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Donnerstag, 10. April 2025

Welche soziale, wirtschaftliche und politische Realität verbirgt sich hinter dem Urlaubsland Ägypten?



Foto von Alex Azabache


Ägypten ist ein faszinierendes Land mit einer reichen Geschichte und Kultur. Es liegt im Nordosten Afrikas und hat eine Bevölkerung von über 112 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Kairo ist eine der größten Metropolen Afrikas und der arabischen Welt. Das Land ist bekannt für seine beeindruckenden antiken Sehenswürdigkeiten wie die Pyramiden von Gizeh und das Tal der Könige. Viele Forscher haben nachgewiesen, dass griechisch-römische Errungenschaften in Ägypten bereits zuvor oder zumindest zeitgleich existierten.

Geografisch wird Ägypten stark vom Nil geprägt, der das fruchtbare Land des Nildeltas bietet. Die Wüstenlandschaften, wie die Libysche und Arabische Wüste, machen den Großteil des Landes aus. Das Klima ist überwiegend trocken, mit mediterranen Einflüssen entlang der Küsten.

Politisch wird Ägypten als semipräsidentielle Republik unter der Führung von Präsident Abd al-Fattah as-Sisi geführt. Es hat eine bedeutende Rolle in der arabischen und islamischen Welt und ist ein wichtiger Akteur in der Region. Präsident Abd al-Fattah as-Sisi ist bekannt für seinen autoritären Regierungsstil. Er kam 2013 durch einen Militärputsch an die Macht und hat seitdem die Kontrolle über den Staat und die Wirtschaft stark militarisiert. Seine Regierung wird oft als repressiv beschrieben, mit Einschränkungen der Meinungsfreiheit und Verfolgung von Andersdenkenden. Gleichzeitig positioniert sich as-Sisi als stabilisierende Kraft in der Region und pflegt enge Beziehungen zu westlichen Ländern.

Abd al-Fattah as-Sisi hat strategische Beziehungen zu Trump, Israel und Putin gepflegt, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte und Herausforderungen mit sich bringen:

  • Trump: Während Trumps Amtszeit als US-Präsident betonte er die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Ägypten, insbesondere in Bezug auf regionale Stabilität und den Nahost-Friedensprozess. Sisi und Trump diskutierten häufig über Themen wie Gaza und die Rolle Ägyptens als Vermittler. Sisi lehnte jedoch Trumps Vorschläge zur Umsiedlung von Palästinensern entschieden ab.

  • Israel: Ägypten unter Sisi hat die Beziehungen zu Israel auf der Grundlage des Friedensvertrags von 1979 fortgesetzt. Sisi betont die Bedeutung von Frieden und Zusammenarbeit, insbesondere in Krisenzeiten wie dem Gaza-Konflikt. Ägypten spielt eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung von Waffenstillständen und der Bereitstellung humanitärer Hilfe.

  • Putin: Sisi hat eine enge Beziehung zu Russland aufgebaut, die sich auf wirtschaftliche und strategische Projekte konzentriert, wie das Dabaa-Kernkraftwerk und die russische Industriezone. Er hat auch die Zusammenarbeit innerhalb der BRICS-Gruppe gestärkt und die bilateralen Beziehungen zwischen Ägypten und Russland intensiviert.

Diese Beziehungen zeigen Sisis pragmatischen Ansatz, der darauf abzielt, Ägyptens Position in der internationalen Politik zu stärken. Im Ukraine-Konflikt hat Sisi eine neutrale Haltung eingenommen. Ägypten hat den Angriff auf die Ukraine verurteilt, aber gleichzeitig auch die Sanktionen gegen Russland kritisiert. Sisi betont die Notwendigkeit, den Krieg zu beenden, und hat bei internationalen Veranstaltungen wie der COP27 dazu aufgerufen, die Gewalt zu stoppen. Ägypten unterhält weiterhin enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland, insbesondere im Bereich Energie und Infrastruktur, während es auch Getreide aus der Ukraine importiert.


DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE

Die wirtschaftliche Lage in Ägypten ist geprägt von Herausforderungen und Chancen. Das Land hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, insbesondere durch internationale finanzielle Unterstützung und Investitionen. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Situation für viele Ägypter schwierig, mit einer hohen Staatsverschuldung und einem angespannten Arbeitsmarkt.

Hier ist ein Vergleich des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von Ägypten, Deutschland und der Ukraine für das Jahr 2022:

Land

BIP (nominal)

BIP pro Kopf

Ägypten

476,75 Milliarden USD

4.295 USD

Deutschland

4.305 Milliarden USD

50.819 USD

Ukraine

177 Milliarden USD

5.337 USD

Analyse:

  • Deutschland hat das höchste BIP und BIP pro Kopf, was seine starke Wirtschaftskraft und hohe Lebensstandards widerspiegelt.

  • Ägypten hat ein moderates BIP, aber ein deutlich niedrigeres BIP pro Kopf, was auf wirtschaftliche Herausforderungen und eine große Bevölkerung hinweist.

  • Die Ukraine hat ein vergleichsweise niedriges BIP, was durch den Krieg seit 2022 und wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflusst wurde.

Die Tourismuseinnahmen Ägyptens erreichten im Jahr 2024 etwa 14,4 Milliarden USD, was einen historischen Höchststand darstellt. Der Tourismus macht etwa 12 % des ägyptischen BIP aus und ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Die Beschäftigtenzahl liegt bei über 30 Millionen Personen, so hoch wie lange nicht mehr. (https://de.tradingeconomics.com/egypt/tourism-revenues).


Gehaltsstruktur und Berufe in Ägypten

Die Gehälter in Ägypten variieren stark je nach Branche, Unternehmensgröße und Qualifikation:

  • Hochbezahlte Berufe: Zu den bestbezahlten Berufen gehören Positionen im Automobilsektor und Management, mit jährlichen Gehältern von über 2 Millionen EGP. IT-Spezialisten wie Go-Entwickler und Java-Entwickler verdienen ebenfalls überdurchschnittlich gut, mit monatlichen Gehältern von bis zu 550 €.

  • Gut bezahlte Berufe: Berufe im Design, wie UX/UI-Designer und Innenarchitekten, sowie in der Buchhaltung und Finanzen bieten Gehälter zwischen 300 € und 480 € monatlich.

  • Mittelbezahlte Berufe: Lehrer, Soziologen und Logopäden verdienen zwischen 240 € und 380 € monatlich. Diese Berufe sind oft in mittelständischen Unternehmen oder im öffentlichen Sektor angesiedelt.

  • Schlecht bezahlte Berufe: In Kleinstunternehmen oder weniger spezialisierten Bereichen liegen die Gehälter oft bei 180 € bis 230 € monatlich. Dazu gehören einfache Tätigkeiten in Landwirtschaft, Sicherheit und Handel.

Die wirtschaftliche Entwicklung Ägyptens zeigt positive Trends, aber die Einkommensungleichheit bleibt eine Herausforderung.


100 Ägyptische Pfund (EGP) entsprechen derzeit etwa 1,76 Euro (EUR)


Die Lebenshaltungskosten in Ägypten

sind im Vergleich zu vielen anderen Ländern relativ niedrig, aber sie variieren je nach Region und Lebensstil. Hier sind einige allgemeine Informationen:

  • Einzelperson: Die monatlichen Kosten ohne Miete liegen bei etwa 16.941 ägyptischen Pfund (EGP) = ca. 300 EUR.

  • Familie mit vier Personen: Die monatlichen Kosten ohne Miete betragen etwa 42.919 EGP = ca. 755 EUR.

Beispiele für Preise:

  • Lebensmittel: Ein Liter Milch kostet etwa 0,85 €, ein Kilogramm Reis 0,68 €, und ein Kilogramm Rindfleisch etwa 8,34 €.

