Hochgeschätztes Publikum!
Sehr geehrte Damen und Herren Endverbraucher!
Der Herbst ist da! Und der bringt Weinlese, frische Winde zum Drachensteigen und unappettitliche Wahlergebnisse im Nordosten Deutschlands.
Was nicht weiter verwunderlich ist, da seit Monaten über nichts anderes geredet wird, als über die Themenkreise Migration, Islam und Flüchtlinge. Und das - selbstverständlich - völlig wertneutral. Niemals würde man im Fernsehen, wenn ein Muslim mit Vollbart zu sehen ist, dieses Bild mit bedrohlicher Musik unterlegen. Ebenso wenig, wie irgendwelche Printmedien den Islam mit Islamismus gleichsetzen würden. Und undenkbar ist es freilich auch, daß im Internet selbsternannte Experten, die ihren Doktor an der Gutenberg-Universität in Wladiwostok gemacht haben (das Diplom wird dann zusammen mit einer Flasche Wodka nach eingelangter Zahlung an die angegebene Adresse verschickt), in allen Flüchtenden automatisch potentielle Terroristen sehen. Nein, so etwas passiert nicht.
Der Diskurs ist im Gegenteil geprägt durch nüchterne Hysterie, freundlichen Alarmismus und absolut professionelle Panikmache.
Und so kommen wir in Zeiten von Klimawandel, stetig steigender Weltbevölkerung, bei gleichzeitiger Überalterung der Gesellschaft und mangelndem Personal in Kinderbetreuung und Pflege zu der allerwichtigsten Frage überhaupt: Soll man die Burka verbieten?
Ja, natürlich… wenn das helfen würde die Feinstaubbelastung in den Städten, die extrem steigenden Mieten, die schleichende Geldvernichtung durch Niedrig- und Minuszinsen sowie die Zerstörung unwiederbringlicher, natürlicher Ressourcen zu stoppen… warum nicht?
Nur leider tut es das nicht. Trotzdem wollen das viele.
Dann wäre es allerdings schön, wenn man aus Jux auch ein paar andere Dinge verbieten könnte: Auf dem Fahrradweg parkende SUVs, im Kulturbeutel aufplatzende Zahnpastatuben, Spekulationen mit Lebensmitteln, Regen an Tagen, wo man frei hat, und vor allem sollte es allen Menschen unter der Androhung der Prügelstrafe streng verboten sein, am Ende von Rolltreppen einfach stehen zu bleiben. Und sich dann auch noch stupide umzusehen wie ein Grottenolm, der zum ersten Mal das Sonnenlicht erblickt.
Aber, aber, aber… höre ich da schon den mir nicht geneigten Zwischenrufer dazwischen rufen…. aber es geht doch um unsere Werte.
Genau.
Und was passiert, wenn man unsere Werte mit Füssen tritt? Und sich einfach immer nur die Rosinen herauspickt? Und auf das Gemeinwohl ein großes Krapferl macht?
Dann passiert… zunächst mal nichts.
Dann kommt nach Jahren die EU und sagt, dass das so nicht geht und dass man jetzt mal 13 Milliarden Steuern zurückzahlen muss an das Gastland, in dem man sich benimmt wie ein Söldnertrupp im 30jährigen Krieg.
Und dann kommt der Finanzminister von dem Land und sagt: Er will das Geld gar nicht.
Da sieht man unsere Werte klar und deutlich: Unsere Werte sind uns solange etwas wert, so lange sie als Sach- und Vermögenswerte immer von der öffentlichen Hand in die private Tasche fließen. Und nie, nie, niemals umgekehrt. Das wäre gegen unsere Kultur.
Aber wie soll man so etwas dem kulturfremden Flüchtling erklären?
Also dem Kriegsflüchtling.
Der Steuerflüchtling weiß das längst.
Ich flüchte allerdings zur Zeit nicht, ich reise noch.
Und zwar in diese ausgesuchten, folgenden Orte und Städte, die manchmal so groß sind, dass man sie für Werke eines verrückten, außerirdischen Zuckerbäckers halten könnte.
