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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Montag, 11. November 2024

Oper Frankfurt a.M.: PARTENOPE von Georg Friedrich Händel - PREMIERE

Premiere / Frankfurter Erstaufführung

v.l.n.r. Jessica Niles (Partenope),
Jarrett Porter (Ormonte) und
Cláudia Ribas (Armindo; sitzend)



PARTENOPE
Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Text von Silvio Stampiglia
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln


Musikalische Leitung: George Petrou Inszenierung: Julia Burbach Bühnenbild: Herbert Barz-Murauer Kostüme: Raphaela Rose Choreografie: Cameron McMillan Licht: Joachim Klein Dramaturgie: Zsolt Horpácsy

Partenope: Jessica Niles Rosmira: Kelsey Lauritano Arsace: Iurii Iushkevich Armindo: Cláudia Ribas Emilio: Magnus Dietrich Ormonte: Jarrett Porter Tänzer*innen: Adrián Ros, Tommaso Bertasi, Lara Fournier, Esmeralda Vollmer, Ariadna Llussá 

Frankfurter Opern- und Museumsorchester


Premiere: Sonntag, 10. November 2024, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot
Weitere Vorstellungen: 12. (ausverkauft),
14., 16., 20., 22., 25., 27. November 2024
Alle diese Vorstellungen beginnen um 19 Uhr.
Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich


Die Krise der Royal Academy of Music in London war 1728 mit der unerwarteten Kündigung ihrer Stars (u.a. des Kastraten Senesino) in der italienischen Opernkompanie von Georg Friedrich Händel (1685-1759) vorprogrammiert. Gleich drei große Sängerpersönlichkeiten kehrten nach Italien zurück, so dass Händel plötzlich die Zuschauer und Opernaktionäre fehlten. Daher musste die nächste Spielzeit wegen Besetzungslücken komplett gestrichen werden. Dementsprechend stürzten die Opernaktien plötzlich ab, so dass der Komponist und Großunternehmer Händel schnell nach Italien aufbrechen musste, um dort neue Publikumsmagnete aufzuspüren. Dank seines europaweit einwandfrei funktionierenden Netzwerks und sicheren Gespürs schaffte er es in wenigen Monaten, ein neues, funktionsfähiges Ensemble für London zu stemmen, obwohl ihm die echten Stars der damaligen Opernwelt abhandengekommen waren. Ein „Weiter so“ durfte es aber auch im Repertoire nicht geben. Neue Stücke, Klänge, Geschichten und Farben mussten her. 

Das Libretto von Partenope greift auf einen Text des römischen Dichters Silvio Stampiglia zurück, der einer moralisierenden und düsteren Handlung lebendige Geschichten und beißende Komik vorzog. Und so sorgte Händels auf diesem Stoff beruhende Tragikomödie für jede Menge Trubel, was die Opernaktien erwartungsgemäß stiegen ließ. Nur auf den ersten Blick erfüllt die Handlung alle Anforderungen, die an das Libretto einer Opera seria gestellt werden. Vermutlich waren es die Leichtigkeit und der Sarkasmus der literarischen Vorlage, die Händel besonders reizten: So konnte er die festgefahrenen und starren Formen der Opera seria einerseits wiederbeleben und auflockern, andererseits mit (selbst-)ironischen Untertönen und absurden Wendungen in eine freche musikalische Komödie umwandeln. 

Um die Königin von Neapel dreht sich das Liebeskarussell: Partenope wird von drei Männern umworben. Eigentlich ist der selbstgefällige Arsace ihr Favorit, aber sie ist auch vom schüchternen Armindo angetan. Der dritte, Emilio, reist mit seiner ganzen Armee an und stellt die Königin vor die Wahl: Hochzeit oder Krieg. Die Raffinesse, mit der die Königin Armindo und Emilio abblitzen lässt, ist einer gewieften Politikerin würdig. Ihren geliebten Arsace kriegt sie allerdings gar nicht in den Griff. Partenope weiß nicht, dass er seine Verlobte Rosmira ihretwegen verlassen hat. Als Fürst Eurimene verkleidet, erscheint die Betrogene am Hof, um ihren Geliebten zurückzugewinnen. Sie demütigt den untreuen Arsace, der sie erkennt und nun gar nicht mehr weiß, welche der beiden Frauen er liebt. Rosmira nötigt ihren Verlobten, ihre wahre Identität geheim zu halten. Ihre Rachsucht verleitet sie dazu, Partenope Arsaces Untreue zu offenbaren. Partenope heiratet nun doch Armindo und bietet Emilio – anstelle ihrer Liebe – ihre Freundschaft an. Eine überraschende Doppelhochzeit stoppt schließlich die Turbulenzen.

Der griechische Dirigent George Petrou ist Künstlerischer Leiter der Internationalen Händel Festspiele Göttingen und des renommierten Armonia Atenea Orchesters in Athen. Mit dieser Neuproduktion gibt er sein Debüt an der Oper Frankfurt. Dies gilt auch für die Regisseurin: Julia Burbach wurde als Kind deutscher Eltern in Tokio geboren. Erste Erfahrungen im Regiefach sammelte sie als Assistentin von Christof Loy. Bald übernahm sie eigene Inszenierungen, darunter aktuell Donizettis L’elisir d’amore am Nationaltheater Prag. Die Titelpartie übernimmt als Hausdebüt die amerikanische Sopranistin Jessica Niles. Ausgebildet an der Juilliard School in New York war sie von 2021 bis 2023 Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper in München und ist seither freiberuflich tätig.
Der russische Countertenor Iurii Iushkevich legte kürzlich als Nireno in Händels Giulio Cesare in Egitto sein Debüt an der Oper Frankfurt vor. Im Dezember 2024 gibt er gemeinsam mit den ehemaligen Opernstudiomitgliedern Clara Kim und Nombulelo Yende einen Liederabend.
Alle weiteren Partien der Frankfurter Erstaufführung sind mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt.