  • Restaurants: Ein einfaches Essen in einem günstigen Restaurant kostet etwa 3,84 €, während ein Drei-Gänge-Menü für zwei Personen in einem Mittelklasse-Restaurant etwa 19,21 € kostet.

  • Miete: Die Mietpreise sind stark abhängig von der Lage. Eine Einzimmerwohnung im Stadtzentrum kostet etwa 200-300 € monatlich, während sie außerhalb des Zentrums günstiger ist.

Die Lebenshaltungskosten sind in Ägypten zwar niedriger als in Deutschland, was es für viele Menschen attraktiv macht, dort zu leben oder zu reisen, aber die Einkommenslage fängt das nur bedingt auf. 


Die medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung in Ägypten ist zweigeteilt: Es gibt ein öffentliches und ein privates Gesundheitssystem. Das öffentliche System ist für die Bürger kostenlos, aber die Qualität ist oft niedrig, mit veralteter Ausstattung, langen Wartezeiten und unzureichend geschultem Personal. In ländlichen Gebieten ist die Versorgung besonders eingeschränkt, während größere Städte wie Kairo bessere medizinische Einrichtungen bieten.

Das private Gesundheitssystem hingegen hat einen höheren Standard, kürzere Wartezeiten und oft englischsprachiges Personal. Es ist jedoch deutlich teurer und für viele Ägypter nicht erschwinglich. 


Gibt es eine Bürgerabsicherung?

Die ägyptische Verfassung garantiert eine grundlegende Gesundheitsversorgung für alle Bürger. Arbeitnehmer sind minimal staatlich versichert, was ihnen Zugang zu staatlichen Krankenhäusern ermöglicht. Allerdings sind die Leistungen begrenzt, und viele Menschen, insbesondere Arbeitslose und von Armut Betroffene, haben Schwierigkeiten, eine angemessene Absicherung zu erhalten. Außerdem kommen auf alle Patienten teilweise sehr hohe Behandlungskosten zu, sodass eine umfassende Therapie eines Angehörigen seine ganze Familie auf Jahre hinaus ruinieren kann. Nur der Tod ist billig.

Das Sozialversicherungssystem umfasst Renten-, Kranken-, Mutterschafts- und Arbeitslosenversicherungen, aber die ausgezahlten Leistungen sind oft völlig unzureichend, um den Lebensstandard zu sichern.


Das Bildungssystem

Das ägyptische Bildungssystem ist stark zentralisiert und steht vor erheblichen Herausforderungen. Es gibt eine Schulpflicht von neun Jahren, die sechs Jahre Grundschule und drei Jahre weiterführende Schule umfasst. Bildung ist offiziell kostenlos, aber viele Familien müssen für Schuluniformen, Bücher und Nachhilfe aufkommen, was für ärmere Haushalte oft eine Belastung darstellt. Öffentliche Schulen sind häufig überfüllt, und die Qualität des Unterrichts ist begrenzt. Private Schulen und Universitäten bieten eine bessere Ausbildung, sind aber für viele unerschwinglich. Trotz dieser Probleme hat Ägypten eine lange akademische Tradition, und Universitäten wie die Al-Azhar-Universität und die Kairo-Universität genießen internationales Ansehen.


Foto von Alex Azabache


War das antike Ägypten den Griechen überlegen?

Das Alte Ägypten war in vielen Bereichen beeindruckend, insbesondere in Architektur, Verwaltung und Medizin. Die Pyramiden und Tempel sind bis heute Meisterwerke der Ingenieurskunst. Die Ägypter hatten auch ein tiefes Verständnis von Anatomie und Heilmethoden, das sie in medizinischen Texten wie dem Papyrus Ebers dokumentierten.

Das antike Griechenland hingegen war führend in Philosophie, Wissenschaft und Kunst. Die Griechen legten den Grundstein für viele moderne Disziplinen, wie Mathematik, Physik und politische Theorie. Philosophen wie Platon und Aristoteles beeinflussen das Denken bis heute.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ägypter eine ältere Zivilisation waren und viele ihrer Errungenschaften die Griechen inspirierten. Die Griechen wiederum entwickelten diese Ideen weiter und schufen ihre eigenen Innovationen. Beide Kulturen haben die Weltgeschichte nachhaltig geprägt. Die Griechen betrachteten die Ägypter als eine Quelle der Inspiration und des Wissens.

