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Dichterhain, Bände 1 bis 4

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Dichterhain, Bände 5 bis 8

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Mittwoch, 11. September 2013

Heute Abend um 21:33 Uhr: Aus der Ferne - Drei Schwestern



11.09.2013     I     21:33 Uhr     I     Dradio Kultur, Hörspiel (Ursendung)

Aus der Ferne:
Drei Schwestern

Von Sara M. Schüller

Regie: Anouschka Trocker 
Komposition: N. N. 
Mit: N.N.
Ton: Jean Szymczak 
Produktion: DKultur 2013 
Länge: ca. 56'30

»Drei Generationen nach meiner Urgroßmutter überquere nun ich den Ozean.« Sara folgt einer bitteren Sehnsucht ihres Vaters, der einst nach Deutsch­land flüchten musste. Sie reist in seine chilenische Heimat, in das unbekannte Land seiner Mut­ter und Tanten. Es waren drei Schwestern aus einer spanischen Auswandererfamilie, die von einer Rückkehr nach Madrid träumten. Die Familienbande der drei baskischen Schwestern rei­chen inzwischen um die halbe Welt. Nur Saras Großtante lebt noch immer im Haus mit dem kleinen Laden von einst. Hier im Alltag sucht Sara nach der Familiengeschichte. Alles begann mit dem Urgroßvater, der ein Ver­mögen verspielt hat. Immer waren es die Frauen, die für das Weiterleben sorgten.

Sara M. Schüller, geboren 1982 als Deutsch-Chilenin in Herrsching am Ammersee, studierte in Hildes­heim Kreatives Schreiben und Medien. Sie lebt als Übersetzerin und als freie Autorin in München, schreibt Prosa, Lyrik, Hörspiel.

Samstag, 1. Januar 2011

Minutentraum mit Pablo Neruda

Foto: viereggtext

Sterbe ich, will ich deine Hände auf meinen Augen:
ich will das Licht und den Weizen deiner geliebten Hände,
einmal mehr sollen sie mit ihrer Kühle über mich streichen:
spüren will ich die Sanftheit, die mein Schicksal änderte.


Ich will, daß du lebst, indes ich schlafend auf dich warte,
ich will, daß deine Ohren noch immer den Wind hören,             
daß du den Geruch des Meeres riechst, das wir geliebt,
und daß dein Fuß den Sand betritt, den wir betreten.
      
Das, was ich liebe, soll am Leben bleiben,
und dich hab ich geliebt und besungen über alles,
deshalb, Blütenreiche, blühe weiter,


auf daß dir alles werde, was meine Liebe dir aufgibt,
damit mein Schatten berühre dein Haar,
damit jeder meines Liedes Grund erkennen kann.
                                    
Pablo Neruda


Neruda hat seine Frau Matilde Urratia zweimal geheiratet, 
das erste Mal auf Capri mit dem Mond als Trauzeugen ;-)
(Quelle: Poesie-Agenda 2010, orte verlag, Schweiz)

Samstag, 23. Oktober 2010

Zum Todestag von Pablo Neruda, 23.10.1973

"1973 - Pablo Neruda stirbt. Der Verbrecher General Pinochet ordnet eine dreitägige Staatstrauer für den toten Nobelpreisträger an. Eine Stunde später erfährt Matilde, die Frau des Dichters, dass ihr Haus in Valparaiso zerstört worden ist.


1983 - Am zehnten Todestag von Neruda hält seine Frau Matilde Urrutia eine mutige Rede im Teatro Cauplican von Santiago. Unter anderem sagt sie: »Pablo lebt ... Darum bitte ich hier nicht, dass wir mit einer Schweigeminute an ihn denken. Nein! Ich bitte euch für Pablo um eine Minute der Freude, des Lärms, des lauten Beifalls.«" 


       " Matilde,  ich nenn dich Pflanze, Stein oder Rebe,
        du bist, was aus der Erde wächst und währt,
        Wort  in dessen Dehnung erwacht,
        in dessen Hitze aufspringt das Licht der Limonen.


        In deinem Namen fahren Schiffe aus Holz,
        umschwärmt von manneblauem Feuer,
        m  seinen Buchstaben die Wasser eines Flusses,
        der in meinem verdorrten Herzen mündet,


        Oh Name unter einer Ackerwinde gefunden.
        Du  gleichst der Tür zu einem unbekannten Tunnel,                                                                    
        der mit den Düften der Erde kommuniziert!
      
         Oh dringe in mich mit deinem brennenden Mund,
         erkunde mich, wenn du magst, mit deinen nächtlichen Augen,
         nur laß mich in deinem Namen zur See fahren und schlafen.
                                             
                                                                                       Pablo Neruda
                               (Aus Pablo Nerudas »Liebessonette« an Matilde)
                                                       (übersetzt von Fritz Rudolf Fries)"


(Quelle: Poesie-Agenda 2010, orte verlag)