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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 2. Oktober 2019

Unglaublich: Mitten in Rheinland-Pfalz an der Mosel die größte Schaltzentrale des Darknets

Keiner würde das in Traben-Trabach vermuten, und doch wurde jetzt ein 13000 m² großes Areal aufgetan mit einem großen ehemaligen Bundeswehrbunker als Behausung für Hunderte von Servern des Darknets (dem verbotenen Bereich des Internets, in dem es alles, sogar Waffen schwarz zu erwerben gibt). Die Presse berichtet überall davon.  

Der größte Markplatz des Darknets "Cyberbunker" war hier zu Hause, auch der zweitgrößte "Wall Street Market" (bereits vor einem halben Jahr zerschlagen) arbeitete mit dem Mosel-Darknet-Rechenzentrum. Eine Schaltzentrale für das organisierte Verbrechen, das sich dieses Großrechenzentrums mit wohl 2000 Servern bediente. Auf fünf Stockwerken waren die Server für Websitebetreiber von Drogengeschäften, Falschgeldverbreitung, Kinderpornos sowie für Cyberattacken untergebracht. Der Cyberangriff auf Telekomrechner vor drei Jahren wurde von hier aus durchgeführt. 

Anbieter wie „Cannabis Road“ mit 87 Verkäufern von Drogen aller Art, das Untergrundforum „Fraudsters“ mit Tausenden von Drogengeschäften, aber auch Plattformen wie „orangechemicals“, „acechemstore“ und „lifestylepharma“ für synthetische Drogen liefen über den "Cyberbunker". Ein Handel, der Dutzende von Millionen Euro Umsatz bescherte.


Es ist schon seit vielen Jahren verwunderlich, warum gerade in der Westregion zu Frankreich sich so viele Drogenuser und -händler aufhalten. In Saarbrücken die Amphetamine-Hochburg ausstrahlend, in der Pfalz und im Hunsrück/Eifel ein aktiver Drogen-Underground. Dealer überall, auch am Schulhofrand. Die Kriminalität lockt ungemein, bewegen sich doch mind. 50 % der Schüler mehrere Stunden täglich in Spielen mit kriminellen Handlungen, auch wenn es als militärischer Auftrag getarnt sein kann. Zocken, Töten, Plündern als Droge, "das macht voll abhängig"! Gut trainierte Jungkriminelle in der Aufzucht mit Drogenverhalten. Dass die zu rechtsradikalen Vorstellungen tendieren liegt ja klar auf der Hand. 


Traben-Trabach war auch einmal eine der Städte in Deutschland, die am meisten Delikte im Zusammenhang mit Drogen bezogen auf die Einwohnerzahl hatten. Reihum war fast jede Stadt in Deutschland einmal dran, Zweibrücken in der Pfalz an der Grenze wars auch schon, Germersheim und Landau in der Südpfalz auch. Es ist wohl der ländliche, abgelegene Charakter der Gegend, die Idee hier schwer oder gar nicht erwischt zu werden. Die Lust sich zu berauschen, um sich über den tristen Alltag zu heben oder einfach nur von Problemen wegzukommen. Das dumbe, aber verlockende Anwerben von neuen Usern mit Sex, Musik, Rausch. Waffen, Kinderporno, Falschgeld, das Verbotene, aber Heißbegehrte, der Käuferstamm ist da! Und dafür im Darknet Kaufhäuser, Shops mit verbotenen Sachen. Perfekt.


Die Zahl der chronisch psychisch Kranken in der Folge ihres jahrelangen Drogenkonsums spricht später dann Bände. Psychisch und körperlich ruiniert bleibt nicht viel von der Karriere in der Szene vor Jahrzehnten. Dafür müssen oft Psychopharmaka her. Der alte Traum: Völlig unberührt in den Tag hineinleben können, ohne dass sich jemand beschwert. Wie toll und wichtig für manche. Und dann ist plötzlich Schluss.