Mittwoch, 6. November 2024

Oper Frankfurt a.M.: LULU von Alban Berg, Musikalische Leitung: Thomas Guggeis, Inszenierung: Nadja Loschky

LULU
ALBAN BERG

Brenda Rae (Lulu) und Simon Neal (Dr. Schön)

Oper in drei Akten / Text vom Komponisten nach Frank Wedekind / Uraufführung der unvollendeten Oper 1937, Stadttheater, Zürich / Dreiaktige Fassung, vervollständigt von Friedrich Cerha (1979)

Mit ihrer Existenz sprengt Lulu jedes bürgerliche Maß
und fordert es zugleich heraus. Ist sie eine realistische Person,
eine mythologische Figur oder ein Hirngespinst der Männer?
Ein unschuldiges Opfer oder ein zerstörerischer Dämon?






   Nächste
Termine im November 2024:
o07.
Sa09. Fr15. So17. Sa23. Do28.


Video © Thiemo Hehl



Chefredakteur Dr. Schön hat Lulu von der Straße geholt. Schicksalhaft sind die beiden miteinander verbunden. Inzwischen ist Lulu die Ehefrau des Medizinalrats Dr. Goll. Als dieser mitbekommt, wie ein Maler sie beim Porträtieren bedrängt, stirbt er an einem Herzschlag. In zweiter Ehe ist Lulu jetzt mit dem Maler verheiratet, der sich das Leben nimmt, als er von ihrer Affäre mit Dr. Schön erfährt.

Lulu bringt Dr. Schön dazu, seine Verlobung mit einer anderen zu lösen und stattdessen sie zu heiraten. Eines Tages fordert er sie in rasender Eifersucht dazu auf, sich zu erschießen. Lulu richtet die Waffe jedoch gegen ihn und wird als Mörderin verhaftet. Mit Hilfe ihrer Freunde – unter ihnen die Gräfin Geschwitz und Dr. Schöns Sohn Alwa – kann sie dem Gefängnis entkommen. Sie fliehen erst nach Paris und schließlich nach London, wo Lulu sich und ihre Freunde mit Prostitution über Wasser hält. Ihr letzter Kunde ist der Serienmörder Jack the Ripper …

Freitag, 3. Mai 2024

Oper Frankfurt a.M.: Trailer zu Tannhäuser von Richard Wagner

 




Kurzfilm von Thiemo Hehl zur Premiere von Richard Wagners Tannhäuser
(Musikalische Leitung: Thomas Guggeis; Inszenierung: Matthew Wild)

Donnerstag, 25. April 2024

Oper Frankfurt a.M.: TANNHÄUSER UND DER SÄNGERKRIEG AUF WARTBURG von Richard Wagner

Romantische Oper in drei Aufzügen

Text vom Komponisten
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Thomas Guggeis   
Bildnachweis: Sophia Hegewald
 



Musikalische Leitung: Thomas Guggeis
Inszenierung: Matthew Wild
Bühnenbild: Herbert Murauer
Kostüme: Raphaela Rose
Choreografie: Louisa Talbot
Video: Clemens Walter
Licht: Jan Hartmann
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Maximilian Enderle

Tannhäuser: Marco Jentzsch
Elisabeth: Christina Nilsson
Venus: Dshamilja Kaiser
Wolfram von Eschenbach: Domen Križaj
Hermann, Landgraf von Thüringen: Andreas Bauer Kanabas
Walther von der Vogelweide: Magnus Dietrich
Biterolf: Erik van Heyningen
Heinrich der Schreiber: Michael Porter
Reinmar von Zweter: Magnús Baldvinsson
Ein junger Hirt: Karolina Bengtsson
Vier Edelknaben: Marta Casas, Chloe Robbins, Emma Stannard, Elena Tasevska
Tänzer: Luciano Baptiste, Tommaso Bertasi, Ken Bridgen, Andrii Punko, Thomas Ries
Ein junger Student: Henri Klein

Chor und Statisterie der Oper Frankfurt

Frankfurter Opern- und Museumsorchester 

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Tannhäuser, die fünfte Oper von Richard Wagner (1813-1883), gilt als wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Komponisten, da hier die noch im Fliegenden Holländer beibehaltene Nummerneinteilung zugunsten einer eher durchkomponierten, stark mit der Dichtung verschmolzenen Szenenform aufgegeben wurde. Als literarische Vorlage dienten Wagner unterschiedliche Texte der Sagenwelt und der Romantik rund um die Gestalt des Tannhäuser, aus denen er den Widerstreit zwischen sinnlicher und geistiger Liebe sowie den daraus hervorgehenden Konflikt gerade für den Künstler herausfilterte – ein Aspekt, der ihn persönlich besonders stark interessierte. Die Uraufführung des Werkes erfolgte 1845 an der Hofoper Dresden, wobei sich der Erfolg beim Publikum erst nach zahlreichen musikalischen Revisionen und Umarbeitungen einstellte. Der Neuproduktion liegt die Wiener Fassung von 1875 zugrunde, welche wiederum Änderungen der Pariser Version von 1861 aufgreift: Die Eingangsszene zwischen Tannhäuser und Venus ist darin um ein orgiastisches Bacchanal erweitert und hörbar von der kurz zuvor vollendeten Tristan-Partitur beeinflusst. In Frankfurt kam Tannhäuser zuletzt 2007 in der Regie von Vera Nemirova heraus. 

Minnesänger Tannhäuser hat mit der Göttin Venus die sinnliche Seite der Liebe erlebt. Dem gegenüber steht die spirituelle Reinheit, die Elisabeth – die Nichte des Landgrafen Hermann – für ihn verkörpert. Als Tannhäuser bei einem Sängerwettstreit seinen Beitrag dem körperlichen Sinnengenuss widmet, bringt er seine Künstlerfreunde gegen sich auf. Durch eine Pilgerfahrt nach Rom soll er seinen Frevel büßen, aber der Papst vergibt ihm nicht. Sowohl für Tannhäuser als auch für Elisabeth wird daraufhin eine Rückkehr in ihr früheres Leben unmöglich. 

