GLORY HOLE -
nachrichten von drüben XVI -
Barbi Marković
Text: Barbi Markovic
Ton: Martin Pichler & Max Höfler
Textauszug:
1.
Ich fliege nach Berlin, ich bleibe dort.
Die Männer in Graz haben mich misshandelt
2.
Lieber Gott, schick mir einen Engel.
„Nein, ich schicke das rotzige Kind.“
3.
Freunde, verarscht mich nicht,
wenn ihr mich nicht braucht,
missbraucht mich nicht.
4.
Du gibst mich auf, was soll ich tun;
Niemand anderer gefällt mir, nur du.
Das ist nicht gut. Das ist nicht gut.
Nein. Es bringt mich um.
5.
Eines Morgens in der Früh gegen halb vier
hast du etwas schreckliches getan.
6.
Ich habe eine Freundin,
sie fährt ein tolles Auto.
Wie hat sie das verdient?
Sicher nicht mit Klavierstunden.
7.
Manche Menschen wollen viel Geld,
manche Wein und Gesang,
aber ich will nur endlich eine Diagnose,
ich weine darüber die ganze Nacht.
8.
Einmal hatte ich einen Job,
aber ich war zu schlampig.
Heute habe ich frei, um traurig zu sein.
9.
Ich ging zu Fuß vom Zoo,
mein Zuckerspiegel sank,
und ich wollte nicht mehr gehen.
Mmhmhm
10.
Wenn ich trinke, bin ich gemein und fies.
Ich suche nach Prügel und Streit.
11.
Die Frau, die ich liebe, ist abgereist,
sie hat mich heute Morgen verlassen,
und ihr Gesicht war grau.
Sie hielt ein Messer in ihrer Tasche,
mit diesem grauen Gesicht.
12.
Der arme Ingomar,
seine Tochter ist ein Arschloch.
13.
Naja, wo warst du, Schätzchen,
das Büro ist abgebrannt.
14.
Aber eines Tages, eines Tages, Leute,
werde ich es mir anders überlegen.
Tja, ich werde aufhören, viel zu trinken.
15.
Und die Zeiten werden kommen,
so wird es sein.
Du kannst den Winter nicht stoppen.
Die Zeiten werden kommen,
mehr sage ich nicht.
Durch diese Tür werde ich hinausgehen.
16.
Bleib zu Hause, meine Liebe,
du bist eine Fut,
ich fühle mich am Besten, Mädchen,
wenn du mir aus dem Weg gehst.
17.
Wach auf, Liebe. Sei nicht so leise.
18.
Der Alte Jens fühlt sich schlecht.
Die Dame mit den dunklen Augenringen!
Was soll er tun.
19.
Ich gehe, ich bleibe nicht lange fort.
Ich weiß, mein Jammern wird dir fehlen.
20.
Ich ging zum Bahnhof.
Ich warf einen Blick auf die Tafel.
Der Zug war da.
Ich konnte mir die Reise nicht leisten.
21.
Ich bin so traurig,
dass mir die Füße beim Gehen wehtun.
Das wäre nicht so schlimm,
aber die Zunge schmerzt, wenn ich rede.
22.
Heute morgen war es so dunkel,
ich war so depressiv,
ich konnte den Kopf nicht heben,
ich kam nicht vom Fleck.
23.
Wenn du jemals depressiv warst,
dann weißt du, wie ich mich fühle.
Wenn du jemals depressiv warst,
mein Freund,
dann weißt du,
wie sich ein Arbeitsloser fühlt.
24.
Ich ging und ging,
bis meine Socken nass wurden.
Ich widmete mich ganz dem Gehen,
bis meine Füße nass wurden.
25.
Zittere nicht und mach dir keine Sorgen
und weine nicht wegen mir.
Weine nicht und mach dir keine Sorgen
und zittere nicht wegen mir.
26.
Aber eines Tages, eines Regentages.
Aber eines Tages, eines sonnigen Tages.
Ich werde aufwachen,
ich werde die Wohnung aufräumen.
27.
Mmhmhm, Wodka in meinen Gedanken,
wenn du mich beim Trinken erwischst.
Ich trinke.
Es ist dunkel und kalt.
28.
Oh, ich habe keine Freundin,
jetzt kommt die Wirtschaftskrise.
Ich brauche sowieso keine Freundin.
29.
Ach, wach auf, Liebe,
wach auf und schlaf nicht so fest.
Gib mir, was du versprochen hast
vor dem Schlafen will ich Sex.
30.
Hätte ich nur auf meine Mutter gehört,
wäre ich jetzt zu Hause in meinem Bett.
31.
Noch diese Zeile singe ich,
und dann singe ich nicht mehr.
Ich bin traurig, lieber Gott,
ich denke, ich muss gehen.
32.
Nun habe ich eine Frau
und will sie gut behandeln.
Sie will saufen gehen, oooh,
streiten und toben die ganze Nacht.
[...]