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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Samstag, 29. Oktober 2016

Heute Abend in Mannheim: FAKEAR live aus der Normandie mit seiner ungewöhnlichen Pop-Elektronik (Enjoy Jazz 2016)



Sa 29.10.2016
Alte Feuerwache
Fakear live
Reihe: Tunneleffekt
Land: Frankreich

Beginn: 21:00
Einlass: 20:00
VVK: 15 € zzgl. Geb
AK: 18 €

Tickets kaufen

Besetzung:
Théo Le Vigoureux : electronics

Der Mittzwanziger Théo Le Vigoureux, der sich den geheimnisvollen Bühnennamen Fakear gegeben hat, gehört zu den Shootingstars der französischen Elektronikszene. Er stammt aus der Normandie und musste sich erst einmal seinen Weg aus der Provinz in den Inner Circle der Metropole Paris bahnen. Das hat womöglich dazu beigetragen, dass seine Produktionen sehr eigensinnig und frisch erscheinen, keinen Regeln der urbanen Hipness-Polizei folgen, sondern selbst neue Standards setzen. Er arbeitet ausgiebig mit dem MPC-Drumcomputer sowie Stimmsamples, und diverse EPs sowie das erste Album „Animal“ lassen erahnen, welches Potential in dem jungen Mann steckt, der sich gerade vor Remix-Anfragen nicht retten kann. Interessanterweise fühlt sich Fakear nicht der französischen Clubkultur zugehörig, die ja etwa mit Daft Punk oder Justice auch internationales Renommee besitzt. Er wolle sein eigenes „Pop-Ding“ machen, hat er in einem Interview bekannt, weder sich noch das Publikum mit seinen Tracks langweilen. Eine geschmäcklerische Underground-Nischen-Kultur ist seine Sache nicht – die Leute sollen seine Arbeit verstehen, sagt er ohne Dünkel. Unbestreitbar haben seine Stücke einen mächtigen Popappeal; in Paris füllt der MPC-Virtuose inzwischen Hallen, Auftritte führen ihn durch die halbe Welt – und glücklicherweise nun auch nach Mannheim.

Samstag, 14. Februar 2015

Wie war's bei DIE REICHSGRÜNDER oder DAS SCHMÜRZ in Kaiserslautern?

Boris Vian, geboren 1920 und gestorben 1959, war eine schillernde und schräge Figur  im französischen Literaturbetrieb.  Als Schriftsteller, Jazztrompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philips behauptete er einen nicht sehr berühmten, aber doch bekannten und posthum kultigen Stand. Nicht nur sein Streit mit Sartre, der sich für Vians Frau interessierte und sie auch als Geliebte gewann, brachte neuen Schwung ins zeitgenössische Geistesleben, sondern auch der Roman "J'irai cracher sur vos tombes" / "Ich werde auf eure Gräber spucken" (1946). Als satirische Imitation der Trivialliteratur - angeboten als angebliche Übersetzung eines Sex-and-crime-Romans eines afro-amerikanischen Autors namens Vernon Sullivan - erregte er die Gemüter und holte er sich eine Verurteilung wegen "Unmoral". Später gab es einen Film dazu, der den herzkranken Vian vor der Preview schon so belastete, dass er starb. Gegen Sartres "Les Temps modernes" stellte er aus besagtem Grund (Vians Ehe wurde 1952 geschieden) eine regelmäßige ironische "Chronique du menteur" / "Chronik des Lügners".
Sein Roman "L'Écume des jours" / "Der Schaum der Tage" (1946), eine surrealistisch verfremdete, elegisch-tragische Liebesgeschichte brachte ihm erst nach seinem Tod  in den 60er/70er Jahren des 20. Jahrhunderts ordentlichen Erfolg. Er wurde zum Kultbuch bei jungen Lesern. Der Roman wurde 1968, 1993 und 2013 verfilmt.

Ebenfalls Erfolg brachte ihm neben seinen 400 Gedichten sowie seinem Aufruf zur Fahnenflucht wegen Indochina und Algerien das Theaterstück "Les Bâtisseurs d'empire ou Le Schmurtz" / "Die Reichsgründer oder das Schmürz" (UA 1959).
Diese Spielzeit in Darmstadt und Kaiserslautern zu sehen. Ich habe eine Vorstellung im Pfalztheater Kaiserslautern auf der Werkstattbühne besucht.



