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Sonntag, 1. Januar 2023

Weitere HIGHLIGHTS IM SPIELPLAN DER OPER FRANKFURT IM JANUAR 2023


Sonntag, 22. Januar 2023, 19 Uhr im Bockenheimer Depot Premiere / Uraufführung


BLÜHEN


Brigitte Fassbaender (Inszenierung)
        Bildnachweis: Richard-Strauss-Festival 
Oper in sieben Bildern von Vito Žuraj (*1979)
Auftragswerk der Oper Frankfurt

In deutscher und englischer Sprache mit deutschen Übertiteln


Musikalische Leitung: Michael Wendeberg; Inszenierung: Brigitte Fassbaender Mitwirkende: Bianca Andrew (Aurelia), Nika Gorič (Anna), Michael Porter (Ken),

Alfred Reiter (Dr. Muthesius), Jarrett Porter (Edgar); Vokalensemble, Ensemble Modern 


Weitere Vorstellungen: 25., 28., 30. Januar, 3., 5. (15.30 Uhr), 8., 10. Februar 2023 

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr

Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Blühen ist die zweite Oper des slowenischen Komponisten Vito Žuraj (*1979), der dem an dieser Uraufführung beteiligten Ensemble Modern seit dessen Aufnahme in die Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA) 2009 eng verbunden ist. Für das Auftragswerk der Oper Frankfurt, welches auf Thomas Manns Novelle Die Betrogene (1953) basiert, arbeitet Žuraj erstmals mit dem Librettisten Händl Klaus zusammen. Dieser hat bereits zahlreiche Textbücher – u.a. für die 2017 an der Oper Frankfurt uraufgeführte Oper Der Mieter von Arnulf Herrmann – sowie Theaterstücke, Lyrik und Prosa verfasst und wurde auch als Filmemacher ausgezeichnet. Vito Žuraj entwickelt seine Werke in einer eigenständigen musikalischen Sprache, die stets sinnlich bleibt. Mit Blühen offenbart der Komponist nochmal eine neue Facette seines Schreibens: „Hier geht es eher um Langsamkeit und Ruhe. Das Humorvolle und Sprunghafte, was sich bei mir sonst über ganze Werke erstreckt, reduziert sich in der Oper auf kleine Abschnitte, die eine kurze Aufhellung verlangen.“ Das Komponieren für die menschliche Stimme ist Vito Žuraj ein großes Anliegen. In bedeutenden Konzertsälen und bei wichtigen Festivals bringen Klangkörper wie das New York Philharmonic Orchestra, BBC Scottish Symphony Orchestra, Ensemble intercontemporain oder der RIAS Kammerchor seine Musik zu Gehör. Zwei Tage nach der Uraufführung erklingen in einem Happy New Ears-Konzert, ebenfalls im Bockenheimer Depot, weitere Kompositionen Žurajs.


Zum Inhalt der Oper: Eine Frau verliebt sich in einen Mann, der ihr Sohn sein könnte. Sie hat das Gefühl, eine körperliche Verjüngung zu erleben, und wird auf dem Höhepunkt ihrer Hingabe mit der Nachricht konfrontiert, unheilbar krank zu sein.