Die Behauptung, dass die Ägypter den Griechen in allen Bereichen voraus waren, ist eine interessante Perspektive einiger wichtiger Historiker und Philosophen. Herodot, oft als "Vater der Geschichtsschreibung" bezeichnet, schrieb in seinen Historien über die beeindruckenden kulturellen und technologischen Fortschritte der Ägypter. Er bewunderte ihre Architektur, ihre religiösen Praktiken und ihre medizinischen Kenntnisse.

Auch Platon, einer der wichtigsten griechischen Philosophen, erwähnte in seinen Dialogen, dass die Ägypter eine der ältesten und weisesten Zivilisationen seien. Er lobte ihre Stabilität und die Tiefe ihres Wissens, insbesondere in Mathematik und Astronomie.

Zeitgenössische Wissenschaftler und Ägyptologen, die die Errungenschaften des Alten Ägyptens hervorheben und deren Einfluss auf andere Kulturen, einschließlich der Griechen, untersuchen, sind zum Beispiel:

Annette Imhausen: Sie ist eine Expertin für die Mathematikgeschichte des Alten Ägyptens und hat gezeigt, wie fortschrittlich die ägyptischen mathematischen Methoden waren, insbesondere im Vergleich zu anderen antiken Kulturen.

Peter Dils und Hans-Werner Fischer-Elfert: Diese Wissenschaftler haben in ihren Arbeiten die medizinischen, magischen und wissenschaftlichen Errungenschaften des Alten Ägyptens untersucht und deren Einfluss auf spätere Kulturen betont.

Walter Friedrich Reineke: Ein bedeutender Ägyptologe, der die Wissenschaft und das Wissen des Alten Ägyptens umfassend erforscht hat. Seine Arbeiten zeigen, wie tiefgreifend die ägyptischen Kenntnisse in Bereichen wie Astronomie, Medizin und Technik waren.


Donnerstag, 31. Januar 2013

Buchvorstellung: SCHÜLERJAHRE von Remo H. Largo

Der große Kinder­experte und Bestsellerautor Remo H. Largo über die ideale Schule

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Remo H. Largo, der Entwicklungsspezialist und »Anwalt der Kinder« (Frankfurter Allgemeine Zeitung), bringt die Diskussion um eine ideale Schule endlich auf den Punkt: Wie entwickeln sich Kinder, und was brauchen sie, um am besten lernen zu können?

In der Debatte über Schule und Erziehung fordern die Eltern bessere Lehrer, die Pädagogen mehr Disziplin, und die Psychologen beklagen Tyrannen. Das Wesentliche gerät dabei oft aus dem Blick: das Kind selbst. Jetzt äußert sich Remo H. Largo, der bekannte Entwicklungsspezialist, dessen Erziehungsklassiker »Babyjahre« und »Kinderjahre« Generationen von Eltern wertschätzen.

Im Gespräch mit dem Journalisten Martin Beglinger zeigt er, wie die gute Schule sich am einzelnen Kind orientiert. Was tun, damit die Jungen nicht ins Abseits geraten? Wie umgehen mit der Turboschule? Wie lernen Kinder lieber und deshalb leichter? »Schülerjahre« ist ein engagiertes Plädoyer für ein neues Verständnis von Schule, in der Kinder unterrichtet werden und nicht nur Fächer. 