v.l.n.r. Marco Jentzsch (Tannhäuser) und
Dshamilja Kaiser (Venus) sowie Ensemble.
Bildnachweis: Barbara Aumüller
Die musikalische Leitung hat Frankfurts Generalmusikdirektor Thomas Guggeis. Für die
Regie ist der Südafrikaner Matthew Wild verantwortlich, zu dessen letzten Arbeiten Rent am Theater St. Gallen und Humperdincks Königskinder bei den Tiroler Festspielen in Erl gehören. In der Titelpartie stellt sich Marco Jentzsch erstmals dem Frankfurter Opernpublikum vor. Seine Verpflichtungen führen ihn u.a. nach Wiesbaden, Köln, Berlin (Staatsoper), Amsterdam und Mailand mit Partien wie Tristan, Stolzing, Parsifal, Siegfried, Loge, Florestan und Peter Grimes. Die schwedische Sopranistin Christina Nilsson (Elisabeth) stellte sich dem Frankfurter Publikum erstmals 2018 in der Titelpartie von Strauss‘ Ariadne auf Naxos vor. Zu ihren jüngsten Auftritten gehören Rosalinde (Die Fledermaus) an der Bayerischen Staatsoper, Chrysothemis (Elektra) an der Kungliga Operan in Stockholm sowie Aida an der Deutschen Oper Berlin. Domen Križaj (Wolfram) ist seit 2020/21 Ensemblemitglied der Oper Frankfurt und trat in der aktuellen Spielzeit bereits als Rodrigo in Verdis Don Carlo und als Graf in Mozarts Le nozze di Figaro auf. Außerdem wird der slowenische Bariton schon bald wieder als Papageno in der Zauberflöte zu erleben sein. Auch die Mezzosopranistin Dshamilja Kaiser (Venus) war in dieser Spielzeit bereits in Frankfurt zu hören – als Eboli in Don Carlo. Von 2009 bis 2017 war sie Ensemblemitglied der Oper Graz und wechselte danach an das Theater Bonn. Engagements führten sie an die Volksoper Wien, die Staatsoper Prag und die Den Norske Opera & Ballett sowie zu den Tiroler Festspielen Erl und den Bregenzer Festspielen. Angeführt von Andreas Bauer Kanabas (Landgraf Hermann) sind alle weiteren Partien mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt.

Premiere: Sonntag, 28. April 2024, um 17 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 1., 5. (15.30 Uhr), 11., 20., 30. Mai, 2. (15.30 Uhr) Juni 2024 Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 17 Uhr
Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich. 

Dienstag, 19. März 2024

Oper Frankfurt a.M.: IN SEINEM GARTEN LIEBT DON PERLIMPLÍN BELISA von Wolfgang Fortner

Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung
Freitag, 22. März 2024, um 19 Uhr im Bockenheimer Depot

IN SEINEM GARTEN LIEBT DON PERLIMPLÍN BELISA

Vier Bilder eines erotischen Bilderbogens in der Art eines Kammerspiels von Wolfgang Fortner

Belisa (Karolina Bengtsson)
 Bildnachweis: Barbara Aumüller 
  
Text von Federico García Lorca

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Dorothea Kirschbaum
Bühnenbild: Christoph Fischer
Kostüme: Henriette Hübschmann
Choreografie: Gal Fefferman
Licht: Jonathan Pickers
Dramaturgie: Konrad Kuhn

Don Perlimplín: Sebastian Geyer
Belisa: Karolina Bengtsson
Marcolfa: Karolina Makuła
Belisas Mutter: Anna Nekhames
Erstes Koboldchen: Idil Kutay
Zweites Koboldchen: Ursula Hensges

Cembalistin: Anne Larlee 
Tänzer*innen: Guillermo de la Chica López, Rouven Pabst,
Evie Poaros, 
Mar Sánchez Cisneros, Luciano Baptiste

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Wolfgang Fortner (1907–1987) vertonte das gleichnamige Kammerspiel von Federico García Lorca 1962 für die Schwetzinger Festspiele. Dem Sujet entsprechend verwendete er suggestive Klänge. Die Musik wird weniger von der zwölftönigen Konstruktion bestimmt als von den duftigen Klangfarben. Das reizvolle, heutzutage nur noch selten gespielte Werk kommt nun als Frankfurter szenische Erstaufführung ins Bockenheimer Depot.

Der vermögende Junggeselle Don Perlimplín wird von seiner Haushälterin Marcolfa gedrängt, auf seine alten Tage zu heiraten. Dafür bietet sich die junge, schöne Belisa an, deren erotischen Bedürfnissen der Don jedoch nicht gerecht werden kann. Da taucht ein geheimnisvoller Liebhaber auf. Was als klassische Komödienkonstellation beginnt, wird zu einem vielschichtigen Seelendrama mit surrealer Färbung.

Takeshi Moriuchi         Bildnachweis: Barbara Aumüller

Die musikalische Leitung übernimmt Takeshi Moriuchi, der der Oper Frankfurt seit 2018/19 als Studienleiter verbunden ist. Mit Puccinis Manon Lescaut gab er hier 2019/20 sein Debüt als Dirigent einer Neuproduktion, 2022/23 gefolgt von Wagners Die Meistersinger von Nürnberg sowie 2023/24 von Rimski-Korsakows Die Nacht vor Weihnachten und Repertoirevorstellungen von Mozarts Die Zauberflöte. Der in Tokio geborene Pianist wechselte nach dem Klavierstudium nach Europa, um an der Universität Mozarteum Salzburg Dirigieren zu studieren. Sein Mentor, Dennis Russell Davis, engagierte ihn 2009/10 an das Landestheater Linz. 2016 feierte er sein Japan-Debüt als Dirigent von Mozarts Le nozze di Figaro an der Nikikai Opera Foundation mit dem Tokyo Philharmonic Orchestra.


Von 2013 bis 2019 wirkte Dorothea Kirschbaum als Regieassistentin und Spielleiterin an der Oper

Dorothea Kirschbaum     Bildnachweis: Barbara Aumüller
 Frankfurt, wo sie zuletzt Tschaikowskis Eugen Onegin und Peter Eötvös’ Tri Sestri (Drei Schwestern) inszenierte. Jüngst wurden ihre Produktionen von Verdis Rigoletto am Theater Krefeld-Mönchengladbach und Humperdincks Hänsel und Gretel am Theater Pforzheim gezeigt. Sebastian Geyer (Rollendebüt als Don Perlimplín), seit 2010 Mitglied des Ensembles der Oper Frankfurt, hat hier in zahlreichen Partien auf der Bühne gestanden. Zu seinem Repertoire gehören Purcells Aeneas, Händels Giulio Cesare, Telemanns Orpheus und Creonte (L’Orontea, CD bei OehmsClassic) ebenso wie Mozarts Don Giovanni, Guglielmo, Graf Almaviva und Papageno. Die schwedische Sopranistin Karolina Bengtsson (Belisa) wurde zur Spielzeit 2023/24 vom Frankfurter Opernstudio ins Ensemble übernommen. Bereits anfangs erschloss sie sich die Partien der Pamina und Papagena (Die Zauberflöte) sowie später u.a. die 1. Magd in Strauss’ Daphne und Silvia in Mozarts Ascanio in Alba. Die polnische Mezzosopranistin Karolina Makuła (Marcolfa) war von 2019 bis 2022 Stipendiatin des Opernstudios der Oper Frankfurt. Als Gast kehrte sie 2022/23 als Tisbe (La Cenerentola) und Eine Spanierin (Der ferne Klang) sowie 2023/24 als Amando in Ligetis Le Grand Macabre zurück. In weiteren Rollen sind aus dem Ensemble Anna Nekhames (Belisas Mutter) sowie aus dem Studio Idil Kutay (Erstes Koboldchen) und als Gast Ursula Hensges (Zweites Koboldchen) zu erleben.

Weitere Vorstellungen: 24., 27., 30. März 2024, 2., 4., 7. (15.30 Uhr) April 2024
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.

Sonntag, 18. Februar 2024

Oper Frankfurt a.M.: Kurzfilm zur Frankfurter Erstaufführung DIE BANDITEN von Jacques Offenbach

 


Oper Frankfurt a.M.: Noch einmal Die Zauberflöte im Februar 2024

Erste Wiederaufnahme

    Magnus Dietrich (Tamino)    
Foto: Barbara Aumueller

DIE ZAUBERFLÖTE

Eine deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
Text von Emanuel Schikaneder
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Julia Jones / Takeshi Moriuchi (17., 24. Februar 2024) / Alden Gatt (Juni 2024) 
Inszenierung: Ted Huffman
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Aileen Schneider
Choreographie Pim Veulings
Bühnenbild: Andrew Lieberman
Kostüme: Raphaela Rose
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Maximilian Enderle
Tamino: Magnus Dietrich / Kudaibergen Abildin (Juni 2024)
Pamina: Elena Villalón / Karolina Bengtsson (Juni 2024)
Papageno: Danylo Matviienko / Domen Križaj (Juni 2024)
Sarastro: Kihwan Sim / Andreas Bauer Kanabas (9., 11., 17., 24. Februar 2024)
Königin der Nacht: Clara Kim
Erste Dame: Monika Buczkowska / Angela Vallone (Juni 2024)
Zweite Dame: Cecelia Hall
Dritte Dame: Katharina Magiera
Monostatos: Peter Marsh / Michael McCown (Juni 2024)
Papagena: Idil Kutay
Sprecher / Erster Priester: Božidar Smiljanić / Jarrett Porter (Juni 2024)
Erster Geharnischter: Michael McCown / Abraham Bretón (Juni 2024)
Zweiter Geharnischter: Frederic Jost / Thomas Faulkner (Juni 2024)
Zweiter Priester: Donát Havár
Drei Knaben: Solist*innen des Kinderchors
Mann: Micha B. Rudolph
Frau: Corinna Schnabel
Stimme: Heidi Ecks
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung der DZ Bank


Als erste Premiere eröffnete am 2. Oktober 2022 Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) die vergangene Spielzeit. Die Oper in der Sicht des Amerikaners Ted Huffman folgte nach 24 Jahren auf die seit ihrer Premiere 1998 fünfzehn Mal wiederaufgenommene Produktion von Alfred Kirchner – und der stilistische Unterschied zwischen beiden Inszenierungen könnte größer nicht sein. Jene Zuschauer*innen, die sich dieser Sichtweise öffneten, wurden mit einem völlig neuen Blick auf das Werk belohnt. Und so konnte man auf dem Portal www.concerti.de lesen: „Mozarts immergrüner Repertoire-Reißer ist am frisch gekürten ‚Opernhaus des Jahres‘ wie neu zu erleben: Die Handlung aus der Perspektive des gealterten Tamino zu erzählen, geht voll auf. Auch musikalisch ist alles zum Besten bestellt.“

Für viele Zuschauer*innen war und ist Die Zauberflöte der traditionelle Einstieg in die Welt der Oper: Mit Hilfe einer magischen Flöte befreien Prinz Tamino und der Vogelfänger Papageno die junge Pamina, Tochter der Königin der Nacht, aus dem Palast Sarastros. Doch bevor es so weit ist, müssen alle eine Reihe gefährlicher Prüfungen bestehen und an dieser Aufgabe wachsen.

Die musikalische Leitung der Neuproduktion liegt bei Mozart-Spezialistin Julia Jones, die für die erkrankte Marie Jacquot einspringt und somit endlich wieder einmal in Frankfurt zu erleben ist. Mit ihr wechseln sich Studienleiter Takeshi Moriuchi und Kapellmeister Alden Gatt am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters ab. Die Besetzung stammt fast ausschließlich aus Mitgliedern des Frankfurter Ensembles und Opernstudios – einen schöneren Beweis für die von Intendant Bernd Loebe ausgehende, gelungene Pflege der fest engagierten Sänger*innen lässt sich nicht denken.

Wiederaufnahme Freitag, 2. Februar 2024, um 19 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 24. (18 Uhr) Februar, 13., 21., 27. Juni 2024

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr

Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich. 

Sonntag, 21. Januar 2024

Oper Frankfurt a.M.: FRIEDMAN IN DER OPER, »Kränkung«, 23.02.2024, um 19 Uhr in der Oper

»Kränkung« 


SPRICH NICHT ZU MIR.

