Auch dieses Jahr werden am zweiten Augustwochenende im Alpenraum wieder Höhenfeuer entzündet. 2014 stehen die alljährlichen, von CIPRA Schweiz organisierten Mahnfeuer im Zeichen des wachsenden Transitverkehrs. Denn immer mehr Täler sind stark durch den Strassenverkehr beeinträchtigt. Erst kürzlich hat der Schweizer Bundesrat beschlossen, eine zweite Tunnelröhre am Gotthard zu bauen. Und das obwohl die Bundesverfassung eindeutig besagt: Transitstrassen in Alpengebieten dürfen nicht ausgebaut werden. Auch am Brenner, dem am meisten befahrenen Alpenübergang, nimmt der Transitverkehr nach einem Rückgang bedingt durch die Wirtschaftskrise wieder zu. Das diesjährige Mahnfeuer will darauf aufmerksam machen, dass der Alpenschutz in vielen Ländern allzu oft ausgehebelt wird. Feuer in den Alpen können angemeldet werden unter: http://www.feuerindenalpen.com/
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Freitag, 1. August 2014
Alpenraum: Mahnfeuer gegen Transitverkehr
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Mahnfeuer gegen Transitverkehr
Freitag, 11. Juli 2014
Alpenraum: Feinstaub in den Alpen
Luftverschmutzung durch Industrie, Haushalte und Verkehr ist besonders im Winter ein Problem in den Alpentälern. |
Feinstaub ist vor allem für Alpentäler eine Herausforderung. Die Ergebnisse einer französischen Studie zu Luftverschmutzung in ländlichen Gebieten im Überblick.
Alpentäler sind vom Feinstaub besonders betroffen. Das ist das Fazit der Studie Particul'Air, die im Frühling von der französischen Behörde für Umwelt und Energie ADEME, "Agence de l'Environnement et de la Maîtrise de l'Energie", veröffentlicht wurde. Untersucht wurden neun ländliche Dörfer in acht Regionen, darunter Lescheraines in der Nähe von Chambéry/Savoien. Wichtigste Ursache für den Feinstaub in den Talsohlen ist die Verbrennung von Biomasse, also von Holz zum Heizen und von Grünabfällen. Die Inversionswetterlage im Winter führt weiters zu einer Konzentration der Partikel. Die Qualität der Luft in Lescherains ist an 30 bis 70 Tagen im Jahr mangelhaft bis schlecht.
ADEME empfiehlt daher unter anderem einzelne Heizanlagen durch kollektive zu ersetzen. Ausserdem müssen die Emissionen aus dem Strassenverkehr und die industriellen Abgase gesenkt werden. Massnahmen, die Feinstaubbelastung zu reduzieren, werden zwar Schritt für Schritt auf lokaler Ebene umgesetzt, wie zum Beispiel mit dem Aktionsplan im Tal Arve. Allerdings sei es notwendig, das Problem der Luftverschmutzung für den gesamten Alpenraum anzupacken.
ADEME empfiehlt daher unter anderem einzelne Heizanlagen durch kollektive zu ersetzen. Ausserdem müssen die Emissionen aus dem Strassenverkehr und die industriellen Abgase gesenkt werden. Massnahmen, die Feinstaubbelastung zu reduzieren, werden zwar Schritt für Schritt auf lokaler Ebene umgesetzt, wie zum Beispiel mit dem Aktionsplan im Tal Arve. Allerdings sei es notwendig, das Problem der Luftverschmutzung für den gesamten Alpenraum anzupacken.
Quelle und weitere Informationen: http://ademe.typepad.fr/files/cp-particulair-280212 (fr), www.atmo-rhonealpes.org/site/News/voir (fr)
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Feinstaub in den Alpen
Freitag, 4. Juli 2014
Alpenraum: Stopp für Brummis am Mont-Blanc-Tunnel
Den Gemeinden im Arve- und Chamonix-Tal stinkt es: Sie fordern ein Fahrverbot für LKWs. |
Die Luft im Arve-Tal ist schlecht. Immer wieder werden Grenzwerte überschritten. Daher wurde für dieses Gebiet im Februar 2012 Frankreichs erster Atmosphären-Schutzplan erstellt. Die wichtigste Massnahme betrifft den Güterverkehr: Während der Wintermonate, wenn die Luftverschmutzung am grössten ist, müssen die Lkw der Klasse Euro III, d. h. Schwerfahrzeuge mit Zulassung zwischen 2000 und 2005, auf die "Schienenautobahn" zwischen Aiton/F und Orbassano/I. Die Fahrt durch den Mont-Blanc-Tunnel soll ebenso verboten werden wie die Befahrung des Strassentunnels Fréjus. Am 1. November 2013 hätte diese Massnahme endlich umgesetzt werden sollen. Doch die italienischen Behörden haben sowohl ein vollständiges Fahrverbot abgelehnt wie ein teilweises. Eine Einigung in der zwischenstaatlichen Kommission, die den Tunnel verwaltet, ist jetzt notwendig. Um eine Einführung des Fahrverbots ab 1. Januar 2014 zu erwirken, haben im Herbst 2013 die Gemeinden des Arve-Tals und des Chamonix-Tals jeweils einstimmig einen entsprechenden Antrag verabschiedet und beim Präfekten eingereicht.
