2016 ist jeder fünfte Erwerbstätige in Deutschland atypisch beschäftigt gewesen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Morgen mit. Damit bleibt der Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren, die zum Beispiel befristet, geringfügig oder in Zeitarbeit beschäftigt sind, das dritte Jahr in Folge unverändert.
Innerhalb der atypischen Beschäftigung gab es allerdings leichte Veränderungen. So waren 4,8 Mio. Beschäftigte in Teilzeit unter 20 Stunden tätig, ihr Anteil sank im Vergleich zum Vorjahr. Gestiegen sind hingegen die befristeten Beschäftigungen um 7,2 Prozent auf 2,7 Millionen. Auch der Anteil der Zeitarbeitnehmer/-innen nahm zu und lag 2016 bei 0,7 Millionen, wie die Grafik von Statista zeigt.
Der prozentuale Anteil von atypischen Beschäftigungen geht in strukturschwachen Gebieten ohne ausreichendes Stellenangebot auf 50 % und mehr hoch, so in Rheinland-Pfalz / Saarland, Nordbayern, norddeutschen Landschaften, neuen Bundesländern etc.
Gleichzeitig sind in Deutschland rund 1,1 Millionen Arbeitsstellen unbesetzt. Besonders betroffen ist das Baugewerbe. Einen großen Unterschied gibt es zwischen West- und Ostdeutschland. Im Westen bleiben 3-mal so viele Stellen (838.000) unbesetzt.
Es fehlen Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel, wobei das Problem in der Schule und Ausbildung anfängt. Es gibt in Deutschland zu viele Langzeitarbeitslose und Menschen ohne Ausbildung. Qualifizierte Flüchtlinge oder offiziell per Bewerbung Eingereiste sind wie bekannt nur zu einem sehr kleinen Prozentsatz anwesend, der Rest strömt wiederum auf den Markt der atypischen Beschäftigungen und vergrößert diese Gruppe, sonst nur die Zahl der Bezieher.
Der Präsident der DIHK E. Schweitzer betonte diese Tage erneut, dass Zuwanderung die Wirtschaft nur dann unterstütze, wenn im Ausland gezielt Menschen für Jobs gesucht würden, die in Deutschland frei seien.
Das wahrlose Zulaufenlassen ist im Umkehrschluss einer notwendigen, überlegten und geordneten Maßnahme entgegengesetzt. Was jetzt passieren müsste, wäre die Längerbeschäftigung von älteren Menschen, die Förderung von Vollzeitarbeitsplätzen für Frauen sowie begleitende Betreuungsmaßnahmen für voll arbeitende Paare/Familien, um nicht den Anschluss in der Wirtschaftskraft zu verlieren sowie die Durchführbarkeit von Familie und erfolgreicher Fortpflanzung nicht weiter zu beschneiden.
Eine klare Ansage an die deutsche Wirtschaft umzudenken!