Den Ermittlern gelang es nach vielen Jahren Arbeit das Netz zu knacken. Frage ist, ob dieser Zugriff nachhaltig ist oder ob der Handel nur ein paar Wochen 
stockt. Der Cyberbunker ist schon länger der Polizei bekannt, nur einem Rechenzentrum direkte Involviertheit mit dem Kriminellen nachzuweisen ist schwer. Wahrscheinlich haben die teilweise festgenommenen Betreiber des Cyberbunkers schon lange ein Ausweichzentrum installiert, nachdem Ihnen klar wurde, dass sie nicht nur von der Presse aufmerksam beobachtet werden. Über diesen Bunker wurde schon vor längerem spekulativ und investigativ berichtet, die Ahnungen haben sich bewahrheitet.

Donnerstag, 25. Juni 2015

Kino kostenlos: SIN NOMBRE - Life without hope (Menschen, die an der Flucht gehindert werden)

Sin Nombre - Life without Hope
Sin Nombre -
Life without hope

in Deutsch


Jahr: 2012

Land: Mexiko
FSK: 16 
Genre: Drama
Cast: Joaquin Cosio, Greisy Mena, Fernando Moreno
Spielfilme auf Clipfish
Der Film spielt im Grenzgebiet Guatemala und Mexiko, und zwar im Südostzipfel Mexikos mit der Stadt Tapachula als Verwaltungszentrum und Polizeisitz in der Provinz Chiapas. Der Fluss El Cabuz spielt eine große Rolle bei der Grenzüberschreitung. Er wird von mordenden Räubern kontrolliert.

In Guatemala wie in der mexikanischen Nachbarprovinz herrschen Korruption, Arbeitslosigkeit und Armut, Kriminalität und brutale Gewalt. In einem Land,
dessen Wahlspruch lautet:
El país de la eterna primavera,
spanisch für „Das Land des ewigen Frühlings“.


Sayra ohne Perspektive und Ausbildung sucht einen Ausweg, landet in der Prostitution für Mädchen, junge Frauen, ihr Freund Casper/Giovanni brachte vor Jahren im Affekt seine Eltern um, weil sie ihn beim Zusammensein mit Sayra im Elternhaus überraschten und beschimpften. Er sucht auch Arbeit und schließt sich der berühmt-berüchtigten Mörder- und Diebesbande Mara Salvatrucha an, die das Gebiet am Fluss kontrolliert, und verkommt zum gewalttätigen und mordenden Räuber.

Die Bande raubt Flüchtlinge aus Honduras und Guatemala bei der Überschreitung der grünen Grenze aus, im Einverständnis mit der mexikanischen Polizei und Obrigkeit/Militär, die über die Mara Drogengeschäfte abwickelt und sich außerdem etliche Flüchtlinge vom Hals schaffen kann. Das Flüchtlingsproblem ist an der Tagesordnung, falsche Pässe und illegale Einreisen in Mexiko zuhauf. 
Werden Gruppen im Maragebiet erwischt, gibt es Tote, Schwerverletzte und Raub. Viele müssen ohne Ersparnisse und Kleider wieder zurück. Bei Polizeizugriffen lassen diese große Gruppen zum Ausschlachten für die Banditen zurück, die Verhafteten lassen sie ungeniert ausrauben. 

Sayra trifft Giovanni in dieser Zeit wieder, aber kann die Vergangenheit nicht vergessen. Sie versucht nach Mexiko zu entkommen, gerät aber in die Fänge der Polizei, deren Chef sie regelmäßig als Dirne im Büro missbrauchen möchte, wenn sie zum "Arbeiten" grenznah in Absprache mit der Polizei von ihren Zuhältereltern eingesetzt wird.


