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Montag, 26. August 2024

Oper Frankfurt: HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM SEPTEMBER 2024

 



Sonntag, 22. September 2024, um 18 Uhr im Opernhaus Premiere


DER PRINZ VON HOMBURG


Oper in drei Akten von Hans Werner Henze und Ingeborg Bachmann In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi; Inszenierung: Jens-Daniel Herzog

Mitwirkende: Domen Križaj (Prinz von Homburg), Yves Saelens (Kurfürst von Brandenburg), Magdalena Hinterdobler (Prinzessin Natalie), Magnus Dietrich (Graf Hohenzollern),

Annette Schönmüller (Kurfürstin), Iain MacNeil (Feldmarschall Dörfling),

Sebastian Geyer (Obrist Kottwitz), Andrew Kim, Božidar Smiljanić, Alfred Reiter (Drei Offiziere), Jarrett Porter (Wachtmeister), Juanita Lascarro, Cecelia Hall, Judita Nagyová (Drei Hofdamen) u.a. 


Weitere Vorstellungen: 28. September, 5. (18 Uhr), 12., 19., 25. Oktober, 2. November 2024


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr. Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 


Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Hans Werner Henze (1926-2012) und Ingeborg Bachmann (1926-1973) hatten sich 1952 bei einer Tagung der Gruppe 47 kennengelernt und über ein Jahrzehnt zusammengearbeitet. In ihrer Oper Der Prinz von Homburg entwickeln sie eine eigene Lesart von Kleists 1809/10 verfasstem Drama, das zwischen Melancholie, Heldentum und dessen Dekonstruktion changiert und in der Folge sich wandelnder politischer Verhältnisse immer wieder umgedeutet wurde. Im Musiktheater verschiebt sich der inhaltliche Akzent vom Militärischen hin zum Humanen, vom historisch Festgelegten hin zum Zeitlosen. Die Musik – geschrieben für ein großes Kammerorchester – formuliert das im Libretto Angelegte weiter aus und stellt zwei Sphären einander gegenüber: jene sangliche und traditionsverbundene Welt des Traumes, die durch Mischklänge seltsam unscharf flimmert, und jene durchstrukturierte, mitunter zwölftönig und seriell ausgearbeitete Welt der herrschenden Ordnung. Umso deutlicher stellt die Oper die Frage nach dem Platz, der dem Träumenden in einer streng reglementierten Gesellschaft zugestanden wird, nach dem Verhältnis von Individuum und einem übergeordneten System, nach der Vereinbarkeit von Empfindung und Gesetz.


Fehrbellin, 1675: Im Traum sieht sich Prinz Friedrich von Homburg als ehrenvollen Sieger der bevorstehenden Schlacht und wird dafür von seinem Umfeld belächelt. Vor dem tatsächlichen Kampfbeginn ergeht die Order, erst auf ausdrücklichen Befehl des Kurfürsten ins Gefecht einzugreifen. Homburg aber verfügt eigenmächtig jenen Angriff, der zum Sieg führen soll. Wegen Ungehorsams wird er dennoch zum Tode verurteilt. Die Nichte des Kurfürsten, in die der Prinz verliebt ist, ersucht ihren Onkel um Gnade. Dieser möchte Homburg aber nur dann begnadigen, wenn der Verurteilte den Richterspruch für ungerecht befindet…