Aber nur, wenn man eine sehr blühende Fantasie hat.
Sobald ich jeden Falls vor Ort eintreffe, habe ich stets mein Programm dabei:
„Vom kleinen Mann, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf g’schissen hat“
Zum Beispiel am
Freitag 9.9. - 20:30
DARMSTADT - HalbNeun-Theater
http://www.halbneuntheater.de/inhalt/index_groebner_2016.htm
Samstag 10.9. - 20:00
FRANKFURT/MAIN - KÄS
http://www.die-kaes.com/
Donnerstag 15. bis Samstag 17.9. - 19:30
WIEN - Kabarett Niedermair
http://www.niedermair.at/cms/spielplan/vom_kleinen_mann.html?uri=/spielplan/index.html
Freitag 23.9. - 20:00
ERLANGEN - Fifty-Fifty
http://www.theaterfiftyfifty.de/index.php/veranstaltungen?eid=710711&sd=23-09-2016
Samstag 24.9. - 20:00
TRAUNSTEIN - Nuts
http://www.nuts-diekulturfabrik.de/veranstaltungen.php?fuer=09&id=2812#e2812
Donnerstag 29.9. - 20:30
KARBEN - Kulturscheune
http://www.kik-karben.de/15.html
Freitag 30.9. - 20:00
DÜSSELDORF - Kommödchen
https://www.kommoedchen.de/spielplan/vom-kleinen-mann-der-wissen-wollte-wer-ihm-auf-den-kopf-gschissen-hat/
Freitag 14.10. - 20:00
BAD DÜRRHEIM - Haus des Bürgers
Freitag 21.10. - 20:00
OBERSULM - Haus Obersulm
Sonntag 23.10. - 19:00
OBERHAUSEN - Stroblwirt
http://www.stroblwirt.de/index.php?view=details&id=364%3Aseverin-groebner-qvom-kleinen-mann-der-wissen-wollteq&option=com_eventlist&Itemid=60
Donnerstag 27.10. - 20:00
NEUSTADT a.d. Weinstraße - Hambacher Schloß
http://www.hambacher-schloss.de/alleveranstaltungen/details/265-groebner
Seit neuestem habe ich auch so eine Art Best-Of-Programm (so etwas hat man in meinem Alter, so wie einen Urologen) und das trägt den charmanten Titel:
MICH HÄTTEN SIE SEHEN SOLLEN
und genau das kann man am
Mittwoch 26.10. - 20:00
FRANKFURT/MAIN - Stalburg Theater
http://www.stalburg.de/veranstaltung/Severin-Grobener-Mich-haetten-Sie-sehen-sollen
Und natürlich öffnet auch die LESEBÜHNE IHRES VERTRAUENS wieder ihre Pforten
Mit Tilman Birr, Elis, einem Gast und meiner Wenigkeit
Sonntag 11.9. - 21:00
und
Sonntag 9.10. - 21:00
FRANKFURT-Sachsenhausen - Elfer
http://www.dielesebuehne.de/
Wer mag, kann auch meine Kolumne in der world-famous Wienerzeitung verfolgen:
http://www.wienerzeitung.at/tagsuche/?q=26516
Oder mich in der freundlichsten Datenkrake seit Geburt der NSA digital mögen
https://www.facebook.com/severingroebner/
Oder natürlich die wundersame Homepage besuchen, die ich mein eigen nennen darf
http://www.severin-groebner.de/index.php
Oder einfach sich das Programm auf CD&DVD kaufen
http://www.einlaecheln.com/product_info.php?products_id=1260&XTCsid=f059c60f4ca0653666a5a4474798bfbe
Insofern würde ich mich freuen, wenn wir uns sehen.
Und wenn nicht, dann bitte - sofern Sie wahlberechtigt sind - wählen Sie nicht jemanden, der gern die Waffen der selben Firma mit sich herumträgt wie der Amokläufer von München.
Nur zur Sicherheit.
In diesem Sinne
Euer
Groebner