Es gibt erst eine Hoffnung, als ein Fährmann, der seine Tochter durch die Mara verloren hat, ihr in seinem christlich ausgerichteten Camp von Mitsprachewilligen hilft. Da dieses Camp aber die Obrigkeit in ihren Geschäften mit den Mara stört, beauftragen sie erst Soldaten zum Einschüchtern, dann die Bande mit einem Überfall, bei dem der Fährmann und Giovanni umkommen.

Sayra muss in die Prostitution bei ihren "Zieheltern" zurückkehren, es gibt keine andere Chance. Sie sehnt sich nach einer besseren Zukunft und kann sie nicht herstellen.

Eine frühere und weniger direkte Version des Regisseurs Cary Fukunaga mit ähnlicher Handlung erreichte nach 2009 Weltruhm.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Wie war's bei "Bitchfresse - Ich rappe, also bin ich" in Mannheim?


Fotos: Christian Kleiner


"Bitchfresse - Ich rappe, also bin ich", dieser krasse Titel völlig im Kontrast zu Descartes' Erkenntnis "cogito ergo sum" und die Infos vom Nationaltheater Mannheim haben mir es angetan. Der ganze Sex-, Crime-, Drugs-, Rap-Zirkus mal auf der Bühne, das muss man sich doch einmal anschauen. 

Wie viele Jugendliche, vor allem aus "schwierigen" Familien, sozialen Brennpunkten, mit Migrationshintergrund oder mit anderer Hautfarbe, sind extrem von dieser Welle befallen, und das schon über 20 Jahre. Rap geht eher zurück, Hiphop, Dance, House, Clubbing, Dubbing begeistert die Jugendlichen ... aber dennoch, Hunderttausende von Jugendlichen wurden dadurch geprägt. Die Ichdefinition wird zwar nicht mehr über das aufklärerische Denken als etwas Besonderes bewerkstelligt, aber das Erleben eines selbst, das Sichspüren und -erkennen findet logischerweise immer noch statt, allerdings völlig entgleist. Nicht die philosophische Anstrengung, sondern der völlige Körperbeherrschung erfordernde Vergewaltigertanz in allen Facetten, das Körpererlebnis, der Traum vom ungebremsten Sex, enthemmt, ohne Limits, besungen und verehrt, am besten mit Drugs und weiteren Ichwahrnehmungsverstärkern wie Tattoos, Piercings am ganzen Körper, vor allem an den delikaten Stellen, Gewalt und emotionalem Outburst im Fluch und Gossenschrei stehen im Vordergrund.

Matthias Thömmes (MT) und Sascha Tuxhorn (ST) brachten in ihrer 50. Aufführung am 17.05.2013 im Werkhaus/Studio des Nationaltheaters Mannheim ein lebhaftes, witziges, karikierendes Bild von der Seelenlage der Rapper auf die Bühne. Das Stück wurde von Robert Teufel (Regieassistenz) inszeniert und zu einem lustigen Potpourri der Rappereitelkeiten.

Die beiden Schauspieler spielen mal das klassische Türkenduo mit Slang, Gockelgehabe und Beschimpfungen (Mutterficker), mal den Showmaster Kerner (konfus, aufgeregt, autoritär ST) mit Bushido (komplett kriminell orientiert, schön scheinheilig MT) und Sozialarbeiter Stohjahr (servil MT) in der Sendung, mal Bushido und die CDU-Abgeordnete Stefanie Strasburger im Gespräch (aufgeschlossen, aber konsequent ST), mal Hannelore Elsner als Mutter von Bushido in der Verfilmung (rührend ST). Dazwischen gelungene Musikeinlagen im typischen Rapper-Sound und Gesang. Wir kriegen's um die Ohren, das "Fick dich", Lutsch meinen Schwanz" und andere krasse Töne ... 


