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Donnerstag, 3. Juli 2025

Das neue US-Steuergesetz „Big Beautiful Bill“

 

(c) Pixabay

Das neue Steuergesetz von Donald Trump, das derzeit unter dem Namen „Big Beautiful Bill“ (BBB) bekannt ist, wurde kürzlich vom US-Senat verabschiedet – allerdings mit denkbar knapper Mehrheit. Hier sind die wichtigsten Inhalte und Auswirkungen:

Die Steuererleichterungen aus Trumps erster Amtszeit (2017–2021), die Ende des Jahres auslaufen würden, sollen dauerhaft verlängert werden. 

Nutznießer sind wohlhabende Haushalte. Das reichste Fünftel der Bevölkerung profitiert laut dem Urban-Brookings Tax Policy Center, indem über 60 % der Steuererleichterungen sie betreffen.
Große Konzerne profitieren von dauerhaften Steuerabzügen, wie 100 % Sofortabschreibung für Maschinen & Fabriken und verbesserte Abzüge für Forschung und Entwicklung.

Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger erhalten begrenzte Entlastungen, z. B. durch Steuerfreiheit auf Trinkgelder bis 25.000 $ und Überstunden bis 12.500 $ pro Person / 25.000 $ pro Paar. Diese Vorteile gelten nur bis 2028 und laufen bei Einkommen über 150.000 $ aus.



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DIE TATSÄCHLICHE VERTEILUNG


Top 1 % der Verdiener         Massive Entlastung durch dauerhafte
                                          Steuersenkungen
 
Mittelschicht (50–80 %)      Geringe bis moderate Entlastung, abhängig von
                                         Branche & Familienstand
 
Geringverdiener                  Kaum Entlastung, teils sogar Mehrbelastung durch     
(<30 Tsd. $)                      Wegfall von Sozialleistungen 

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25 Milliarden werden für Verteidigung und Grenzschutz ausgegeben, insbesondere das neue Raketenabwehrsystem namens „Golden Dome“.

Kürzungen bei Sozialleistungen, vor allem bei Medicaid (Krankenversicherung für Bedürftige) und Programmen wie Schulessen. Medicaid erlebt Kürzungen von fast 1 Milliarde Dollar aufgrund neuer Arbeitsanforderungen sowie Zuzahlungen für viele Empfänger. Bis zu 11,8 Millionen Menschen könnten laut Congressional Budget Office ihren Versicherungsschutz verlieren.
Pflegeheime und ländliche Kliniken drohen zu schließen – ein 50-Milliarden-Dollar-Fonds soll das abfedern.
Ferner drastische Einsparungen bei Lebensmittelhilfen wie Schulessen & SNAP-Programmen. 
Das SNAP-Programm (Supplemental Nutrition Assistance Program), früher bekannt als „Food Stamps“, ist ein zentrales US-amerikanisches Sozialhilfeprogramm, das einkommensschwachen Haushalten hilft, Lebensmittel zu kaufen.  Es wird vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) verwaltet und unterstützt derzeit rund 42 Millionen Menschen monatlich. 
Personen zwischen 55 und 64 Jahren sollen künftig nachweisen, dass sie arbeiten oder an einem Arbeitsprogramm teilnehmen, um weiterhin Leistungen zu erhalten. Die Berechnung der Leistungen soll geändert werden, z. B. durch Einschränkungen bei Abzügen für Internetkosten oder Wohnnebenkosten. Ab 2028 sollen Bundesstaaten 5 % der SNAP-Leistungen selbst finanzieren. Bei Fehlerquoten über 10 % könnten die Einsparungen sogar bis zu 25 % tragen. Einige Gruppen von legal in den USA lebenden Nicht-Staatsbürgern könnten künftig keinen Anspruch mehr auf SNAP haben. Das Programm SNAP-Ed, das über gesunde Ernährung aufklärt, soll gestrichen werden. Laut Schätzungen könnten durch diese Maßnahmen bis zu 5,4 Millionen Menschen ganz oder teilweise ihre SNAP-Leistungen verlieren. Kritiker bezeichnen die Reformen als unsozial, während Befürworter sie als notwendig zur Haushaltskonsolidierung darstellen.

