Steffen Unger: Der König von Asien
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Er eroberte das persische Weltreich, das die altorientalischen Reiche in sich vereinte, und marschierte bis nach Indien – mit weitreichenden Folgen für ganze drei Kontinente. In einem neuen Buch mit dem Titel »Der König von Asien. Alexander der Große erobert Asien« schildert der Historiker Steffen Unger, wie Alexander der Große es vermochte sämtliche Grenzen zu sprengen und mit seinem Eroberungsfeldzug die Welt in neue Bahnen zu lenken.
Wie der Vater, so der Sohn
Als Alexander im Herbst 336 v. Chr. den Thron seines Vaters Philipp II. von Makedonien erbte, trat er auch die Nachfolge eines großen Feldherren: Mit der Rechtfertigung, die in Kleinasien ansässigen Griechen vor den Übergriffen der Persier schützen und für die während der Persierkriege begangenen Gräuel Rache üben zu wollen, hatte sein Vater ein hochgerüstetes Heer auf den Kampf zwischen Griechen gegen Perser eingeschworen – der griechische Adel war kampfbereit. In Alexander, dem väterlicherseits eine Abstammung vom berühmten Helden der Antike Herakles und mütterlicherseits von Achilleus nachgesagt wurde, setzte man hohe Erwartungen, doch was daraus folgen sollte, übertraf selbst die kühnsten Vorstellungen…
Ein Feldzug, der Geschichte schreibt
Als Alexander 334 v. Chr. den Feldzug seines Vaters gegen die Perser fortsetzte, ahnte noch niemand dass dieser junger Herrscher Weltgeschichte schreiben sollte. Autor Steffen Unger beschreibt die Eroberung Persiens als ein größenwahnsinniges Unterfangen, in dem es Alexander mit einer Mischung aus menschenverachtender Aggression, militärischem Geschick, Einfühlungs- und Organisationsvermögen sowie dank der professionellen Armee seines Vaters und zahlreichen Zufällen gelang ein Reich zu errichten, das „ganz Asien“ umspannte. Mit erheblichen politischen, wirtschaftlichen und ethnischen Auswirkungen auf das Morgen- und Abendland: So kam es zu einem regen Personen-, Güter-, Kultur- und Wissensausstausch zwischen Europa, Asien und Afrika, von dem sowohl der Orient als auch der Okzident profitierten. Diese Epoche, in der sich die griechische Kultur durchsetzte und dabei mit orientalischen Bräuchen vermischte, bezeichnet man heute als Hellenismus. Als Alexander ohne geregelte Nachfolge starb, entstanden in dem riesigen Reich schnell neue Machträume. Zahlreiche Teilkönigreiche bildeten sich, die in einen Dauerkonflikt mit den bestehenden Polis gerieten bis sich schließlich das Königtum als Herrschaftsform durchsetzte. Dieser Vorgang sollte die europäische Geschichte zwei Jahrtausende lang prägen.
Steffen Unger ist Historiker und Germanist. Er arbeitet u.a. als freier Autor und Lektor und veröffentlicht seit Jahren Beiträge zur Alten Geschichte und deutschen Literaturgeschichte.