Die musikalische Leitung liegt bei Michael Wendeberg, für den der Umgang mit dem Konzertrepertoire von Bach bis Schönberg ebenso selbstverständlich ist wie die intensive Beschäftigung mit Neuer Musik sowie neuesten Werken. Die vergangenen beiden Spielzeiten wirkte er als Chefdirigent der Oper an den Bühnen Halle (Saale), wo er seit 2016 als Erster Kapellmeister tätig war. Zuletzt dirigierte er dort u.a. die Premieren von Brittens Ein Sommernachtstraum, Wagners Tristan und Isolde und Ignacy Jan Paderewskis Manru. Nachdem Michael Wendeberg schon früh in seiner Karriere mit Komponisten wie Pierre Boulez und György Kurtag gearbeitet hat, wirkt er seit dem Wintersemester 2018/2019 als Professor für Klavier und Klavierkammermusik an der Barenboim-Said-Akademie in Berlin. Brigitte Fassbaender ist ein regelmäßiger Gast an der Oper Frankfurt. Hier inszenierte die renommierte Sängerin und Regisseurin 2016 bereits Brittens Bühnenerstling Paul Bunyan sowie Strauss’ Ariadne auf Naxos (2013) und Capriccio (2018). 2022 führte sie bei Brittens A Midsummer Night’s Dream im Bockenheimer Depot Regie. Die 2017 mit dem ECHO Klassik für ihr Lebenswerk ausgezeichnete Künstlerin zählt einen neuen Ring des Nibelungen bei den Tiroler Festspielen in Erl zu ihren aktuellen Aufgaben (2021 bis 2023). Fast alle Partien in Blühen sind mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt: Bianca Andrew (Aurelia), Michael Porter (Ken), Alfred Reiter (Dr. Muthesius) und Jarrett Porter (Edgar). In der Partie von Aurelias Tochter Anna gastiert die slowenische Sopranistin Nika Gorič erstmals an der Oper Frankfurt. Ergänzt wird die Besetzung durch ein zwölfstimmiges Vokalensemble, dessen Stimmen das Werk als besondere Klangfarbe durchziehen.


Sonntag, 29. Januar 2023, 18 Uhr im Opernhaus Premiere


Zanda Švēde (Mezzosopran / Titelpartie)                                             
Bildnachweis: Barbara Aumüller

ORLANDO


Opera seria in drei Akten von Georg Friedrich Händel

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 


Musikalische Leitung: Simone Di Felice; Inszenierung: Ted Huffmann

Mitwirkende: Zanda Švēde (Orlando), Kateryna Kasper (Angelica), Christopher Lowrey (Medoro), Monika Buczkowska (Dorinda), Božidar Smiljanić (Zoroastro)


Weitere Vorstellungen: 4., 10., 12. (18 Uhr), 18., 25. Februar, 4., 10., 12. (15.30 Uhr) März 2023 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr

Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 


Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper


Durch den Rückgriff auf Ludovico Ariostos 1516 erschienenes Versepos Orlando furioso versuchte Georg Friedrich Händel (1685-1759) seine Londoner Opernunternehmungen wieder in Schwung zu bringen. Nachdem seine erste Royal Academy of Music 1728 gescheitert war, wagte er 1729 einen Neustart: Mit Wiederaufnahmen älterer Werke wie Rinaldo und neukomponierten Opere serie wie Ezio konnte er aber nur bedingt an vergangene Erfolge anknüpfen. Die Auseinandersetzung mit dem 1733 am King’s Theatre, Haymarket, London bejubelt uraufgeführten Orlando bot ihm nun die Möglichkeit, verkrustete Opernkonventionen aufzubrechen und dem Londoner Publikum ein emotional tiefgehendes, von barockem Zauber und aufklärerischer Moral gleichermaßen geprägtes Spektakel zu präsentieren.


Zum Inhalt: Der Krieger Orlando hat die Orientierung verloren: Soll er sein Glück in der Liebe oder im Streben nach Ruhm suchen? Der Zauberer Zoroastro will ihn zurück auf den Pfad militärischer Tugend führen, wogegen sich Orlando aber sträubt: Anstatt zu kämpfen, möchte er als Liebender zum Helden werden. Seine Angebetete Angelica, der Orlando einst das Leben gerettet hat, begehrt nun allerdings den Soldaten Medoro. Als Orlando von ihrer Liaison erfährt, verliert er den Verstand. Vor Eifersucht rasend, tötet er Angelica und Medoro. Durch seine Zauberkraft rettet Zoroastro die beiden und befreit Orlando schließlich von seinem Wahn. Reumütig verspricht dieser, seine Leidenschaften künftig zu zügeln. Auch die Schäferin Dorinda leidet an unerfüllter Liebessehnsucht: Sie hat ein Auge auf Medoro geworfen, der sie aber schweren Herzens abweist. Mit ihrem Liebeskummer geht Dorinda weitaus gelassener um als Orlando: Am Ende lädt sie zu einem Fest in ihrer Hütte ein, wo sowohl die Liebe als auch der Ruhm gefeiert werden sollen.


