TEUFELSKINDER von Jules Amedée Barbey D'Aurevilly
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Theater & Schauspiel
- Spatz Fritz
- Schauspiel von Rudolf Herfurtner für Kinder ab 4 Jahren
- Schnawwl und Junge Oper Mannheim (Schnawwl = das älteste Kinder- und Jugendtheater in B.-W.)
- 19. Februar 2013,15:00 Uhr
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- Musik & Konzerte
Oliver Maas Trio
19. Februar 2013, 20:30 Uhr
19.02.2013
19:30 Uhr
- 21:05 Uhr
Nora und ihr Mann Torvald, der Rechtsanwalt: ein Paar wie aus dem
Bilderbuch oder aus der Werbung – für Bausparverträge und
rechtsdrehendes Joghurt. Das Glück ist groß und kurz davor noch größer
zu werden. Der Rechtsanwalt steht kurz vor der Beförderung, das Paar
kurz vor dem gesellschaftlichen Maximalaufstieg, die familiäre
Finanzlage kurz vor der Totalentspannung. Die Mehrung des Glücks ist
nahe, das Wunderbare fast schon da. Dann betreten drei Unglückliche das
Wohnzimmer des Glücks und aus Noras Vergangenheit taucht ein Geheimnis
auf, das alles kaputt zu machen droht: das ganze schöne Glück.
Nora ist eine Arbeiterin des Glücks. Zu Ibsens Zeit war dieses Glück ein
ausschließlich von Männern definiertes, in dem Frauen zwar als
Glücksarbeiterinnen, nicht aber als Subjekte vorzukommen pflegten. Heute
scheint sich die Definitionsgewalt über das, was geglücktes Lebens sein
soll, ausgestreut und multipliziert zu haben, ist vom Männlichen über
das Weibliche ins Totale übergegangen. Bilder und Verheißungen des
Glücks sind überall und nirgends, ziehen uns das Geld aus der Tasche und
scheinen gleichzeitig unser größtes Kapital zu sein – für eine Zukunft,
die zwar undenkbar ist, aber auf jeden Fall glücklich zu sein hat. Man
arbeitet wirklich hart an diesem kommenden Glück. Und der Übergang von
der Glücksarbeit zur Sexarbeit ist ebenso fließend wie der Übergang von
den GlücksarbeiterInnen zu den FaschistInnen des Glücks. Für uns alle.
Cilli Drexel ist Hausregisseurin am Nationaltheater und inszenierte hier zuletzt Molières Der Menschenfeind und supernova (wie gold entsteht) von Philipp Löhle.
Hans Klok präsentiert „The Houdini Experience Tour 2013" mit vielen Illusionen und Entfesselungsnummern. Di., 19.2., 20 Uhr, Rosengarten, Mannheim.
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Werner Keller
Der Dichtkunst Stimme
Einsichten und Ansichten zur Literatur vom Barock bis zur Gegenwart
Göttingen 2010, 334 S., geb., Schutzumschlag
19,- € (D), Wallstein Verlag
Werner Keller, einer der bekanntesten Goethe-Forscher, hat anlässlich seines 80. Geburtstags ein Sammlung von bislang nur verstreut publizierten Texten zur Literatur zusammengestellt. Der Band gibt zusammen mit der im vergangenen Jahr erschienenen Sammlung von Arbeiten zu Goethe und seinem Werk (»Wie es auch sei, das Leben ...«) einen repräsentativen Querschnitt von Kellers wissenschaftlichem Schaffen.
In dem Band »Der Dichtkunst Stimme« beschäftigt er sich mit literarischen Größen Europas: So untersucht Keller im ersten Teil Texte verschiedener Gattungen, beispielsweise das Trauerspiel »Papinian« von Andreas Gryphius oder Franz Kafkas Prosatext »Eine kaiserliche Botschaft«. Mit dabei auch andere zentrale Autoren der Weltliteratur wie Leo Tolstoi und Henrik Ibsen. Keller analysiert auf verständliche Weise die literarischen Texte und zeigt zugleich die komplexen literaturgeschichtlichen Zusammenhänge auf. Für Fachleute wie Laien geeignet.
Im zweiten Teil veranschaulicht Keller, wie Literatur auf politische Umstände reagiert und wie umgekehrt Literatur nach schwerwiegenden weltpolitischen Geschehnissen anders wahrgenommen und bewertet wird.
Mit Beiträgen zu Johannes Bobrowski, Johann Wolfgang Goethe, Andreas Gryphius, Friedrich Hebbel, Rolf Hochhuth, Henrik Ibsen, Franz Kafka, Hermann Kasack, Johann Anton Leisewitz, Franz Mehring, Reinhold Schnei der, Botho Strauß, Leo Tolstoi.
Der Autor
Werner Keller, geb. 1930,1975-1995 Ordinarius für neuere deutsche Literatur an der Universität Köln; 1991-1999 Präsident der internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar.