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Dienstag, 12. Dezember 2023

Literatur am 18.12.23: Live-Lesung via Zoom von Patrick Roth

Liebe Freundinnen und Freunde der Literatur von 
Patrick Roth,

 

am 18. Dezember 2023 um 18.00 Uhr liest Patrick Roth seine moderne Weihnachtsgeschichte »Lichternacht« live und online (via Zoom), wozu Sie herzlich eingeladen sind.

 

Die Lesung findet in der Reihe »studio online« der Konrad-Adenauer-Stiftung statt und wird von Prof. Dr. Michael Braun eingeleitet und moderiert.

 

Hier geht es zum Anmelde-Formular; die Teilnahme ist kostenlos.


https://www.kas.de/de/web/begabtenfoerderung-und-kultur/kultur/veranstaltungen/detail/-/content/patrick-roth-liesst-online

 

Der Rahmen der Geschichte trägt sich in Santa Monica am 24. Dezember 2002 zu. Die Kernhandlung aber geht 25 Jahre zurück und entfaltet sich an der Ostküste der USA: in New York, der »Bronx« und dem auf der anderen Seite des East River gelegenen »Queens«. Eine Brücke wird zum dramatischen Schauplatz eines unerhörten Ereignisses, das in der Erzählung noch einmal lebendig wird.

 

»Lichternacht« ist in der Insel-Bücherei Nr. 1285 erschienen und wurde in einer Sonderausgabe neu aufgelegt.

 

Wenn Sie »Lichternacht. Weihnachtsgeschichte« erwerben möchten:

https://www.amazon.de/Lichternacht-Weihnachtsgeschichte-Insel-Bücherei-Patrick-Roth/dp/3458176241/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=Patrick+Roth+Lichternacht&qid=1608154223&sr=8-1

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Von Interesse für Sie könnte auch die Lesung sein, die Patrick Roth neulich an der Uni Münster in der Reihe »Religiöse Dynamiken« gegeben hat. Die Veranstaltung ist auf Youtube abrufbar:

https://www.youtube.com/watch?v=osWVUbHrEW0

 

Ein friedvolles, gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes neues Jahr,

 


Donnerstag, 4. Mai 2023

Landau Pfalz - Literatur: Meiner Seele Töne. Der Schriftsteller Yvan Goll

 

Meiner Seele Töne 

Der Schriftsteller Yvan Goll Kultursommer 2023

Lesung mit musikalischer Begleitung am Mittwoch, 10. Mai 2023*, 19 Uhr

Haus am Westbahnhof, Landau,
An 44, Nr. 40a


* Am 90. Jahrestag der Bücherverbrennung



Foto: Leonard Cotte


Autorengruppe „Wortschatz“

, Literarischer Verein der Pfalz (Ursula Dörler, Maria Theresia Gauß, Birgit Heid, Katrin Sommer, Helmund Wiese)


Musik: Heike und Tobias Scheuer (Klarinette, Akkordeon, Piano, Gesang), Liana Mogilevskaja (Violine)

Eintritt 10 Euro, Reservierung erwünscht
birgit-heid@t-online.de; Tel. 0177-2386039



Der deutsch-französische Schriftsteller Yvan Goll (1891-1950)




Er verfasste Volkslieder seiner Heimat Lothringen, 

Erzählungen, Romane, Theaterstücke, unzählige Briefe und eine Fülle von Gedichten.


Er prägte alle Avantgardebewegungen mit, er war Dadaist, Expressionist und bedeutender Surrealist. Über dreißig Jahre lang verfasste er wichtige theo- retische Schriften. Seine Themen waren Liebe, Heimatlosigkeit, das Judentum und der Tod.


Die Landauer Autorengruppe „Wortschatz“ möchte anlässlich des 90. Jahrestages der Bücherver- brennung an das Leben und Werk Yvan Golls erin- nern. Seine Bücher standen auf der Schwarzen Liste „Schöne Literatur“ und wurden in Deutschland verbrannt.


Darüber hinaus zeigt die Autorengruppe mit ihren eigenen kurzen Texten die Aktualität der Werke Yvan Golls auf.


Lieder der Dreißiger Jahre, französische Chansons und Moderne Klassik werden von Heike und Tobias Scheuer sowie Liana Mogilevskaja aufgeführt.



Sonntag, 12. Januar 2020

Literatur: „Leben und Sterben in Piter“

Neustadter Autor Michael Saenger legt ersten Band einer historischen 
Romantrilogie vor

„Das Attentat“ so der Titel des ersten von drei geplanten Bänden des historischen Romans „Leben und Sterben in Piter“ ist das erste belletristische Werk des Neustadters Michael Saenger. Und dieses Buch hat es in sich. Auf den knapp 250 Seiten fesselt der Autor die Leser mit seinem Gespür für Spannung und szenische Effekte, besticht mit einer bemerkenswerten Erzählkunst, mit der er die handelnden Charaktere, die damalige Zeit und ihre Schauplätze lebendig werden lässt. Das Petersburg der 1870er Jahre und seine Gesellschaft werden sehr bildhaft in ihrem historischen Kontext dargestellt und es fehlen nicht Episoden, die Petersburg als „Stadt der Wunder“ erscheinen lassen.

Wir schreiben das Jahr 1878, als im September ein Dampfer von Travemünde aus nach Sankt Petersburg unterwegs ist. Mit an Bord zwei deutsche Auswanderer: die Brüder Waldemar und Christian Krieger. Waldemar ist Journalist, hat frei erfundene Frontberichte aus dem Russisch-Türkischen Krieg verfasst und verstrickt sich schließlich mehr und mehr in seine Lügengespinste. Sein schüchterner Bruder Christian verliebt sich unterdessen in eine attraktive russische Fürstin, was ihm das Leben in der russischen Metropole Piter (Sankt Petersburg) fast unmöglich machen wird. Dann geht während einer Sturmnacht auch noch ein russischer Offizier über Bord. Mit von der Partie ist ein amerikanischer Journalist, der in Sankt Petersburg Stoff für ein neues Reisebuch sammeln möchte: Samuel Clemens alias Mark Twain. Und Mark Twain wird viel Stoff finden. Ein von Christian Krieger verursachter Eklat während eines Festessens, eine gewaltige Sturmflut, die eine patriotische Veranstaltung auseinanderreißt, eine Gerichtsverhandlung gegen einen vermeintlichen Mörder und deren unerwartetes Ende. All dies lassen bei Mark Twain Zweifel aufkommen, ob er seinen amerikanischen Lesern wirklich so viel Unglaubliches zumuten kann. Und dabei hat er noch nicht einmal das Attentat im Frühjahr 1879 mitbekommen, das die Familie Krieger erschüttert. 

Von der ersten bis zur letzten Seite schafft es der 1941 in Bad Kreuznach geborene Autor und promovierte Jurist, der sehr gerne in Neustadt an der Weinstraße lebt, seine Leser zu fesseln und in eine, für die meisten wenig bekannte Zeit und Welt hineinzuziehen. Nach der Lektüre des ersten Bandes wird man auf das Erscheinen der Fortsetzung gespannt sein dürfen. Inspiriert worden ist der Autor übrigens durch Aufzeichnungen seines Großvaters, der 1878 nach Petersburg ausgewandert ist.
Michael Saenger, der zuletzt als Richter arbeitete, veröffentliche bisher hauptsächlich juristische Texte zu aktuellen Themen wie z.B. über die „Rechtsstellung der bosnischen Kriegsflüchtlinge“, schreibt aber auch  gerne Reiseberichte und kurze Erzählungen. Saenger ist zudem im Vorstand der Deutschen Dostojewskij Gesellschaft und Mitglied im Neustadter Literatennetzwerk „Textur“.

„Leben und Sterben in Piter“ ist im Verlag „Edition G****“  (Gareis Marketing.Media) erschienen und für 20 Euro im Buchhandel erhältlich.

Samstag, 4. Januar 2020

Literatur: Autorenseminar des Verbands der deutschen Schriftsteller, Landesverband Saar

Autorenseminar: Grenzverschiebung zwischen Realität und Fiktion
24. - 26. Januar 2020, Bildungszentrum Kirkel / Saarland


Zum Programmflyer als PDF-Download
kirkel_6er_final_print2.pdf

Zum Anmeldeformular als PDF-Download
AnmeldungKirkel2020_web.pdf


Montag, 4. Juni 2018

Literatur: Nachruf auf Ludwig Harig


Der Schriftsteller Ludwig Harig (18. Juli 1927) war eine der wichtigsten literarischen Persönlichkeiten des Saarlandes. Er ist Anfang Mai im Alter von 90 Jahren in seiner Heimatstadt Sulzbach gestorben. Der Hölderlin-Preisträger erreichte das breite Publikum unter anderem mit seiner autobiografischen Roman-Trilogie über die Erlebnisse seines Vaters im Ersten Weltkrieg („Ordnung ist das ganze Leben“, 1986), seine eigene Zeit in der Hitler-Jugend („Weh dem, der aus der Reihe tanzt“, 1990) und einem Buch über die 1950er Jahre („Wer mit den Wölfen heult, wird Wolf“, 1996) bekannt. In den meisten seiner Romane ist Harig selbst die Hauptfigur und stellt sich zumeist einen Freund oder Bekannten an die Seite.

Harig war zwei Jahrzehnte lang Volksschullehrer im Saarland, bevor er 1974 freier Schriftsteller wurde. Die Möglichkeit dazu gaben ihm Einnahmen aus dem Genre Hörspiel, innerhalb dessen er in den 1960er Jahren das experimentelle Hörspiel mit Originaltönen und Wortspielen maßgeblich beeinflusst hatte.

1977 wurde er stärker bekannt mit seinem Prosaband „Die saarländischen Freunde. Ein Lesebuch über die gute Art zu leben und zu denken.“ Harig erhielt unter anderem den Heinrich-Böll-Preis und dem Stadtschreiber-Literaturpreis des ZDF und der Stadt Mainz. Er war auch Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur.

Dienstag, 30. September 2014

Literatur: Patrick Roths "Nach der Erzählung" als Geschenk


Michaela Kopp-Marx (Dozentin Uni Heidelberg) möchte Sie auf die neue Erzählung aufmerksam machen, die Patrick Roth als literarisches Nachwort für die Neuübersetzung von Thornton Wilders Romanklassiker »Die Brücke von San Luis Rey« geschrieben hat.

Roths Erzählung »Nach der Erzählung« steht gerade im Online-Literaturmagazin des S. Fischer Verlages »Hundertvierzehn« zum Download zur Verfügung:

http://www.hundertvierzehn.de/artikel/nach-der-erz%C3%A4hlung_613.html

In dieser schockierenden Geschichte greift Patrick Roth die von Wilder
aufgeworfene Frage nach dem Wert von Liebe und Erinnerung für uns
heute auf, um sie einer neuen, überraschenden Antwort zuzuführen.

Patrick Roth

Der Schriftsteller wurde 1953 in Freiburg/Brsg. geboren und lebt als freier Autor in Los Angeles und Mannheim. Berühmt ist er als Erzähler biblisch-mythischer Stoffe, die er in einer filmisch-präsentischen Weise neu dramatisiert, so im letzten großen Roman ›Sunrise. Das Buch Joseph‹ (2012) und den früheren Texten der ›Christus-Trilogie‹ (1998). Die deutsch-amerikanischen Erzählzyklen ›Meine Reise zu Chaplin‹ (1997/2013), ›Die Nacht der Zeitlosen‹ (2001), ›Starlite Terrace‹ (2004) und ›Die Amerikanische Fahrt‹ (2013) vergegenwärtigen Schicksale im Schatten der Hollywood-Filmindustrie und Roths ungebrochene Liebe zum Geheimnis des Kinos.