Die Kindheit wird mit einem Kinderkaraoke-Gerät aus China lebendig, Bushido hatte seine Mutter über alles verehrt, die ihren Sohn auch liebte. Mit 14 ran ans Dealen, später die Heimsuchung durch Drogenmafia, Konkurrenzdealer bei Muttern in ihrer Wohnung, alles verwüstet. Der kleine Bushido stemmt später ihre Verschuldung, so hat er es geschafft von Frankfurt-Rödelheim bis zum ausverkauften Konzert und Porsche für den Sommerausflug. Indizierte Lieder? Im Stück ist alles möglich: "Ab 18" interpretiert von MT und ST. Und was ist los? Die Gesellschaft und ihre Vertreter lehnen seine Texte als sexistisch, rassistisch, pornografisch, menschenverachtend ab. Dabei ist Bushido auch nur ein Mensch ... "Ich hab auch eine andere Seite!" Sein Größenwahnsinn, im Dienste einer Partei auf die Schüler zugehen zu wollen. Ein gelungener Marketingschachzug wird einfach nicht angenommen! Was bleibt ist der Egomane: "Ich bin ICH." Am Ende gar die Sendung mit der Maus verrappt ... Den frühen Zugang zum Kinde, schön erziehen hin zur Szene, zu Games, Drogen, Prostitution, Kriminalität, scheint wohl das Anliegen der Fighter aus dem Underground sein! Sei wie wir und kauf uns! Wir haben es gepackt.

Freitag, 19. April 2013

Erster LSD-Selbsttest von Albert Hofmann vor 70 Jahren

Der berühmte Bus aus den Drogenfilmen (Viel Rauch um nichts) mit Cheech und Chong,
ein Comedy- und Schauspielerduo, bestehend aus Tommy Chong und Cheech Marin,

ein Pop-Art-Hippie-Auto
und
oben rechts: LSD-Forschung durch Stanislav Grof in Prag, 1950er-Jahre

Am heutigen Tag weist die Ärztezeitung auf die Geburtsstunde von LSD hin. Ein wenig ungewöhnlich, ist LSD doch schon lange verboten und illegal, aber das geschichtliche Ereignis ist bahnbrechend und die Nähe zu anderen Drogen, die im Behandlungsspielraum sind, ist doch sehr gering. Der Entdecker Albert Hofmann war bei seinen Experimenten eigentlich auf der Suche nach einer Kreislaufstimulanz und hoffte auf einen breiten Einsatz von LSD in der Medizin. Dazu gibt es bis heute mehrere Ansätze. Etwa in der Psychiatrie, bei der Behandlung von Alkoholsucht oder bei der Linderung der Leiden von Krebskranken im letzten Stadium. Den großen Durchbruch in der Medizin gab es aber bislang nicht.

Albert Hofmann entdeckte die Substanz vor 70 Jahren, am 19. April 1943 nahm er sie im Labor der Basler Pharmafirma Sandoz ein, um die Wirkungen zu erfahren. Er berichtete von einen "Rausch fantastischer Wahrnehmungen", von außergewöhnlichen Farben- und Formenspielen bei geschlossenen Augen, kaleidoskopartig sich verändernden bunten Fantasiegestalten, umherfliegenden Möbeln und einer eigentlich netten Nachbarsfrau, die ihm als "bösartige, heimtückische Hexe mit einer farbigen Fratze" erschien. Zudem hätten sich Geräusche ständig in optische Empfindungen mit wechselnden farbigen Bildern verwandelt.
 

Hofmann erklärte 2006 im "taz"-Interview zu seinem 100. Geburtstag - er starb 2008 im Alter von 102 Jahren - die Wirkung noch einmal so: "Der Mechanismus des LSD ist ganz einfach: die Tore der Wahrnehmung werden geöffnet und wir sehen plötzlich mehr - von der Wahrheit."

Später wurde Lysergsäurediethylamid (LSD) durch die Hippie- und Flower-Power-Bewegung sowie Popkultur der 60er Jahre bekannt. Man weiß heute, dass LSD potenziell in der Lage ist, jemanden in den Wahnsinn zu treiben. Nicht umsonst spricht man von einer "Atombombe des Geistes".

