TORO | TEASER from MARTIN HAWIE
Germany 2015 | Fiction | Arri Alexa DCP | 82 min
SW | 5.1 surround | 24 fps | CS (1:2,39) Aspect Ratio
German Dialogues with English Subtitles
SW | 5.1 surround | 24 fps | CS (1:2,39) Aspect Ratio
German Dialogues with English Subtitles
Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln
TORO, mit richtigem Namen Piotr, ist vor 10 Jahren nach Deutschland gekommen und arbeitet hier als Escort. Eisern spart er sein Geld, um mit seinem besten Freund Victor in seine Heimat Polen zurückzukehren und einen Neuanfang zu wagen. Victor hat jedoch schon längst seine Träume aufgegeben. Der Spanier kam einst um in Deutschland zu studieren, mittlerweile zerbricht er an hohen Schulden. Sein Drogenkonsum treibt Victor immer wieder auf den Männerstrich. Toros Treue zu Victor ist eine versteckte Liebe, immer wieder versucht er Victor zu helfen. Als drei örtliche Drogendealer hinter Victor her sind, gerät die Welt der beiden Aussenseiter aus ihrem schrägen Gleichgewicht. Victor sieht keinen anderen Ausweg als Toros gespartes Geld zu stehlen und stellt ihre Freundschaft damit auf eine harte Probe. Um sein Geld zurückzubekommen, lässt sich Toro auf ein gefährliches Spiel ein, dass für Victor tödlich endet. Zu spät steht Toro zu seinen wahren Gefühlen und verlässt alleine Deutschland.
STATEMENT
Die Figuren in TORO - DER STIER sind alle mit der Idee eines Neuanfangs in dieses Land gekommen und müssen feststellen, dass ihre Vorstellungen nicht der Realität entsprechen. Ich selbst bin am 2.6.2005 am Düsseldorfer Flughafen gelandet, ohne ein Wort deutsch zu sprechen. Integration habe ich seitdem täglich gehört, aber das Wort bedeutet weit mehr als die Einwanderungsbehörde daraus machen möchte. In einem Beratungsgespräch zur beruflichen Perspektive, sagte man mir damals deutlich, dass ich keine Chance hätte als Filmemacher hier zu arbeiten. Ich war damals 29 Jahre alt. 6 Jahre später wurde ich an der Kunsthochschule für Medien angenommen. Um hier Fuß zu fassen, musste ich viel von meiner Kultur und auch von mir selbst zurücklassen. Ich habe mich selbst neu adaptiert und auch viele persönliche Grenzen überschritten. Toro und Victor überschreiten auf ihre eigene Art auch ihre Grenzen. So gut wie es eben geht, versuchen sie sich in ihrem Schicksal zu helfen. Und so unterschiedlich sie und ihre Vorgeschichten auch sind, sie sind füreinander eine Ersatzfamilie in der Fremde geworden, sowie auch meine Freunde hier eine Familie für mich geworden sind. Man muss sich eingestehen, dass sich nicht jedem Einwanderer solche Chancen bieten wie mir. Viele Männer und Frauen aus meiner Generation, die nach Deutschland immigriert sind, leben am Rand der Gesellschaft, sind unsichtbar. Hoffnungslos geraten einige von ihnen in kriminelle Kreise, in den Drogenhandel, oder in die Prostitution. Mehr als 1000 Männer arbeiten alleine in Köln auf dem Männerstrich. Sie leben in einem Hexenkessel aus Gewalt, selten wagt jemand ein wirkliches Ziel zu haben und wenn doch, ist es nur schwer zu erreichen. Am Rand der Gesellschaft gibt es oft nur schwarz oder weiß, Opfer oder Täter, hart oder schwach, Mann oder Schwuchtel. TORO - DER STIER ist die Geschichte zweier Grenzgänger, die versuchen sich in einer Welt ohne Graustufen zu behaupten. Sie sind heimatlos, entfremdet, aber vor allen Dingen sind sie Freunde.
Die Figuren in TORO - DER STIER sind alle mit der Idee eines Neuanfangs in dieses Land gekommen und müssen feststellen, dass ihre Vorstellungen nicht der Realität entsprechen. Ich selbst bin am 2.6.2005 am Düsseldorfer Flughafen gelandet, ohne ein Wort deutsch zu sprechen. Integration habe ich seitdem täglich gehört, aber das Wort bedeutet weit mehr als die Einwanderungsbehörde daraus machen möchte. In einem Beratungsgespräch zur beruflichen Perspektive, sagte man mir damals deutlich, dass ich keine Chance hätte als Filmemacher hier zu arbeiten. Ich war damals 29 Jahre alt. 6 Jahre später wurde ich an der Kunsthochschule für Medien angenommen. Um hier Fuß zu fassen, musste ich viel von meiner Kultur und auch von mir selbst zurücklassen. Ich habe mich selbst neu adaptiert und auch viele persönliche Grenzen überschritten. Toro und Victor überschreiten auf ihre eigene Art auch ihre Grenzen. So gut wie es eben geht, versuchen sie sich in ihrem Schicksal zu helfen. Und so unterschiedlich sie und ihre Vorgeschichten auch sind, sie sind füreinander eine Ersatzfamilie in der Fremde geworden, sowie auch meine Freunde hier eine Familie für mich geworden sind. Man muss sich eingestehen, dass sich nicht jedem Einwanderer solche Chancen bieten wie mir. Viele Männer und Frauen aus meiner Generation, die nach Deutschland immigriert sind, leben am Rand der Gesellschaft, sind unsichtbar. Hoffnungslos geraten einige von ihnen in kriminelle Kreise, in den Drogenhandel, oder in die Prostitution. Mehr als 1000 Männer arbeiten alleine in Köln auf dem Männerstrich. Sie leben in einem Hexenkessel aus Gewalt, selten wagt jemand ein wirkliches Ziel zu haben und wenn doch, ist es nur schwer zu erreichen. Am Rand der Gesellschaft gibt es oft nur schwarz oder weiß, Opfer oder Täter, hart oder schwach, Mann oder Schwuchtel. TORO - DER STIER ist die Geschichte zweier Grenzgänger, die versuchen sich in einer Welt ohne Graustufen zu behaupten. Sie sind heimatlos, entfremdet, aber vor allen Dingen sind sie Freunde.