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Mittwoch, 28. März 2012

Buchbesprechung: Unsere schönste Trennung

David Foenkinos
Unsere schönste Trennung  
Roman
Aus dem Französischen von Christian Kolb   
München 2010. 192 Seiten
Gebunden € 17,95[D] , C.H.Beck Verlag 
 
Nichts ist skurriler und zugleich beglückender als die Annäherung zwischen Verliebten. Zum Beispiel zwischen Fritz, der, charmant, aber ungeschickt, sein Leben nur mithilfe von Büchern bewältigt, und der charakterstarken Alice, einer zielstrebigen, zukünftigen Deutschlehrerin aus gutem Hause. Ihre Liebe funktioniert über Wörter, sie finden und verfehlen sich durch die Sprache und durch den Irrwitz der absurdesten Situationen. Da wäre zum Beispiel das Essen bei ihrer Familie, das völlig aus dem Ruder läuft, nachdem sich der konservative Vater in wüsten Beschimpfungen auf Obdachlose, Aidskranke und Drogensüchtige ergeht und Fritz bei der unvermeidlichen Frage nach der ersten Begegnung der Liebenden bemerkt, er hätte Alice in einem Swingerclub kennengelernt. Sie lieben sich sehr, aber jedes Mal, wenn sie kurz davor sind, für immer zusammenzuleben, trennen sie sich. Bis sie sich wiederfinden. Sie schaffen es bis zur Hochzeit, aber dann lässt sie ein übler Schicksalsschlag aufgeben. Für immer. Aber nein, zehn Jahre später geht es wieder weiter.
 
David Foenkinos, 1974 geboren, Schriftsteller und Drehbuchautor, studierte Literatur­wissenschaften an der Sorbonne und Jazz am CIM. Unsere schönste Trennung ist bereits sein siebter Roman. Für Das erotische Potential meiner Frau (C.H.Beck 2005) erhielt er den Prix Roger Nimier. Seine Werke erscheinen inzwischen in über 15 Ländern und wurden bereits für alle wichtigen französischen Literaturpreise nominiert, für den Prix Femina, den Prix Medicis, den Prix Renaudot und den Prix Goncourt.
 
Christian Kolb, 1970 geboren, studierte französische Literatur und Filmwissenschaft in Berlin und Paris. Neben Foenkinos' Vorgängerroman Größter anzunehmender Glücksfall (C.H.Beck 2006) übersetzte er von Nicolas Fargues Die Rolle meines Lebens. Er lebt in Berlin.