Die drei Wellküren sind die Schwestern Moni, Burgi und Bärbi Well, ja, genau! Aus dem Hause Biermösl Blosn-Well, d e r Kabarettisten/Volksmusik-Kelly-Familie Bayerns. Die Brüder sorgten bereits mit und ohne Gerhard Polt für bodenständig witzige und abgrundtiefe Kritik an allen Institutionen, Würdenträgern und Bräuchen aus bayrischer Tradition und Berufung. 15 Kinder und die Eltern, von denen die hochbetagte Mutter mit 92 noch die Zithersaiten auf der Bühne zupft, während der vielseitige Vater schon viele Jahre tot ist. Die Familie Well ist von jeher der Volksmusik zugetan, und neue Instrumente und deren Beherrschung ist für alle Mitglieder obligatorisch. So kommt es, dass jeder mehrere Instrumente beherrscht und dem Gesange ganz und gar nicht abhold ist. Die drei Wellküren haben unter anderem den klassisch bayrischen Dreigesang und zahlreiche Musikinstrumente von ihrem Vater gelernt, der Schullehrer und Chorleiter im zwischen München und Augsburg gelegenen Günzlhofen war.
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Die Wellküren, wie sie sich selbst süffisant nennen, sind nicht nur gegen Wotans Töchter, die Walküren, sondern wohl auch gegen die gleichnamige Musikgruppe mit Doppel-l angetreten (oder umgekehrt) - mit Esprit, Humor, Gaudi und kritischer Lästerei, Kabarett, Nonsense, Volksmusik und Actiongaudi zwirbeln die Sisters ihren humorvollen Garn zu einem reißfesten und langzeittauglichen Himmel, Arsch und Zwirn, der mit allerlei Humbug um uns rum aufräumt. Nicht das Gefällige, Schnulzige treibt die Mädels an, sondern der satirische und ironische Biss. Herauskommt ein einmaliges bayerisch-groteskes Volksmusikkabarett. Nicht umsonst wurden sie als "Wildererinnen" bezeichnet, denn sie toben im Klischee, reißen den Samt ab, ohne den Putz dranzulassen.
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Für die Larmoyanzen mancher Frauen, "I wois net was i aaooziegn soll, i weiß net wen i heiraten soll, der eine hat nix im Hirn, den andern versteh i net", haben sie kein Verständnis.
Mit ihrer Stubnmusik dagegen trumpfen sie ordentlich auf, denn der Gesang dazu ist eine Kampfansage, daher kommt's auch, dass sie Stubnmusik als bayrischen Djhad verstehen.
Ihr Lied vom Ring zur heiligen Vorhaut ein Spottgesang auf Kirche, Sexualität und Verhütung, denn die Bigotterie und Doppelmoral verschenkt tatsächlich das heilige (Pessar-)Ringlein, damit ja keine kirchlichen Kinder entstehen ...
Ein Telefonat mit Hillary Clinton, die morgens um 8 Uhr anruft, steigert sich zu einem Zornesanfall und endet in einem Wutausbruch gegen Mario Barth. Das Liedchen danach besingt es: "You can get satisfaction, but never be a sex machine".
Sie stellen uns das neue bayrische Kabarett vor, besingen die hormonelle Demenz, die recht vorteilhaft auch den häufigen Männerwechsel ab 50 Jahren beinhaltet.
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Die Wellküren bieten eine ungewöhnliche Bühnenshow, die in unseren pfälzischen "Breiten" ähnlich wie nördlich des Mains gänzlich unbekannt ist. Das rheinland-pfälzische Kabinett wird selten so demontiert, obwohl es auch genug Anlass böte. In Bayern darf man jedoch die Grenzen mit Gaudigenehmigung übertreten. Die urige Mischung aus Djhad-Stubnmusik, bravem Dreigesang mit bissigen Texten, Chaosmusik und Valentinaden kann nur aus Bayern gut sein. Und das ist sie - sie ist sogar sehr gut.