Di, 21.01. 19.30 Uhr KLEINES HAUS, Mainz
DIE GERECHTEN
Albert Camus
ca. 1:45 Stunden | keine Pause
Im vorrevolutionären Russland. Eine terroristische Gruppe plant ein Bombenattentat. Ihr Ziel: Freiheit von der Tyrannei des Zarenregimes. Alle Vorbereitungen sind getroffen. Der charismatische Revolutionär Kaljajew wird beauftragt den Onkel des Zaren auf dem Weg zum Bolschoi-Theater in die Luft zu jagen. Doch als er sieht, dass auch Kinder in der Kutsche sitzen, bringt er es nicht fertig die Bombe zu zünden. Nach dem misslungenen Attentatsversuch entbrennt in der Gruppe eine Debatte, wie weit der Einsatz von Gewalt im Kampf um Gerechtigkeit gehen darf. Im Inneren der Terrorzelle entstehen Zweifel, ringt man um die Bewahrung persönlicher Integrität in der Durchsetzung politischer Ideale. Heiligt der gute Zweck alle Mittel?
Mit gedanklicher Schärfe analysiert der Schriftsteller und Philosoph Albert Camus Positionen zur Legitimität politisch motivierter Gewalt. Der Widerspruch zwischen Ideologie und Menschlichkeit wird dabei zur Zerreißprobe für seine Revolutionäre. Für eine aktuelle Auseinandersetzung mit den Wurzeln und Erscheinungsformen von Terrorismus ist die Frage nach den Mitteln politischen Aufbegehrens hochbrisant. Und vielleicht noch bedeutsamer vor dem Hintergrund der neuen großen Protestbewegungen weltweit.
Dominique Schnizer (*1980) inszenierte u. a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, am Theater Heidelberg und am Teatro Avenida in Mosambik. In Mainz inszenierte er erstmals in der Spielzeit 2011/2012 Ferdinand Bruckners „Krankheit der Jugend“.
Wiederaufnahme am 03.12.2013, Kleines Haus