Was sich im Laufe des Spiels als Abkömmling des absurden Theaters zeigte, mit vielen grotesken, irrealen und unsinnigen Reden und Handlungen, ist eine sehr gelungene Bühnenmetapher für die französische Situation in den 1950er Jahren. Nicht nur das Nachhallen der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg, die Kollaboration des Vichy-Regimes mit den Nazis, die vergangene und noch nachwirkende Akzeptanz des Faschismus, auch die Indochina- und Algerienkrise ließen Frankreichs Intellektuelle Stellung beziehen. Das Klima im Land war nationalistisch, konservativ, die Kolonialstaaten standen auf dem Spiel, die Linken waren für Aufklärung und Beendigung des Kolonialzeitalters. In diesen Zeiten haben sich sicher Konservative zusammengefunden, aber auch Faschismusanhänger und -täter in Frankreich zurückgezogen und bedeckt gehalten. Dass die Vergangenheit einen nicht loslässt zeigt Vian in seinem Stück anhand von Léon, dem Vater und Reserveoffizier, heimlichen Anhänger des Faschismus, wie die Regie unter Harald Demmer mit Melanie Pollmann als Dramaturgin herausarbeitet.

Die Familie, Léon und Anna als Eltern, Zénobie, die Tochter, zu Beginn noch an Bord Cruche, das Dienstmädchen, flüchten aus den unteren Stockwerken eines recht absurden Hauses. Einfallsreich die Bühne von Manfred Schneider, der ein Schranklabyrinth aufeinandergesetzt hat, in dem die Schauspieler immer wieder mal verschwinden oder sich "ablegen" können, wie Cruche, die eigentümliche Relaxstellungen einnimmt. Léon (überzeugend Henning Kohne) ist laut und dominant, schreit viel und spricht laut, er muss sich behaupten, die Vergangenheit ist hinter ihm her. Zwei Ausprägungen davon gibt es: ein unheimliches bedrohliches Geräusch und ein fast leblos herumrobbender blutig verbundener Mensch, das Schmürz. Kommt das Geräusch, wird Schmürz aktiv, stellt sich und wird von Vibrationen heimgesucht, während er auf die anderen zutorkelt. Dieses personfizierte schlechte Gewissen aus der Vergangenheit, das kollektive Opferlamm, das sich auch an Léon erinnert, bekommt unentwegt Aggressionen zu spüren. Es ist sogar für alle Familienangehörige Pflicht, es zu bestrafen, zu schlagen, zu quälen. Der Punchingball der Gefühle, der Schwächere, der alles abbekommen muss. Nur Zénobie versucht ihm Gutes zu tun, es artet in eine Art dankbaren Übergriff von Schmürz aus ...




Aber eigentlich erinnert Léon sich ja nicht. Er tut mal so. Wie seine Frau. Sie trällert Opern, strickt und ist immer guter Dinge. Dass sie früher mal in einer großen Wohnung mit 6 Zimmern, Salon, luxoriös gelebt haben, heute nur noch in 2 Zimmern, heruntergekommen. "Nur die Jungen erinnern sich, die Alten vergessen alles!", bemerkt Zénobie. Er träumt und fantasiert alles gut: "Es wird wie früher sein, nur weniger schön [...], und dann werden wir nur ein einziges Zimmer haben." Die Alten tun naiv so, als ob alles immer neu wäre, dabei ist es die immergleiche Flucht. Geräusch, Bedrohung, Flucht in die nächsthöhere Etage, das Schmürz krabbelt, bekommt Schläge, Hiebe, Tritte, Stiche mit den Stricknadeln und Cruches Geschenk, bevor sie geht, gar eine Ohrreinigung mit dem Korkenzieher. Das ist theatralisch aufbereitet und spürbar schmerzhaft.
So wie es draußen ist, deklamiert Léon, wäre alles ein Opfer der schwindenden Demagogie und verfällt zugleich in Hitlers knarzende Rhetorik. Während er eine Nazipostille liest, wird klar, dass der Sohn des Nachbarn mysteriös verstorben ist: "Weil er die Treppe hinunterging?" Die Tochter soll sich ein Bett beim Nachbarn ausleihen, der sehr interessiert an Frau Mama ist, und verschwindet auch. Mit den lapidaren Worten, dass Kinder schnell aufwachsen und manchmal auch schnell weg sind, wird das Ganze vergessen: "Irgendwann verlassen Kinder eben die Eltern. Und das ist gut so." Die Frau verlässt ihn wenig später auch, hat genug, und zurück bleibt Léon, 49, alleinstehend, Gebiss in gutem Zustand, der manchmal glaubt, dass er die Erinnerung eines anderen hat. Er erinnert das, was ein anderer erinnern könnte, und das reicht für eine Flucht. In seiner Reserveoffiziersuniform ruft er aus: "Ich habe keine Zeit für Inventur! [...] Ich habe keine Rechenschaft abzugeben! [...] Ich war immer allein! [...] Ich wusste nicht!" und stürzt sich von der letzten Station seiner Reise, dem 1-Zimmer-Raum unterm Dach, auf die Straße.

Markus Penne als Schmürz hat die undankbarste Rolle in diesem Stück und überlebt nur, weil er gut gegen Schläge gepolstert ist. Nikola Norgauer als Anna spielt frisch und lebendig die abwiegelnde, immerlustige, unterwürfige und liebevolle Frau. Zénobie, die Tochter, ist für ihren Infantilismus zu groß geraten, zu langbeinig und verführerisch, schwer regrediert und infantilisiert. Cruche, das genervte Zimmermädchen, fordernd, gerade noch genug servil für ihren Job und kess von Natalie Forester. Dominique Bals als Überbleibsel der kleinbürgerlichen Salonlöwenkultur im französischen Morgenmantel. Ein eigenwilliges Stück, mit viel paradoxem Nonsense und absurd-grotesker Leere wie bei Harold Pinter.

Samstag, 3. August 2013

Heute in Metz (F): Papiertheater von der Compagnie La Soupe


Macao et Cosmage
Par la Compagnie La Soupe

Zwischen Kamishibaï (Japanpapier-Theater) und den Techniken der Pop-up- und Pop-up-Bücher, dort ist Macao & Cosmage angesiedelt.  Eine Reise in die Welt von Edy Legrand. Miniaturen und Abenteuer in Bild und Musik von der Compagnie La Soupe.

A mi-chemin entre le kamishibaï (théâtre de papier japonais) et les techniques du pop-up et du livre animé, Macao & Cosmage est un voyage dans l’univers d’Edy Legrand. Les castelets miniatures déploient en image et en musique les aventures et les amours de Macao & Cosmage.

À 15 h : Jardin Botanique
À 18 h : Place de la Comédie – Jardin Ephémère
À 21 h : Plan d'eau – Metz Plage

Freitag, 29. März 2013

Am Ostersonntag: Brunchfahrt nach Frankreich mit dem Schiff


Osterbrunchfahrt nach Frankreich

Anleger Saarbrücken Staatstheater
Tblisser Platz - Saarbrücken
31/03/2013
10:00 - 13:00 Uhr


Am 31.03.2013 ist am Staatstheater um 10:00 Uhr die Abfahrt für den Osterbrunch. Während der 3-stündigen Rundfahrt Richtung Frankreich können Sie nach Herzenslust kalt/warm brunchen. Brunch, Kaffee und Orangensaft sind im Fahrpreis enthalten.

Fahrpreis: Erwachsene 39,00 € / Kinder 20,00 € (von 4 bis 14 Jahre)

Anmeldung mit Vorauszahlung erforderlich!

