Haushalt, Kinderbetreuung, Elternpflege und dann noch den Nachbarn helfen: Das ist in Deutschland immer noch Frauensache. Dass Frauen in Lohn und Brot stehen, ist zwar heute selbstverständlich. Doch der private Bereich der Sorgearbeit hinkt hinterher; Männer beteiligen sich wenig. Der Sozialverband VdK Deutschland unterstützt die Ziele des vergangenen Equal Care Day am 29. Februar. Eine Gesellschaft, die weiter die Pflege und Sorgearbeit geringschätzt, sei wenig lebenswert, sagt die VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Liebe Männer, Frauen haben kein Hausarbeits-Gen, sie haben auch kein Pflege-Gen oder Ehrenamts-Gen. Seid deshalb endlich modern: Organisiert und übernehmt die Hälfte der Fürsorgearbeit. Und wenn das Kind krank ist, bleibt statt eurer Partnerin zu Hause. Da bricht euch kein Zacken aus der Krone! Erst wenn so etwas selbstverständlich wird, erkennen wir die unbezahlten Leistungen von Frauen endlich an.“
Der VdK fordert zum Equal Care Day unter anderem:
- Verstärkter Ausbau der Kinderbetreuung auch zu Randzeiten
- Lohnersatzleistung bei Pflege analog dem Elterngeld (siehe VdK-Konzept Pflegepersonengeld und -zeit)
- Anpassung der Erwerbsarbeitszeit bei familiärer Belastung
- Rückkehrrecht in Vollzeit
- Förderung familiengerechter Arbeitszeiten und von mobilem Arbeiten
Equal Care Day
Der Equal Care Day am 29. Februar ist seit 2016 ein bundesweiter Aktionstag. Er erinnert uns daran, wie viel mehr unbezahlte Arbeit Frauen im Schnitt im Vergleich zu Männern übernehmen. Hierzu zählen Hausarbeit, Kinderbetreuung, Gartenarbeit, Pflege von Pflegebedürftigen und ehrenamtliches Engagement.