Streichung von Umweltanreizen, z.B. Steuervergünstigungen für Elektroautos (z. B. 7.500 $ Gutschrift) und klimafreundliche Energieformen, die unter Biden eingeführt wurden, sollen entfallen. So werden Wind- und Solarenergieprojekte nur noch bis Ende 2027 förderfähig sein. 

Steuerliche Vorteile für untere Einkommensgruppen werden reduziert. Der sogenannte SALT-Abzug (State and Local Tax Deduction) ist ein steuerlicher Vorteil im US-Steuersystem, der es Steuerzahlern erlaubt, bestimmte staatliche und lokale Steuern von ihrer Bundeseinkommensteuer abzusetzen. Er betrifft vor allem Menschen in Bundesstaaten mit hohen Steuern wie Kalifornien, New York oder New Jersey. Der Abzug ist auf 40.000 $ für 5 Jahre beschränkt, danach Rückkehr zu 10.000 $ p.a. Haushalte mit hohen lokalen Steuerzahlungen werden wahrscheinlich weniger SNAP-Leistungen erhalten, weil ihr „verfügbares Einkommen“ rechnerisch höher ausfällt. 


Auswirkungen auf Staatsfinanzen

  • Um einen Zahlungsausfall zu vermeiden, soll die Schuldenobergrenze um 5 Milliarden Dollar angehoben werden.

  • Laut Kongressanalysen könnten die Staatsausgaben in den nächsten zehn Jahren um über 3,3 Milliarden Dollar steigen.

  • Die Gesamtkosten der Steuererleichterungen belaufen sich auf 4,5 Milliarden Dollar über zehn Jahre.

Montag, 14. April 2025

Severin Groebners Neuer Glossenhauer #66 - Zoll und Haben
















Von der Sonne auf der langen Reise etwas ausgebleicht © Foto: Dominic Reichenbach / Artwork: Claus Piffl



Zoll und Haben


Es tut mir leid, dass dieser „Neue Glossenhauer“ mit der Ordnungsnummer 66 so spät kommt. Also quasi eigentlich, nüchtern betrachtet, zusammengefasst sozusagen, in Wahrheit, bei Licht besehen, also kurz gesagt: Eine ganze Woche zu spät.

Aber das ist  - a u s n a h m s w e i s e -  nicht meine Schuld. 

Nein, wirklich nicht.

Es liegt nicht daran, dass ich gerade in der „Anstalt“ im ZDF eingeladen war, um dort den Tod zu geben. Sicher nicht, also: Todsicher nicht. 

Und auch nicht an den Glossen, die ich in schöner Regelmäßigkeit für den bayerischen Rundfunk schreibe. A geh wo!

Und es lag auch nicht an der 66. Denn für den Teufel im Detail hätte es der Glossenhauer Nummer 666 sein müssen.

Und an Euch lag es auch nicht. 

Ihr seid ja ein großartiges Lesepublikum, das sogar für diese satirischen, wöchentlichen Ergüsse spendet! Ja! Also zumindest die meisten. 

Also nicht die meisten, aber einige. 

Einige im Sinne von ein paar. 

Okay, okay… vielleicht liegt es doch an Euch. 


Aber erst in der Zukunft. Denn, wenn der „Glossenhauer“ eines Tages nicht mehr erscheinen wird, dann weil es sich finanziell nicht mehr ausgegangen ist.

Also ausgegangen sein wird (Futur exakt rockt!).

Aber das könnt Ihr ja ändern - siehe unten.


Doch das, was diese Woche, ganz aktuell dem „Neuen Glossenhauer“ im Weg gestanden ist, das war auch Geld, aber in anderer Form. Es waren: Zölle. 


Die Zölle von Donald Trump, die er ständig einführt und dann wieder aufhebt. 

Und wieder einführt. Der hat das Wort Einfuhr- und Ausfuhrzölle völlig falsch verstanden.

So wie sich der aufführt, sollte man ihn eigentlich mit Aufführzöllen belegen. 

Der Mann spielt ja mit Zöllen wie kleine Kinder mit den Jalousien: Rauf und wieder runter und wieder rauf und wieder runter. 

Und die Börsen spielen asynchron mit: Zölle rauf, Kurse runter, Zölle runter, Kurse rauf. 

Man könnte fast meinen, das macht einer absichtlich, um auf fallende oder steigende Kurse zu wetten und dann groß abzucashen… aber wer könnte das sein?