Information:
Telefon: +49 (0)681 / 34084
Telefax: +49 (0)681 / 374577
Mobil: +49 (0)171 / 3350377
E-Mail: saarbr.personenschiffahrt@t-online.de
Web: http://www.personenschifffahrt-saarbrücken.de/

Freitag, 16. November 2012

Sonntag, 22. April 2012

Buchbesprechung: Ein Alien in Frankreich


Franca Pott
Ein Alien in Frankreich
Dresden 2010, A5, gebunden, 272 Seiten (auch als TB erhältlich), 19,90 Euro, Dresdner Buchverlag

Ein nettes Lesevergnügen, Wissenswertes über Frankreich. Die Autorin streut Rezepte, Infos zu Steuern, zum Wohngeld, Wie melde ich mein Auto um?, die Nachbarn und Betrachtungen über die Sprache ....Im Laufe der Jahre, die die Autorin Franca Pott inzwischen schon in Frankreich lebt, hat sie so viel Schönes, Amüsantes und Spannendes erlebt, mit dem sie all diejenigen, die sich ebenfalls mit dem Gedanken tragen, in Frankreich leben zu wollen, ein bisschen neugierig machen möchte.

Ihr Buch soll amüsant informieren und zum Abbau von Missverständnissen beitragen. So stellt es einen Versuch dar, den Leser auf eine unterhaltsame Art und Weise mit den typischen Phänomenen und Gepflogenheiten in Frankreich bekannt zu machen. Mit einem Blick für Alltagsskurrilitäten, mit viel Humor und Liebe für dieses Land möchte sie den Leser mit einem Augenzwinkern zum Schmunzeln verführen und ihn an ihrer Zuneigung zu diesem „besonderen“ Völkchen teilhaben lassen.

„Ein Alien in Frankreich“ ist eine Betrachtung der Franzosen aus der Sicht einer Deutschen, gespickt mit hilfreichen Informationen über Land und Leute. Es ist die Geschichte einer Frau, die mit 49 Jahren Deutschland den Rücken kehrte und sich ohne ein Wort Französisch auf den Weg machte, um sich in Frankreich eine neue Existenz aufzubauen. Heute wohnt sie dort. Es beschreibt weiterhin den schwierigen Weg der Autorin von ihren anfänglichen Problemen bis hin zur Integration in diesem Land, in dem sie aufgrund ihrer lebensbejahenden und positiven Denkweise schließlich doch Fuß fasst. Mehr und mehr beherrscht sie die französische Sprache und fängt an, sich mit den Franzosen und ihrer Lebenseinstellung zu identifizieren. Und eines steht für sie fest: Hier will sie bleiben!





Biografie
Franca Pott – Pseudonym der Autorin Christine Zahn – studierte Anfang der 70er-Jahre an der Humboldt-Universität zu Berlin Mathematik. Während dieser Zeit begegnete sie ihrem späteren Mann, einem Rechtsanwalt aus dem Westteil der Stadt. Nach Beantragung der Ausreise gehörte sie 1975 zu den Ersten, die die DDR offiziell verlassen durften (Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland). Aufgrund ihrer Ehescheidung hat sie ihre zwei Söhne schließlich allein aufgezogen. In Berlin besaß und leitete sie 15 Jahre lang eine eigene Softwarefirma. 2001 entschloss sie sich schließlich, Deutschland den Rücken zu kehren, um in Frankreich zu leben. Sie ging nach Lyon, da ihr jüngster Sohn dort studierte.

Mittwoch, 28. September 2011

Buchvorstellung: Cézanne für Kinder

Sylvia Rüttimann
Cézanne für Kinder
Wien/München 2010, 30 S., Hardcover, plus CD-ROM,
19,95 €, Annette Betz Verlag im Carl Ueberreuther Verlag

Aus der Sicht der kleinen Marie, die bei ihrer Oma wohnt, lernen Kinder Paul Cézanne kennen. Maries Oma kennt ihn gut, sie weiß alles über sein Leben, und Marie hat Einblick in alles, was Cézanne macht, wie er lebt, wie er eingerichtet ist, was in seinem Leben passiert. 
Mit dieser faszinierenden und kindgerechten Reise in die Welt des Realisten, Romantikers und Impressionisten Paul Cézanne erfahren Kinder, wie der berühmte Mann lebte, welche Werke er geschaffen hatte und was sie zeigen. Mit der beiliegenden CD-ROM können die Bilder Cézannes aufgerufen und ganz groß betrachtet werden, sind erlebbar. Daneben Spiele, Suchbilder, Quiz und Zeitleiste. Es gibt viel zu entdecken!