Super
− Shut Up, Crime!
ist ein paradoxer Film. Satirisch, sarkastisch, eine Gewaltorgie
mit Comedyeinlagen. Die US-amerikanische "Action-Komödie"
aus dem Jahr 2010 bemüht einen Haufen Klischees und hebt sie
teilweise auch wieder auf. Ein Anti-Klischee? Superman mal anders?
Scheint so. Die DVD dazu ist bei Koch Media erschienen.
Der
"Blutrote Blitz" ist tollpatschig, ein Loser, eine arme
Sau, ein Antityp, kein Mann, auf den Frauen stehen..., doch! Eben die
zwei im Film, Sarah, die ihn als Kumpel mag, und Libby, eigentlich wirklich nur die kleine Libby. Er ist ein Sensibelchen, misshandelt,
inhuman erzogen, das über sich und das Schicksal der Welt heulen
muss, überhaupt nicht unbesiegbar, aber fürchterlich wütend, weil
Drogendealer ihm seine Frau Sarah weggenommen haben ... Der
Independentfilm von James Gunn zeigt mit viel schwarzem Humor diese
Anti-Supermangeschichte eines Fast-Food-Buden-Kochs und einer
Comic-Verkäuferin, die ihm bei seinem Rachefeldzug assistiert.
Franks
Frau Sarah war früher drogenabhängig. Eines Tages taucht die alte
Welt in Form des Strip-Club- und Dealerbosses Jacques wieder auf und
Sarah verschwindet aus ihrer Ehe. Frank ist todunglücklich und baut
mit Hilfe von Psychopathien, Wahn- und Omnipotenzvorstellungen,
Comics, TV und Videos ein neues Ichbild des "Blutroten Blitzes"
auf, der unbesiegbar gegen das Verbrechen zu Felde zieht. Bei der Polizei findet er kein Gehör. Nach
anfänglichen kläglichen Versuchen kann er einige Missionen (wie ein
Klempner mit einer roten Rohrzange als Schlaginstrument) erfolgreich erledigen und verprügelt Dealer, Diebe, Pädophile und andere, bis er dann gestärkt Jacques Verbrecherwelt angreifen kann. Beim ersten Mal ist er auch noch zu schwach. Beim zweiten Versuch unterstützt ihn bereits Libby, die Teenie-Comicverkäuferin, die zur gelbgrünen "Blizzie" wird, den wahnsinnig religiösen und in ihren Augen unbesiegbaren "Blutroten Blitz" begehrt, auch mal vernascht und ihn auf seinen Feldzügen begleitet. Mit ihren Scheinwelten im Kopf werden sie immer brutaler und greifen schließlich schwer bewaffnet Jacques bewachtes Haus an. Mit selbstgebastelten Stielhandgranaten, Gewehren, Revolvern bekämpfen sie die Wächter erfolgreich, Libby kommt dabei ums Leben, aber Frank killt alle, einschließlich Jacques. Von Polizei übrigens keine Spur, nur im Hintergrund der machtlose Medien- und Polizeiapparat. Frank wird auch nie gestellt oder groß gesucht ... der ermittelnde Detective wird Opfer einer Verwechslung und erschossen. Franks Sarah dankt ihm die Befreiungsaktion mit seiner Pflege, da er ziemlich zu Schaden kam, und verschwindet dann wieder, um Anthropologie zu studieren, vier Kinder zu bekommen - mit ihrem neuen Mann! Happy End. Und Frank sitzt weinend zu Hause, vermisst seine Sarah, seine Libby, aber er ist glücklicher als zuvor und hat seine Erlebnisse in Form von Zeichnungen an die Wand geheftet. Es ist was passiert ...
Der
Film macht total aggressiv und verführt geradezu dazu, solche
Aktionen ebenfalls einzuplanen. Die klassisch amerikanische
Durchschlagaktion gegen das Böse, alles beseitigen und dabei
gewinnen, durchgeführt von einem Schwachen! Auf den Arm genommen? Übrigens auch im Namen
Jesus und Gottes ... "Halt's Maul, Verbrechen!" Es wird nicht mit grausamen Bildern zu heiter beschwingter Musik gespart, am
Ende die Eskalation... Merkwürdig, merkwürdig... was an diesem Film
soll kultig sein? Ab 18 Jahren.
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