                                            ICH WILL DICH NICHT ANHÖR'N!

(Jochanaan zu Salome)



Salome - Bildnachweis Barbara Aumüller

















Um eine aufwühlende Epoche der Veränderungen geht es in Strauss' Einakter, den Regisseur Barrie Kosky als Liebesgeschichte komplett aus der Perspektive der Titelfigur interpretiert. Eine Deutung, die sich durch Reduktion auszeichnet und existentielle Themen anspricht:
  • Was kränkt uns auf persönlicher oder gesellschaftlicher Ebene?
  • Welche Rolle spielen dabei religiöse Aspekte oder persönliche Eitelkeiten?

Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des dritten Abends der Gesprächsreihe mit MICHEL FRIEDMAN, wofür ALENA BUYX (Vorsitzende des Deutschen Ethikrats) als Gesprächspartnerin gewonnen werden konnte.







VORSCHAU

FRIEDMAN IN DER OPER, »ANDERSSEIN«

26. MÄRZ 2O24,
19 UHR, BOCKENHEIMER DEPOT


Dienstag, 9. Januar 2024

Oper Frankfurt a.M.: SALOME Drama in einem Aufzug von Richard Strauss

Zweite Wiederaufnahme  

Salome 
Bildnachweis: Barbara Aumüller

SALOME 

Drama in einem Aufzug von Richard Strauss 
Text vom Komponisten nach Oscar Wilde 
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
 

Musikalische Leitung: Leo Hussain 
Regie: Barrie Kosky 
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Alan Barnes 
Bühnenbild und Kostüme: Katrin Lea Tag 
Licht: Joachim Klein 
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy 


Salome: Ambur Braid  Jochanaan: Nicholas Brownlee  3. Jude: Magnus Dietrich  4. Jude: Andrew Kim  Herodes: Matthias Wohlbrecht  5. Jude: Alfred Reiter  Herodias: Claudia Mahnke / Katharina Magiera (19., 27.1., 3.2.2024)  Narraboth: Michael Porter / Gerard Schneider (3.2.2024)  Ein Page der Herodias: Bianca Andrew  1. Jude: Theo Lebow  1. Nazarener: Thomas Faulkner  2. Nazarener: Sakhiwe Mkosana  1. Soldat: Erik van Heyningen  2. Soldat: Seungwon Choi  Sklavin: Chiara Bäuml  2. Jude: Andrew Bidlack  Statisterie der Oper Frankfurt; 

Frankfurter Opern- und Museumsorchester  

Salome von Richard Strauss (1864-1949) in der Sicht von Barrie Kosky war – trotz Corona – einer der großen  Erfolge der Spielzeit 2019/20. „Was für ein radikaler Ansatz! Was für ein genialer Wurf!“ (Das Opernglas) und „Barrie Kosky ist eine geradlinige, psychologisch tiefschürfende und abgrundtief schwarze Salome gelungen“ (SWR 2 /  Kultur aktuell). Die Opernwelt übertitelte ihre Rezension mit „Ein Coup – Selten wurde Richard Strauss’ Salome so  packend auf den Punkt gebracht wie von (…) Barrie Kosky an der Oper Frankfurt“. Da wunderte es niemanden,  dass wenig später in der Autor*innenumfrage dieses Magazins die Nominierungen für Kosky und seine Produktion  in allen Kategorien so zahlreich waren, inklusive Ernennung von Katrin Lea Tag zur „Bühnenbildnerin des Jahres“. 

Ein schwarzer Raum, lediglich durchschnitten von Scheinwerferkegeln. Eine bildliche Umsetzung des Mond-Motivs, das die Protagonist*innen in den Fokus stellt, und damit ganz nah an das Publikum heranrückt – das  gilt vor allem für die Titelheldin: „Die Szene gehört Salome: In einem spektakulären, intensiven, total  hingebungsvollen Rollendebüt ist die Kanadierin Ambur Braid zu erleben, mit einem unermüdlichen,  dominanten, in der Höhe gewaltigen, nach unten immens abschattierten Sopran und dem Gesicht einer so  komödien- wie thrillertauglichen Collegestudentin“, war etwa in der Frankfurter Rundschau zu lesen. Da wird  es viele Zuschauer*innen erfreuen, dass die Sopranistin erneut mit von der Partie ist.

Die musikalische Leitung liegt bei Leo Hussain, der hier zuletzt 2022/23 für Vorstellungen der Wiederaufnahmeserie von  Humperdincks Hänsel und Gretel zu Gast war. An der Oper Frankfurt leitete er darüber hinaus bereits  L’Heure espagnole / La vida breve und Weinbergs Die Passagierin, Wiederaufnahmeserien von Tosca und  Carmen sowie die Premierenserie von Cimarosas L’italiana in Londra. Der amerikanische Bassbariton  Nicholas Brownlee war bereits in Vorstellungen der ersten Wiederaufnahme als Jochanaan zu erleben und  zählt mit Amonasro (Aida) und Escamillo (Carmen) zwei bedeutende Rollendebüts zu seinen aktuellen  Frankfurter Aufgaben. Ebenfalls mit der Produktion vertraut sind Claudia Mahnke und Katharina Magiera –  letztere war in der Premierenserie als Page besetzt –, die nun im Wechsel als Herodias auftreten werden. Zu  den Neubesetzungen gehört Matthias Wohlbrecht (Herodes), Kammersänger des Badischen  Staatstheaters Karlsruhe, der damit sein Debüt im Haus am Willy-Brandt-Platz gibt, sowie aus dem  Ensemble u.a. Michael Porter (Narraboth) und Bianca Andrew (Ein Page der Herodias). Alle weiteren  Partien sind mit wenigen Ausnahmen ebenfalls aus dem Ensemble und Opernstudio besetzt. 

