Letzte Woche las ich irgendwo einen Satz, dass jedem Menschen rund
sechzigtausend Gedanken täglich durch den Kopf gehen. Wow, dachte ich!
Eine stattliche Zahl an kleinen und großen Gedanken, an wichtigen und
unwichtigen, an inspirierenden und überflüssigen.
Solche Zahlen, die einem da so vor den Latz geknallt werden, lassen den Menschen, der ja nun viel denkt auch darüber grübeln, wo sie überhaupt herkommen, diese Zahlen als undefinierte Messgröße, die natürlich nichts über die Qualität der Gedanken an sich aussagen. Wer hat wie und wann festgestellt, dass es ungefähr sechzigtausend Gedanken sind, mit denen ich mich jeden Tag rumschlage? Hat man einem bemitleidenswerten Versuchsmenschen eine Gedankenzählmaschine eingebaut? Und bei welchem Gedanken drehte sich der Zähler weiter oder blieb er vielleicht auch mal stehen?
Ein einfach gedachtes „Boooahhhr“…zählt das schon als Gedanke? Oder was ist mit den Liedern, die ich schon mal in einem Dauer-Repeat-Modus mit mir rumtrage? Ist jede Liedzeile ein Gedanke oder ist das ganze Lied ein Dauergedanke?
Was ist mit dem einen Gedanken, der mich vielleicht den ganzen Tag verfolgt und nicht mehr aus seinem Bann lässt? Was ist, wenn es sich so anfühlt, als wenn ich den ganzen Tag an nichts anderes denken kann als an einen bestimmten Menschen? Und was ist, wenn einen Menschen den ganzen Tag die Sorge um den Arbeitsplatz umtreibt? Oder die Krankheit eines geliebten Menschen? Zählt die Maschine im Kopf da stetig weiter?
Machen meine Gedanken auch mal Pause?
Oder wird mein Gehirn eines Tages aufgrund des Dauerbetriebs seine Funktion am nächsten Kleiderhaken aufhängen und einfach nicht mehr mitmachen wollen?
Wann hören bestimmte Gedanken auf weh zu tun? Und wann erzeugt ein Gedanke die berühmten Flugzeuge im Bauch? Gibt es hierfür auch Untersuchungsmethoden oder Glücksmomente-Aufzeichnungsgeräte?
Gehören meine Träume auch mit in die Gedankenstatistik? Und was ist mit den sechshunderttausend Wörtern, die der Mensch angeblich täglich mit sich selbst wechselt? Wenn das alles leise summende Gedanken sind, dann kann die Zahl Sechzigtausend schon nicht mehr stimmen, dann hat die Zählmaschine doch ganz sicher versagt!
Oder?
Denke ich noch, wenn ich beispielsweise bei der Step-Aerobic ausschließlich damit beschäftigt bin, die Schrittfolgen einzuhalten, um bloß nicht vom Step-Brett zu kippen? Oder ist jeder Befehl der Vorturnerin ein aktiv ausgeführter Gedanke? Zählt ein „side leg pepita“ tatsächlich zu meinem eigenen Gedankengut?
Viele Fragen, wenig Antworten.
Egal, wo mich meine Gedanken an diesem Tag und an den nächsten und über-über-nächsten auch hinführen werden: Wenn ich meine sechzigtausend Gedanken zu Ende gedacht und das letzte Wort an mich selbst gerichtet habe, dann ist da immer noch ein allerletzter Gedanke übrig.
Der an dich.
Solche Zahlen, die einem da so vor den Latz geknallt werden, lassen den Menschen, der ja nun viel denkt auch darüber grübeln, wo sie überhaupt herkommen, diese Zahlen als undefinierte Messgröße, die natürlich nichts über die Qualität der Gedanken an sich aussagen. Wer hat wie und wann festgestellt, dass es ungefähr sechzigtausend Gedanken sind, mit denen ich mich jeden Tag rumschlage? Hat man einem bemitleidenswerten Versuchsmenschen eine Gedankenzählmaschine eingebaut? Und bei welchem Gedanken drehte sich der Zähler weiter oder blieb er vielleicht auch mal stehen?
Ein einfach gedachtes „Boooahhhr“…zählt das schon als Gedanke? Oder was ist mit den Liedern, die ich schon mal in einem Dauer-Repeat-Modus mit mir rumtrage? Ist jede Liedzeile ein Gedanke oder ist das ganze Lied ein Dauergedanke?
Was ist mit dem einen Gedanken, der mich vielleicht den ganzen Tag verfolgt und nicht mehr aus seinem Bann lässt? Was ist, wenn es sich so anfühlt, als wenn ich den ganzen Tag an nichts anderes denken kann als an einen bestimmten Menschen? Und was ist, wenn einen Menschen den ganzen Tag die Sorge um den Arbeitsplatz umtreibt? Oder die Krankheit eines geliebten Menschen? Zählt die Maschine im Kopf da stetig weiter?
Machen meine Gedanken auch mal Pause?
Oder wird mein Gehirn eines Tages aufgrund des Dauerbetriebs seine Funktion am nächsten Kleiderhaken aufhängen und einfach nicht mehr mitmachen wollen?
Wann hören bestimmte Gedanken auf weh zu tun? Und wann erzeugt ein Gedanke die berühmten Flugzeuge im Bauch? Gibt es hierfür auch Untersuchungsmethoden oder Glücksmomente-Aufzeichnungsgeräte?
Gehören meine Träume auch mit in die Gedankenstatistik? Und was ist mit den sechshunderttausend Wörtern, die der Mensch angeblich täglich mit sich selbst wechselt? Wenn das alles leise summende Gedanken sind, dann kann die Zahl Sechzigtausend schon nicht mehr stimmen, dann hat die Zählmaschine doch ganz sicher versagt!
Oder?
Denke ich noch, wenn ich beispielsweise bei der Step-Aerobic ausschließlich damit beschäftigt bin, die Schrittfolgen einzuhalten, um bloß nicht vom Step-Brett zu kippen? Oder ist jeder Befehl der Vorturnerin ein aktiv ausgeführter Gedanke? Zählt ein „side leg pepita“ tatsächlich zu meinem eigenen Gedankengut?
Viele Fragen, wenig Antworten.
Egal, wo mich meine Gedanken an diesem Tag und an den nächsten und über-über-nächsten auch hinführen werden: Wenn ich meine sechzigtausend Gedanken zu Ende gedacht und das letzte Wort an mich selbst gerichtet habe, dann ist da immer noch ein allerletzter Gedanke übrig.
Der an dich.
(c) Annette Kallweit, Düsseldorf