Martius, Book of Palms H.-W. Lack Hardcover, 31.4 x 43.5 cm, 442 Seiten € 99.99 ISBN: 978-3-8365-1779-9 Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch Durchblättern! | Großartige botanische Palmenstudien aus dem 19. Jahrhundert Am 15. Dezember 1868 wurde Carl Friedrich Philipp von Martius (1794–1868), Professor für Botanik an der Universität München und Direktor des Botanischen Gartens, in einem mit frischen Palmblättern bedeckten Sarg zu Grabe getragen – eine unverkennbare Bezugnahme auf seine bahnbrechende Historia naturalis palmarum: opus tripartitum (Naturgeschichte der Palmen: ein Werk in drei Bänden), die zwischen 1823 und 1853 erschienen war. Diese enzyklopädische Schatzkammer barg seinerzeit die Summe des menschlichen Wissens zu diesem Thema und umfasste 240 erlesene Farblithographien, darunter auch Gesamtansichten von Palmenhabitaten und botanische Schnitte. Grundlage dieser umfassenden Folio-Ausgabe war Martius‘ Expedition nach Brasilien und Peru gemeinsam mit dem Zoologen Johann Baptist von Spix, die von König Maximilian I. von Bayern finanziert wurde und auf der neben der Naturgeschichte auch die dortigen Indianerstämme erforscht werden sollten. Beide Forscher legten sammelnd und zeichnend zwischen 1817 und 1820 mehr als 2250 Kilometer innerhalb des Amazonasbeckens zurück, der weltweit artenreichsten Palmenregion. Nach ihrer Rückkehr wurden beide in den Ritterstand erhoben und erhielten eine lebenslange Pension. In seinem bedeutenden Werk legte Martius die Grundlagen für die moderne Systematik der Palmen, erstellte die ersten Karten über ihre Verbreitung, beschrieb sämtliche Palmenarten Brasiliens und präsentierte einen kritischen Vergleich sämtlicher bekannten Gattungen der Palmenfamilie. Abgesehen von seinen eigenen Belegen und Notizen ließ Martius sich nämlich ebenfalls über die Erkenntnisse anderer aus. Martius' Foliowerk ist insofern ungewöhnlich, als es Querschnitte präsentiert und so den inneren Aufbau der mächtigen Bäume verständlich macht, von dem Mitteleuropäer sonst kaum eine präzise Vorstellung hätten gewinnen können. Einen besonderen Reiz innerhalb des Werks bilden in ihrer schlichten und eleganten Schönheit die farbigen Landschaften mit diversen – oftmals einzeln stehenden – Palmen. Dieses berühmte Opus ist ein unerreichter Meilenstein der botanischen Illustration und Taxonomie. |
Panja Kuepper, Krankenschwester und Malerin aus der Heidelberger Gegend, Jg. 1969, die mir durch ihren auffallenden abstrakten Ausdruck und Hervorhebung von Bildregionen und Inhalten mit intensiven Farben sowie Gold auffiel, beteiligt sich am VIII. Konrad Lutz-Kunstwettbewerb* und hat ein sehr interessantes Bild anzubieten, für das ich vote.
Ihr Kommentar zum Bild:
"Das Bild symbolisiert den Moment der Offenbarung: ein stummer, ohnmächtiger Schrei. Ein stilisiertes, zerbrochenes Reagenzglas aus Acrylglas mit einem Ausschnitt eines Laborzettels spiegeln die Realität der Diagnose wider. Ohnmacht: Sag‘ jetzt nichts!
Durch meine Arbeit als Krankenschwester in der Klinik stehe ich immer wieder Menschen mit der Diagnose Aids sehr nahe und kenne die Problematik der Geheimhaltung, Trauer, Scham, der Wut, der Hoffnung und dem großen Wunsch nach einem normalen Umgang im Lebensalltag."
Durch meine Arbeit als Krankenschwester in der Klinik stehe ich immer wieder Menschen mit der Diagnose Aids sehr nahe und kenne die Problematik der Geheimhaltung, Trauer, Scham, der Wut, der Hoffnung und dem großen Wunsch nach einem normalen Umgang im Lebensalltag."
*Der Konrad-Lutz-Preis wurde 1998 von der Deutschen AIDS-Hilfe, mit Unterstützung des Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline, ins Leben gerufen. Er möchte HIV-Positiven und AIDS-Kranken sowie Menschen aus ihrem direkten Umfeld die Gelegenheit geben, ihre Betroffenheit, Hoffnungen und Wünsche in Bezug auf das Leben mit HIV und AIDS in unserer Zeit und im täglichen Leben auszudrücken. Dies soll so spontan wie möglich sein und ohne Worte auskommen.