Sonntag, 28. Juli 2013

Blick ins Atelier: NEUBEGINN von Carmen Olivar



bild 2: „neubeginn“ 40 x 35, acryl,
auf holzbrett mit leinwand überzogen, 249 €
raus aus der depression, hinein ins licht,
ins leben, neubeginn pur, …
nach dem zu-lassen der erschöpfung,
ist wieder freude erlaubt! 
ja! erfreut euch des lebens!




Carmen Olivar, 1961 in der Theaterstadt Meiningen/Rhön geboren, Uhrmacherin im Uhren- und Maschinen-Kombinat Ruhla, zivilbeschäftigte Sekretärin bei der NVA (im Küchenbereich/ Kalkulation) in Fürstenwalde/Spree und danach in verschiedenen Betrieben in Frankfurt (Oder)Sekretärin, erhielt 1988 die Diagnose neurale Muskeldystrophie. Seit 1990 lebt sie in Frührente, seit 2005 sitzt sie im Rollstuhl. Sie hat zwei erwachsene Söhne.
Der Malerei widmet sie sich seit 2010 und der Dichtkunst seit 1994. Auslöser hierfür war der Beginn ihrer Psychoanalyse, in der sie ihre streng politisch und missbrauchte Kindheit (täglich politische 
Gehirnwäsche seitens des Stasi-Stiefvaters) bearbeitet. Im Jahre 2008 legt sie den Familienamen des ungeliebten Stiefvaters ab und nennt sich nun „Olivar“. Seither ist sie mit sich im Reinen.

Samstag, 11. Mai 2013

Heute Abend in Kaiserslautern-Siegelbach (Zoo): „Macht euch trunken!“


Sa, 11.05.2013 l 20:00 UHR l Zur Feiermaus, KL-Siegelbach l VVK 15,30 €// AK 17,00 €

„Macht euch trunken!“ oder „Was ist das Leben, da kein Wein ist?“

In diesem musikalisch-literarischen Programm präsentieren die beiden Pfalztheater-Schauspieler Hannelore Bähr und Rainer Furch eine alles andere als nüchterne Textlese rund um das Trinken, den Rausch – und den morgendlichen Katzenjammer. Die Gewinnerin des Deutschen Akkordeon-Musikpreises Alexandra Maas umrahmt und untermalt am Akkordeon das Programm.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Heute Abend in Neunkirchen: Stefan Woltersdorff und Klaus Bernarding - „Liebe zu Lothringen" (Lesung)


Am Mittwoch, dem 24. Oktober 2012, 19:30 Uhr, stellen die beiden Autoren Stefan Woltersdorff und Klaus Bernarding ihre Werke unter dem Motto „Liebe zu Lothringen“ ab 19:30 Uhr in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen vor.











Nicht wenige Saarländer haben eine enge Beziehung zu Lothringen. Diese Region ist für uns einerseits sehr vertraut und andererseits doch auch fremd und manchmal überraschend. Der bekannte Buchtitel Günter Metkens „Liebe zu Lothringen“ trifft sicher die Einstellung vieler Saarländer. Zwei Veröffentlichungen werden im Mittelpunkt des Abends stehen. Der Literaturwissenschaftler Stefan Woltersdorff hat einen vielgelobten literarischen Führer zu Lothringen publiziert und der saarländische Autor Klaus Bernarding, der seit Jahrzehnten ein Bauernhaus in der Woevre-Ebene unterhalb der Côtes de Meuse bewohnt, hat seine Beobachtungen und Erfahrungen in einem Band unter dem Titel „Macadam“ veröffentlicht.