Der Donald, der Anwalt der kleinen Leute, der Arbeiter, der Anständigen und Ehrlichen? Undenkbar. So ein sympathischer Protofaschist? Kann ich mir nicht vorstellen.

Aber vielleicht hat er irgendjemand in der Verwandtschaft, der so tickt. 

Gibt es eigentlich auch einen Dagobert Trump? Oder Tick, Trick und Track Trump?

Wenn ja, sind die wahrscheinlich an der Börse. Und Tick, Trick und Track haben wahrscheinlich auch jede Menge Kohle in Kryptowährungen.

Aber das sind nur Spekulationen. 


Fakt ist: Die Zölle haben mich meinen letzten Glossenhauer gekostet. Schließlich wird dieser Newsletter nicht irgendwo von einem Kasperl im Bademantel, der sich an seiner Kaffee-Tasse festhält, an dessen Küchentisch daher getippt.

Nein, dieses Humorprodukt der E-Klasse, ist das Endergebnis einer internationalen Lieferkette, deren logistische Anforderungen Woche für Woche gemeistert werden müssen.


So kommen etwa alle Themen, die hier behandelt werden, aus einer satirischen Kooperative aus Uruguay, wo man inhaltliche Motive, weltanschauliche Überzeugungen und gedankliche Ansätze in mühsamer Hand- und Hirnarbeit zu dem einen oder anderen Thema zusammen klöppelt.


Die Pointen zu diesem trockenen Stoff werden allerdings in einem High-Tech-Humor-Labor in Singapur gefertigt, wo uralte chinesische Philosophie der Marke Konfusius mit britischen Wortwitzen in einem Pin-Pun-Verfahren mittels künstlicher Intelligenz auf eine Handelsübliche intellektuelle Größe verschmolzen wird.


Zusammengesetzt werden die Hightechpointen asiatischer Fertigung und die Themen de Collecitivo wiederum in Malawi, weil dort…äh… ja… die Menschen mit Ihrer Lebensfreude und ihrem Rhythmusgefühl und dieser natürlichen Naturverbundenheit und dieser extrem erlebnisorientierten Energie und dieser … äh… hab ich die Lebensfreude schon erwähnt?… ja, also kurz gesagt: Weil das einfach gut zusammen passt.

Deshalb.

Und weil die Löhne dort selbst schon ein Witz sind.


Damit ist der Newsletter natürlich aber noch gar nicht fertig. 

Denn, um im internationalen Humorbusiness bestehe zu können, braucht er natürlich Marktreife, die man in einem Expressverfahren in Delaware erreichen kann.

Dort kommen die Humorprodukte in eine Mikrobrauerei. Die trägt die Bezeichnung zu recht, da sie in einer der beliebten, ortsüblichen Briefkastenfirma untergebracht ist. 

So Mikro ist die. Dafür geht’s schnell mit Marktreife und Stammwitze.


Was jetzt noch fehlt ist, natürlich ein Äutzerl (für die Menschen aus der BRD: ein wenig) Wiener Schmäh. Das bedeutet: Von Delaware nach Wien. 

Natürlich mit dem Fiaker. Also der klassischen Wiener Pferdekutsche. Über dem Atlantik wird die Kutsche natürlich von Seepferdchen gezogen. Das leichte Rütteln während des Transports von Calais bis Wien, unterstützt die Entwicklung des Hintersinns in den Humorprodukten. Wie beim Champagner. Eh klar. Der Witz soll ja sprühen können.


Dann von Wien per E-Bike den Donauradweg hinauf, umladen aufs Schiff, den Rhein-Main-Donau-Kanal entlang, den Main hinunter, wo ich dann das fertige Humorprodukt unter dem Jubel der Bevölkerung im Kaiserdom überreicht bekomme.

Dann muss ich es nur noch personalisieren und in eine Textdatei umwandeln. 


Das dauert bisweilen am Längsten.


Und wenn in diesem eng getakteten Prozess irgendwo ein orangener Grüßaugust auftaucht und sagt: „Stopp! Haben Sie was zu verzollen?“ beschleunigt das die Angelegenheit naturgemäß nicht.


Tatsächlich überlegen wir von Groebner Humorproduktion (Abteilung: Worldwide Distribution) unser Kerngeschäft einem radikalen De-Risking zu unterziehen und erwägen die Einstellung eines Humoristen, der das Zeug im Bademantel, in der Küche sitzend einfach mal so in den Computer tippt.


