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Montag, 21. Dezember 2015

Erbrecht: Wie verfasst man sein Testament korrekt?

Kostenfreier Ratgeber der Deutschen Herzstiftung gibt wichtige Tipps

Wie muss man ein Testament korrekt abfassen, damit es auch tatsächlich gültig ist und sich später alle daran halten müssen? Lässt sich das Testament nachträglich noch ändern? Diese und viele weitere Fragen bekommt die Deutsche Herzstiftung immer wieder von Menschen gestellt, die sicherstellen wollen, dass ihr letzter Wille ohne Missverständnisse für die Erben und juristisch korrekt geregelt wird. Wird keine Regelung getroffen, tritt die gesetzliche Erbfolge ein und damit unter Umständen eine Verteilung des Nachlass-Vermögens, die nicht gewünscht war. In dem Experten-Ratgeber „Testament mit Herz“, der unter www.herzstiftung.de/Testament-Ratgeber.html kostenfrei angefordert werden kann, informiert die Herzstiftung leicht verständlich über die Gestaltungsmöglichkeiten, die ein Testament für die Regelung des letzten Willens bietet. Immer wieder sind Testamente wegen Formfehlern ungültig.
Der 40-seitige Ratgeber mit vielen Tipps und Fallbeispielen hilft unnötige Formfehler zu vermeiden und ist eine Fundgrube für jeden, der Fragen zu Themen hat wie Ehegattenerbrecht, Eigenhändiges/Notarielles Testament, Gemeinschaftliches Testament, Erbvertrag, Testament für Familien mit behinderten Familienangehörigen, Vermächtnis und Schenkung.

Einfach und rechtlich sicher: das eigenhändige Testament
Wer z. B. feststellt, dass nach der gesetzlichen Erbfolge Personen, die man gerne bedenken möchte, ausgeschlossen würden, sollte ein eigenhändiges Testament verfassen. Dafür gelten nur wenige Formvorschriften: Das gesamte Testament muss eigenhändig von Anfang bis Ende mit der Hand geschrieben und unterschrieben sein und sollte am Ende mit vollem Vor- und Zunamen unterzeichnet sein. Orts- und Datumsangabe sollten nicht fehlen. Achtung: Nicht rechtswirksam sind maschinen- oder computergeschriebene Testamente, die nur handschriftlich unterschrieben werden, auch nicht Aufnahmen mit Diktiergerät oder digitalen Geräten (MP3-Player, Handy). Ferner wird geraten, das Testament zum Schutz vor Verlust nicht Hause, sondern in amtliche Verwahrung beim Amtsgericht vor Ort zu geben.

Der kostenfreie Ratgeber „Testament mit Herz“ ist erhältlich unter www.herzstiftung.de/Testament-Ratgeber.html oder telef. unter 069 955128-400. Oder einfach eine Postkarte mit Absender-Anschrift und Stichwort „Testament“ an: Deutsche Herzstiftung e.V., Bockenheimer Landstr. 94-96, 60323 Frankfurt am Main

Samstag, 21. November 2015

Deutsche Herzstiftung ruft bundesweit zum persönlichen Herzinfarkt-Risiko-Test auf

(c) Deutsche Herzstiftung

Herzinfarkt: Wie gefährdet sind Sie?

Jährlich sterben mehr als 55.000 Menschen am Herzinfarkt und über 60.000 durch plötzlichen Herztod in Deutschland, weil viele der Betroffenen zu spät oder gar nicht von ihrer Herzerkrankung und den Risikofaktoren, die sie verursacht haben, wussten. Um Menschen vor einer lebensbedrohlichen Situation wie Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod zu schützen, rufen Herzexperten der Deutschen Herzstiftung zum kostenfreien Herzinfarkt-Risiko-Test auf, der leicht verständlich nach den wichtigsten Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit (KHK), die meist dem Herzinfarkt und dem plötzlichen Herztod vorausgeht, und der online unter www.herzstiftung.de erreichbar ist (auch als Faltblatt erhältlich bei der Deutschen Herzstiftung unter Tel. 069 955128-400).

Der Test erfasst die Risikofaktoren Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen, Stress und ungesunde Ernährung, die sich schädigend auf die Herzkrankgefäße auswirken und zu den Risikokrankheiten Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin) führen. „Gesunde wie Herzpatienten, bei denen noch keine koronare Herzkrankheit diagnostiziert wurde, bekommen eine Einschätzung ihres persönlichen Herzinfarkt-Risikos und den Hinweis, ob eine ärztliche Untersuchung notwendig ist. Das kann Tausende Betroffene vor einem lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf bewahren“, betont Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Die meisten Risikofaktoren sind beeinflussbar
Das persönliche Risikoprofil wird anhand von 14 schnell zu beantwortenden Fragen und der erreichten Punktzahl ermittelt. Am Ende steht das Ergebnis mit einer Einordnung des Risikos und entsprechenden Ratschlägen. Ein schlechtes Testergebnis bedeutet nicht, dass man dem Herzinfarkt hilflos ausgeliefert ist, sondern es dient als Aufforderung, etwas für die Gesundheit zu tun. „Am besten sollte man einen Internisten oder Kardiologen aufsuchen, um gemeinsam eine Strategie gegen den Herzinfarkt zu entwickeln“, rät Prof. Meinertz. Denn bis auf erbliche Belastung, Alter und Geschlecht sind alle Risikofaktoren beeinflussbar. „Heute lässt sich fast immer die Infarktgefährdung mit Lebensstiländerungen und unter Umständen mit Medikamenten, Stent-Behandlung und Bypassoperation drastisch verringern.“

Frühwarnsystem für „stille Killer“ Bluthochdruck und Diabetes
Durch den Risiko-Test können bislang unentdeckte, aber potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen wie die „stillen Killer“ Bluthochdruck und Diabetes in den Fokus des nächsten Check-ups beim Hausarzt rücken. Bluthochdruck mit schätzungsweise 20 Millionen Betroffenen in Deutschland wird von den Patienten lange nicht gespürt und fällt häufig erst auf, wenn er Schäden an den Organen verursacht. Die Folgen sind Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche. Oder Diabetes: Falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigen eine Diabetes-Erkrankung. Diabetes beschleunigt die Schädigung der Gefäßinnenhaut der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose). Das Herzinfarktrisiko steigt bei Diabetikern gegenüber Nicht-Diabetikern um das Sechsfache bei Frauen und um das Vierfache bei Männern.