Etliche Stars experimentierten mit LSD. Zum Guru der Modedroge wurde der US-Psychologe und Harvard-Professor Timothy Leary, der ihre "bewusstseinsläuternde Wirkung" pries und die Freigabe forderte. Der Schriftsteller Aldous Huxley ("Schöne neue Welt") wollte 1963 im LSD-Rausch sterben. Der Maler Andy Warhol soll "Acid" (Säure), wie der Stoff damals weithin genannt wurde, experimentiert haben, "The Doors", Brian Wilson von den Beach Boys, Jefferson Airplane und natürlich Jimi Hendrix ebenso. Selbst John Lennon, der das vehement dementierte, scheint gemäß den Fans und Forschern, mit dem Beatles-Song "Lucy in the Sky with Diamonds" wegen des psychodelisch anmutenden Textes und des mit LSD abkürzbaren Titels eine Hymne auf die Droge komponiert zu haben, von der schon ein paar Millionstel Gramm stark wirken können.

LSD hatte in den 90er Jahren ein kurzes Comeback in der Raver-Welle. Zerr- und Trugbilder, fliegende Möbel und High-Fly-Gefühle veranlassten nicht wenige Menschen zu Sprüngen aus dem Fenster, die Droge ist zu unberechenbar.

Samstag, 18. Februar 2012

DVD: Brandneu bei Koch Media - "SUPER" von James Gunn



Super − Shut Up, Crime! ist ein paradoxer Film. Satirisch, sarkastisch, eine Gewaltorgie mit Comedyeinlagen. Die US-amerikanische "Action-Komödie" aus dem Jahr 2010 bemüht einen Haufen Klischees und hebt sie teilweise auch wieder auf. Ein Anti-Klischee? Superman mal anders? Scheint so. Die DVD dazu ist bei Koch Media erschienen.
Der "Blutrote Blitz" ist tollpatschig, ein Loser, eine arme Sau, ein Antityp, kein Mann, auf den Frauen stehen..., doch! Eben die zwei im Film, Sarah, die ihn als Kumpel mag, und Libby, eigentlich wirklich nur die kleine Libby. Er ist ein Sensibelchen, misshandelt, inhuman erzogen, das über sich und das Schicksal der Welt heulen muss, überhaupt nicht unbesiegbar, aber fürchterlich wütend, weil Drogendealer ihm seine Frau Sarah weggenommen haben ... Der Independentfilm von James Gunn zeigt mit viel schwarzem Humor diese Anti-Supermangeschichte eines Fast-Food-Buden-Kochs und einer Comic-Verkäuferin, die ihm bei seinem Rachefeldzug assistiert.

Franks Frau Sarah war früher drogenabhängig. Eines Tages taucht die alte Welt in Form des Strip-Club- und Dealerbosses Jacques wieder auf und Sarah verschwindet aus ihrer Ehe. Frank ist todunglücklich und baut mit Hilfe von Psychopathien, Wahn- und Omnipotenzvorstellungen, Comics, TV und Videos ein neues Ichbild des "Blutroten Blitzes" auf, der unbesiegbar gegen das Verbrechen zu Felde zieht. Bei der Polizei findet er kein Gehör. Nach anfänglichen kläglichen Versuchen kann er einige Missionen (wie ein