Quelle und weitere Informationen: www.chamonix.fr/index.php?option=com (fr),www.fne.asso.fr/fr (fr), www.123savoie.com (fr), http://inspire74.com/inspire-le-film(fr)
Quelle und weitere Informationen: www.chamonix.fr/index.php?option=com (fr),www.fne.asso.fr/fr (fr), www.123savoie.com (fr), http://inspire74.com/inspire-le-film(fr)
Freitag, 27. Juni 2014
Alpenraum: Brennerbasistunnel keine Verbesserung für Mensch und Natur
Der Brennerbasistunnel soll neben der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene Ruhe und eine bessere Luft für die Anwohner der bestehenden Eisenbahntrasse bringen. Dass das umstrittene Milliardenprojekt die Erwartungen nicht erfüllt, belegt jetzt eine Studie der Universität Innsbruck von 2006. Sie wurde erst jetzt auf Druck italienischer Oppositionspolitiker veröffentlicht.
Fazit der Studie ist, dass nach der Fertigstellung des Basistunnels und der Zulaufstrecken 2040, die Belastung für die Anwohner weiterhin gross sein wird. Denn von den Verantwortlichen wurde zwar versprochen, dass keine lauten Güterzüge mehr auf der bestehenden Bergstrecke fahren, ob das aber rechtlich umsetzbar ist, bleibt unklar. Der Lärm würde mit dem Basistunnel auf der italienischen Seite des Tunnels sogar zunehmen, weil die Güterzüge dort nachts fahren sollen und die Lärmschutzmassnahmen unzureichend sind. Weil nur ein Teil des heutigen Verkehrs bzw. des bis dahin zusätzlichen Verkehrs auf der Schiene durch den Tunnel verlagert wird, wird auch die Schadstoffbelastung nicht abnehmen. Die Tunnel-Projektbaugesellschaft BBT SE ist der Öffentlichkeit bis heute auch eine Studie zur Kosten-Nutzen-Analyse des Brennerbasistunnels schuldig geblieben.
Studie und weitere Informationen:https://docs.google.com/file/d/0B-XHtHMN9FrZRk4yWTVVSXVYSUE/view?pli=1&sle=true,http://derstandard.at/1397522632996/Brennerbasistunnel-nicht-unnuetz-aber-ueberschaetzt, http://derstandard.at/1397522422176/Studie-bezweifelt-Nutzen-des-Brennerbasistunnels, https://www.salto.bz/it/article/11022014/wo-ist-die-bbt-studie
Freitag, 20. Juni 2014
Alpenraum: Dicke Luft in den Alpen
Trauriger Rekord: Die CO2-Werte waren im April 2014 so hoch wie nie zuvor. © Pfala, flickr |
Die französische Beobachtungsstelle „Air Rhône-Alpes“ kommt in ihrem Bericht zur Luftqualität 2013 in der Region Rhône-Alpes zum Schluss, dass die Grenzwerte unter anderem für Feinstaub und Stickoxide nicht eingehalten werden. Ein Viertel der BewohnerInnen in der Region sind gesundheitsschädlichen Ozonmengen ausgesetzt. 150'000 Menschen sind von zu hohen Feinstaub-Werten betroffen, vor allem im Arve-Tal, in der Agglomeration von Chambéry und in Albertville. Um die Luftqualität zu verbessern, wurden Luftschutzpläne für Städte mit mehr als 250.000 Einwohner, sowie auch für Gebiete mit erhöhten Schadstoffwerten verpflichtend eingeführt. In den Alpen werden diese Luftschutzpläne in der Agglomeration von Grenoble und im Arve-Tal ab 2014 umgesetzt.