Die beste Strategie: regelmäßige Kontrollen
Da die Risikokrankheiten unbemerkt über lange Jahre die Gefäße ruinieren, ist es die beste Strategie, spätestens ab dem 40 Lebensjahr Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin regelmäßig zu kontrollieren, ab dem 50. Lebensjahr halbjährlich. Bei Patienten mit genetischer Belastung, auch bei übergewichtigen Kindern und Erwachsenen, kann die Kontrolle ab 40 zu spät sein, weil Diabetes und Bluthochdruck sehr früh auftreten können. Die Devise heißt: Jeder sollte möglichst früh seine Risikofaktoren kennen.

Der kostenfreie Herzinfarkt-Risikotest ist online unter www.herzstiftung.de erreichbar oder als Faltblatt erhältlich bei der Deutschen Herzstiftung unter Tel. 069 955128-400.

Montag, 9. November 2015

Herzwochen: Im November kostenfreie Info-Veranstaltungen für Betroffene



Mit einem einzigartigen bundesweiten Informationsangebot klärt die Deutsche Herzstiftung mit Unterstützung von mehr als 3.000 Herzspezialisten aus den kardiologischen und herzchirurgischen Kliniken, Herzzentren und Praxen in über 1.000 Herz-Seminaren, Vorträgen, Telefon- und Online-Aktionen über die häufigste Herzerkrankung auf: die koronare Herzkrankheit (KHK). 

Schätzungsweise sechs Millionen* Menschen leiden in Deutschland an der KHK, der Vorläuferkrankheit des Herzinfarkts. Einen Herzinfarkt erleiden nach Schätzungen jährlich 290.000 Menschen in Deutschland.* 

„Die koronare Herzkrankheit beginnt früh, oft schon Jahrzehnte vor dem Herzinfarkt. Viele der lebensbedrohlichen Folgen dieser Erkrankung der Herzkranzgefäße, also der Adern, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, ließen sich durch rechtzeitige Erkennung und Behandlung vermeiden“, warnt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. „Jedoch wissen nur wenige, dass unser Lebensstil und die sich daraus entwickelnden Risikokrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes verantwortlich für die Entstehung der KHK sind. Mit den Herzwochen wollen wir das ändern.“ Deshalb hat die Herzstiftung die KHK zum Schwerpunktthema der Herzwochen 2015 (Infos: www.herzstiftung.de/herzwochen.html) gewählt, die unter dem Motto „Herz in Gefahr: Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt“ stehen und bundesweit vom 1. bis 30. November 2015 stattfinden.

Informationen aus erster Hand
Besucher der Herzwochen-Veranstaltungen erhalten Informationen aus erster Hand und können den Herzexperten vor Ort ihre Fragen zu Risikovorsorge, Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung (Stent-Behandlung, Bypassoperation, Medikamente) von KHK und Herzinfarkt, aber auch zu anderen Herzproblemen stellen. Sämtliche Veranstaltungstermine und Ratgeber-Informationen sind abrufbar unter www.herzstiftung.de/herzwochen.html (Service-Telefon für Termin-Infos unter 069 955128-333).

Herzinfarkt-Risikotest: Wie gefährdet sind Sie?
Wer sein Herzinfarkt-Risiko bestimmen möchte, für den bietet die Deutsche Herzstiftung den kostenfreien Herzinfarkt-Risikotest online unter www.herzstiftung.de an. Der Risikotest kann auch als Faltblatt kostenlos bei der Deutschen Herzstiftung angefordert werden unter Tel. 069 955128-400 oder per E-Mail unter info@herzstiftung.de

Neuer Experten-Ratgeber
Der neue Experten-Ratgeber „Herz in Gefahr – Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt“ der Deutschen Herzstiftung informiert über Möglichkeiten der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung der koronaren Herzkrankheit und des Herzinfarkts nach dem heutigen Stand der Medizin in einer Sprache, die jeder versteht. Patienten erhalten wertvolle Ratschläge für den Umgang mit der Erkrankung. Alle Beiträge sind von namhaften Herzexperten geschrieben. Der Band (160 S.) ist für drei Euro in Briefmarken erhältlich bei: Deutsche Herzstiftung e. V., Bockenheimer Landstr. 94-96, 60323 Frankfurt/M., Tel. 069 955128-400, oder unter
www.herzstiftung.de/khk-sonderband.html



*Quelle: Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen a.Rh.

Freitag, 15. Mai 2015

Wer Herzschwäche hat sollte dreimal mehr auf seine Medikamente und die richtige Einnahme achten

Herzstiftung warnt bei Herzschwäche vor fehlerhafter Medikamenteneinnahme

Kostenfreier Medikamenten-Pass für Menschen mit Herzschwäche
Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 386.000 Patienten mit Herzschwäche in eine Klinik eingewiesen, weil sich ihre Erkrankung verschlimmert hat. Da sehr häufig Fehler bei der Medikamenteneinnahme Auslöser dieser Verschlimmerung sind, bietet die Deutsche Herzstiftung einen kostenfreien Medikamenten-Pass speziell für Menschen mit Herzschwäche unter www.herzstiftung.de/medikamenten-pass oder telefonisch unter 069 955128-400 an. Der Pass erleichtert es den Betroffenen, Fehler bei der Medikamenteneinnahme zu vermeiden.

Lebensbedrohliche Verschlechterung vermeiden
„Bei chronischer Herzschwäche ist eine korrekte Einnahme der Medikamente besonders wichtig, weil diese den geschwächten Herzmuskel entlasten und das Herz vor Stresshormonen schützen. Setzen Betroffene eigenmächtig ihre Medikamente ab oder versäumen mehrmals die Tabletteneinnahme, laufen sie Gefahr, sich in eine lebensbedrohliche Verschlechterung der Herzschwäche hineinzumanövrieren", warnt Prof. Dr. med. Thomas Eschenhagen vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung, Direktor des Instituts für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Sieben Herzstiftungs-Tipps für Herzschwächepatienten
Neben der korrekten Einnahme der Medikamente können Herzschwächepatienteii noch viel mehr für ihr Herz tun, indem sie z. B. bei stabiler Herzschwäche maßvolles Ausdauertraining betreiben, beim Essen auf eine begrenzte Kochsalzzufuhr achten und ihr Gewicht täglich kontrollieren, wenn eine Tendenz zur Flüssigkeitsansammlung besteht. Was Menschen mit Herzschwäche zum Schutz vor einer Verschlimmerung der Herzschwäche unbedingt beachten sollten, lässt sich in den sieben Experten-Tipps unter www.herzstiftung.de/Herzschwaeche-Klinik-Aufenthalte-verhindern.html nachlesen.


Freitag, 13. März 2015

Erste Hilfe: Herzdruckmassage nie unterbrechen

Herzstiftung warnt: Nie auf Herzdruckmassage für das Holen eines Laien-Defibrillators (AED) verzichten / Notfall-Tipps für Ersthelfer

Jederzeit kann es passieren: Im Büro, zu Hause oder beim Sport bricht plötzlich jemand infolge eines akuten Herzstillstandes zusammen, liegt bewusstlos am Boden und atmet nicht mehr. Sofort muss nach dem Notruf 112 mit einer Herzdruckmassage begonnen werden. Dadurch entsteht ein künstlicher Blutkreislauf, über den Sauerstoff und Nährstoffe zum Gehirn transportiert werden. Unterbleibt die Herzdruckmassage, kommt es schon nach wenigen Minuten zum Gehirntod.
„Leider müssen wir es immer wieder erleben, dass Ersthelfer nach Absetzen des Notrufs nicht sofort mit der Herzdruckmassage beginnen. Stattdessen laufen sie weg, um nach einem Automatisierten Externen Defibrillator – kurz AED – zu suchen. Lebenswichtige Minuten gehen dadurch verloren. Das kostet Zeit, in der die Überlebenschancen des Patienten rapide sinken“, warnt Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Notfallmediziner und Kardiologe an der Ev. Elisabeth Klinik Berlin und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Wie Ersthelfer solche Fehler mit fatalen Folgen leicht vermeiden können, zeigt der Experten-Beitrag „Was tun im Notfall?“, der unter 
kostenfrei angefordert werden kann.

„Wenn jedoch zwei Helfer vor Ort sind, kann der eine einen AED besorgen, während der andere ohne Unterbrechung die Herzdruckmassage durchführt“, betont Prof. Andresen. Für Laienhelfer, die die Herzdruckmassage als wichtigste Wiederbelebungsmaßnahme durchführen, ist ein herbeigeschaffter AED ein Segen. Für Laien, die den Einsatz des AED als wichtigste Maßnahme ansehen, ist er ein Fluch. Nicht der AED, sondern die konsequente und mutig durchgeführte Herzdruckmassage rettet Leben. Jeder kann die alleinige Herzdruckmassage leicht erlernen und anwenden.
Dass sich die Herzdruckmassage in weniger als einer Minute erlernen lässt, zeigt der Wiederbelebungs-Film der Deutschen Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/herzdruckmassage-in-55-sek-lernen

Donnerstag, 31. Juli 2014

Neue Idee zur Besserversorgung von Herzpatienten und zum Einsatz von Fachkräften: Brustschmerz-Ambulanzen

Gefahr für Herzpatienten durch Terminnot beim Arzt

Die langen Wartezeiten für Facharzttermine, die zurzeit im Zentrum öffentlicher Diskussion stehen, sind für Herzpatienten besonders kritisch, unter Umständen sogar gefährlich. „Die Terminnot bei vielen Fachärzten kann für Herzpatienten mit ernsthaften Beschwerden durch eine Erkrankung der Herzkranzgefäße oder durch bedrohliche Herzrhythmusstörungen fatale Auswirkungen haben“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Um dieser Terminnot abzuhelfen, hat der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) ein Modell entwickelt, das bundesweit verwirklicht werden soll: die Brustschmerz-Ambulanz, die durchgehend von 8 bis 18 Uhr von Montag bis Freitag Patienten mit Brustschmerz ohne Voranmeldung und ohne Überweisung offensteht. Dadurch bieten die Brustschmerz-Ambulanzen wichtige Vorteile:

+ Patienten mit möglicherweise gefährlicher Entwicklung ihrer Herzkrankheit können umgehend untersucht und behandelt werden. Voraussetzung für die Zertifizierung einer Brustschmerz-Ambulanz durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ist ja die Anbindung an eine CPU (Chest Pain Unit/Herznotfallambulanz).

+ Noch immer scheitert eine schnelle, effektive Behandlung von Herzinfarkten daran, dass Patienten zu spät die 112 anrufen oder sich zu spät in eine CPU fahren lassen. Die Hemmschwelle der Patienten wäre gegenüber Brustschmerz-Ambulanzen deutlich niedriger, sodass auch bei der Therapie des Herzinfarkts durch die Brustschmerz-Ambulanzen deutliche Fortschritte erzielt werden könnten.

+ Bei vielen Patienten ist der Brustschmerz auf andere Erkrankungen, z. B. orthopädische Probleme, zurückzuführen. Diese Patienten würden schnell herausgefiltert und anderen Fachärzten überwiesen. So würden Notfallaufnahmen der Krankenhäuser und CPUs entlastet.

„Wir sehen die Verteilung von Brustschmerz-Ambulanzen gerade in versorgungsschwachen Regionen wie Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Brandenburg, wo die nächste CPU oft weit entfernt ist, als eine notwendige Ergänzung, um eine umgehende Versorgung von gefährdeten Herzpatienten zu gewährleisten. Bei den Brustschmerz-Ambulanzen ist von Anfang auf eine flächendeckende bundesweite Verteilung zu achten“, mahnt Prof. Meinertz.

Finanzierung problematisch

Allerdings stellt die Finanzierung solcher Ambulanzen noch ein Problem dar. Die Brustschmerz-Ambulanzen erfordern Investitionen in Infrastruktur und gut ausgebildetes Assistenzpersonal. „All diese zusätzlichen Leistungen müssen finanziert werden“, sagt der Kardiologe Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des BNK. „Angebracht wäre eine Vergütung von etwa 100 Euro für jeden untersuchten Patienten, damit die Brustschmerz-Ambulanz sich finanziell trägt.“ Smetak zufolge erhält ein Kardiologe für den Kassenpatienten pro Quartal je nach Region 40 bis 60 Euro. Darin seien Untersuchungen (EKG, Echokardiographie, Labor) eingeschlossen.

Die Deutsche Herzstiftung unterstützt das Modellprojekt des BNK. „Es ist klar, dass dieses Projekt nicht ohne zusätzliche Honorierung umgesetzt werden kann. Man kann von den Kardiologen nicht verlangen, dass sie umsonst diese Leistung vollbringen“, stellt Prof. Meinertz fest. Deshalb erfolgten bereits erste Gespräche mit den Krankenkassen: „Zusammen mit der Herzstiftung haben wir wegen der Finanzierung bereits Gespräche mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen geführt und die Brustschmerz-Ambulanz als optimales Modell zur Terminentzerrung vorgestellt“, hebt Dr. Smetak hervor.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Herzpatienten auf Reisen



Was sollten Herzpatienten im Urlaub beachten?

Millionen von Menschen in Deutschland sind von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Viele von ihnen wollen oder können auf das Reisen nicht verzichten, sind sich aber unsicher, ob eine Reise für sie ratsam oder zumutbar ist. Eine wichtige Hilfe bietet das kostenfreie Reise-Set der Deutschen Herzstiftung mit praktischen Reisetipps und Empfehlungen für Herzpatienten je nach Art der Herzkrankheit unter www.herzstiftung.de/sicher-reisen 

Das Reise-Set enthält:
1x Reisetipps für Herzpatienten
1x Checkliste zur Reise-Vorbereitung (Download zum selbst Ausdrucken)
1x Med. Sprachführer für den Herznotfall im Ausland (I: engl., franz., ital., türk., span. / II: griech., portug., russ., poln., tschech.)
1x Notfallausweis für Herzpatienten

Mehr Informationen

Donnerstag, 7. März 2013

Tag der gesunden Ernährung: Na? Genau! Mittelmeerküche ...


Den Süden in den Korb: Wie kaufe ich (herz)gesund ein? 

Einkaufs-Tipps der Deutschen Herzstiftung zur gesunden Mittelmeerküche zum Tag der gesunden Ernährung

(Frankfurt a. M., 6. März 2013) In Zeiten sich häufender Lebensmittelskandale wird die Frage nach einer wirklich nachhaltigen und gesunden Ernährung immer drängender. Die herzgesunde Mittelmeerküche kann hier vielen Menschen eine willkommene Alternative sein: Sie betont Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte, Obst, Vollkornprodukte, weniger Fleisch, dafür eher Fisch, sowie Oliven- oder Rapsöl anstelle von tierischen Fetten wie Butter, Sahne oder Schmalz. Zugleich schmeckt sie exzellent! Überhaupt ist eine gesunde Ernährung ein wichtiger Lebensstilfaktor, der neben regelmäßiger Bewegung und Rauchverzicht wirksam zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderer chronischer Leiden wie Diabetes viel beitragen kann. Der Nutzen der traditionellen Mittelmeerküche für Herz und Gefäße, indem sie etwa die Häufigkeit von Herzinfarkt und Schlaganfall reduziert, ist durch zahlreiche Beobachtungsstudien, seit neuestem sogar durch eine sog. Interventionsstudie belegt (Estruch R. et al., NEJM Febr. 2013). Um diesen positiven Nutzen auch im Alltag zu fördern, gibt die Deutsche Herzstiftung zum Tag der gesunden Ernährung am 7. März ein paar wichtige Tipps, die beim Einkauf der Zutaten zu beachten sind.

Am besten viel frisches Gemüse oder Tiefkühlgemüse – Fertigprodukte meiden
Frisches Gemüse ist Hauptbestandteil der mediterranen Mahlzeit, es enthält viele Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe oder Vitalstoffe mit ihren gesundheitsfördernden Wirkungen. Einige dieser Stoffe verflüchtigen sich schnell bei zu langer oder ungünstiger Lagerung. Daher sollte man frisches Gemüse möglichst vom Markt oder im gut sortierten Supermarkt kaufen, am besten für den Bedarf von max. zwei Tagen. Eine gute Alternative zu frischem Gemüse ist Tiefkühlgemüse, „wenn die schockgefrosteten Lebensmittel naturbelassen und nicht weiterverarbeitet sind. Tiefgekühlte Fertigprodukte sollte man meiden, denn diese sind oft überwürzt und enthalten oft viel ungünstiges Fett“, betont der Herzspezialist Prof. Dr. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. „Ein Nachteil von Konserven kann ein hoher Salzgehalt sein, was für Bluthochdruckpatienten schädlich ist.“ Auch enthalten Konserven weniger Vitamine als Tiefkühlkost oder frisches Obst und Gemüse. Viele Gemüse aus dem saisonalen Angebot sind aromatischer und preislich günstiger. Oft werden in der Saison überreife Tomaten angeboten: Hier zugreifen, denn sie eignen sich besonders gut für Soßen und Suppen.

Gesunde pflanzliche Öle wie Oliven- oder Rapsöl sind erste Wahl
Pflanzliche Öle wie kalt gepresstes Olivenöl oder Rapsöl (auch andere wie Leinöl) bilden die Hauptfettquelle der mediterranen Küche. Diese Öle gehören zu den vorteilhaften einfach oder mehrfach ungesättigten Fetten. „Diese gesunden Fette beeinflussen günstig den Gesamtcholesterinspiegel und fördern die Gesundheit von Herz und Gefäßen“, unterstreicht Prof. Gohlke. Sonnenblumen- und Distelöl sind zwar reich an ungesättigten Fetten, aber es handelt sich dabei vorwiegend um Omega-6-Fette. Eine hohe Zufuhr von Omega-6-Fetten gilt als weniger vorteilhaft, weil sie die gesunden Omega-3-Fettsäuren im Stoffwechsel verdrängen. Butter und tierische Fette, aber auch z. B. Palmfett, zählen zu den ungünstigen gesättigten Fetten. Bei pflanzlichen Ölen gilt: Immer nur die Menge einkaufen, die man in drei Monaten verbrauchen kann. Die beste Qualität haben Natives Olivenöl extra oder kalt gepresstes Rapsöl. Nicht an der Qualität beim Olivenöl und Rapsöl sparen. Beide sind zwar etwas teurer als normale oder raffinierte Pflanzenöle, aber besser für die Gesundheit.

Weniger Fleisch, dafür mehr Fisch – wie aber den Eiweißbedarf decken?
In der mediterranen Ernährung steht Fleisch selten auf dem Speiseplan, dafür häufiger Fisch (max. 2-mal pro Woche) wegen der für den Herzschutz günstigen Omega-3-Fettsäuren. Diese sind nicht nur im Meeresfisch, sondern auch in Forellen enthalten, ebenso in fetten Fischen wie z. B. Makrelen, Heringen und Lachs. Der Fisch darf auch aus dem Tiefkühlregal oder mal aus der – möglichst salzarmen – Konserve stammen (Fischstäbchen wegen der Panade eher meiden). Helles Fleisch vom Geflügel ist günstiger für die Herzgesundheit als rotes Fleisch (Rind, Lamm). Noch schädlicher ist aber verarbeitetes rotes Fleisch wie z. B. Gepökeltes, Frühstücksfleisch, Wurst oder Speck. Wie aber kann bei weniger Fleischkonsum der Eiweißbedarf gedeckt werden? „Sehr gut und gesund sind Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen, die in der Mittelmeerküche einen hohen Stellenwert haben. Auch magere Milchprodukte sowie bestimmte Käsesorten sind eine gute Eiweißquelle und enthalten zudem noch wichtiges Calcium“, bestätigt Kardiologe Prof. Gohlke.

Mittwoch, 25. April 2012

Neue Notrufnummern: Tödliche Verwechslung im Alltag vermeiden

Deutsche Herzstiftung warnt: Neue Rufnummer 116 117 („Notdienstnummer“) für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst ist kein Ersatz für die 112 (NOTFALL)


116 117
(Frankfurt a. M., 19. April 2012) Angesichts der Einführung einer bundesweit einheitlichen neuen Rufnummer 116 117 („Notdienstnummer“) für den Ärztlichen Bereitschafts- bzw. Notdienst warnt die Deutsche Herzstiftung vor einer Verwechslung dieser neuen Rufnummer mit der Notrufnummer 112 des Rettungsdienstes bzw. der Feuerwehr, was fatale Folgen haben könnte. Denn bei lebensbedrohlichen Notfällen wie Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Unfällen ist die 112 zu wählen.
„Die 112 ist die einzige Notrufnummer. Sie ist besonders für Infarktpatienten und Menschen in anderen schweren Notsituationen wie Unfällen überlebenswichtig und darf keinesfalls mit der neuen sechsstelligen Rufnummer für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst verwechselt werden“, betont Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Direktor der Klinik für Kardiologie/Konservative Intensivmedizin am Vivantes-Klinikum Am Urban in Berlin und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. „Allein der Begriff ,Notdienst‘ für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst ist irreführend.“ 


Gefährlicher Umweg beim Herznotfall: Hausarzt und Ärztlicher Notdienst
Von den mehr als 60 000 Menschen, die jedes Jahr in Deutschland an einem Herzinfarkt sterben, stirbt schätzungsweise jeder vierte, bevor er die rettende Klinik erreicht. Ein wesentlicher Grund: Die Symptome eines Infarkts werden häufig nicht rechtzeitig erkannt oder auch nicht so ernst genommen, so dass mit dem Anruf der 112 sowieso schon gezögert wird. Wenn dann noch zusätzlich zunächst die Rufnummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes gewählt wird, könnte diese Zeitverzögerung fatale Folgen für den Betroffenen haben. „Das kostet den Betroffenen nur wertvolle lebensrettende Zeit, in der die verheerenden Folgen des Herzinfarkts aber auch des Schlaganfalls ihren Lauf nehmen – ein lebensgefährlicher Umweg“, warnt der Herzspezialist und Notfallmediziner Prof. Andresen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie knapp es sein kann, wenn die Wege nicht stimmen. Ich selbst wurde kurz nach dem 1. Geburtstag meines Kindes mit einem unklaren Krampfgeschehen beim Kind konfrontiert und bekam keinen Arzt, weil es der 3. Januar war, und sich alle erreichbaren auf der Liste im Urlaub befanden bzw. der Kindernotarzt zu dieser Zeit wegen Abrechnungsquerelen nicht transportiert wurde (!). Den Kinderarzt konnte ich nicht erreichen. Es wurde ein Fahrt auf Leben und Tod, weil der Rettungswagen 20 Min. verspätet kam und just in diesem Moment ein lebensbedrohlicher Krampfanfall begann. Nach diesem Vorfall und Proteste meinerseits haben Kinderärzte im Landkreis einen privaten Rettungsdienst für Kinder früher als geplant gestartet. Das Kindernotarzt-Pickup-Verfahren wurde auch wieder aufgenommen.

112 (Notarzt anfordern)
Deshalb: Bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, aber auch bei anderen lebensbedrohlichen Zuständen (Vergiftungen, Verbrennungen, Verletzungen etc.) ist sofort der Rettungsdienst unter der 112 zu rufen. Nur der über die 112 herbeigerufene Notarzt kann den (Herzinfarkt- und Schlaganfall-)Patienten ausreichend schnell behandeln und ihn vor weiteren Komplikationen bewahren.


Wann ist die 116 117 zu wählen?
116 117
Die 116 117 ist dann zu wählen, wenn es sich um eine Erkrankung handelt, mit der man normalerweise einen niedergelassenen Arzt in der Praxis aufsuchen würde, aber die Behandlung nicht bis zum nächsten Tag warten kann, z. B. bei einer akuten Magenverstimmung während der Feiertage oder unerwartet hohem Fieber am Wochenende etc.


Infarktverdacht deutlich äußern! Die Brisanz und Arztbedarf klarmachen!
Wer die 112 ruft, sollte den Verdacht auf Herzinfarkt deutlich äußern, damit kein einfacher Krankenwagen, sondern ein Rettungswagen mit Notarzt geschickt wird. Die infarkttypischen Alarmzeichen sind leicht zu erkennen: Schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer und Oberbauch ausstrahlen können. Auch ein starkes Engegefühl, heftiger Druck und ein Brennen im Brustkorb gehören dazu. Schweißausbruch, Übelkeit und Atemnot sind häufige Begleiterscheinungen.


Herznotfallambulanz / CPU bei unklarem Brustschmerz
Wer sich nicht entschließen kann, die 112 zu rufen, weil die Schmerzen nicht so stark sind oder Zweifel bestehen, ob es sich um einen Herzinfarkt handelt, kann sich in die CPU (Chest Pain Unit, engl. für Brustschmerzeinheit) fahren lassen (niemals selbst fahren, da bei Auftreten von Herzrhythmusstörungen keine Fahrtüchtigkeit besteht). Die Herznotfallambulanz steht allen Patienten mit akuten Brustkorbbeschwerden 24 Stunden offen und kann sofort rettend eingreifen. Zertifizierte CPUs gibt es derzeit an 139 Standorten bundesweit (siehe http://cpu.dgk.org/). Achtung: Ist die CPU weiter als 30 Kilometer bzw. länger als 30 Minuten entfernt, sollten Betroffene sich nicht dorthin fahren lassen, sondern sofort den Rettungsdienst (112) rufen.

Donnerstag, 19. April 2012

Deutsche Herzstiftung warnt vor Gebrauch der E-Zigarette

Gesundheitsschädigende Wirkung wird unterschätzt

(Frankfurt a. M., 4. April 2012) E-Zigaretten sind in Mode gekommen. Im Gegensatz zu den üblichen Zigaretten, die bekanntlich das Risiko für Krebs- und Herzkrankheiten dramatisch erhöhen, mag die E-Zigarette immer noch von vielen für harmlos gehalten werden. Bei der Elektro-Zigarette wird — anders als bei herkömmlichen Zigaretten — kein Tabak verbrannt, deshalb fallen auch keine Teerstoffe an. „Dennoch ist die E-Zigarette keine gesundheitlich unbedenkliche Alternative zur herkömmlichen Zigarette", sagt der Kardiologe  Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Bei der E-Zigarette wird eine nikotinhaltige Tabakalkaloidflüssigkeit verdampft und vom Raucher als Aerosol eingeatmet. Sie besteht zu 90 Prozent aus Propylenglykol, das industriell auch als Frostschutzmittel eingesetzt wird. Hinzu kommen Nikotin, meist Ethanol, Glyzerin und andere Geschmacksstoffe. „Niemand sollte das seiner Lunge zumuten", warnt Prof. Gohlke.
Bei einer Untersuchung, die in der medizinischen Fachzeitschrift CHEST (Vardavas C. et al; Chest, ahead of print 12-2011) veröffentlicht wurde, inhalierten 30 Nichtraucher über fünf Minuten aus einer E-Zigarette. Dabei kam es zu einer sofortigen bedeutsamen Einengung der Bronchialwege, einer Art Spasmus der Bronchien. Außerdem ergaben sich Hinweise für eine Entzündungsreaktion der Bronchien. Für diesen schädlichen Effekt machten die Autoren vor allem den Stoff Propylenglykol verantwortlich.


Wissenschaftlicher Beleg für positive Wirkung fehlt

Bei intensivem und schnellerem Ziehen an der E-Zigarette kann so viel Nikotin inhaliert werden, dass es zu einer Nikotinvergiftung kommen kann. Mehrere Krankenhausaufnahmen wegen Nikotinvergiftung nach E-Zigarettenkonsum wurden berichtet. „Allein wegen des hohen Nikotingehalts müsste die E-Zigarette rezeptpflichtig sein", bemerkt Prof. Gohlke. Aber vor einer Zulassung als Medikament, das erleichtert, vom Rauchen loszukommen, müssten wissenschaftliche Studien durchgeführt werden, die eine positive Wirkung der E-Zigarette auf das Rauchverhalten belegen. „Sowohl Studien zum Langzeiteffekt bei wiederholtem Gebrauch der E-Zigarette als auch Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität von Propylenglykol, also zu möglichen Schädigungen des Erbgutes, stehen noch aus", fügt der Kardiologe hinzu.