Takeshi Moriuchi, seit 2018/19 Studienleiter der Oper Frankfurt, hat sich seither als musikalisches Allroundtalent erwiesen. Neben seiner eigentlichen Arbeit, dem Einstudieren von Partien zusammen mit den jeweiligen Sängerinnen und Sängern, trat er auch vor allem als musikalischer Leiter zahlreicher Opernaufführungen, Liederabende und Konzerte hervor. Zuletzt war er als Dirigent von Fortners Kammerspiel In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa im Bockenheimer Depot zu erleben. In Zemlinskys Der Traumgörge übernahm er als Sänger die Titelpartie und rettete somit als Einspringer die Vorstellung in letzter Minute. Jens-Daniel Herzog ist seit 2018/19 Intendant am Staatstheater Nürnberg und begann seine Arbeit als Regisseur Anfang der 1990er Jahre. Seine Karriere führte ihn seitdem an die großen Theater- und Opernhäuser, darunter das Burgtheater Wien, das Opernhaus Zürich, das Schauspiel Frankfurt sowie die Hamburgische Staatsoper und die Dresdner Semperoper. An der Oper Frankfurt inszenierte er bisher Lohengrin (2009) und Les vêpres siciliennes (2013). Ensemblemitglied Domen Križaj übernimmt in dieser Neuproduktion die Titelpartie. Der junge slowenische Bariton überzeugte zuletzt in Matthew Wilds Inszenierung des Tannhäuser als Wolfram. Zahlreiche weitere Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt, ergänzt durch die Gäste Yves Saelens (Kurfürst) und Annette Schönmüller (Kurfürstin).


Sonntag, 8. September 2024, um 19 Uhr im Opernhaus Erste Wiederaufnahme

HERCULES


Oratorium in drei Akten von Georg Friedrich Händel

In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 


Musikalische Leitung: Laurence Cummings; Inszenierung: Barrie Kosky


Mitwirkende: Anthony Robin Schneider (Hercules), Paula Murrihy (Dejanira), Michael Porter (Hyllus), Giulia Semenzato (Iole), Kelsey Lauritano (Lichas), Sakhiwe Mkosana (Der Priester des Jupiter) 


Weitere Vorstellungen: 11., 15. (18 Uhr), 18., 21. (18 Uhr), 27. September, 10. Oktober 2024

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr. 

Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

In Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin


Georg Friedrich Händel (1685-1759) glaubte, mit seinem im Januar 1745 am Londoner Haymarket Theatre uraufgeführten Hercules an frühere Erfolge in der Stadt an der Themse anknüpfen zu können, doch leider erfüllte sich die Hoffnung des Komponisten nicht. Was damals als Tiefpunkt im Schaffen des Tonsetzers erschien, wurde später jedoch als Gipfel seines dramatischen Oeuvres betrachtet und von den Musikologen der Neuzeit als progressives und verblüffend neues musikalisches Konzept erkannt. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Wahnsinnsszene von Hercules’ Gattin Dejanira, mit der Händel als einer der ersten Komponisten der Musikgeschichte solch eine groß angelegte, erschütternde Szene schuf. Nach der Premiere des Hercules in der Sicht von Barrie Kosky am 30. April 2023 an der Oper Frankfurt konnte man auf dem Portal www.deropernfreund.de lesen:


„(…) ein herausragender Hercules, von dem sich bereits jetzt sagen lässt, dass er einer der Höhepunkte der Saison ist: Frankfurt mausert sich zur Händel-Hauptstadt.“


Nicht Hercules, der mythologische Halbgott, sondern seine Ehefrau Dejanira steht im Mittelpunkt der Handlung: Zunächst fürchtet sie, dass ihr Mann nicht mehr aus dem Krieg zurückkommt. Dann, erst glücklich über seinen Sieg und seine Heimkehr, wird ihre Lebensfreude aber schon bald wieder getrübt. Denn in Hercules’ Gefolge befindet sich Prinzessin Iole, deren Vater von Hercules im Kampf getötet wurde. Dejanira überträgt all ihre Ängste auf Iole. In ihrer Verzweiflung erinnert sie sich, einst von dem sterbenden Kentauren Nessos ein Gewand erhalten zu haben, das denjenigen, der es trägt, in ewige Liebe versetzen soll. Dejanira lässt ihrem Mann das Kleidungsstück des von ihm getöteten Kentauren überbringen, in der Hoffnung, ihre vermeintlich verlorene Liebe wieder herstellen zu können. Doch das Hemd erweist sich als vergiftet, und Hercules verbrennt bei lebendigem Leibe. Dejanira erkennt ihren Irrtum und verfällt dem Wahn.


