Das Wort ist stärker als das Schwert
Neue Montagsreihe im Staatstheater
Zwischen dem Entsetzen über die brutalen Morde von Paris auf der einen und der klaren Ablehnung der platten Parolen von Pegida-Sprechchören auf der anderen Seite gibt es eine immer größere Sehnsucht nach reflektierter und differenzierter gesellschaftspolitischer Auseinandersetzung. Das Theater kann mit seinen besonderen Mitteln ein Ort dafür sein. Darum haben sich Künstler und Mitarbeiter des Staatstheater Mainz unter dem Eindruck der aktuellen Ereignisse zusammengetan, eine solche Auseinandersetzung zu führen.
Ab dem 26. Januar wird im Glashaus unter der Überschrift „Das Wort ist stärker als das Schwert“ zum Thema gelesen, diskutiert, gespielt und laut gedacht. Hausregisseur K.D. Schmidt eröffnet die Reihe. Er hat den Wissenschaftler Youssef Mohamed von der Universität Mainz eingeladen, um sich mit einer Schrift auseinanderzusetzen, über die viel geredet wird und in deren Namen grausame Dinge passieren — die aber kaum jemand wirklich kennt: mit dem Koran.
Am 2. Februar wird Hausregisseur Jan-Christoph Gockel mit Schauspielern aus seiner Produktion Rechtsmaterial (in Anlehnung an die gleichnamige Produktion des Badischen Staatstheaters Karlsruhe), ein Abend über die NSU-Morde, szenisch lesen. Im Rahmen des tanzmainz festivals im März sind ungarische Tänzer und Performer eingeladen, die in ihrem Heimatland mit schwierigsten kulturpolitischen Bedingungen zu kämpfen habe, und vieles mehr.
Die Form der einzelnen Veranstaltungen ist so offen und unfertig wie es unserer Gefühlslage entspricht und der Komplexität der Lage angemessen scheint. Vielmehr soll diese Reihe ein Angebot zum gemeinsamen Austausch sein, zu dem das Theater Anregungen geben kann. Einfache Antworten oder Lösungen gibt es nicht.
Das “Wort ist stärker als das Schwert” findet jeweils montags, um 18 Uhr, ab 26. Januar 2015 im Glashaus statt. Treffpunkt ist die Eingangshalle im Großen Haus. Der Eintritt ist frei.
Das jeweils aktuelle Programm von „Das Wort ist stärker als das Schwert“ steht auf www.staatstheatermainz.com.