Bei der gemütlichen Vernissage, untermalt vom Walerian Galuszka Trio mit recht rockigen, teils sanften Tönen und Blues-Passagen mit passender Harp, erklärte die Künstlerin sehr detailliert und engagiert, welche Intentionen sie verfolgt, wie sie die Werke komponiert und was ihr ein wichtiges Anliegen in der Aussage ist. Ich hatte dieses Mal Glück und habe ein reizendes kleines Martiny-Acrylgemälde bei der Verlosung gewonnen. Das einzige Acrylbild übrigens in dieser Ausstellung, alle anderen sind mit Öllasurfarben gemalt bzw. getupft. Denn Almut Martiny arbeitet sehr viel mit Tupfen der Öllasurfarben mittels Tüchern. Und das sehr, sehr schön und ästhetisch im jeweiligen Farbverlauf.
Almut Martiny, "Wandelbar", Fotografie trifft Öllasurmalerei, weitere Bilder in winner's cool blog |
Die Bilder in St. Julian-Eschenau sind der Jahreszeit angepasst, sie haben herbstliche Töne. Nur wenige zeigen etwas mehr Farbe. Was nicht charakteristisch für Ihre Werke ist, denn wie man beim Besuch Ihrer Website sieht, sind sehr farbintensive Bilder dabei. Hier dominiert dagegen Rost, ohne dass echter Rost beim Malen eingesetzt wird, die Künstlerin mischt alles passend und ruft durch die hohe Treffgenauigkeit die Rostassoziation hervor.
Rost an sich ist ihr jedoch ein in ihre künstlerische Aussage passendes Material, denn Kern dieser Aussage ist die Unendlichkeit der Entwicklung. Die Natur, die Stofflichkeit der Dinge, der Mensch, das Leben, die Erde enden nicht wirklich, sie werden nur in einen andern Zustand übergeführt und erblühen, existieren anders, neu weiter. In diesem globalen Wiederkehrprozess oder fließend verlaufendem Werden und Vergehen ist der Zerfall von Eisen, die Entwicklung von Rost, die allmähliche Erodierung, der unaufhaltsame Zerfall hin zum Neuentstehen in einer beliebigen modifizierten Form.
Anfahrtsplan, DKK an der B 420 |
KÜNSTLERWEBSITE
Der Kleine Kunstbahnhof bei viereggtext
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