 Verbot wegen unklarer Risiken


Wegen der vollständig unklaren Risiken, die mit der E-Zigarette verbunden sind, ist der Verkauf und Vertrieb der E-Zigarette in Bayern bereits seit Jahren, in Nordrhein-Westfalen seit November 2011, in Bremen seit Januar 2012 verboten. Verboten ist die E-Zigarette u.a. auch in der Schweiz, in Norwegen, in der Türkei und sogar in China, wo die E-Zigarette vor 15 Jahren erfunden wurde. Eine strikte Regulierung gibt es in Dänemark, Kanada und auch in Österreich. Die EU-Kommission will die gesundheitlichen Folgen jetzt genauer untersuchen. Das Bundesgesundheitsministerium sieht das Verbot im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen als einen wichtigen Schritt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung warnte: „Die benutzten Kartuschen enthalten häufig neben dem Suchtstoff Nikotin auch andere gesundheitsschädigende Substanzen. Deshalb ist vom Konsum der E-Zigarette abzuraten." Die E-Zigarette könne ebenso süchtig machen wie die normale Zigarette, betonte Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Dass sie angeblich helfe, mit dem Rauchen aufzuhören, sei nicht belegt. „Sicher ist: Die E-Zigarette schädigt die Gesundheit der Verbraucher auf andere Weise als die reguläre Zigarette. Ob die Schädigung geringer ist, steht noch dahin", meint Prof. Gohlke.


Kostenfreier Sonderdruck der Herzstiftung:
Zum Ausstieg aus dem Rauchen bietet die Deutsche Herzstiftung kostenfrei den Sonderdruck „Ausstieg aus der Sucht - Wie man vom Rauchen loskommen kann"/"Rauchstopp: Helfen Medikamente?" mit Expertenbeitragen von Dipl.-Psych. P. Lindinger(DKFZ), Dr. med. A. Hansen u. Prof. Dr. med. T. Eschenhagen (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) an.
Der Sonderdruck kann angefordert werden bei: Deutsche Herzstiftung e. V., Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt a. M.




Samstag, 31. März 2012

Auf den Spuren Albert Schweitzers: Neue Benefiz-CD des Kardiologen Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe zugunsten der Deutschen Herzstiftung


Aristide-Cavaillé-Coll-Orgel der Kirche in Saint-Sulpice 
Wie ein Magnet für „alles, was künstlerisch oder gesellschaftlich Rang und Namen hatte" zog die weltberühmte Aristide-Cavaillé-Coll-Orgel der Kirche in Saint-Sulpice in Paris Orgelvirtuosen und -komponisten aus aller Welt an (aus: H. Schützeichel, „Als Musiker zu Musikern von Bach reden ...", organ—Journal für die Orgel (4/2010). Zu ihnen gehörte auch der Friedensnobelpreisträger, Arzt, Theologe und Organist Albert Schweitzer. Auf die Spuren des berühmten Mediziners hat sich der Professor für Innere Medizin und Kardiologie an der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe, stellvertretender Vorstandvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, begeben.
Aristide Cavaillé
„Albert Schweitzer hat die Bach'sche Orgelkunst nach Frankreich gebracht, indem er dem renommierten Orgelprofessor und Organisten von Saint-Sulpice, Charles Marie Widor, die Choraltexte von Bach übersetzte und ihm das Wesen der Musik von J. S. Bach näher brachte", erläutert der passionierte Organist Prof. Trappe, der mehrere CDs mit Meisterwerken der Orgelmusik an weltbekannten Orten, darunter 2009 im Passauer Dom auf der Eisenbarth-Orgel, eingespielt hat. Nun hat der Kardiologe aus Herne selbst auf der Cavaillé-Coll-Orgel - zu Ehren von Albert Schweitzer - Werke von Bach eingespielt. Sie erscheinen als Teil des Programms seiner neuen Benefiz-CD zugunsten der Deutschen Herzstiftung „Die große Cavaillé-Coll-Orgel in Saint-Sulpice, Paris". Neben Werken von Bach interpretiert Prof. Trappe aber auch Kompositionen berühmter französischer Orgelvirtuosen wie Charles Marie Widor, César Franck, Theodore Dubois, Jean-Baptiste Lully und Louis Lefebure-Wely, der neben Widor selbst Organist in Saint-Sulpice war.


Saint-Sulpice, Paris
Fasziniert und begeistert vom Klangvolumen der Orgel, hat sich Prof. Trappe in mehrtägiger und akribischer Feinarbeit in der Kirche von Saint-Sulpice bewusst den Kompositionen dieser Organisten gewidmet. So handelt es sich bei den Stücken um „Musikwerke, die die wunderbaren Register mit ihrem einzigartigen Klang vorstellen sollen", wie Prof. Trappe betont. Über Bachs Toccata und Fuge F-Dur (B\W 540), ebenfalls auf der CD zu hören, schrieb etwa der niederländische Schriftsteller Maarten 't Hart in seinem Buch Bach und ich: „Was für eine gewaltige Komposition! Als führe ein Orkan in eine Kirchenorgel!" Und diese Orgel hat es wahrlich in sich: rund 24 Meter hoch, mit 102 Registern und fast 7.000 Pfeifen zieht diese Orgel Menschen jeden Alters in ihren Bann. „Die Orgelwerke dieser Benefiz-CD sollen das Leben im Alltag der Hörer bereichern", betont Prof. Trappe.



Die Benefiz-CD „Die große Cavaillé-Coll-Orgel in Saint-Sulpice, Paris" (Gesamtlänge: ca.
72 Minuten) ist für 15 Euro zu bestellen bei: Deutsche Herzstiftung e.V., Vogtstraße 50,
60322 Frankfurt am Main, Tel. 069/955128-0, E-Mail: info@herzstiftung.de, www.herzstiftung.de
Der Erlös kommt der Arbeit der Herzstiftung zugute.