Eine überdurchschnittlich hohe Feinstaubbelastung wurde vor allem auch entlang der grossen Verkehrsachsen festgestellt. Eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf der Autobahn auf 100 Stundenkilometer trägt wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität bei. Zu diesem Schluss kommt eine Studie für die Tiroler Autobahnen. Bei Tempo 100 werden die Schadstoffe um bis zu 15 Prozent reduziert gegenüber Tempo 130. Damit die EU-Grenzwerte aber eingehalten werden, braucht es neben einer Geschwindigkeitsbegrenzung weitere Massnahmen wie ein generelles temporäres Fahrverbot für Lastwagen.
Quelle und weitere Informationen:http://www.ansa.it/web/notizie/canali/energiaeambiente/rifiuti/ (it),http://www.tt.com/home/8314712-91/tempo-100-bringt-mehr-als-sektorales.csp,https://tirol.gruene.at/artikel/schwarz_auf_weiss-_tempo_100_bringts,http://www.actu-environnement.com/ae/news/qualite-air-rhone-alpes-pollution-pm10-reste-preoccupante-21476.php4#xtor=ES-6 (fr),http://www.datapressepremium.com/rmdiff/2007506/DP-AIR-RHONE-ALPES-OK.pdf (fr), http://www.srf.ch/meteo/meteo-news/neuer-hoechstwert-der-co2-konzentration
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Dicke Luft in den Alpen
Freitag, 13. Juni 2014
Alpenraum: Aktion am 15.06. oder Wie viel Ruhe braucht der Mont Blanc?
Fluglärm stört die Ruhe der Bergwelt am Mont Blanc zunehmend. © destination-arctic-circle, flickr |
Klimawandel, Tourismus und der zunehmende Transitverkehr setzen der besonders empfindlichen Natur am Mont Blanc zu. Doch Gefahr droht auch aus der Luft: Der Lärm von Flugzeugmotoren – von militärischen Übungseinsätzen bis hin zu Freizeitflügen und Heliskiing – stört die Ruhe und Stille des Berges zunehmend. Mountain Wilderness (MW) und Pro Mont Blanc engagieren sich seit mehr als 20 Jahren für den grenzübergreifenden Schutz des Mont-Blanc-Gebiets. Die Forderungen reichen von nachhaltiger Berglandwirtschaft über sanften Tourismus bis zu gemeinsamen Naturschutzstrategien und umweltschonendem Verkehr. Nun vereinen Pro Mont Blanc sowie MW Frankreich, Italien und Schweiz ihre Bemühungen gegen den Fluglärm und fordern, dass über dem höchsten Gipfel der Alpen dieselben Flugbeschränkungen wie über Nationalparks und Schutzgebieten gelten. Überflüge in weniger als 1‘000 Meter Flughöhe sollen nur noch für öffentliche Flüge wie Rettungsflüge möglich sein. Gegen die unnötige Lärmbelastung findet am 15.Juni 2014 am Fusse des Mont Blancs die Aktion «Motorisierte Freizeitflüge : Ruhe!» statt.
Quelle und weitere Informationen:http://www.mountainwilderness.org/2014/04/18/rally-for-mont-blancsilence/ (en)
Donnerstag, 12. Juni 2014
Alpenraum: Alpine Tresoren erhalten
In Österreich sollen die beiden Skigebiete Axamer Lizum und Schlick quer durch das offizielle Ruhegebiet Kalkkögel verbunden werden. In Bayern fahren am Sudelfeld bereits die Bagger auf, um einen Speichersee in bislang unbekannten Dimensionen für die Beschneiung des tief gelegenen Skigebiets zu bauen – mitten im Landschaftsschutzgebiet, mit behördlichem Segen. In der Schweiz wurde soeben die Bewilligung für die Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun mit sieben neuen und acht Ersatzanlagen erteilt. Die Beweggründe sind stets dieselben: Gewinnmaximierung. Der Verlust der Natur wird nicht einberechnet.
Schützen und Nutzen können zusammengehen. Bereits gibt es im ganzen Alpenbogen Destinationen, die bewusst auf den Intensivtourismus im Winter verzichten und damit auch wirtschaftlich gut fahren. Innovationen im Holzbau steigern den Wert des reichlich vorhandenen Holzes und zeigen, dass sich Ästhetik und ein schonender Umgang mit Ressourcen ergänzen. Der Handel mit regional hergestellten Qualitätsprodukten aus dem Berggebiet entlastet Transportachsen und fördert den Erhalt der lokalen Kultur und Landschaft.
Diese guten Beispiele bedeuten jedoch nicht, dass Schützen als eigenständiges Ziel ausgedient hat. Eine nachhaltige Nutzung muss oberste Priorität haben. Dafür braucht es Lenkung – auch in Form von Schutzgebieten. Wir können die natürlichen Ressourcen nur längerfristig nutzen, wenn wir sie auch bewahren. Schutzgebiete sind Tresoren des alpinen Reichtums. Es wäre fatal, sie kurzfristigem Gewinnstreben zu opfern.