Aber das - soviel steht fest - macht die Sache nicht billiger.

Wir besprechen das über Ostern. 

Der nächste Glossenhauer erscheint demnach am 26.April.

Bis dahin: Frohes Osterreich!

____________

groebner erlebt
26.4. Celle-Bockelskamp Findelhof - 15.5. Düsseldorf Kommödchen - 16.5. Aschaffenburg Hofgarten - 
22.5. Hannover TAK - 23.5. Frankfurt KÄS - 30.5. Wien Kabarett Niedermair - 13.6. München Lustspielhaus

groebner gehört
Das „Ende der Welt“ auf Bayern 2 über den Ersten April.
„Nicht mein Problem“ bei Monkey Records

groebner gesehen
Zu Gast im Schlachthof (BR)
Und in der Anstalt (ZDF)

groebner gefolgt
InstagramFacebook oder YouTube


Über diesen Newsletter:


Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich:

Severin Groebner,
Bawag,
IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709

Hier die jene für Deutschland:
Severin Groebner,
Stadtsparkasse München,
IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64

Dienstag, 11. Februar 2025

KABARETT: Severin Groebners Neuer Glossenhauer #57 - Wer hat einen Plan?

 

„Niemand hat die Absicht einen Plan zu haben!“
© Foto: Dominic Reichenbach / Artwork: Claus Piffl



Wer hat einen Plan?

Es ist erstaunlich. Überraschend. Damit hat ja keiner gerechnet.
Nach nur ein paar Tagen im Amt hat Donald Trump als 47. Präsident der USA und erster Primus inter Parier nicht nur diverse Partnerstaaten der USA vor den Kopf gestoßen, Gebietsansprüche kundgetan, Zölle erhoben und massive Polizeiaktionen durchführen lassen, er hat auch ein Dutzend Dekrete unterschrieben, die sehr gut zum „Projekt 2025“ passen.
Projekt 2025? Schon gehört?
Um es mit einem Bild zu sagen, würde das Projekt 2025 einen Kindergarten übernehmen, wäre der Kindergarten nachher eine Kadettenschule inklusive morgendlichem Fahneneid und Prügelstrafe.
Auf die USA umgelegt heißt das in etwa: Land of the brave and the free? Ach, was. Brave reicht doch völlig. 

Um Kevin Roberts zu zitieren, dessen Name so klingt, als wäre er der geistig minderbemittelte Bruder von Julia Roberts… was aber ein Vorurteil meinerseits ist, denn er ist der Chef der Heritage Foundation, welche wiederum ein Club von Menschen ist, die jeden Morgen gemeinsam einen islamistischen Transgender- Kommunisten verspeisen, bevor sie sich anschließend in Richtung der nächstgelegenen Ölförderanlage fünfzig Mal verbeugen, zumindest stellt sich mein Vorurteil das so vor, der gesagt hat:
„Wir sind dabei, die zweite amerikanische Revolution zu erleben, die unblutig bleiben wird, wenn die Linke es zulässt.“
Interessanter Zusatz: „Wenn die Linke es zulässt.“

Es erinnert mich an eine Doku, die ich vor ein paar Jahren gesehen habe.
Ihr wisst schon, eine dieser Dokus über unvereinigten Staaten von Amerika oder den unamerikanischen vereinigten Staat oder die unstaatliche amerikanische Vereinigung, however, eine Doku, in der ein Rechtsradikaler zwischen all seinen Waffen sitzend, breit grinsend auf die Frage antwortet, ob er nicht einen Bürgerkrieg befürchte:
„Es wird keinen Bürgerkrieg geben. Dafür ist die Linke viel zu schlecht bewaffnet.“ 
Nice.

Vielleicht spinn’ ich ja schon, aber wenn ich sowas höre, stürmen vor meinem geistigen Auge eine Gruppe von Bewaffneten ein Haus, treiben alle Bewohner in einem Raum zusammen, holen alle Wertsachen aus dem Gebäude und wiederholen mit vorgehaltener Waffe den schönen Satz, den wir alle aus unzähligen Hollywoodfilmen kennen:
„Es passiert Euch nichts, wenn Ihr keinen Unsinn macht.“
Und mit Unsinn ist alles gemeint, was nicht wie Unterwerfung aussieht.
Irgendwie waren diese Gangstermethoden schöner als sie noch auf der Leinwand und im DVD-Player zuhause waren.