Die musikalische Leitung liegt bei dem in Italien geborenen Simone Di Felice, der seit 2017/18 Kapellmeister an der Oper Frankfurt ist. Hier leitete er in jüngerer Zeit Vorstellungen von Verdis Rigoletto und Bizets Carmen. 2020/21 dirigierte er Vorstellungen von Mozarts Le nozze di Figaro sowie 2019/20 die Wiederaufnahmeserie von Händels Radamisto. Zu den Verpflichtungen von Regisseur Ted Huffman gehören am Opernhaus Zürich Stefan Wirths Girl with a Pearl Earring (April 2022) und Gounods Roméo et Juliette (April 2023). Mit Rinaldo gab der Regisseur im Bockenheimer Depot sein Deutschland-Debüt (September 2017), jüngst gefolgt von einer kontrovers aufgenommenen Zauberflöte im Opernhaus. Die Besetzung weist fast ausschließlich Namen aus dem Ensemble der Oper Frankfurt auf: Zanda Švēde (Orlando), Kateryna Kasper (Angelica), Monika Buczkowska (Dorinda) und Božidar Smiljanić (Zoroastro). Einziger Gast ist der Amerikaner Christopher Lowrey (Medoro), der mit Auftritten an zahlreichen internationalen Bühnen zu den führenden Countertenören der jüngeren Generation zählt.




Sonntag, 1. Januar 2023, um 18 Uhr im Opernhaus Sechste Wiederaufnahme


WERTHER
Werther und Charlotte
Foto: Barbara Aumüller


Lyrisches Drama in vier Akten von Jules Massenet

In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 


Musikalische Leitung: Elias Grandy; Inszenierung: Willy Decker

Mitwirkende: Gerard Schneider (Werther), Cecelia Hall (Charlotte), Florina Ilie (Sophie), Sebastian Geyer (Albert), Iain MacNeil (Johann), Franz Mayer (Le Bailli), Andrew Bidlack (Schmidt) u.a.


Weitere Vorstellungen: 13., 22. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 26. Januar 2023

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Produktion der Nederlandse Opera Amsterdam in Kooperation mit der Opéra de Lyon


„Auch Goethe hätte sicherlich applaudiert, diese Premiere in der Frankfurter Oper dürfte ihm gefallen haben. (...) Unglaublich stimmig und intensiv wurde hier Massenets Werk in Szene gesetzt. (...) So aufgeführt wie in Frankfurt, beweist sich Massenets Werther als wahrer Publikumsmagnet und zeigt wieder einmal, dass große Gefühle auch heute noch sehr en vogue sind.“ So urteilte das Internetportal Klassik.com nach der Premiere der nach Goethes Briefroman entstandenen Oper von Jules Massenet (1842-1912). Das Werk in der Inszenierung von Willy Decker feierte als Originalproduktion der Nederlandse Opera Amsterdam am 11. Dezember 2005 seine Frankfurter Premiere.


Zum Inhalt: Werther liebt Charlotte, doch diese ist mit Albert verlobt und weist den schwärmerischen jungen Mann zurück. Am Sterbebett ihrer Mutter hat sie versprochen, Albert zum Mann zu nehmen. Nach der Hochzeit treffen sich Charlotte und Werther erneut, und sie muss feststellen, dass er ihr nicht gleichgültig ist. Auch Werthers Zuneigung ist nicht geringer geworden. Von der Ausweglosigkeit der Situation überzeugt, bittet Werther Albert um dessen Pistolen, er will sich auf eine längere Reise begeben. Der inzwischen misstrauisch gewordene Ehemann zwingt seine entsetzte Frau, die Waffen herauszugeben. Voll dunkler Vorahnungen eilt Charlotte dem Unglücklichen nach, doch sie kommt zu spät – tödlich verwundet stirbt er in ihren Armen.