Stefan Woltersdorff und Klaus Bernarding werden aus ihren Werken lesen, wir werden einen „Gris de Toul“ anbieten, den Wein aus dem einzigen Weinbaugebiet Lothringens, und die Quiche Lorraine wird auch nicht fehlen.

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von 5 Euro an der Abendkasse erhältlich.

Montag, 26. Dezember 2011

Buchbesprechung: In 80 Büchern um die Welt

In 80 Büchern um die Welt
Eine literarische Weltreise
Mit einem Vorwort von
Feridun Zaimoglu
München 2011, 240 Seiten, Englische Broschur mit Klappen,
durchgehend vierfarbig illustriert, 20 €, Thiele Verlag 

 
In diesem in jeder Hinsicht ungewöhnlichen und originellen Buch werden achtzig spannende, ergreifende Romane moderner Autorinnen und Autoren vorgestellt - nach dem Motto "Entdecke Orte, Länder, Kontinente durch Literatur".

Ein reiches Buch, ein weltumspannendes Erlebnis.


Man findet u.a. Autoren wie Nick Hornby, Hemingway, Kazantzakis und Tschingis Aitmatow in Europa - Khaled Hosseini, Salman Rushdie und Rafik Schami in Asien - Bruce Chatwin und Tim Winton in Ozeanien - Yasmina Khadra und Elias Canetti in Afrika - Isabel Allende, Skármeta, G.G. Márquez und M.V. Losa in Südamerika - Jon Krakauer und Carlos Fuentes in Nordamerika. So erzählt Jógvan Isaksen von seltsamen Unfällen auf den Faröer Inseln. Amitav Ghosh begleitet eine Familie durch die Wirren der Geschichte des heutigen Myanmar. José Eduardo Agualusa durchquert das südliche Afrika auf den Spuren eines angolanischen Musikers, während Carlos Fuentes immer wieder die Grenze zwischen den USA und Mexiko überschreitet.  


In kompakter Form bietet dieser lebendig geschriebene und aufregend illustrierte literarische Reiseführer Zugänge zu den gelungensten Darstellungen von Kulturen verschiedenster Länder und Kontinente. Eindrucksvolle Fotos, Zitate und Informationen zu Land, Werk und Autor ergänzen die Texte. Länderspezifische Literaturtipps runden die Empfehlungen ab.

Die Buchwissenschaftler der Universität München, Feridun Zaimoglu und der Thiele Verlag haben sich hier ein interessantes Projekt einfallen lassen, das einem auf einen Schlag 80 interessante Bücher und Plätze auf der Erde vorstellt.



„Die Welt ist ein Buch, und diejenigen,
die nicht reisen, 
lesen nur eine Seite."                                                                                               Aurelius Augustinus