Klempner mit einer roten Rohrzange als Schlaginstrument) erfolgreich erledigen und verprügelt Dealer, Diebe, Pädophile und andere, bis er dann gestärkt Jacques Verbrecherwelt angreifen kann. Beim ersten Mal ist er auch noch zu schwach. Beim zweiten Versuch unterstützt ihn bereits Libby, die Teenie-Comicverkäuferin, die zur gelbgrünen "Blizzie" wird, den wahnsinnig religiösen und in ihren Augen unbesiegbaren "Blutroten Blitz" begehrt, auch mal vernascht und ihn auf seinen Feldzügen begleitet. Mit ihren Scheinwelten im Kopf werden sie immer brutaler und greifen schließlich schwer bewaffnet Jacques bewachtes Haus an. Mit selbstgebastelten Stielhandgranaten, Gewehren, Revolvern bekämpfen sie die Wächter erfolgreich, Libby kommt dabei ums Leben, aber Frank killt alle, einschließlich Jacques. Von Polizei übrigens keine Spur, nur im Hintergrund der machtlose Medien- und Polizeiapparat. Frank wird auch nie gestellt oder groß gesucht ... der ermittelnde Detective wird Opfer einer Verwechslung und erschossen. Franks Sarah dankt ihm die Befreiungsaktion mit seiner Pflege, da er ziemlich zu Schaden kam, und verschwindet dann wieder, um Anthropologie zu studieren, vier Kinder zu bekommen - mit ihrem neuen Mann! Happy End. Und Frank sitzt weinend zu Hause, vermisst seine Sarah, seine Libby, aber er ist glücklicher als zuvor und hat seine Erlebnisse in Form von Zeichnungen an die Wand geheftet. Es ist was passiert ...
Der Film macht total aggressiv und verführt geradezu dazu, solche Aktionen ebenfalls einzuplanen. Die klassisch amerikanische Durchschlagaktion gegen das Böse, alles beseitigen und dabei gewinnen, durchgeführt von einem Schwachen! Auf den Arm genommen? Übrigens auch im Namen Jesus und Gottes ... "Halt's Maul, Verbrechen!" Es wird nicht mit grausamen Bildern zu heiter beschwingter Musik gespart, am Ende die Eskalation... Merkwürdig, merkwürdig... was an diesem Film soll kultig sein? Ab 18 Jahren.


Freitag, 10. Juni 2011

Neues aus der Nonsens-Kiste: Buddy Ogüns Rekord


Buddy Ogün in echt, radikal und in Farbe!
Am Sonntag, 29. Mai (20.00 Uhr) startete auf Youtube "Buddy Ogün  -  THE  GAME".
Innerhalb von zwei Tagen wurden die Videos über 1 Mio. mal angeklickt!

Ogün Bastürk und sein Manager Mozart waren in Thailand und haben ein haarsträubendes Abenteuer erlebt. In großartigen Bildern erzählt Buddy Ogüns neuer Epos von ihren Begegnungen mit der Bangkoker Unterwelt. Der Zuschauer kann sich wie durch ein Computerspiel durch die rasante Story klicken, je nachdem wie er sich entscheidet, verschiedene Wendungen verfolgen und Ogün Bastürk auf Verfolgungsjagden, beim Drogenklau und bei Treffen mit mysteriösen Thailänderinnen begleiten.

Sehen Sie selbst:
http://www.youtube.com/user/BenFayzen#p/a/u/0/wGvDN1E4W80



Buddy Ogün – Live-Termine
Do, 01.09.11 MÜNCHEN - Backstage Werk 20:00 Uhr
Fr, 02.09.11 AUGSBURG KULTURPARK WEST - Kantine 20:00 Uhr
Di, 06.09.11 BERLIN - Festsaal Kreuzberg 20:00 Uhr
Mi, 07.09.11 HANNOVER - Musikzentrum Hannover 20:00 Uhr
Fr, 16.09.11 BOCHUM RIFF - Die Bermudahalle 20:00 Uhr
Mi, 28.09.11 BREMEN - Modernes 20:00 Uhr
Do, 29.09.11 HAMBURG DELPHI - Showpalast 20:00 Uhr
Fr, 30.09.11 KIEL MAX - Veranstaltungszentrum 19:30 Uhr

Donnerstag, 28. Januar 2010

Voting bis 15. Februar 2010 zum VIII. Konrad Lutz Preis für HIV- und AIDS-Patienten, -Angehörige, -Helfer, -Interessierte

Panja Kuepper, Krankenschwester und Malerin aus der Heidelberger Gegend, Jg. 1969, die mir durch ihren auffallenden abstrakten Ausdruck und Hervorhebung von Bildregionen und Inhalten mit intensiven Farben sowie Gold auffiel, beteiligt sich am VIII. Konrad Lutz-Kunstwettbewerb* und hat ein sehr interessantes Bild anzubieten, für das ich vote.