Die musikalische Leitung dieser sechsten Wiederaufnahme einer Produktion aus der Spielzeit 2004/05 liegt bei dem deutschen Dirigenten Elias Grandy, der 2015 aus dem 7. Solti-Wettbewerb in Frankfurt als Preisträger hervorging; im selben Jahr wurde er Generalmusikdirektor am Theater Heidelberg. 2019/20 gab er in Frankfurt mit Frederick Delius’ Romeo und Julia auf dem Dorfe sein Hausdebüt. Der österreichisch-australische Tenor Gerard Schneider, seit 2018/19 fest in Frankfurt engagiert, sang bereits im Herbst 2020 in der fünften Wiederaufnahme dieser Produktion erstmals die Partie des Werther. Die Aufführungsserie musste seinerzeit den Corona-Bedingungen angepasst werden – vor allem, was die Orchesterbesetzung anbelangt. In der aktuellen Spielzeit zählen der Erste geharnischte Mann (Mozarts Die Zauberflöte) sowie Tristan (Martins Le vin herbé) zu Gerard Schneiders Aufgaben. Zuvor verkörperte er Partien wie Graf Vaudémont (Tschaikowskis Iolanta), Lyonel (Flotows Martha), Herzog von Mantua (Verdis Rigoletto) sowie den Hirten (Szymanowskis Król Roger) und überzeugte als Königssohn (Humperdincks Königskinder). Als Prinz (Dvořáks Rusalka) wird er am Hessischen Staatstheater Wiesbaden sowie anschließend an der Staatsoper Hannover gastieren und war in dieser Rolle bereits an der Garsington Opera, beim Edinburgh Festival, an seinem Stammhaus Frankfurt und bei den Tiroler Festspielen in Erl zu erleben. In Erl sang er ebenfalls den Königssohn sowie kürzlich die Titelpartie in Mascagnis L’amico Fritz. Zu weiteren mit der Produktion bereits vertrauten Ensemblemitgliedern gehören Sebastian Geyer (Albert) und Iain MacNeil (Johann). Auch Kammersänger Franz Mayer (Le Bailli) hat seine Partie in dieser Inszenierung bereits gesungen. Aus dem Ensemble neu besetzt ist die amerikanische Mezzosopranistin Cecelia Hall (Rollendebüt als Charlotte), die seit 2016/17 fest in Frankfurt engagiert ist. Hier begeisterte sie kürzlich zum wiederholten Male als Purcells Dido. Jüngste Debüts an der Oper Frankfurt beinhalteten die Händel-Partien Irene (Tamerlano), die sie 2022/23 erneut singen wird, und Xerxes, der sie an die Komische Oper Berlin führt. Zudem wird sie hier als Zweite Dame (Die Zauberflöte) und Die Mutter von Iseut der Blonden in Martins Le vin herbé auftreten. Die rumänische Sopranistin Florina Ilie (Sophie) wechselte 2020/21 vom Opernstudio ins Ensemble der Oper Frankfurt, dem sie bis 2021/22 angehörte. Hier war sie zuletzt als Lauretta in Puccinis Il trittico zu erleben. Der amerikanische Tenor Andrew Bidlack (Schmidt) debütiert in der aktuellen Spielzeit an der Oper Frankfurt als Augustin Moser in Die Meistersinger von Nürnberg, wo er außerdem auch in Manon Lescaut zu erleben sein wird.




Samstag, 7. Januar 2023, um 19 Uhr im Opernhaus Zweite Wiederaufnahme


EUGEN ONEGIN


Lyrische Szenen in drei Akten und sieben Bildern von Peter I. Tschaikowski 


In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Karsten Januschke; Inszenierung: Dorothea Kirschbaum

Mitwirkende: Domen Križaj / Mikołaj Trąbka (Eugen Onegin), Elizabeth Reiter / Nombulelo Yende (Tatiana), Kudaibergen Abildin / Jonathan Abernethy (Lenski), Katharina Magiera / Marvic Monreal (Olga), Thomas Faulkner / Kihwan Sim (Fürst Gremin), Julia Moorman (Larina), Elena Zilio (Filipjewna), Michael McCown (Triquet), Frederic Jost (Saretzki), Pilgoo Kang / Thomas Faulkner (Ein Hauptmann)

Weitere Vorstellungen: 15. (18 Uhr), 20., 28. Januar, 3. Februar 2023

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr

Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Ausführliche Ankündigung 

Samstag, 31. Dezember 2022

Oper Frankfurt a.M.: EUGEN ONEGIN

Zweite Wiederaufnahme



EUGEN ONEGIN


 Maria Bochmanova (Tatiana) und Daniel Schmutzhard (Eugen Onegin)
Foto: Barbara Aumueller

Lyrische Szenen in drei Akten und sieben Bildern von Peter I. Tschaikowski 

Text vom Komponisten und Konstantin S. Schilowski nach dem gleichnamigen Roman (1830) von Alexander S. Puschkin


In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln


Musikalische Leitung: Karsten Januschke Inszenierung: Dorothea Kirschbaum

Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Orest Tichonov Bühnenbild: Katja Haß

Kostüme: Wojciech Dziedzic Licht: Joachim Klein

Chor: Tilman Michael Dramaturgie: Norbert Abels

Eugen Onegin: Domen Križaj / Mikołaj Trąbka (28. Januar, 3. Februar 2023) Tatiana: Elizabeth Reiter / Nombulelo Yende (28. Januar, 3. Februar 2023) Lenski: Kudaibergen Abildin / Jonathan Abernethy (28. Januar, 3. Februar 2023) Olga: Katharina Magiera / Marvic Monreal (28. Januar, 3. Februar 2023)

Fürst Gremin: Thomas Faulkner / Kihwan Sim (28. Januar, 3. Februar 2023) Larina: Julia Moorman

Filipjewna, Amme: Elena Zilio Triquet: Michael McCown Saretzki: Frederic Jost

Ein Hauptmann: Pilgoo Kang / Thomas Faulkner (28. Januar, 3. Februar 2023) u.a. Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester


Wiederaufnahme: Samstag, 7. Januar 2023, um 19 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 15. (18 Uhr), 20., 28. Januar, 3. Februar 2023

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr

Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)



v.l.n.r. Daniel Schmutzhard (Eugen Onegin) und Arseny Yakovlev (Lenski)        
Foto: Barbara Aumueller        

Anlässlich der Premiere von Eugen Onegin 2016 an der Oper Frankfurt wurden zwei Meisterwerke vom Publikum bestaunt: Zum einen die mit „lyrische Szenen“ untertitelte Oper von Peter I. Tschaikowski (1840-1893), zum anderen das raumfüllende Mosaik, das die Werktätigen Russlands beim Aufbau des Sozialismus zeigt. In Kleinstarbeit hatten die Theatermalerinnen und -maler der Oper Frankfurt dieses beeindruckende Bild für die Inszenierung von Dorothea Kirschbaum per Hand gestempelt. Nun bot es im ersten Teil des Abends das Bühnenbild der Frankfurter Neuproduktion von Tschaikowskis Oper nach dem Roman von Alexander S. Puschkin.

Russland: Tatiana, die empfindsame Tochter der Gutsbesitzerin Larina, verliebt sich in den abgeklärten Dandy Eugen Onegin, den ihr Lenski, der Verlobte ihrer lebenslustigen Schwester Olga, vorstellt. An zentraler Stelle in der Oper schreibt die schüchterne Tatiana einen Brief, in dem sie dem Angebeteten ihre Liebe offenbart. Doch Onegin erklärt ihr kühl, dass er nicht für die Ehe geschaffen sei. Gelangweilt von der Atmosphäre in der Provinz macht er Olga schöne Augen und erregt so die Eifersucht seines Freundes Lenski. Der Streit mündet in ein Duell, das Lenski nicht überlebt. Onegin flieht vor seiner Schuld und entdeckt zu spät seine Gefühle für Tatiana.

     Maria Bochmanova (Tatiana) und 
         Daniel Schmutzhard (Eugen Onegin)
Foto: Barbara Aumueller
Die musikalische Leitung dieser zweiten Wiederaufnahme liegt erstmals bei Karsten Januschke, welcher der Oper Frankfurt bis 2015 – zuletzt als Kapellmeister – verbunden war. Hier dirigierte er jüngst die Wiederaufnahmeserie von Händels Tamerlano. Neue Namen – fast gänzlich aus dem Ensemble – gibt es zu vermelden: Der slowenische Bariton Domen Križaj (Eugen Onegin) stellte sich in der Partie des Albert in Massenets Werther 2020/21 als neues Ensemblemitglied vor. Seit 2013/14 zählt die amerikanische Sopranistin Elizabeth Reiter (Tatiana) zum festen Frankfurter Sängerstamm. 2022/23 wird sie u.a. in der Titelpartie von Carl Orffs Die Kluge zu erleben sein. Der aus Kasachstan stammende Tenor Kudaibergen Abildin ist hier seit 2022/23 fest engagiert und hat zudem Partien wie Tamino (Die Zauberflöte) übernommen. Seit 2009/10 gehört die Altistin Katharina Magiera zum Frankfurter Ensemble, wo sie bisher in zahlreichen Partien zu erleben war. An der Opéra National de Paris gastiert sie kürzlich als Page (Strauss’ Salome) und Dritte Dame
(Die Zauberflöte). Der englische Bass Thomas Faulkner (Fürst Gremin) begann seine Laufbahn im Opernstudio der Oper Frankfurt und zählt seit 2016/17 zum Ensemble des Hauses. In der ersten Wiederaufnahme des Eugen Onegin 2017 sang er noch die Partie des Hauptmanns, den er auch jetzt – wenn er nicht als Fürst Gremin eingesetzt ist – in einigen Vorstellungen verkörpern wird. Neu in der Produktion sind zudem die Gäste Julia Moorman (Larina) und Pilgoo Kang (Ein Hauptmann) – beide ehemalige Opernstudio-Mitglieder – sowie Frederic Jost (Saretzki), während die großartige Sängerdarstellerin Elena Zilio (Filipjewna) und Ensemblemitglied Michael McCown (Triquet) mit der Produktion bereits vertraut sind. Auch die Alternativbesetzungen stammen fast alle aus dem Frankfurter Ensemble und Opernstudio.

Die Produktion wird vom Hessischen Rundfunk in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur aufgezeichnet. Der Hessische Rundfunk überträgt auf hr2-kultur am Samstag, dem 26. November 2016, um 20.05 Uhr, Deutschlandradio folgt am Samstag, dem 14. Januar 2017, um 19.05 Uhr.

Montag, 20. Mai 2013

Heute Abend: Festlicher Opernabend in Mannheim mit EUGEN ONEGIN




Eugen Onegin

Pjotr Iljitsch Tschaikowski

Musikalische Leitung Joseph Trafton
Inszenierung Regula Gerber
Bühne Sandra Meurer
Kostüme Sabine Blickenstorfer
Choreografie Guido Markowitz
Chor Tilman Michael
Dramaturgie Regine Elzenheimer


« Das Leben ist kein Roman. »


Vor dem Hintergrund ernüchternder Lebenswirklichkeit entfaltet Tschaikowski in der Konstellation von vier jungen Menschen ein Spektrum von emotionalen Extremen. Er erzählt dies aus drei Perspektiven: Die realitätsferne Tatjana lebt in literarischen Liebeswelten, bis ihr Eugen Onegin begegnet, auf den sie plötzlich all ihre angestauten Gefühle projiziert. In einem nächtlichen Monolog entfaltet sie in einem Brief an Onegin das ganze
Panorama dieser Emotionen. Er gibt sich jedoch als liebes- und beziehungsunfähiger Zyniker zu erkennen. – Der Poet Lenskij, der Tatjanas Schwester Olga überhitzt und eifersüchtig liebt, lässt sich durch Onegins dekadente Unangepasstheit zu einer Duellforderung provozieren, der er selbst zum Opfer fällt. – Onegin selbst, durch die Tötung Lenskijs immerhin zu Schuldgefühlen fähig geworden, entdeckt seine Leidenschaft für Tatjana erst, als sie durch ihre Ehe mit dem Fürsten Gremin in unerreichbare Ferne gerückt ist.

Als Tschaikowski sich 1877 entschloss, einige Szenen aus Puschkins Versroman Eugen Onegin zu vertonen, schlug er mit seinen „lyrischen Szenen“ einen für die Oper völlig neuen Weg ein: „Ich brauche keine Zaren, Zarinnen, Volksaufstände, Schlachten, Märsche, mit einem Wort alles das, was mit dem Attribut Grand opéra bezeichnet wird. Ich suche ein intimes, aber starkes Drama, das auf Konflikten beruht, die ich selber erfahren oder gesehen habe, die mich im Innersten berühren können.“

Obwohl er die Oper zu seiner Zeit für „bühnenunwirksam“ hielt, wurde sie nicht zuletzt kraft ihrer Musik zu einem der meistgespielten Repertoirewerke.