Dienstag, 6. Dezember 2011

Kurzprosa: Mutschuh oder Der unscheinbare Typ

Fotos: Monika Müller

Splitterfasernackt saß Marie auf dem Boden ihrer gemütlichen Wohnküche und betrachtete diese Schuhe. Warum hatte sie sich bloß zum Kauf dieser irrsinnigen Stilettos überreden lassen?
Sie erinnerte sich gerne an diesen Shoppingnachmittag mit ihrer besten Freundin Bea. Sie plünderten die Boutiquen und lachten sich kaputt über gewagte Miniröcke und durchsichtige Blusen. Irgendwann landeten sie in diesem furchtbar hippen Schuhgeschäft und probierten alles an, was dieser Laden zu bieten hatte. Und sie erinnerte sich auch noch gut an Beas Worte, als sie in genau diesen Schuhen vor dem Spiegel hin und her wankte: "Los jetzt Marie, kauf die Dinger endlich! Du siehst rattenscharf darin aus. Immer läufst du in diesen unsäglichen Boots und Jeans und Shirt herum. Mach doch mal mehr aus dir, beton deine Weiblichkeit, sei nicht so ängstlich! Du schminkst dich nicht, hast eine Frisur wie ein Straßenbesen und trägst immer zwei Konfektionsgrößen mehr, als du eigentlich musst. Los jetzt, Marie, nun mach endlich!"
Es war wohl ein kleiner Anfall von Wahnsinn und Übermut, der sie diese wunderschönen Schuhe in einem orangeroten Ton zur Kasse tragen ließ. Die zweihundert Euro würden ein Riesenloch in ihre Kasse reißen, aber das war ihr in diesem Moment egal.
Und nun saß sie also da und der Missmut überfiel sie wie ein Albtraum bei Nacht. In fünf Stunden würde Bea bei ihr klingeln und sie abholen, um in diesem Tanztempel die Nacht zum Tag zu machen. Marie hatte überhaupt nichts, was nur annähernd zu diesen Schuhen passen würde. Ihre Lieblings-Cargo-Hose würde wohl kaum zu diesem Traum von Schuhen passen. Gedankenverloren streichelte Marie ihre Stofftiergiraffe und stellte sich die Frage, wie sie bloß unfallfrei die Wohnung auf diesen Schuhen verlassen sollte. Sie warf sich ihren alten Bademantel über und schellte bei ihrer Nachbarin, Freundin und Helferin in allen Notlagen. Bärbel brach beim ersten Anblick ihrer bemitleidenswerten Kreatur in ein ohrenbetäubendes Lachen aus. Bademantel, zerzauste Haare, Mundwinkel nach unten und in den Händen ein paar Schuhe, für die es normalerweise einen Waffenschein brauchte.
Zwei vergnügliche Stunden verbrachte Marie zusammen mit Bärbel in ihrem luxuriösen Kleiderschrank, begehbar und bis zum Rand mit den schrillsten Klamotten gefüllt, die dieser Stadtteil zu bieten hatte. Als Marie wieder in ihrer Wohnung war, war sie geschminkt und fühlte sich unwohl. Die Lockenwickler verunstalteten ihr Haar und sie kam sich vor wie Else Strathmann in ihren besten Zeiten. Nur dass sie keine Kittelschürze trug, sondern einen Rock, der für ihren Geschmack etwas zu weit über den Knien endete und einem Shirt, das ihre kleinen Brüste etwas zu sehr in Szene setzte.
Sie war verkleidet. Definitiv. Dieser Abend konnte nur mit einem Fiasko enden. Als Bea mit ihrer unnachahmlichen Präsenz ihre Küche in Beschlag nahm, herrschte ungewohntes Schweigen zwischen ihnen.
"Bist du das, Marie? Du siehst einfach nur phantastisch aus! Nur diesen einen Lockenwickler solltest du noch aus den Haaren zupfen, aber ansonsten..." Breit grinsend entkorkte Bea den mitgebrachten Prosecco und ließ ihren Blick prüfend von oben nach unten über Marie schweifen.
Als Marie dann endlich kurz vor Mitternacht ihre Wohnung verließ, schwankten nicht nur die Schuhe unter ihr, sondern der Boden gleich mit ihnen. Nun war schon alles egal. Auf in den Kampf! Mehr als blamieren konnte sie sich schließlich nicht.
Mit einem großen "Hallo" wurden sie von Beas Riesenclique in dieser schummrigen Tanzlocation empfangen. Marie mochte Beas großen Bekanntenkreis, da war immer was los. Aber im Großen und Ganzen waren diese Menschen ihr doch einen Tick zu laut und zu schrill. Marie mochte es lieber leise. Und so schlich sie wackelnd auf ihren viel zu hohen Schuhen Richtung Theke und trank ihren geliebten Holunderblütentee. Schon erstaunlich, dass es den hier überhaupt gab. Sie gab sich ihren Gedanken hin, hörte nur aus der Ferne das Bumbum der Discomusik und bemerkte so auch nicht, wie sich dieser eher unscheinbare Typ neben sie setzte.
"Tun dir eigentlich nicht die Füße weh in diesen Mörderschuhen?", fragte er lächelnd.
"Doch."
Und damit war für Marie das Gespräch beendet. Aber für diesen Typen nicht.
"Warum ziehst du sie dann nicht aus und tanzt barfuß?"
Das war ja mal eine Riesenidee! Sie kaufte sich für ein Schweinegeld diese Schuhe und sollte sie dann ausziehen, um barfuß durch die Nacht zu tanzen? Aber warum denn nicht? Der Kerl hatte Recht! Das war nicht sie, die da saß und sich nicht traute, irgendeine Art von Bewegung aufzunehmen. Es waren diese blöden Schuhe, die ihr jegliche Bewegungsfreiheit versagten.
Mit einer einzigen Bewegung landeten die Schuhe hinter der Theke und Marie stürmte die Tanzfläche. Mit nackten Füßen und einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Was für ein Gefühl der Freiheit! Sie tanzte stundenlang durch, ging zwischendurch auf die Toilette, um sich die Schminke aus dem Gesicht zu waschen und ihren Haarbesen wieder herzustellen. Und tanzte weiter.
Es musste wohl schon früher Morgen gewesen sein, als Marie vor dem Club auf ein Taxi wartete. Da war er wieder. Lächelnd und mit ihren Schuhen in der Hand.
"Ich glaube zwar nicht, dass du die noch brauchst, aber ich hab sie dir mal mitgebracht. Und falls du mal wieder barfuß tanzen willst: Ich hab meine Handynummer auf die Sohle geschrieben."
Als das Taxi los fuhr, hatte Marie sein Lächeln verinnerlicht. Unscheinbarer Typ? Was war  s i e  denn? Morgen würde sie ihn anrufen. Und danach die Schuhe in den Müll schmeißen.