Die erste Wiederaufnahme von Barrie Koskys Produktion kommt nahezu ohne Neubesetzungen aus, was für die Qualität der Aufführung und ihres Dirigenten spricht. So urteilte der Kritiker von SWR 2: „Für dieses barocke und doch moderne Musiktheater hat sich das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter der präzisen Koordination von Laurence Cummings in ein intonationssicheres Händelensemble verwandelt. Es glänzt, brilliert, bebt und umarmt. Dieser zu Recht frenetisch bejubelte Abend ist großartiges, alle Sinne bewegendes Musiktheater.“ Über die zentrale Rolle von Hercules‘ Ehefrau Dejanira, erneut besetzt mit dem ehemaligen Ensemblemitglied Paula Murrihyschreibt www.musik-heute.de:
„Neben dem überaus wandlungsfähigen, lebhaft als Bürgerschaft und Kommentator die Handlung vorantreibenden Chor galten Mezzosopranistin Paula Murrihy als Hercules Ehefrau Dejanira die größten Ovationen. Gelang es ihr doch mit gewaltiger Stimme, packendem Sprechgesang und unbedingter Leidenschaft Dejaniras Gefühle von beginnender Eifersucht bis hin zu Tobsuchtsanfällen, Wahnsinn und tiefster Depression zu beglaubigen. Wie Kosky den nach ihr geifernden ‚Eifersuchtschor‘ als ansteigende Hasswelle choreografiert hat, gehört zum Eindrücklichsten, was in dieser Saison an der Oper Frankfurt zu sehen ist.“
Wieder besetzt sind
 Anthony Robin Schneider in der Titelpartie sowie aus dem Ensemble Michael Porter (Hyllus) und Kelsey Lauritano (Lichas). Neu steigen in die Produktion ein die italienische Sopranistin Giulia Semenzato (Hausdebüt als Iole) als Gast sowie der südafrikanische Bariton Sakhiwe Mkosana (Der Priester des Jupiter) aus dem Opernstudio.



Sonntag, 29. September 2024, um 18.00 Uhr im Opernhaus Erste Wiederaufnahme

LADY MACBETH VON MZENSK


Oper in vier Akten von Dmitri D. Schostakowitsch

In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Thomas Guggeis; Inszenierung: Anselm Weber Mitwirkende: Aile Asszonyi (Katerina Ismailowa), Dmitry Golovnin (Sergei),

Andreas Bauer Kanabas (Boris Ismailow / Alter Zwangsarbeiter), Gerard Schneider (Sinowi Ismailow), Peter Marsh (Der Schäbige), Zanda Švēde (Sonjetka), Changdai Park (Pope),

Iain MacNeil (Polizeichef), Dietrich Volle (Verwalter / Sergeant), Anna Nekhames (Axinja), Mikołaj Trąbka (Hausknecht), Erik van Heyningen (Polizist / Wachposten),

Theo Lebow (Lehrer / 1. Vorarbeiter), Michael McCown (Betrunkener Gast / 2. Vorarbeiter), Kudaibergen Abildin (3. Vorarbeiter), Barbara Zechmeister (Zwangsarbeiterin),

Alexey Egorov (Kutscher), Yongchul Lim (Mühlenarbeiter) 

Weitere Vorstellungen: 3., 11. (19 Uhr), 20., 26. Oktober 2024


Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr 

Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Am 22. Januar 1934 wurde Lady Macbeth von Mzensk von Dmitri D. Schostakowitsch (1906-1975) im Maly-Theater Sankt Petersburg mit durchschlagendem Erfolg uraufgeführt. Das Libretto zu seiner zweiten Oper verfasste der russische Komponist in Zusammenarbeit mit Alexander G. Preis, basierend auf der gleichnamigen Novelle von Nikolai S. Leskow (1865). Das 1936 von Stalin verhängte Aufführungsverbot ließ das Werk für viele Jahre von den sowjetischen Spielplänen verschwinden. Die jüngste Neuinszenierung an der Oper Frankfurt kam am 3. November 2019 in der Regie von Schauspielintendant Anselm Weber heraus und wurde von Presse und Publikum bejubelt. So berichtete der Radiokritiker von SWR2:
„In Frankfurt erleben wir ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts in einer meisterhaften Aufführung.“ Und im Bayerischen Rundfunk war zu hören:

„Die Personenführung war so kraftvoll und wohl überlegt, dass hier lauter faszinierende Charakterköpfe beim gegenseitigen Schikanieren zu erleben waren.“
Auch die erste Wiederaufnahme der Produktion wird zur Chefsache gemacht, übernimmt doch die musikalische Leitung Generalmusikdirektor Thomas Guggeis von seinem Vorgänger Sebastian Weigle.


