Schule

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Remo H. Largo, der Entwicklungsspezialist und »Anwalt der Kinder« (Frankfurter Allgemeine Zeitung), bringt die Diskussion um eine ideale Schule endlich auf den Punkt: Wie entwickeln sich Kinder, und was brauchen sie, um am besten lernen zu können?

In der Debatte über Schule und Erziehung fordern die Eltern bessere Lehrer, die Pädagogen mehr Disziplin, und die Psychologen beklagen Tyrannen. Das Wesentliche gerät dabei oft aus dem Blick: das Kind selbst. Jetzt äußert sich Remo H. Largo, der bekannte Entwicklungsspezialist, dessen Erziehungsklassiker »Babyjahre« und »Kinderjahre« Generationen von Eltern wertschätzen.

Im Gespräch mit dem Journalisten Martin Beglinger zeigt er, wie die gute Schule sich am einzelnen Kind orientiert. Was tun, damit die Jungen nicht ins Abseits geraten? Wie umgehen mit der Turboschule? Wie lernen Kinder lieber und deshalb leichter? »Schülerjahre« ist ein engagiertes Plädoyer für ein neues Verständnis von Schule, in der Kinder unterrichtet werden und nicht nur Fächer. 

Meine Meinung: Der pensionierte Kinderarzt Remo H. Largo bezieht hier mit Unterstützung von Martin Beglinger Stellung für die Kinder, aber wenig zur pädagogischen Misere. Gerade in Hauptschulen (sofern noch vorhanden und nicht als Problem aus der Welt durch Umbenennung geschafft) und in Realschulen, Berufsschulen und allen anderen Formen, die den Jugendlichen einen berufsqualifizierenden oder Berufsabschluss ermöglichen sollen, wird das Problem immer brisanter. Bildungsverweigerung und soziale Minderleistungen auf der einen Seite, Notabschlüsse, Geschenkzeugnisse und Minderqualifizierung auf der anderen Seite. Natürlich kann die moderne Schule, so wird sie ja meist von den Theoretikern auch propagiert, leider jedoch selten in der Praxis umgesetzt, etwas erreichen, aber eben nur mit Zeit- und Personaleinsatz. Und beides scheut der biedere Schulleiter aus Kostengründen, selbst die Aufsichtsbehörden und Ministerien distanzieren sich davon, weil der Schulapparat durch Beamtenbezüge und Investitionen wie Kosten bereits erheblich teuer ist. In Rheinland-Pfalz beispielsweise musste der frühere Ministerpräsident Kurt Beck sich eine Sonderlösung einfallen lassen, da die Pensionsbezüge der Beamten bereits eine Größenordnung erreichen, die der Haushalt nicht mehr verträgt. Er lagerte diese Kosten als Extrafonds aus und konnte den Haushalt durch diesen Schachzug retten. Wo solche Zustände herrschen, helfen auch Showveranstaltungen vor Eltern und theoretische Zugeständnisse nicht mehr. Auch wenn da und dort mal ein Team-Teaching in den Alltag gestreut wird, kann man nicht von einer Innnovation für Schüler sprechen. Sie haben das einmal und Schluss für ein Jahr ... Und genau solche Dinge bräuchte aber der Unterricht. Mehrere Lehrkräfte, Gruppenunterricht, alters- und entwicklungsgerechtes Abholen der Kinder bei ihrem Vorbildungsstand etc. Das nächste Stichwort ist gefallen. Die vorschulische Erziehung ist extrem wichtig. Wo können Eltern starke Förderung und Intelligenzentwicklung im Kindergarten durch auffällig gute Maßnahmen berichten? In einigen wenigen Fällen. Und drittens: Wer schult die Legionen von Eltern, die ihrem Kind trotz guter Erbanlagen nichts oder nicht viel auf den Weg geben können? Die Kinder aus ländlichen, sozial schwachen oder Migrations-Gegenden kommen mit enormen Defiziten in die Schule und sind selbst in der Oberstufe noch nicht wirklich "entwickelt". Leider kommen all diese Umstände nicht deutlich zur Sprache, denn sie würden aller schönen Theorie den Boden unter den Füßen entziehen. Dennoch. Largo/Beglinger tragen die interessanten und wichtigen neuen Ansätze zusammen, die ein überarbeitetes und solventes Schulsystem in Angriff nehmen könnte.

Mit 50 Farbfotos, gebunden, 288 Seiten, 19,95 EUR