Meine Meinung: Der pensionierte Kinderarzt Remo H. Largo bezieht hier mit Unterstützung von Martin Beglinger Stellung für die Kinder, aber wenig zur pädagogischen Misere. Gerade in Hauptschulen (sofern noch vorhanden und nicht als Problem aus der Welt durch Umbenennung geschafft) und in Realschulen, Berufsschulen und allen anderen Formen, die den Jugendlichen einen berufsqualifizierenden oder Berufsabschluss ermöglichen sollen, wird das Problem immer brisanter. Bildungsverweigerung und soziale Minderleistungen auf der einen Seite, Notabschlüsse, Geschenkzeugnisse und Minderqualifizierung auf der anderen Seite. Natürlich kann die moderne Schule, so wird sie ja meist von den Theoretikern auch propagiert, leider jedoch selten in der Praxis umgesetzt, etwas erreichen, aber eben nur mit Zeit- und Personaleinsatz. Und beides scheut der biedere Schulleiter aus Kostengründen, selbst die Aufsichtsbehörden und Ministerien distanzieren sich davon, weil der Schulapparat durch Beamtenbezüge und Investitionen wie Kosten bereits erheblich teuer ist. In Rheinland-Pfalz beispielsweise musste der frühere Ministerpräsident Kurt Beck sich eine Sonderlösung einfallen lassen, da die Pensionsbezüge der Beamten bereits eine Größenordnung erreichen, die der Haushalt nicht mehr verträgt. Er lagerte diese Kosten als Extrafonds aus und konnte den Haushalt durch diesen Schachzug retten. Wo solche Zustände herrschen, helfen auch Showveranstaltungen vor Eltern und theoretische Zugeständnisse nicht mehr. Auch wenn da und dort mal ein Team-Teaching in den Alltag gestreut wird, kann man nicht von einer Innnovation für Schüler sprechen. Sie haben das einmal und Schluss für ein Jahr ... Und genau solche Dinge bräuchte aber der Unterricht. Mehrere Lehrkräfte, Gruppenunterricht, alters- und entwicklungsgerechtes Abholen der Kinder bei ihrem Vorbildungsstand etc. Das nächste Stichwort ist gefallen. Die vorschulische Erziehung ist extrem wichtig. Wo können Eltern starke Förderung und Intelligenzentwicklung im Kindergarten durch auffällig gute Maßnahmen berichten? In einigen wenigen Fällen. Und drittens: Wer schult die Legionen von Eltern, die ihrem Kind trotz guter Erbanlagen nichts oder nicht viel auf den Weg geben können? Die Kinder aus ländlichen, sozial schwachen oder Migrations-Gegenden kommen mit enormen Defiziten in die Schule und sind selbst in der Oberstufe noch nicht wirklich "entwickelt". Leider kommen all diese Umstände nicht deutlich zur Sprache, denn sie würden aller schönen Theorie den Boden unter den Füßen entziehen. Dennoch. Largo/Beglinger tragen die interessanten und wichtigen neuen Ansätze zusammen, die ein überarbeitetes und solventes Schulsystem in Angriff nehmen könnte.

Mit 50 Farbfotos, gebunden, 288 Seiten, 19,95 EUR

Donnerstag, 9. August 2012

Buchbesprechung: WIR VOM JAHRGANG 1968 von Angelika Diem

Angelika Diem, Lehrerin und Autorin von Kinderbüchern, und nun auch eines Jahrgangsbandes aus der österreichischen Reihe "Wir vom Jahrgang ..." beschreibt in ihrem reich bebilderten Buch den Jahrgang 1968. Die sympathische Bludenzerin aus dem Städtchen mit einer recht reizvollen Innenstadt, einem modernen und großen Wellness- bzw. Sporthotel und -center und Bergen, Bergen ... hat hier ein reich bebildertes und lebensnahes Buch vorgelegt, dass nicht nur zum baldigen 45. Geburtstag oder zum 50., 60. dieses Jahrgangs eine wahre Fundgrube ist, sondern auch für all die, die mal wissen wollen, was sonst noch 1968 passierte - außer den Nachrichten aus Politik und Gesellschaft. Nämlich bei denen, die den Staat Tag für Tag tragen: den Bürgern in ihren Haushalten bzw. Familien.
Hier greift sie in die eigene Fotokiste und packt alles aus, was typisch für ihre Entwicklung und die Zeit in Österreich war.