Zum Inhalt: Katerina, Ehefrau des Kaufmanns Sinowi, betrügt diesen mit dem Arbeiter Sergei. Dies bemerkt ihr Schwiegervater Boris, der während der Abwesenheit seines Sohnes ebenfalls ein Auge auf die junge Frau geworfen hat. Der Alte verprügelt Sergei, woraufhin er von Katerina vergiftet wird. Sinowi weiß bereits um die Liaison seiner Frau, kehrt vorzeitig zurück und wird von den Liebenden umgebracht. Während die Hochzeit des neuen Paares im Gange ist, findet man die im Haus versteckte Leiche Sinowis. Katerina und Sergei werden zu Lagerhaft verurteilt, wo Sergei mit der Zwangsarbeiterin Sonjetka anbandelt. Daraufhin tötet Katerina ihre Nebenbuhlerin und sich selbst.


In der Spielzeit 2022/23 legte die estnische Sopranistin Aile Asszonyi mit der Titelpartie in Richard Strauss’ Elektra ihr sensationelles Debüt an der Oper Frankfurt vor. Nun kehrte sie kürzlich – nach Engagements als Gutrune in Götterdämmerung bei den Bayreuther Festspielen und als Brünnhilde in Die Walküre an der Opéra Royal de Versailles – als Elektra zurück nach Frankfurt, nun gefolgt von ihrer Darstellung der Katerina Ismailowa. Mit der Inszenierung vertraut ist der russische Tenor Dmitry Golovnin (Sergei), während zwei Ensemblemitglieder der Oper Frankfurt neu in die Produktion einsteigen: der Bass Andreas Bauer Kanabas (Boris Ismailow) und der Tenor Gerard Schneider (Sinowi Ismailow). Während der zuerst Genannte kürzlich an seinem Stammhaus einen großen Erfolg als Landgraf in Wagners Tannhäuser feiern konnte, wurde Gerard Schneider als Léopold in Halévys La Juive umjubelt. Zahlreiche weitere Partien sind mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt sowie wenigen Gästen besetzt.




Dienstag, 10. September 2024, um 19.30 Uhr im Opernhaus Liederabend


BIANCA ANDREW, Mezzosopran
ANNE LARLEE, Klavier

Ages of Woman – Lieder von Hugo Wolf, Charles Ives, Francis Poulenc, Jake Heggie, Jenny McLeod, Dorothy Freed u.a.


Preise: € 16 bis 109 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Überaus eindrücklich sind die Charakterporträts, die Bianca Andrew in jüngster Zeit in Frankfurt entwickelte – ob als Händels Sesto (Giulio Cesare in Egitto), als Aurelia in Vito Žurajs Oper Blühen („Uraufführung des Jahres“ 2023), als Zarin (Die Nacht vor Weihnachten) oder in der Titelpartie von Händels Xerxes. Nun ist der Ensembleliebling im Rahmen eines Recitals auf der großen Bühne des Opernhauses zu erleben. Gemeinsam mit der Pianistin Anne Larlee hat sich Bianca Andrew für ein Programm entschieden, das aus diversen Perspektiven weibliche Erfahrungshorizonte und „Frauen-Bilder“ reflektiert. Wer die neuseeländische Künstlerin mit dem glasklaren Mezzo auf der Bühne erlebt, weiß um ihre Suche nach Wahrhaftigkeit in jedem Ton und in jeder szenischen Regung. Man darf umso gespannter sein, mit ihr gemeinsam einen Blick in die weibliche Seele zu werfen und jene Fragen, Herausforderungen und Schönheiten zu beleuchten, die sich mit dem Frau-Sein verbinden.


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.