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Alpine Tresoren erhalten
Alpenraum: Irrwege und Auswege der Wasserkraft
Kein Kraftwerk am Rheinfall: Das Naturdenkmal bleibt erhalten. © Karin Viva, flickr |
Die 23 Meter Fallhöhe des Rheinfalls bei Schaffhausen/CH hätten Energieunternehmen gerne für ein neues Kraftwerk genutzt. Dabei ist der Rheinfall der grösste Wasserfall Europas und ein «Naturdenkmal von nationaler Bedeutung». Er ist Teil einer der ökologisch und landschaftlich wertvollsten Abschnitte des Rheins. Mitte Mai 2014 haben sich die BürgerInnen des Kantons Schaffhausen mit beinahe 60 Prozent für den Schutz des Naturdenkmals ausgesprochen. Umweltorganisationen hatten im Vorfeld davor gewarnt, dass im Winter aufgrund des Kraftwerks nur mehr ein Bruchteil des Wassers über die Felsen stürzen würde. «Das klare Resultat zeigt, dass die Bevölkerung nicht gewillt ist, die wertvollsten Naturjuwelen einer kurzsichtigen Energiepolitik zu opfern», meint Stefan Kunz, Geschäftsführer der Gewässerschutzorganisation Aqua Viva. Es sei zu hoffen, dass dieser Entscheid mithelfe, die zahlreichen Wasserkraftvorhaben in landschaftlichen und ökologischen Hotspot-Gebieten zu verhindern.
Österreich: Viele Kraftwerke in sensiblen Gebieten
Besonders wertvolle Flussabschnitte sollen auch in Österreich der Energiegewinnung geopfert werden. Der Umweltdachverband hat nachgezählt: 88 Vorhaben befinden sich derzeit im Bau oder wurden gerade fertiggestellt. Von den zusätzlich geplanten 212 Kraftwerken sollen 52 Prozent in sehr sensiblen Gebieten zu stehen kommen, namentlich in Natura-2000-Gebieten und an Gewässerstrecken in sehr gutem ökologischem Zustand.
Von den insgesamt 300 geplanten bzw. bereits realisierten Vorhaben sind gerade einmal 16 Prozent Verbesserungen von bestehenden Anlagen. 253 sind Neubauten.
Eine weitere Zahl, die aufhorchen lässt: 43 der 212 geplanten Kraftwerke sollen an Standorten entstehen, an denen die Gewässer laut offizieller Vorgabe eigentlich geschützt und aufgewertet werden sollen. «Allein die Ausbauwünsche an den letzten weitgehend intakten Flussabschnitten übersteigen die im Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien als realistisch eingestufte Ausbaugrösse um beinahe das Doppelte», so Barbara Goby vom Umweltdachverband.
Rhône-Alpes: Neues Kraftwerk ersetzt sechs alte (!)
Im Romanche-Tal bei Grenoble versperren fünf Staumauern und sechs Kraftwerke den gleichnamigen Fluss. Nun baut der französische Stromkonzern EDF fünf der rund 60 Jahre alten Kraftwerke ab und ersetzt sie durch ein einziges unterirdisches Laufkraftwerk. Nach seiner Fertigstellung 2017 ist es das grösste Kraftwerk Frankreichs und produziert 30 Prozent mehr Strom als die sechs bisherigen zusammen. Mit dem 250 Millionen Euro teuren Neu- und Umbau wird zugleich das Wandern für Pflanzen und Tiere erleichtert, der betroffene Flussabschnitt renaturiert und die Restwassermenge erhöht. «Dieses Projekt zeigt, wie bereits bestehende Standorte besser genutzt werden können, mit Vorteil sowohl für die Umwelt als auch die Energieproduktion», so die Weltnaturschutzorganisation IUCN in einem Bericht.
Quelle und weitere Informationen: http://www.aquaviva.ch/aktuell/news/392-mitgliederversammlung-wwgnein,http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Das-Spektakel-am-Rheinfall-koennte-der-Energiewende-zum-Opfer-fallen-/story/22120051,http://www.umweltdachverband.at/themen/wasser/wasserkraft/uwd-wasserkraftwerksliste/, http://www.afgc-ra.fr/sites/default/files/Dossier%20de%20Presse_EDF-CIH_RG_2013.pdf (fr),http://www.uicn.fr/IMG/pdf/Les_Montagnes_et_la_transition_energetique_-_bd.pdf(fr)
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