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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 24. Februar 2014

Dichterhain politisch, vertont: DIE BANGE NACHT (1942), vorgetragen von Christoph Holzhöfer



Die bange Nacht
(ein Soldatenlied, Text: anonym, 1942)


1. Die bange Nacht ist nun herum,
wir fahren still, wir fahren stumm.
Wir fahren ins Verderben!
Wie weht so frisch der Morgenwind
gib her, noch einen Schluck geschwind
vorm Sterben, vorm Sterben.

2. Der erste Schluck - du liebes Weib!
An dich denk' ich mit Seel' und Leib
an dich und uns're Erben!
Ihr Lieben, ach, es ist so schwer
für der Bonzen Bäuche und Deutschlands Ehr'
zu sterben, zu sterben!

3. Der zweite Schluck - mein deutsches Land
wie lebst du heut' in Schmach und Schand'
In Elend und Verderben!
Der Reiche sauft und frißt vergnügt
doch unser armes Deutschland liegt
im Sterben, im Sterben!

4. Der dritte Schluck - ich sag' es laut:
Dreht die Kanonen um und haut
das Bonzenreich in Scherben!
Wenn wir vom Feind das Land befrei'n,
dann soll's uns eine Ehre sein
zu sterben!

Musik: Justus Wilhelm Lyra, 1843

Von Christoph Holzhöfer geändert:
Strophe 2: "für der Bonzen Bäuche und Deutschlands Ehr'"statt "für Görings Bauch und Hitlers Ehr'"

Strophe 4: "das Bonzenreich" statt "Hitlerreich"

Diese antifaschistische Fassung eines unbekannten Autors erschien 1942 in einer illegalen Druckschrift, die den unverfänglichen Titel Das neue Soldaten-Liederbuch trug und zehn Liedparodien sowie eingestreute Antihitler-Parolen enthielt. Das offenbar in der Sowjetunion gedruckte Heft wurde mit anderen Flugblättern an der Ostfront von Flugzeugen über den deutschen Linien abgeworfen. Diese Fassung wurde durch die deutsche Folk-Gruppe Zupfgeigenhansel bekannt, die sie 1977 auf einem Album veröffentlichte.