(Apropos Geld: Man kann diesen Newsletter auch unterstützen - Siehe unten)

Andererseits hilft eine korrekte Einordnung der Verhältnisse auch beim Verständnis derselbigen. 
Dieser Tage hab ich ein Interview mit dem Journalisten Thomas Franke gehört (der nach Herbert Meier und Wolfgang Müller wohl den deutschesten aller deutschen Namen trägt, wofür er freilich nichts kann, und was nichts über ihn sagt. Außer vielleicht, dass er froh sein kann, nicht Heinrich Messerschmidt zu heißen, weshalb ich aber auch gleich alle Herbert Meiers, alle Wolfgang Müllers und Heinrichs Messerschmitts um Verzeihung bitten möchte, dass mein Hirn derart viele Vorurteile in sich trägt, als wäre ich ein frustrierter Diplomingenieur nach der Scheidung von seiner dritten Frau, welche er doch extra von den Philippinen hatte einfliegen lassen, die aber schon nach wenigen Monaten begonnen hatte, die Wohnung umzugestalten und er heute noch über den Verlust seiner Modellbahn… was jetzt aber wieder so eine vorurteils-schwangere Schilderung ist, dass ich mich bei allen Diplomingenieuren entschuldigen möchte - inklusive meines Vaters, der niemals eine philippinische Eisenbahn oder gar eine modellierte Frau hatte, was Euch alle eigentlich gar nichts angeht - weswegen wir jetzt zurückkehren zu dem Interview von Helmut Schmidt… nein… zu dem Interview mit dem großartigen Journalisten, dessen Namen ich nicht wiederholen möchte, weil sonst mein Gehirn wieder komische Sachen macht, der in diesem Gespräch gesagt hat, er habe sich mit einem Experten in Sachen organisierter Kriminalität unterhalten, und jetzt verstehe er die Art, wie Putin denke, viel besser.

Kurz gesagt: Der Gangsta-Style hat sich nicht nur im HipHop breit gemacht, sondern auch in der Internationalen Politik.

Aber „es passiert uns ja nichts“, solange wir keinen „Unsinn“ machen.
Nein. Nur das Haus wird ausgeräumt. Die Grundrechte verschwinden mit dem Tafelsilber, der Familienschmuck und die Goldmünzen werden einkassiert wie die Ostukraine, und die Krim und die Schlüssel vom Auto gehen genauso locker an die neuen Besitzer über, wie Dänemark Grönland hergibt.
He, räuberische Erpressung ist die neue „feine englische Art“.
Wobei diese Art eigentlich nie allzu fein war. (Wer Näheres wissen will, muss nur mal Historiker aus Nigeria, Indien oder China fragen.)

Und die liberale Demokratie steht dieser Entwicklung mit enormer Gelassenheit gegenüber. 
Eine Gelassenheit, die sich bei näherer Betrachtung als Angststarre herausstellt. 
Und statt Allianzen mit den Nachbarn zu bilden, lassen Union oder ÖVP lieber Leute ins Haus, die auf der Gehaltsliste der Gangsterbosse stehen. Apropos Friedrich: Das ist keine Demokratie im Vormerz, sondern eine im Ausmerz. 

Denn das Beispiel USA zeigt ja: Die extreme Rechte mag vielleicht keine Ahnung von Wissenschaft haben, nicht den blassesten Dunst von Good Gouvernance, nicht die leiseste Idee von Transparenzregeln, Soziologie, Konfliktvermeidung und wirklich überhaupt noch nie etwas von den Interessen der Allgemeinheit nur ansatzweise verstanden haben, ja…kurz gesagt: Die extreme Rechte hat sicher nicht recht.
Aber: Sie hat einen Plan.

Ich glaube, es höchste Zeit mal ordentlich „Unsinn“ zu machen.


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Groebner live:
Samstag 8.2. Wien, 
Kabarett Niedermair - Donnerstag 20.3. Frankfurt, Stalburg Theater - Samstag 22.3. Karlsruhe, Kabarett in der Orgelfabrik - Alle Termine.

Groebner zum Hören:
Das Album 
„Nicht mein Problem“ bei Monkey Records.

Groebner auf Social Media: 
Facebook und Instagram.

Alle Infos 
hier.

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Über diesen Newsletter:

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