Zum Inhalt: König Herodes hält den Propheten Jochanaan gefangen, doch seine Stieftochter Prinzessin Salome,  Tochter der Herodias, verlangt, diesen zu sehen. Der Prinzessin verfallen, gibt der Hauptmann Narraboth derem Verlangen trotz des ausdrücklichen Verbotes des Herrschers nach. Als Salome auf Jochanaan trifft, weist dieser sie  zurück, woraufhin der von Eifersucht geplagte Narraboth Selbstmord begeht. Ihr lüsterner Stiefvater verlangt, dass  die vom Propheten Verfluchte für die feiernde Gesellschaft tanzt. Schließlich leistet sie der Aufforderung unter der  Prämisse, jeden Wunsch erfüllt zu bekommen, mit dem „Tanz der sieben Schleier“ Folge und fordert im Gegenzug  Jochanaans Kopf. Jegliche Umstimmungsversuche des entsetzten Tetrarchen bleiben erfolglos. Salome küsst den  Mund des auf dem Silbertablett liegenden Hauptes und wird auf Herodes’ Befehl hin ebenfalls getötet. 

Wiederaufnahme: Samstag, 6. Januar 2024, um 19.30 Uhr im Opernhaus 
Weitere Vorstellungen: 12., 14. (18 Uhr), 19., 27. Januar, 3. Februar 2024 (anschließend dritte Frankfurt  Opera Night – nur mit Sonderticket) 
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr 
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 

Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.
 

Dienstag, 28. November 2023

Oper Frankfurt a.M.: Aktuelle Highlights - Ligeti und Flotow

Premiere / Frankfurter Erstaufführung vom Sonntag, 5. November 2023


LE GRAND MACABRE

Barkhatov Vasily (Foto: Artynas Aleksa)


Oper in zwei Akten von György Ligeti
In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Thomas Guggeis; Inszenierung: Vasily Barkhatov
Mitwirkende: Simon Neal (Nekrotzar), Peter Marsh (Piet vom Fass), Eric Jurenas (Fürst Go-Go), Anna Nekhames (Venus / Chef der Gepopo), Alfred Reiter (Astradamors), Claire Barnett-Jones (Mescalina), Michael McCown (Weißer Minister), Iain MacNeil (Schwarzer Minister), Elizabeth Reiter (Amanda), Karolina Makuła (Amando) u.a.

Weitere Vorstellungen: 30. November, 2. Dezember 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Preise: 16 bis 190 € (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Geräuschvoll, traumwandlerisch und ziemlich schräg hüllt sich das 1978 an der Königlichen Oper Stockholm uraufgeführte Endspiel von György Ligeti (1923-2006) in einen kunterbunten Mantel, unter dem der Schabernack regiert. Das Schauspiel La Balade du Grand Macabre des Belgiers Michel de Ghelderode, eine Art absurdes Mysterienspiel von 1934, lieferte dem Komponisten und seinem Librettisten Michael Meschke den tragikomischen Stoff für ihr Musiktheater. Als Kommentar auf die Dogmen der musikalischen Avantgarde der Zeit nannte der vor 100 Jahren in Rumänien geborene und seit 1956 im Exil lebende Ungar Ligeti sein Werk augenzwinkernd eine „Anti-Anti-Oper“ – im Grunde die Rückkehr zur Oper im traditionellen Sinne, allerdings „gefährlich, übertrieben, ganz verrückt und dreckig“.

Inspiriert vom Prinzip der Pop-Art, überlagern sich allerhand musikalische Anleihen, verfremdete Zitate und der derb komische Text zu einem überdrehten Stilmix: Alltagsgegenstände tönen, halsbrecherische Koloraturkaskaden wirbeln, Requiem-Splitter tauchen auf, Himmelsklänge schweben. Die Musik ist dabei stets der Motor für die skurrilen Typen dieses verlotterten Welttheaters, das zudem mit dem wohl herrlichsten Besäufnis der Operngeschichte aufwartet.

Ein Sensenmann kündigt den Weltuntergang für Mitternacht an. Die Zeit läuft, und im Angesicht der bevorstehenden Katastrophe scheint es mit der Sorglosigkeit im imaginären Fürstentum Breughelland vorbei zu sein. Während ein Liebespaar ganz in seiner Lust vergehen möchte, spannt der selbsternannte Todesprophet Nekrotzar den weinseligen Piet vom Fass und den Sternengucker Astradamors als Gehilfen ein und zieht zum Palast. Dort hat die Schreckensnachricht den allseits beliebten Fürsten bereits durch den Chef der Gepopo, der Geheimen Politischen Polizei, erreicht…

Die musikalische Leitung der Frankfurter Erstaufführung liegt bei Generalmusikdirektor Thomas Guggeis, der die aktuelle Spielzeit mit der Neuproduktion von Le nozze di Figaro beginnt. Der in Moskau geborene Regisseur Vasily Barkhatov legte in der vergangenen Spielzeit 2022/23 mit der Frankfurter Erstaufführung von Tschaikowskis Die Zauberin sein Hausdebüt vor. Anschließend inszenierte er u.a. Weinbergs Der Idiot am Theater an der Wien und Verdis Simon Boccanegra an der Deutschen Oper Berlin. Zukünftige Pläne beinhalten Turandot am Teatro di San Carlo in Neapel sowie Eugen Onegin am Theater Bonn. Der britische Bariton Simon Neal (Nekrotzar) ist regelmäßig an der Oper Frankfurt zu Gast, u.a. als Der Förster (Das schlaue Füchslein), Kurwenal (Tristan und Isolde), Achilles (Penthesilea), Scarpia (Tosca), Sebastiano (Tiefland) und in der Titelpartie von Enescus Oedipe. Eric Jurenas (Fürst Go-Go) stellte sich 2018 als Natascha in Eötvös’ Tri Sestry erstmals an der Oper Frankfurt vor. 2020/21 kehrte der aus Amerika stammende Countertenor als Arsamene in Händels Xerxes zurück. Die englische Mezzosopranistin Claire Barnett-Jones (Mescalina) debütierte hier 2018/19 als Madame Flora in Menottis The Medium. Die weiteren Partien sind fast alle aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt: Peter Marsh (Piet vom Fass), Anna Nekhames (Venus / Chef der Gepopo), Alfred Reiter (Astradamors), Michael McCown (Weißer Minister), Iain MacNeil (Schwarzer Minister), Elizabeth Reiter (Amanda) und Karolina Makuła (Amando).