Erinnern Sie sich noch an Kasperl und Pezi, die immer mittwochs um 17 Uhr im Fernsehen ihre Späße machten? Haben Sie auch Elastisana-Unterwäsche und Twist-Röcke getragen und Filme mit Peter Alexander im Kino gesehen? Dann kommen Sie mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit! Lassen Sie sich in die ersten 18 Jahre Ihres Lebens entführen - in Ihre Kindheit und Jugend.
In diese aufregende Zeit fielen Ereignisse wie der erste Kindergartenbesuch, die Ein­schulung, neue Freundschaften, der Besuch einer weiterführenden Schule oder der Start ins Berufsleben, die erste Liebe oder der erste Urlaub weit weg von zu Hause - alles Ereignisse, die unser späteres Leben vielleicht stärker beeinflussten, als es uns in dem Moment bewusst wurde.
Tolle Fotos und Geschichten mitten aus dem Alltag lassen eigene Erinnerungen lebendig werden. Chronikleisten betten die persönlichen Erinnerungen in den zeitgeschichtlichen Kontext ein, und Themenkästen beleuchten spannende Sonderthemen und bieten zusätzliche Informationen.
Die 68er wurden alle in ähnlichen Kinderwägen herumgefahren, wünschten sich das gleiche Spielzeug, hörten später oft die gleiche Musik und sahen die gleichen Filme. Anhand der Autos, der Wohnungseinrichtung und nicht zuletzt der Kleidung können die Leser die Bilder ihrer Kindheit zeitlich sehr genau zuordnen und sehen mit Erstaunen, wie viele Gemeinsam­keiten sie mit Gleichaltrigen haben. Dasselbe gilt natürlich auch für andere Jahrgänge.
Wer an der nostalgischen Reise teilnimmt, wird viele Details aus seiner Kinder- und Jugendzeit wiedererkennen. Und an vielen Stellen auch sich selbst: "Ja, so war es damals! Genau, das haben wir zu Hause auch erlebt!"

Sonntag, 20. Mai 2012

Dichterhain: KINDESMISSBRAUCH von Carmen Olivar


Film DER SCHREI, 2010
   Kindesmissbrauch


    Ein Kind weint leise oder schweigt,
    meldet es, wenn ihr was seht.
    Handelt auch, wenn ihr selbst Opfer seid,
    ihr könnt Briefe schreiben, anonym, ohne Namen.
    Wendet euch an eure Lehrer oder vertraute Personen
    oder an einen Arzt, an eure Brüder und Schwestern
    nur:
    Fangt an zu reden!
    Fangt an zu schreiben!
    Fangt an zu malen!
    Ich tat es auch. Mit 33 Jahren erst begann mein Mut.
    Du jedoch, warte du bitte nicht so lange ....


    16.6.2010, Carmen Olivar

Freitag, 19. November 2010

Buchbesprechung: dtv-junior Literatur-Lexikon

Heinrich Pleticha (Hrsg.)
dtv junior
Literatur-Lexikon
München 1986/2006, Originalausgabe, 256 Seiten, 
Paperback, 10 €, dtv

Genau richtig für die Schule! Eigentlich sollte es jeder interessierte Deutschschüler ab der 9. Klasse im Regal stehen haben, denn damit wird einem so manches klarer als im Unterricht. Aber auch unkundige Eltern wissen schnell, worauf es ankommt.
Buchbesprechung in winner's cool blog


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Dienstag, 7. September 2010

Buchbesprechung: Arbeit - Leben - Glück

Gina Schulze
Arbeit - Leben - Glück
Wie man herausfindet, was man werden will
München 2009, 236 Seiten, Paperback,
7,95 €, dtv

Ein wichtiges Buch für Schüler ab 15 Jahren und Studenten, die sich frühzeitig informieren und wissen wollen, worauf es bei der Berufswahl, der Wahl des Studienfaches, dem ersten Tag im neuen Betrieb sowie dem Umgang mit dem Berufsleben überhaupt im Vergleich zum Schüler- und Studentenleben ankommt.

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