Annette Kallweit, Düsseldorf
2011


Dienstag, 22. November 2011

Dichterhain: Die Kokosnuss von Alois Hatter

Der Tag ging, der Abend kam.
Die Auster,
die eigentlich eine Miesmuschel war,
spielte Trompete.
Daraufhin wurde sie gezangst.
Und das mit Recht,
sagte der Katzenaugenmund.
Und das mit Recht,
sagte der Kammerjäger.

Und das undank mir brecht,
sagte der Hutmacher.

Keiner verstand ihn.

Und das mit Recht,
flüsterte die Kokosnuss.


Alois Hatter

Freitag, 19. November 2010

Buchbesprechung: dtv-junior Literatur-Lexikon

Heinrich Pleticha (Hrsg.)
dtv junior
Literatur-Lexikon
München 1986/2006, Originalausgabe, 256 Seiten, 
Paperback, 10 €, dtv

Genau richtig für die Schule! Eigentlich sollte es jeder interessierte Deutschschüler ab der 9. Klasse im Regal stehen haben, denn damit wird einem so manches klarer als im Unterricht. Aber auch unkundige Eltern wissen schnell, worauf es ankommt.
Buchbesprechung in winner's cool blog


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Donnerstag, 1. April 2010

Endlich: die pfälzische Oscar-Verleihung für Musik!

Seit 1953 zeichnet der Bezirksverband Pfalz alle zwei Jahre in den Kategorien

LITERATUR,
BILDENDE KUNST (inkl. Video, Graphik, Fotografie, Neue Medien) und
[jetzt neu:] MUSIK (inkl. Musiktheater) aus.

Es gibt nunmehr 3 Hauptpreise zu je 10.000 EUR und
3 Nachwuchspreise für Bewerber bis 30 Jahre zu je 5.000 EUR.

Alle Künstler sollen einen sachlichen oder persönlichen Bezug zur Pfalz haben.

Bewerbungen für Literatur und Musik sollen eingehen bis 15. April 2010
für Bildende Kunst von 19. bis 21. Mai 2010

im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern.

Weitere Informationen und Anmeldeformulare unter www.bv-pfalz.de