Martha (Barbara Aumueller) 



Zweite Wiederaufnahme 

MARTHA
Romantisch-komische Oper in vier Akten von Friedrich von Flotow
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Victorien Vanoosten; Inszenierung: Katharina Thoma
Mitwirkende: Monika Buczkowska (Lady Harriet Durham), Katharina Magiera (Nancy), Sebastian Geyer (Lord Tristan Mickleford), AJ Glueckert (Lyonel), Erik van Heyningen (Plumkett), Franz Mayer (Der Richter von Richmond) u.a.

Weitere Vorstellungen: 7., 9., 14., 16. (18 Uhr), 22. Dezember 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr.
Preise:16 bis 121 € (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)


Die Neuinszenierung der romantisch-komischen Oper Martha von Friedrich von Flotow (1812-1883) wagte in der Frankfurter Spielzeit 2016/17 den heutigen Blick auf ein Werk, dem viele Zuschauer ob seiner angeblichen Betulichkeit glaubten, mit Vorurteilen begegnen zu müssen. Schon 1986 hatte Vicco von Bülow alias Loriot an der Stuttgarter Staatsoper den Staub vom Notenpapier geblasen, und auch in Frankfurt sollte dreißig Jahre später die Rechnung aufgehen. Erneut waren Presse und Publikum begeistert, und so konnte man im Fachmagazin Opernglas lesen: „Regisseurin Katharina Thoma hat in Frankfurt die Gelegenheit lustvoll am Schopfe gepackt, das Biedermeier-Juwel unter heutigem Blickwinkel auf die Bühne zu bringen.“ Die Bemühung einer Online-Partnervermittlung, zwischen Mini-Austin und Wohnwagen ausgetragene Liebeshändel sowie der leibhaftige Auftritt von Königin Elisabeth II. als dea ex machina fegten jegliche Bedenken des Publikums beiseite. Auch die musikalische Darbietung mit Hits wie Marthas Lied von der „Letzten Rose“ oder Lyonels Klage „Ach so fromm, ach so traut“ tat das Ihrige zum Erfolg dazu. Höchste Zeit also, dass der kluge Wurf zum zweiten Mal auf den Spielplan zurückkehrt. 

Lady Harriet Durham fühlt sich von ihrem High Society-Leben nicht ausgefüllt. Ihre Vertraute Nancy rät, sie müsse sich verlieben. In Verkleidung mischen sie sich unter die Mägde, die beim Markt zu Richmond Arbeit und vielleicht auch einen Mann suchen. Die Pächter Plumkett und Lyonel sind von den Damen angetan. Als zu Hause angelangt klar wird, dass die Herren ernsthafte Absichten hegen, flüchten die beiden „Mägde“, die sich als „Martha“ und „Julia“ vorgestellt haben. Erst nach einigen Verwicklungen finden sich die Paare. 

Der im französischen Lille aufgewachsene Dirigent Victorien Vanoosten ist seit 2019 Künstlerischer Leiter des Ensemble Symphonique de Neuchâtel in der Schweiz. Nun gibt er mit der zweiten Wiederaufnahme von Flotows Martha sein Debüt an der Oper Frankfurt. Seine jüngsten Aufgaben führten den ehemaligen Assistenten von Daniel Barenboim u.a. an das Opernhaus Zürich, die Staatsoper Berlin und die Opéra de Marseille. Neue Namen auch unter den Sängerinnen und Sängern: Die polnische Sopranistin Monika Buczkowska (Lady Harriet Durham) verstärkt seit 2020/21 das Ensemble der Oper Frankfurt, wo sie u.a. als Fiordiligi in Mozarts Così fan tutte erfolgreich war. Diese Partie sang sie kürzlich auch an der Opéra National du Rhin in Straßburg. Der Bariton Sebastian Geyer (Lord Tristan Mickleford) stieß 2010/11 zum festen Sängerstamm der Oper Frankfurt, wo er seither in zahlreichen Partien zu erleben war. Zu seinen jüngsten Aufgaben zählen Hermann Ortel (Die Meistersinger von Nürnberg), Peter, Besenbinder (Hänsel und Gretel), Der Mann mit dem Maulesel (Orffs Die Kluge) und Ariodate (Händels Xerxes). 2022/23 wechselte der Bariton Erik van Heyningen (Plumkett) vom Opernstudio der Wiener Staatsoper ins Ensemble der Oper Frankfurt. Hier sang er kürzlich den Förster in Janáčeks Das schlaue Füchslein. Auch alle mit der Produktion bereits vertrauten Sängerinnen und Sänger – AJ Glueckert (Lyonel), Katharina Magiera (Nancy) und Franz Mayer (Der Richter von Richmond) – sind (ehemalige) Ensemblemitglieder. 


Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich. 

Sonntag, 15. Oktober 2023

Oper Frankfurt a.M.: FEDORA von Umberto Giordano (Audio-Einführung und Teaser)




 


Im Zentrum des Verismo-Thrillers »Fedora« von Umberto Giordano steht eine Titelfigur, die sich in atemberaubendem Tempo zwischen verschiedenen Extremen bewegt: Die russische Fürstin Fedora ist Spionin, Rächerin, Geliebte, Märtyrerin und Betrogene zugleich.



Donnerstag, 13. Juli 2023

Oper Frankfurt a.M.: DIE ERSTEN MENSCHEN Oper in zwei Aufzügen von Rudi Stephan noch am 15., 17., 20. Juli 2023

 v.l.n.r. Ambur Braid (Chawa) und Iain MacNeil (Kajin; stehend) 
sowie Ian Koziara (Chabel; nicht sichtbar auf dem Boden liegend)

Noch weitere Vorstellungen am 15., 17., 20. Juli 2023 


Premiere 

DIE ERSTEN MENSCHEN
Oper in zwei Aufzügen von Rudi Stephan 

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln 

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle; Inszenierung: Tobias Kratzer
Mitwirkende: Andreas Bauer Kanabas (Adahm), Ambur Braid (Chawa),
Iain MacNeil (Kajin), Ian Koziara (Chabel)

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr. 

Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) 

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper 

Rudi Stephan (1887-1915) vollendete seine Oper Die ersten Menschen 1914. Die Uraufführung fand jedoch erst 1920 in Frankfurt statt; bereits fünf Jahre zuvor war der Komponist als Soldat an der Front gefallen. Eine eigenwillige Stimme war verstummt, noch ehe sich ganz entfalten konnte, was bereits wenige Werke versprachen. 

Die ersten Menschen sind aus dem Paradies vertrieben worden. Sie suchen ihren Weg in einer neuen Welt, in der sie von nun an leben müssen: Chawa erinnert sich sehnsüchtig daran, wie Adahm sie einst, im Frühling ihrer Liebe, begehrt hatte. Doch Adahm ist müde geworden und vollauf mit dem Ringen um das nackte Dasein beschäftigt. Sein Sohn Kajin verweigert sich diesem Ringen „im Schweiße des Angesichts“; stattdessen gibt er seinem inneren Drang nach und streift durch die Wildnis auf der Suche nach einer Frau. Chabel wiederum sucht das „Heil“ in der Anbetung eines gütigen Gottvaters, dem er ein Opfer darbringt. Beide begehren ihre Mutter auf unterschiedliche Weise. Als Kajin Chawa und Chabel nachts in ekstatischer Vereinigung überrascht, erschlägt er den Bruder. In einer Vision sieht er die Zukunft voraus: Ihr Kennzeichen ist „kommendes Blut kommender Menschheit“. 

Mit dieser Neuproduktion beschließt Sebastian Weigle seine 15jährige Amtszeit als Generalmusikdirektor an der Oper Frankfurt, während der für ihn die Werke von Richard Strauss und Richard Wagner im Zentrum standen. Kürzlich dirigierte er in Frankfurt eine Neuproduktion von Elektra und gastierte mit Tannhäuser am Royal Opera House Covent Garden in London sowie an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. 



Donnerstag, 22. Juni 2023

Oper Frankfurt a.M.: Noch zweimal XERXES von Georg Friedrich Händel

Xerxes vor einer Projektion von Atalanta und im Hintergrund das Ensemble
Bildnachweis: Barbara Aumüller

 

Dritte Wiederaufnahme

XERXES

Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Text nach einem Libretto von Silvio Stampiglia
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Roland Böer 
Regie: Tilmann Köhler
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Hans Walter Richter
Bühnenbild: Karoly Risz
Kostüme: Susanne Uhl
Licht: Joachim Klein
Video: Marlene Blumert
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Xerxes: Bianca Andrew
Arsamene: Lawrence Zazzo
Romilda: Kateryna Kasper
talanta: Elena Villalón
Amastre: Katharina Magiera
Ariodate: Sebastian Geyer
Elviro: Jarrett Porter

Vokalensemble
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Xerxes von Georg Friedrich Händel (1685-1759) feierte in der Sicht von Tilmann Köhler am 8. Januar 2017 Premiere an der Oper Frankfurt und war bei Publikum und Presse gleichermaßen erfolgreich. So konnte man im Main-Echo Aschaffenburg lesen: „Ein furioser Zauber, von dem man auch nach gut drei Stunden reiner Spieldauer nicht genug bekommen konnte. Es hätte einfach so weiter gehen können mit all den Arien, mit der traumhaften Musik. (…) Regisseur Tilmann Köhler hat aus den gut drei Stunden Musiktheater ein kurzweiliges Vergnügen gemacht.“ Nach der zweiten, den Corona-Bedingungen angepassten Wiederaufnahme in der Spielzeit 2020/21, wird nun die ursprüngliche Produktion erneut gezeigt.

Die dreiaktige Handlung um die Unlenkbarkeit der Herzen, die mit dem berühmten Largo Xerxes’ („Ombra mai fu“) beginnt, spielt in Persien: Der junge König Xerxes hat Prinzessin Amastre verlassen und sehnt sich nach einer neuen Liebe: Romilda, die Tochter des Fürsten und Feldhauptmanns. Diese liebt aber seinen Bruder Arsamene. Ausgerechnet von ihm verlangt Xerxes, der Brautwerber zu sein. Arsamene weigert sich, warnt Romilda und wird zur Strafe vom König verbannt. Der möchte Romilda zur Hochzeit zwingen und Arsamene töten lassen. Seine Verlobte Amastre will ihn unterdessen nicht aufgeben und zieht in ihrer Liebesnot als Soldat verkleidet in den Krieg. Am Ende der komplexen Handlung um Missverständnisse und die Wirrungen der Liebe bereut Xerxes und bittet um Verzeihung. Romilda und Arsamene sowie Amastre und Xerxes finden wieder zueinander.

Xerxes
(Bildnachweis: Barbara Aumüller)
Am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters steht mit Roland Böer kein Unbekannter: Der Oper Frankfurt war der Dirigent anfangs als Solorepetitor und von 2002 bis 2008 als Kapellmeister verbunden. Zuletzt war er hier für Händels Amadigi 2021/22 im Bockenheimer Depot zu Gast. Der designierte Generalmusikdirektor der Staatsphilharmonie Nürnberg war von 2009 an musikalischer Leiter, von 2015 bis 2020 auch Künstlerischer Direktor des Cantiere Internazionale d’Arte di Montepulciano. Bis 2019 wirkte er zudem als Erster Gastdirigent am Mikhailovsky-Theater in Sankt Petersburg. Zu den Neubesetzungen aus dem Ensemble zählen Bianca Andrew (Xerxes) und Neuzugang Elena Villalón (Atalanta) sowie Sebastian Geyer (Ariodate) und Opernstudio-Stipendiat Jarrett Porter (Elviro). Mit der Produktion bereits vertraut sind als einziger Gast der Countertenor Lawrence Zazzo (Arsamene), der jüngst wiederholt in der Titelpartie von Händels Tamerlano begeisterte, sowie aus dem Ensemble Kateryna Kasper (Romilda) und Katharina Magiera (Amastre).

Premiere: Samstag, 27. Mai 2023, um 18 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 8. (18 Uhr), 17., 23., 25. (18 Uhr) Juni 2023
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19 Uhr
Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei unseren üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.