Ihr Kommentar zum Bild:

"Das Bild symbolisiert den Moment der Offenbarung: ein stummer, ohnmächtiger Schrei. Ein stilisiertes, zerbrochenes Reagenzglas aus Acrylglas mit einem Ausschnitt eines Laborzettels spiegeln die Realität der Diagnose wider. Ohnmacht: Sag‘ jetzt nichts!

Durch meine Arbeit als Krankenschwester in der Klinik stehe ich immer wieder Menschen mit der Diagnose Aids sehr nahe und kenne die Problematik der Geheimhaltung, Trauer, Scham, der Wut, der Hoffnung und dem großen Wunsch nach einem normalen Umgang im Lebensalltag."


 (Bitte anklicken)



Webpräsenz Panja Kuepper


*Der Konrad-Lutz-Preis wurde 1998 von der Deutschen AIDS-Hilfe,  mit Unterstützung des Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline, ins Leben gerufen. Er möchte HIV-Positiven und AIDS-Kranken sowie Menschen aus ihrem direkten Umfeld die Gelegenheit geben, ihre Betroffenheit, Hoffnungen und Wünsche in Bezug auf das Leben mit HIV und AIDS in unserer Zeit und im täglichen Leben auszudrücken. Dies soll so spontan wie möglich sein und ohne Worte auskommen.

Der Name des Wettbewerbs geht auf Konrad Lutz zurück, einen Münchner Filmemacher, der sich von 1984, nach seiner HIV-Diagnose, bis zu seinem Tod mit nur 35 Jahren in 1990 bei der Münchner Aidshilfe engagierte. Er setzte sich sehr für die Belange von HIV-Infizierten und AIDS-Erkrankten ein.  Mit seinem Film „Coming Out“ von 1988 reihte er sich in die Reihe der Protestierenden gegen den damaligen AIDS-Maßnahmenkatalog der bayerischen Staatsregierung² ein.
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² Am 25.2.1987 beschloss die bayerische Staatsregierung einen "Maßnahmenkatalog zur Abwehr von AIDS" (u.a. mit der Möglichkeit der Vorladung "Ansteckungsverdächtiger" zum HIV-Test einschl. polizeilicher Vorführung sowie Tätigkeitsverboten für männliche und weibliche Prostituierte).
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"Coming Out" ist die filmische Dokumentation des 2. Europäischen Treffens HIV-Positiver und AIDS-Kranker an Pfingsten 1988 in München. Männer und Frauen fanden den Mut, in der Öffentlichkeit über Alltag, Arbeit, Politik, Drogen, Liebe, Sex und Tod im Zeichen von HIV-positiv zu sprechen.


"Daß dies hier gelang, ist umso bemerkenswerter, als den Filmemachern nur drei Drehtage zur Verfügung standen, das europäische Pfingsttreffen der HIV-Positiven, das zweite seiner Art, das nicht zufällig in Gauweilers München stattfand. Doch kein Demonstrationsfilm entstand, obwohl die für München erstaunliche Veranstaltung durchaus vorkommt, sondern eine sehr auf Reflexion abgestimmte Dokumentation, aus der vor allem die Gesichter und Reaktionen der Betroffenen haften bleiben. Denn wenn auch nicht alle, so sind doch diesmal viele aus ihrer verständlichen Anonymität herausgetreten." (Frankfurter Rundschau, 09.12.1988)


Die Initiative „Konrad Lutz Preis“ wird heute vom „Netzwerk plus, das bundesweite Netzwerk der Menschen mit HIV und AIDS“, Berlin, und dem Unternehmen ViiV Healthcare, München, betreut.


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