Montag, 6. Februar 2012

Minusgrade können Herzanfall auslösen


Die Kältewelle breitet sich aus: 
"Deutschland hat sich in einen Eiskeller verwandelt: In großen Teilen Thüringens und Sachsens wurde nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach in der Nacht die Marke von minus 20 Grad Celsius unterschritten. Das war die bisher frostigste Nacht dieses Winters. Im sächsischen Bad Elster maß der DWD mit minus 23,6 Grad die niedrigste Temperatur. Die Zahl der Kältetoten in Europa stieg auf über 220." (dpa) Es wurden Werte von an die -27 Grad gemessen.
Für manche Menschen bedeutet starke Kälte ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Niedrige Temperaturen können insbesondere für ein krankes Herz eine gefährliche Zusatzbelastung darstellen – bis hin zur Auslösung eines lebensbedrohlichen Angina pectoris-Anfalls oder Herzinfarkts. Starke Kälte belastet die Herzkranzgefäße, indem sich die Gefäße verengen, so dass das Herz gegen einen größeren Widerstand anpumpen muss. 



Anzeichen: „Wenn ein bisher Gesunder in die Kälte hinausgeht und plötzlich Schmerzen, einen Druck oder Brennen im Brustkorb und Atemnot bekommt, dann ist das ein Warnzeichen. Ein Arzt sollte umgehend aufgesucht werden, der das Herz gründlich untersucht“, sagt Dr. med. Frank Sonntag, niedergelassener Kardiologe in Henstedt-Ulzburg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung. Auch dürften solche Brustschmerzen keinesfalls als Reizung der Bronchien durch die Kälte verharmlost werden, was nicht selten vorkomme – oft mit fatalen Folgen. Denn die genannten Beschwerden können auf eine mangelhafte Sauerstoffversorgung des Herzens hindeuten und somit Vorboten eines Angina pectoris-Anfalls oder Herzinfarkts sein. 


Was aber heißt „starke“ Kälte? Bei Außentemperaturen im zweistelligen Minusbereich sollte körperliche Belastung vermieden oder auf ein Mindestmaß beschränkt werden. 


Vorsicht bei Herzerkrankung – auf Schneeschippen verzichten
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn bereits eine Herzerkrankung besteht. So sollten Menschen mit verengten Herzkranzgefäßen bei starker Kälte auf hohe körperliche Anstrengungen wie Schneeschippen verzichten. Denn ein vorgeschädigtes Herz kann dadurch schnell überfordert werden, im Extremfall drohen Herzinfarkt oder plötzlicher Herztod.


Welche Aktivitäten trotz Kälte?
Grundsätzlich rät die Deutsche Herzstiftung dazu, sich auch im Winter ausreichend zu bewegen, mindestens drei Einheiten à 20 bis 30 Minuten. Statt jedoch Aktivitäten mit hohen Belastungen zu wählen, sollte man weniger anstrengenden Sport bevorzugen. 

Freitag, 22. Juli 2011

Organspende: Weiterhin extremer Mangel an Spenderherzen

Deutsche Herzstiftung appelliert an Spenderbereitschaft in Deutschland / 

Transplantationsmediziner für eine Widerspruchsregelung

(Frankfurt am Main, 3. Juni 2011) Immer noch herrscht ein extremer Mangel an Spenderherzen in Deutschland und ein dramatisches Gefälle zwischen niedriger Spender- und hoher Empfängerzahl. Anlässlich des Tags der Organspende am 4. Juni appellierte die Deutsche Herzstiftung an die Spenderbereitschaft in der Bevölkerung. Zwar hat sich die Situation für die postmortalen Organspenden insgesamt leicht verbessert, so dass die Zahl der Spenderherzen von nur 347 im Jahr 2009 auf 385 im Jahr 2010 gestiegen ist (Quelle: DSO). Dennoch ist die Kluft zwischen der Zahl der Spenderherzen und der Zahl der auf eine Verpflanzung Wartenden weiterhin groß: Im Jahr 2010 standen den nur 385 Spenderherzen 929 wartende Empfänger gegenüber, die auf eine Herztransplantation hoffen. 

„Der Mangel an Spenderherzen ist dramatisch und die Wartezeit für eine Herztransplantation viel zu lang. Im Schnitt beträgt sie zwischen einem und drei Jahren, so dass sich der Zustand vieler Patienten erheblich verschlechtert“, sagt Prof. Dr. med. Dr. h.c. Friedhelm Beyersdorf, Direktor der Abt. für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung. „Zirka 85 Prozent aller Transplantationen führen wir bei Empfängern durch, die auf der Intensivstation liegen – das muss sich ändern.“

Transplantationszentren wie das Freiburger Universitätsklinikum setzen deshalb auf die Organspendebereitschaft der Bevölkerung. Dies schließt ältere Menschen nicht aus, deren Organzustand eine Herzverpflanzung zulässt. „Grundsätzlich kommt auch das Herz eines Menschen, der älter als 60 Jahre alt ist, für eine Organübertragung in Frage. Entscheidendes Kriterium ist nicht das Alter, sondern der biologische Zustand des Spenderorgans“, sagt Prof. Beyersdorf. 

Um die Zahl der Organspenden in Deutschland effektiv zu erhöhen, plädieren Transplantationsmediziner wie Prof. Beyersdorf für eine Widerspruchsregelung, wie es sie in Ländern wie Österreich, Spanien oder Belgien gibt. „Jeder ist prinzipiell ein Organspender, wenn er sich nicht irgendwann einmal dagegen ausgesprochen hat. Allerdings würde auch dann in jedem Fall eine Absprache mit den nächsten Angehörigen erfolgen, um eine von allen akzeptierte Organspende zu erreichen. Das Gute an diesem Verfahren ist, dass sich dann jeder Mensch einmal im Leben mit dem Thema ,Transplantation‘ und ,Organspende‘ auseinandergesetzt hat, unabhängig davon, ob zugestimmt oder abgelehnt wird“, erläutert er das Grundprinzip dieser Regelung. Eine solche Widerspruchsregelung würde vielen Menschen das Leben retten.

Ein Organspendeausweis kann kostenlos bei der Deutschen Herzstiftung über die Telefonnummer 069 955128-0 bzw. mit einer E-Mail an info@herzstiftung.de angefordert werden.